J. B. Basedows Elementarwerk: mit den Kupfertafeln Chodowieckis u. a. kritische Bearbeitung in drei Bänden, mit Einleitungen, Anmerkungen und Anhängen (enthaltend u. a. die Listen der Beförderer des Werkes aus den Jahren 1768ff. und die Beurteilungen aus alter und neuer Zeit), mit ungedruckten Briefen, Porträts, Faksimiles und verschiedenen Registern, Band 2

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E. Wiegandt, 1909

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Beliebte Passagen

Seite 568 - Elementarwerks noch mehr als die Gegenstände selbst zerstreuten, da in der wirklichen Welt doch immer nur das Mögliche beisammensteht, und sie deshalb, ungeachtet aller Mannigfaltigkeit und scheinbarer Verwirrung, immer noch in allen ihren Teilen etwas Geregeltes hat. Jenes Elementarwerk hingegen zersplittert sie ganz und gar, indem das was in der Weltanschauung keineswegs zusammentrifft, um der Verwandtschaft der Begriffe willen neben einander steht; weswegen es auch jener sinnlich-methodischen...
Seite 568 - Elementarwerks" noch mehr als die Gegenstände selbst zerstreuten, da in der wirklichen Welt doch immer nur das Mögliche beisammensteht und sie deshalb, ungeachtet aller Mannigfal- i° tigkeit und scheinbarer Verwirrung, immer noch in allen ihren Teilen etwas Geregeltes hat. Jenes „Elementarwerk...
Seite 120 - Richtplatz h ingeschleift und mit glühenI den Zangen gerissen. Anderen aber werden erst die Hände abgehauen. Noch andere, die beim Leben bleiben sollen, werden mit einem glühenden Eisen gebrandmarkt oder an Nasen, Ohren und Zungen verstümmelt. Furchtbarer Lohn abscheulicher Laster! Kinder, gewöhnt euch, der Obrigkeit zu gehorchen, denn (anderer Ursachen zu geschweigen) ihre Strafen sind furchtbar. Jemehr Aufsehen die Strafe der öffentlichen Verbrecher macht, je länger sie zur Schau gestellt...
Seite 568 - Wenn Lavaters Gesichtszüge sich dem Beschauenden frei hergaben, so waren die Basedowischen zusammengepackt und wie nach innen gezogen. Lavaters Auge klar und fromm, unter sehr breiten Augenlidern, Basedows aber tief im Kopfe, klein, schwarz, scharf, unter struppigen Augenbrauen hervorblickend, dahingegen Lavaters Stirnknochen von den sanftesten braunen Haarbogen eingefaßt erschien.
Seite 529 - Also schlage ich vor: 1. Die Beschreibung eines Zimmers, eines Hauses, eines Gartens, eines Marktplatzes, einer Gegend auf dem Lande, eines Gutes, einer kleinen Stadt und (besonders für das andere Geschlecht) die Beschreibung einer Küche, einer Speisekammer, der Wirtschafts - Bequemlichkeiten in einem Hause, eines Festins und einer wohlbestellten Tafel. 2. Die Erzählung dessen, was auf einer kleinen Reise bemerkt und geschehen ist, einer oder der anderen merkwürdigen Begebenheit, die der Lehrer...
Seite 375 - Hauptstüeke unserer Naturkunde an Zahl fortschreiten, wird man sie für einen jugendlichen Verstand immer schwerer, aber auch entbehrlicher finden. Doch kommt selbst in den schwereren manches vor, welches der frühen Jugend erklärt werden kann und muß. Wenigstens sind die meisten Sätze für einen jeden gemeinnützig, der auch nicht fähig ist, den Beweis derselben zu verstehen.
Seite 104 - ... Strafvollstreckung, Heeresverwaltung, Heereseinteilung. Kriegsdienst, wirtschaftliche Zusammenhänge, Technik werden in elementarer und übersichtlicher Form dargeboten. Es ist daran nur das eine auszusetzen, daß Basedows historische Erklärungen falsch sind, seine Staatsgesinnung seicht ist. So z. B.: „D as Vaterland, so nennt ein jeder das Land, unter dessen Gesetzen er lebt (!)." (Elementarwerk, III. Bd., 2te sehr verbesserte (!) Auflage.
Seite 568 - Äußerungen, ein gewisses höhnisches Lachen, ein schnelles Herumwerfen des Gesprächs, und was ihn sonst noch bezeichnen mochte, alles war den Eigenschaften und dem Betragen entgegengesetzt, durch die uns Lavater verwöhnt hatte. Auch Basedow ward in Frankfurt sehr gesucht, und seine großen Geistesgaben bewundert; allein er war nicht der Mann, weder die Gemüter zu erbauen, noch zu lenken. Ihm war einzig darum zu tun, jenes große Feld...
Seite 119 - Nach dieser Strafe wird er entweder des Landes verwiesen oder auf einige Jahre oder auf seine Lebenszeit in unehrliche Gefangenschaft gebracht. Denn in demselben Lande, wo man ihn kennt und kurz nach seiner Tat und Strafe kann er weder Gesellschaft noch Vertrauen finden, weil ihn ein jeder verabscheut. Kinder, gewöhnt euch, der Obrigkeit zu gehorchen, denn (anderer Ursachen zu geschweigen) ihre Strafen sind furchtbar.
Seite 238 - Unordnung zu verhüten, mußte die Bürgerschaft ins Gewehr und besonders die Gegend der Synagoge stark besetzen. — Ich werde allemal nachdenkend, wenn ich an Orte komme, wo ein durchreisender Kaufmann aus Hamburg oder Amsterdam wegen eines an den Pässen geforderten Judenzolles sich so nicht nennen darf, wenn ihm etwas Vorhaut fehlt und die Zukunft eines Messias hofft.