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Inhalt des VI. Heftes.

Zur Beurteilung Ludwigs des Bayern, von H. Simonsfeld
Zu Caes. b. g, V, 43, von Scholl .

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Meyer Gustav, Griechische Grammatik, angez. v. Gg. Orterer.
Wecklein N., Sophoclis tragoediae. Dettweiler P., Quid

Aeschylus de republica Atheniensium judicaverit, quaeritur,
angez. v. Metzger

Wetzel, Griech. Übungsbuch, angez. v. G. Krafft

Bullinger A., Aristoteles und Professor Zeller in Berlin, angez.
V. Wirth

Mueller C. F. W., M. Tulli Ciceronis scripta quae manserunt omnia,
angez. v. Rubner

Vogel Theod., Q. Curti Rufi historiarum Alexandri Magni Macedonis libri qui supersunt, angez. v. A. Eufsner

Glogau Gustav, Ziel und Wesen der humanistischen Bildung, angez. v. A. Deuerling

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Kluge Herm., Themata zu deutschen Aufsätzen und Vorträgen, angez. v. A. B.

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Hintner Val., Beiträge zur tirolischen Dialektforschung, angez. v. Zehetmayr

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Heim S., Letture Italiane tratte da autori recenti e annotate. Breitinger H., Grundzüge der italienischen Literaturgeschichte bis zum Jahre 1879

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Lambeck H., Histoire de Napoléon et de la grande armée pendant
l'année 1812 par le général comte de Ségur.
History of England, angez. v. Wallner

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.

Berghaus, Wandkarte von Afrika. Chavanne J., Physikalische
Wandkarte von Asien, angez. v. J. W. .

Nachtrag

Literarische Notizen

Personalnachrichten

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Petry Otto,

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Berichtigung von Druckfehlern

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In Angelegenheiten des Gymnasiallehrervereins wolle man sich wenden an den derzeitigen I. Vorstand des Vereins, Professor A. Deuerling in München (Klenzestrafse 45/1), oder an dessen Stellvertreter, Professor Fr. Ohlenschlager (Schellingstr. 53/3), oder an den Kassier Studienlehrer Karl Welzhofer (Türkenstr. 70/2), in Angelegenheiten der Blätter für das bayer. Gymnasialschulwesen an den Redakteur Deuerling. Zugleich werden diejenigen HH. Kollegen, welche sich mit einem bestimmten Zweige der Wissenschaft oder Literatur eingehender beschäftigen und geneigt sind, Recensionen neu erschienener Bücher zu übernehmen, gebeten, der Redaktion hierüber nähere Mitteilung zu machen, damit ihnen eventuell Recensionsexemplare zugeschickt werden können.

Zur Beurteilung Ludwigs des Bayern.

Wie eifrig sich die Forschung in den letzten Jahren mit der Gestalt und der Geschichte Kaiser Ludwigs des Bayern abgegeben hat, dürfte den Lesern dieser Blätter wohl bekannt sein.

Es ist besonders Sigmund Riezler, der sich zuerst wieder eingehender damit beschäftigt hat. Er hat zunächst in seinen „literarischen Widersachern der Päpste zur Zeit Ludwig des Bayers" (Leipzig 1874) ein äufserst hartes Urteil über diesen Kaiser gefällt und es dann, wenn auch etwas modifiziert, öfters an anderer Stelle (besonders in der Sybel'schen historischen Zeitschrift) wiederholt. Das auf ihm fufsende, ausführliche und sehr verdienstvolle, zweibändige Werk Karl Müllers: „Der Kampf Ludwigs des Bayern mit der römischen Kurie" (Tübingen 1879 und 1880), obwohl in manchen wichtigen Punkten von Riezler abweichend, gelangt doch zu dem gleichen absprechenden, ungünstigen Urteil und konnte deshalb nur Riezler in seiner Auffassung bestärken und zugleich für dieselbe weitere Anhänger gewinnen.

Inzwischen war nun aber auch ein Anwalt für Kaiser Ludwig aufgetreten Wilhelm Preger, der in zwei gröfseren Aufsätzen, die zuerst in den Abhandlungen der K. bayer. Akad. der Wiss. (III. Klasse XIV. und XV. Bd.) veröffentlicht wurden, die Ansichten Riezlers und dann K. Müllers mit vielem Scharfsinn und grofsem Geschick bekämpfte. In der ersten Arbeit: „Der kirchenpolitische Kampf unter Ludwig dem Bayer und sein Einfluss auf die öffentliche Meinung in Deutschland" (1877) untersuchte er namentlich das Verhältnis der sogenannten Prokuratorien zu den Instruktionen des Kaisers für dessen Gesandten an die Kurie; in der zweiten „Beiträge und Erörterungen zur Geschichte des deutschen Reiches in den Jahren 1330-1334" (1880) handelte er, gestützt auf neues urkundliches (aus dem vatikanischen Archiv geschöpftes) Material ausführlicher von der Kaiserlichen und päpstlichen, böhmischen und französischen Politik in den bezeichneten Jahren. Die letztere Schrift gab auch mir Gelegenheit, mich darüber an anderer Stelle (in den Mitteilungen aus der histor. Literatur" Bd. IX, S. 22) in kürze zu äufsern, da ich mich gleichfalls eine Zeit lang mit Ludwig dem Bayern beschäftigt und die wertvollen Urkunden-Auszüge und Regesten aus dem vatikanischen Archiv von dem hochverehrten Besitzer freundlichst zur Einsicht erhalten hatte.) Wenn auch Pregers Arbeit

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1) Die Regesten, welche die ganze Regierungszeit Ludwigs umfassen, hat eben v. Löher in der Archivalischen Zeitschrift" Bd. V zu veröffentlichen begonnen; die Auszüge, welche sich nur auf die Jahre 1315 Blätter f. d. bayer, Gymnasialschulw. XVII. Jahrg.

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nicht alles zur völligen Klarheit brachte, glaubte ich mich doch auf seine Seite stellen zu müssen.

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Da erschien im Sommer vorigen Jahres (1880) der zweite Band von Riezlers Geschichte Bayerns" ein Buch, wie der erste Band, voll höchsten Verdienstes und gröfsten Fleifses, das mir aber gerade in den Partien über Kaiser Ludwig weniger gelungen schien. Was mir am auffallendsten war, sind die mehrfachen Widersprüche, die sich zwischen einzelnen Stellen finden und die zu beweisen scheinen, dafs der geehrte Herr Verfasser durch die neueren Forschungen Pregers doch selbst mit seinem bis 1334 erstrecken, hat in ihrem letzten Teil bereits Preger bei seiner zweiten Arbeit verwertet. Was aber die ersteren Jahre betrifft, so geben sie (wie auch aus den Regesten zu ersehen) weniger Aufschlufs über direkte Verhandlungen zwischen Kaiser und Papst, als man erwarten möchte. Nur zwei Aktenstücke (Löher Nr. 107 und 137) aus dem Jahre 1322 sind darunter hiefür von Belang und bieten eine Ergänzung zu dem bisher Bekannten. In dem Antwortschreiben auf die Anzeige des Sieges bei Mühldorf, das der Papst am 18. Dezember 1322 an den Kaiser richtet, ist die Rede von anderem, worüber der Papst dem Kaiser durch dessen Boten schon neulich geschrieben habe“ und wobei der Papst unerschütterlich zu beharren erklärt. Pfannenschmid meint, darunter sei das Verlangen zu verstehen, dafs die streitige Königswahl der päpstlichen Entscheidung vorgelegt werde; K. Müller glaubt, dafs wieder die italienische Frage und hierauf bezügliche Konzessionen als Bedingung der Anerkennung aufgestellt wurden." (Müller I, 57.) Aus den vorliegenden Auszügen aber scheint hervorzugehen, dafs es sich lediglich um die Besetzung vakanter Bistümer mit für den Kaiser genehmen Persönlichkeiten handelte. Um so reicher sind diese Auszüge an neuen Details für die Geschichte und die politischen Verhältnisse namentlich der deutschen Bistümer und Italiens in jenem Zeitraum. Ich möchte hier nur noch die beiden Aktenstücke herausheben, die sich auf die Ernennung König Roberts von Neapel zum Reichsvikar durch Johannes XXII. beziehen. Müller verwirft (I, 47 n. 2) unter Hinweis auf die bei Theiner, Cod. dipl. dominii temp. S. Sedis I, 471 gedruckten Urkunden vom 16. Juli 1317 die Angabe Raynalds (1317 n. 29), dafs Johann 1317 vorerst nur die Absicht gehabt, die durch den Tod Clemens V. unterbrochene Ausfertigung der Bulle vorzunehmen, durch welche Robert zum Reichsvikar in Italien ernannt werden sollte; dafs aber die Ernennung selbst erst 1320 erfolgt sei. Allein Raynald hat seinem Regestencitat zufolge „Tom. I epist. secr. 441" offenbar die Urkunde im Auge, welche sich auch in diesen Auszügen findet und ihrem Inhalte nach keinen Zweifel läfst, dafs Raynald doch in gewissem Sinne Recht hat. Um es kurz zu machen: mir scheint die Sache so zu liegen, dafs Johann in der Urkunde vom 16. Juli 1317 (Theiner l. c.) König Robert die Ernennung mitteilte oder besser unter Ausfertigung der Bulle Clemens V. anbot („tuam celsitudinem solicitandam providimus et rogandam, ut honorem et onus dicti Vicariatus officii prompte suscipiens... sic circa executionem illius instet circumspectio regia, quod ...“) und, der Zustimmung Roberts gewissermafsen im voraus sicher, die Städte der Welfenliga davon in Kenntnis setzte, um Robert die Wege zu ebnen. König Robert aber knüpfte an die Annahme des Vikariats Bedingungen, insbesonders eine Subsidienforderung, auf welche der Papst vorerst nicht eingehen wollte, so dafs sich die Angelegenheit doch bis zum Jahre 1320 hinzog.

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Urteil über den Kaiser ins Schwanken geraten ist. In der That lautet dasselbe nun auch wiederholt viel milder und günstiger, als in den Widersachern", wenn freilich zum Schlusse auch hier über den Kaiser der Stab gebrochen wird. Eben im Begriffe, darauf an anderer Stelle hinzuweisen, erfuhr ich, dafs bereits von anderer Seite dasselbe in Aussicht genommen sei, weshalb ich vorerst eine derartige Anzeige unterliefs. Es erschien denn auch in Nr. 363 der „Beilage zur Allgemeinen Zeitung" vor. J. ein Artikel von A(ugust) K(luckhohn) Zur Beurteilung Ludwigs des Bayern“, der ebenfalls unter Hinweis auf die Arbeiten Pregers, wenn auch mit grofser Zurückhaltung, Stellung gegen Riezler nahm und eine Revision von dessen Urteil über den Kaiser wünschte. Riezler antwortete in zwei Artikeln (Nr. 14 und 15 der „Beilage“ ds. J.), die aber in Wahrheit nicht viel mehr als ein Auszug seines Buches waren und keine neuen Momente beibrachten, im Gegenteil eher ein Zurückgehen Riezlers auf seinen früheren, unnachsichtigeren Standpunkt bekundeten. Dem gegenüber glaubte ich mit meiner Ansicht nicht zurückhalten zu dürfen und mein Votum, so unbedeutend es auch ist, zu gunsten Ludwigs in die Wagschale werfen zu sollen. Es kann nun aber nicht meine Absicht sein, von Seite zu Seite Riezlers Buch hier durchzugehen. Ich werde dies vielmehr nur im Anschlufs an die Punkte thun, welche Riezler neuerdings in jenen beiden Artikeln zum Beweise dafür vorgebracht hat, dafs der Grundzug von Ludwigs Charakter die,Weichheit“ gewesen sei, die sich in der Unbeständigkeit und Wankelmütigkeit seines ganzen Verhaltens zeige.

war.

Da meint nun Riezler z. B., über dem Siege von Mühldorf verblasse leicht die Erinnerung, wie schlaff und unentschlossen die Kriegsführung gewesen, mit der Ludwig vorher acht Jahre lang seinem Nebenbuhler entgegengetreten Er macht es Ludwig zum Vorwurf, dafs er 1319 bei Ötting keine Schlacht geliefert und 1320 an der Breusch den Rückzug angetreten habe, „ohne dafs von unerwarteter Schwächung seines Heeres, Abfall von Bundesgenossen oder anderen störenden Zwischenfällen etwas verlautete", nur weil ihm der Mut entfallen sei. Allein Riezler verzeichnet selbst (Bd. II. S. 325) zum Jahre 1319 die chronikalisch überlieferte Nachricht, dafs in Ludwigs Heer bestochene Verräter gewesen sein sollen und dafs das Gerücht verbreitet worden sei, der König solle am folgenden Tage, wenn er die Messe höre, ermordet werden. Daraufhin habe Herzog Heinrich der Ältere von Niederbayern sofort den Rückzug angetreten und dadurch auch Ludwig sich für gezwungen gehalten, das Feld zu räumen. Und dazu macht Riezler in einer Anmerkung selbst auf die Übereinstimmung aufmerksam, mit welcher zwei bayerische Berichterstatter (Böhmer, Fontes I, 55, 140) und ein böhmischer, der Königssaaler, Chronist (Fontes rer. Austr. I, 8 p. 407) jene Gerüchte verzeichnen, die „kaum annehmen lasse, dafs die Sache nur erfunden ward, um den Rückzug zu beschönigen“. In der That, wollte man die Glaubwürdigkeit zum Beispiele des Fürstenfelder

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