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hunderts zu Grunde legte und aus demselben neben den Fehlern der Abschreiber auch die schlechte Orthographie der Zeit herübernahm. Ausserdem konnte die Zusammenstellung durch zahlreiche dort nicht aufgenommene oder inzwischen aufgefundene Documente ergänzt werden.

Die Reihe der Acten ist freilich auch so noch nichts weniger als vollständig. In der Winternacht des 16. Januars 1534 wurde das Universitätshaus ein Raub der Flammen und blieb Ruine bis 1549. Privilegien der Universität und andere Documente, denen man hohe Bedeutung beilegte, Matrikeln, Statutenbücher und ähnliches wurden wie es scheint vollständig gerettet, aber die losen Acten, Protokolle des Senats, Concepte der Berichte an die Regierung und sonstige Correspondenz sind verloren.

Nun hätten sich wenigstens die Reinschriften jener Berichte sowie die Concepte von Regierungserlassen in den Stuttgarter Archiven und Registraturen finden können. Alle Nachsuchungen des Herausgebers sind jedoch vergeblich geblieben. Nirgends hat sich eine zusammenhängende Masse von Acten über die Universität aus jener Zeit vorgefunden, sondern nur vereinzelte Findlinge.

Man hat daher an mögliche Zerstörungen während des dreissigjährigen Kriegs gedacht. Aber diese Vermuthung trifft hier nicht zu. Denn schon der Kanzler Martin Aichmann, welcher in den Jahren 1593

bis 1599 für die von Herzog Friederich beabsichtigte und 1601 wirklich ausgeführte Organisation der Universität seine bekannten Relationen ausarbeitete, hat aus der Zeit vor 1534 nicht wesentlich mehr gehabt, als wir heute haben. Ja es ist ihm einiges unbekannt geblieben, was inzwischen sich gefunden hat. Aber Aichmann klagt, die Acten seien so zerstreut gewesen, dass er sie bei der Registratur zu Hof, im geheimen und Oberrath wie nicht weniger auf der Visitation und bei dem Consistorio erheben und habe zusammentragen müssen. Und weil sie durch diese Zerstreuung nicht, wie es die Nothdurft erfordert hätte, aufeinander registriert worden, seien sie auch dermassen von einander kommen, dass sie noch nicht vollkommen zusammengebracht werden mögen.

Es ist also nicht für unmöglich zu halten, dass aus einem vergessenen Winkel doch noch Dinge zum Vorschein kommen, welche die grossen Lücken unserer Universitätsgeschichte vom Beginne bis zu ihrer Reformation einigermassen ausfüllen könnten.

Insbesondere ist zu bedauern, dass von der bei Gründung der Universität geführten Correspondenz kein Buchstabe in unsere Hände gekommen ist. Bei dieser Armuth der Zeugnisse aus den Anfängen dürfte der Abdruck der Matrikel um so willkommener sein, die allein noch von den Personen der Lehrer und der Lernenden redet, und welche als eine Quelle vieles wissenswerthen der Herausgeber gerne mit einem eigent

lichen Commentar begleitet hätte, wären ihm dazu so

viele Jahre gegönnt gewesen, als er Monate zu verwenden hatte.

Tübingen im Juli 1877.

R.

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