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Die Tauchkolbengewichte waren so bemessen, dass sie das Arbeiten beider Pumpen zur Niederdruckzeit gestatteten; bei Hochdruck wurde die innere Pumpe durch Einlassen von Luft aufser Thätigkeit gesetzt, und ihr Kolbengewicht diente lediglich als Zusatzgewicht für die äufsere Pumpe, um mit dieser das Wasser entsprechend höher fördern zu können. Bei Niederdruck betrug die Fördermenge einer Maschine etwa 550 cbm/st, bei Hochdruck 375 cbm.

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831

Die

Jede Pumpe hatte ein Saug- und ein Druckventil. Druckventile beider Pumpen waren im Haupt-Druckwindkessel der betreffenden Maschine untergebracht; s. Fig. 32 (vergleichende Zusammenstellung der Pumpen und Dampfcylinder) sowie Fig. 33 (Zusammenstellung der Pumpenventile).

Der mit Dampfmantel versehene Dampfcylinder hatte Ventilsteuerung mit Einklinkung und Quadranten sowie Katarakte für die Regelung der Hubpausen. Auf der Dampfcylinderseite des Balanciers befanden sich unter dem Flur des Maschinenraumes noch die Luftpumpe und der Einspritzkondensator, welche beide in einem eisernen Zisternenkasten aufgestellt waren, während auf der Pumpenseite des Balanciers eine Kaltwasserpumpe zum Füllen des Zisternenkastens sowie eine Kesselspeisepumpe und eine Luftpumpe zum Auffüllen des Haupt-Druckwindkessels angeordnet waren.

Die beiden Maschinen, welche im Jahre 1893 abgebrochen worden sind, bildeten in den ersten Jahren nach ihrer Inbetriebsetzung einen Gegenstand grofsen Interesses für alle Fachleute und Laien, und wie früher, wird auch heute noch der zugleich mit ihnen erbaute Wasserturm von Einheimischen und Fremden als beliebter Aussichtspunkt bestiegen.

Bemerkenswert sind die folgenden Ergebnisse von Zerreifsversuchen, welche mit einigen Blechen der alten Kessel dieser Maschinen nach 44jähriger Betriebszeit angestellt wurden.

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Zugfestigkeit Dehnung Elastizitätsgrenze kg/qmm kg/qmm

Die Lieferung der Cornwall-Maschine III nebst 2 Dampfkesseln von je 80 qm Heizfläche und 2,75 at Arbeitsdruck wurde im Jahre 1853 an F. Wöhlert, Berlin, zum Preise von 147 000 M übertragen. Die Maschine wurde in dem westlichen Anbau der südlichen Maschinenanlage aufgestellt und arbeitete zum erstenmale versuchsweise im Jahre 1857; infolge verschiedener Brüche, u. a. des schmiedeisernen HauptDruckwindkessels, erfolgte die endgültige Inbetriebnahme jedoch erst im Jahre 1859.

Für den Betrieb dieser Maschine sowie der Maschinen I und II waren zu der Zeit 5 Kessel vorhanden, ein sechster (Aushülfe-) Kessel kam 1864 hinzu.

Dicht vor der Maschine III war ein besonderer Dampfsammler angeordnet.

Wie aus Fig. 34 ersichtlich, war die Bauart dieser Maschine ganz ähnlich derjenigen der eben beschriebenen Maschinen I und II. Ihre Hauptabmessungen waren:

Ventil in Betrieb seit 1887

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Ventil in Betrieb seit 1889

Ventil in Betrieb

von 1885-89

Maschine IV

seit 1869

Q = 1500

Q1 = 1000

ДОД

Maschine V

1872 bis 1881

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Hub

1200°

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Hub=

1100

1000

1219

1791

2159

1030

1800

1100

1600

1100

1500

1000

600

565

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sowie Ventilsteuerung mit Einklinkung,
Quadranten und Katarakten.

Im Jahre 1886 wurde die Maschine mit der Daveyschen Differentialsteuerung versehen, bei welcher die Ventile Dadurch durch eine besondere kleine Hülfsmaschine gesteuert werden. wurde nicht allein ein ruhigerer Gang Ider früher sehr geräuschvoll arbeitenden Steuerung, sondern auch eine leichtere Regelung des Ganges der Maschine neben erhöhter Betriebsicherheit erzielt. Bei einer gröfsten Hubzahl von 10,5 i. d. Min. förderten die Pumpen dieser Maschine stündlich rd. 1080 cbm während der Niederdruckzeit auf 47,0 m Höhe, und rd. 700 cbm bei Hochdruck.

Früher wurde auch mit dieser Maschine unter Ausschaltung der inneren Pumpe das Wasser zur Hochdruckzeit jedoch seit Mitte der 80er Jahre über die genügende Anzahl Schwungradmaschinen verfügte, wurde mit den Cornwall-Maschinen überhaupt nur noch zur Niederdruckzeit ge

arbeitet.

Die in Fig. 35 wiedergegebenen Dampf- und Pumpen

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diagramme sind 1899 am letzten Betriebstage der Maschine abgenommen; sie ist inzwischen abgebrochen worden.

B) Die mittlere Maschinenanlage.

Die Cornwall-Maschine IV wurde nebst 5 Einflammrohrkesseln von je rd. 73 qm Heizfläche und 3,25 at Arbeitsdruck von der Maschinenbauanstalt und Eisengiefserei A. Borsig, Berlin, zum Preise von 180000 M geliefert, im nördlichen Gebäudeteile der mittleren Maschinenanlage aufgestellt und im Jahre 1869 zuerst in Betrieb gesetzt.

Fig. 36 zeigt die Bauart dieser Maschine, die in der Hauptsache der soeben beschriebenen Maschine gleicht.

Fig. 34.

Cornwall-Maschine III von F. Wöhlert, Berlin. 1:150.

deutscher Ingenieure.

ventil und die innere Pumpe ein, die äufsere dagegen zwei im Haupt-Druckwindkessel angeordnete Druckventile. Die Konstruktion dieser 4 sitzigen Glockenventile zeigt Fig. 33.

Der ebenfalls mit Dampfmantel versehene Dampfcylinder hatte früher dieselbe Ventilsteuerung mit Einklinkung, Quadranten und Katarakten wie die alte Maschine III; im Jahre 1887 wurde auch er mit der Daveyschen Differentialsteuerung versehen, von der Fig. 37 ein Bild giebt.

Fig. 38 stellt ein normales Dampfdiagramm der Maschine dar. Bei den daneben befindlichen verschobenen Diagrammen wurde die Indikatortrommel vom Einlass- bezw. Gleichgewichtventil angetrieben. Bei Abnahme dieses Diagrammes

Fig. 35.

Cornwall-Maschine III.

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älteren Maschinen hatten, die mittels unrunder, auf der tiefliegenden Steuerwelle angebrachter Scheiben geöffnet und geschlossen werden. In Fig. 41 ist die ursprüngliche Bauart dieser Steuerwelle angedeutet, auf der die entsprechend geformten Steuerscheiben der Einlassventile des Hochdruckcylinders mithülfe eines Handrades so verschoben werden konnten, dass dieser Cylinder eine gröfsere oder kleinere Füllung erhielt. 1888 erhielt die Maschine eine ähnliche

Fig. 37.

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Fig. 38

Diagramm der Cornwall-Maschine IV.

Huhc/min-8 Ni 306

7.

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Steuerwelle wie Maschine VI.

Die auf der Dampfcylinderseite angehängte Luftpumpe von 1054 mm Cyl.-Dmr. und 1160 mm Hub steht mit dem Kondensator in einem gusseisernen Zisternenkasten, der vom Haupt-Druckwindkessel aus mit Kühlwasser gefüllt wird. Das Einspritzwasser wird vom Kondensator selbstthätig angesogen und für gewöhnlich dem Kondensationswasserteich ent

nommen.

Die doppeltwirkende Hauptpumpe, s. Fig. 32, hatte 4 Saugventile, die mit je 6, und 2 Druckventile, die mit je 12 beschwerten Lederklappen versehen waren. Das häufige Abreifsen dieser Klappen sowie Brüche der Ventilgehäuse und des Pumpencylinders gaben Veranlassung, diese Pumpe 1880 durch eine gleiche Differentialpumpe zu ersetzen, wie sie bei der Ma

schine VI damals ausgeführt worden war. Mit dieser macht die Maschine zwischen 6 bis 10 Uml./min und kann stündlich bis zu 1560 cbm während der Niederdruckzeit leisten, während sie mit etwa 8 Uml./min bis zu 1250 cbm während der Hochdruckzeit fördert.

Der gusseiserne, aus 5 geflanschten Teilen aufgebaute Haupt-Druckwindkessel, der bei 1982 mm Dmr., 12 m Höhe und 59 mm Wandstärke hat, befand sich anfänglich innerhalb des Maschinengebäudes dicht neben der Pumpe. Nach

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