Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

22. Juni 1901.

893

Pumpen und Gebläse.

Zwillings-Verbundkompressor auf der Emscher Schachtanlage des Kölner Bergwerksvereines. (Glückauf 25. Mai 01 S. 453/56* mit 2 Taf.) Die Zwillingsdampfmaschine hat 475 mm, der Verbundkompressor 380 und 600 mm Cyl.-Dmr. Der gemeinsame Hub beträgt 750 mm, die höchste Geschwindigkeit 85 Uml./min, der Dampfüberdruck 5 at. Die Luft wird in zwei Stufen auf 2 und 5 at komprimirt. Die Dampfmaschine hat Ventilsteuerung, der Kompressor zwangläufige Kolbenschiebersteuerung. Wiedergabe von Versuchsergebnissen.

Test of an hydraulic air compressor. Von Webber. (Eng. News 30. Mai 01 S. 406) Der Bericht schildert die Leistungsversuche an einem Taylor-Kompressor und enthält die Versuchsergebnisse zusammengestellt in Tabellen und Diagrammen.

Inlet valves and their relation to the efficiency and volumetric capacity of air compressors. Von Corey. (Eng.

News 30. Mai 01 S. 390/91*) Ratschläge für die zweckmäfsige Konstruktion von Einlassventilen für verschiedene Arten von Kompressoren.

Schiffs- und Seewesen.

The mechanical equipment of the ship-yard. Von Biles. Eng. Magaz. Juni 01 S. 380/403*) Plattenbiege- und Richtmaschinen, Maschinen zum Versenken von Löchern, Blechkantenhobelmaschinen, Winkeleisen-Biegemaschinen, hydraulische Niet- und Biegepressen, Mannlochstanze, tragbare Nietmaschinen.

La turbine à vapeur Parsons et son application aux navires rapides. (Rev. ind. 1. Juni 01 S. 213/15* mit 1 Taf.) Darstellung einer Dampfturbine, Bauart Westinghouse-Parsons, und ihrer Anordnung auf einem 23 Knoten laufenden Kreuzer. Der Kreuzer erhält 4 Turbinen, deren Wellen je zwei Schiffsschrauben tragen. Bericht über die Verwendung von Dampfturbinen auf den Torpedobooten >Turbinia«, »Viper« und »Cobra«. Betriebsergebnisse.

[blocks in formation]

The upper Belmont reservoir at Philadelphia. (Eng. Rec. 25. Mai 01 S. 501/02*) Der Bau und die Einrichtung des Klärbehälters und der zugehörigen Absperrschieber und Rohranlagen sind kurz beschrieben. Der Klärbehälter ist durch einen Querdamm in 2 Teile geteilt, die zusammen 274 000 cbm fassen.

Six years of slow sand water filtration at Mount Ver non, N. Y. (Eng. News 30. Mai 01 S. 394/95*) Betriebskosten des Wasserreinigungsverfahrens. Reinigen der Filter. Waschen des FilterAngaben über die Beschaffenheit des gereinigten Wassers.

sandes.

Werkstätten und Fabriken.

Requirements of electricity in manufacturing works. Von Aldrich. (Eng. News 30. Mai 01 S. 400/02) Allgemeine Erörterungen über die Anwendung von Elektrizität in Fabriken vom wirtschaftlichen und technischen Standpunkte aus.

Ziegelei.

Neuerungen in Dachziegeln und ihrer Fabrikation in den letzten fünf Jahren. Von Fiebelkorn. (Baumaterialienk. 01 Heft 9 S. 131/33*) Biberschwanzziegel. Hohl-, Pfannen- und Krämpziegel. Falzziegel. Forts. folgt.

Rundschau.

Die Weltausstellung in Paris 1900. Natürliche Hülfsquellen und Entwicklung der kanadischen Industrie.

(Schluss von S. 826)

Infolge der weiten Verbreitung der Kraftquellen in Gestalt von Kohlenfeldern oder Wasserkräften über das ganze Land haben es die kanadischen Industrien nicht nötig, sich in einzelnen Bezirken zusammenzudrängen, sondern können sich da niederlassen, wo sie am bequemsten zu ihren Rohstoffen kommen. An der Schaffung guter Verkehrsverhältnisse, die allerdings dabei vorausgesetzt werden müssen, hat man es in Kanada nicht fehlen lassen, was wieder auf die Entwicklung der Verkehrsmittelindustrie von Einfluss gewesen ist. Am ältesten ist darin der Wagenbau, der ja von der Holzindustrie seinen Ausgang nahm. In ihm waren schon 1891 44 Mill. M angelegt, und von seiner erfolgreichen Weiterentwicklung gab die von nicht weniger als 17 Firmen beschickte Wagenbauausstellung Zeugnis. Die einzige Industrie, die einen Rückgang zu verzeichnen hat, ist der Schiffbau. Seit der Verwendung des Eisens als Baustoff sank der Registertonnengehalt der in Kanada erbauten Fahrzeuge, der im Jahre 1874 seine gröfste Höhe von 191000 t erreicht hatte, bis 1878 auf 100873 und bis 1898 auf 24522 t. Bei der neuerdings gesteigerten Eisenerzeugung ist aber zu vermuten, dass sich auch dieser Industriezweig demnächst wieder heben wird, zumal die Regierung ihm volle Aufmerksamkeit zuwendet.

Die Länge der Eisenbahnen betrug im Jahre 1855 906 km, im Jahre 1899 27772 km, wovon, da die kanadischen Eisenbahnen auch den Zweck verfolgen, weniger besiedelte Gegenden zu erschliefsen, der im Verhältnis zur Bevölkerung gröfsere Anteil auf die westlichen Provinzen kommt. So besitzen Columbien, die Nordwestbezirke und Manitoba mit 6,5 vH der Bevölkerung über 25 vH, Ontario, Quebec und Neuschottland mit 83,5 vH der Bevölkerung nur 65 vH der Schienenlänge. 1867 waren 491 Lokomotiven und 8000 Wagen im Betrieb, 1898 2116 Lokomotiven von bedeutend gröfserer Leistung und 65000 Wagen. Bis 1899 wurden 3764 Mill. M für Eisenbahnen verausgabt, wovon 16 vH vom Staate zugeschossen waren. Auf je 1000 Köpfe kamen im Jahre 1898 35 000 Reisen. Aufser den Dampfbahnen besitzt Kanada 10 133 km elektrische Bahnen, die 1898 95 Mill. Menschen beförderten.

Nicht geringere Sorgfalt hat Kanada dem Ausbau seiner Wasserstrafsen angedeihen lassen. Zu den älteren Kanälen, dem Welland Kanal, dem Rideau-Kanal und dem ChamplyKanal, sind in den letzten Jahren hinzugekommen der Kanal von Sault Ste. Marie zur Ueberwindung des Höhenunterschiedes von 3,5 m zwischen dem Huron- und dem Oberen See und der im Herbst 1899 eröffnete Soulange-Kanal zwischen

dem St. Louis- und dem St. Francis-See, die, im St. Lorenz Strom nicht weit oberhalb der Einmündung des Ottawa gelegen, einen Höhenunterschied von 25 m haben. Beide Kanäle sind durch den elektrischen Betrieb ihrer Schleusen, deren der erstere eine, der letztere 3 besitzt, bemerkenswert. In jahrelanger Arbeit wurde im St. Lorenz-Strom zwischen Montreal und Quebec eine Fahrrinne, die 1899 8,42 bis 9,76 m tief war, ausgebaggert, und Montreal dadurch den gröfsten Seeschiffen zugänglich gemacht. Wenn man die Summe von 21 Mill. M, die dafür ausgegeben ist, einrechnet, wurden in Kanada bis zum 30. Juni 1898 für Kanalbauten über 320 Mill. M aufgewandt.

Die wirtschaftlichen Bedingungen Kanadas und seine Entwicklung zeigen grofse Uebereinstimmung mit denjenigen der Vereinigten Staaten; die Zahlen der kanadischen Berufstatistik für 1890 stimmen in überraschender Weise mit denen überein, die sich für die Vereinigten Staaten im Jahre 1880 ergeben hatten. Letztere wären demnach Kanada ein Jahrzehnt in der Entwicklung voraus. Ob sich bis dahin der Wettbewerb des Landes bereits in der Weise für Europa fühlbar machen wird, wie es jetzt mit dem der Vereinigten Staaten der Fall ist, darf vielleicht bezweifelt werden; jedenfalls wird aber Europa in Zukunft damit rechnen müssen. In Deutschland dürfte zunächst die Papierindustrie davon betroffen werden.

Von hoher Bedeutung für die Entwicklung der kanadischen Industrie ist der Holzreichtum des Landes. Kanada ist zum gröfsten Teile mit Wald bedeckt. Der Wert der gesamten Holzausfuhr des Jahres 1898 belief sich auf 106,6 Mill. M. Erzeugnisse der Zelluloseindustrie sind dabei nicht inbegriffen, und diese gerade steht in Kanada bereits in hoher Blüte. In seinen Wäldern hat man den besten Holzpapierstoff der Welt in der Weifs- oder amerikanischen Schimmelfichte und der Schwarzfichte entdeckt, von denen erstere mehr den Thälern folgt, letztere die Berge bedeckt und daher bei weitem vorwaltet; sie liefert auch die wertvollere Faser. Beide zusammen bilden über die Hälfte der Waldungen des nördlichen Gebietes, nehmen also einen Flächenraum von mindestens 3 Mill. qkm ein. 1 qkm erzeugt durchschnittlich 2800 t Holzschliff oder 1400 t Sulfitzellulose.

Da zur Erzeugung von 25 bis 35 t Holzstoff täglich 2500 bis 3000 PS erforderlich sind, hätte sich die Holzfaserindustrie in der kurzen Zeit ihres Bestehens unmöglich zu ihrem heutigen Stande entwickeln können, wenn ihr nicht gewaltige Wasserkräfte zur Verfügung ständen. Diese sind in den Stromschnellen und Fällen der zahlreichen grofsen und kleineren Wasserläufe nicht nur weit verbreitet, sondern auch in vielen Fällen ausgezeichnet regulirbar, da die meisten Wasserläufe Abflüsse von Seen sind, die sich mit verhältnis

mäfsig geringen Unkosten in mächtige Thalsperren verwandeln lassen. Sehr häufig befinden sich die Hauptfälle an der Mündung der Flüsse, wie z. B. der berühmte Fall, in dem sich der Montmorency aus einer Höhe von 70 m unmittelbar in den Lorenzstrom ergiefst, und welcher der 14 km weit entfernten Stadt Quebec Licht und Betriebskraft für die Strafsenbahnen liefert.

Genauere Messungen und Schätzungen liegen nur über die Wasserkräfte des Östens vor. Aufnahmen, die vor kurzem über die Kraftquellen des Ottawa-Gebietes gemacht wurden, ergaben, dass sich um die Stadt Ottawa in einem Bezirk von 24 km Halbmesser Wasserkräfte von zusammen beinahe 900 000 PS befinden. Die Berechnung bezieht sich auf niedrigen, das ganze Jahr benutzbaren Wasserstand. Bis jetzt werden erst 58 000 PS benutzt.

In erster Linie werden die Wasserkräfte von der Zellstoffindustrie ausgebeutet. Im Jahre 1899 hatte Kanada 36 Holzstofffabriken mit einem Betriebskapital von 60 Mill. M und einer Tagesleistung von 1100 t, wovon die gröfste Fabrik 250, die zweitgröfste 170, die andern 100 bis 10 t beitrugen.

Durch Vergröfserung bestehender und durch Errichtung neuer Werke ist die Leistungsfähigkeit der kanadischen Zellstoffindustrie in raschem Steigen begriffen. Die Laurentid Pulp Co. hat in Grand Mere am St. Maurice-Fluss mit einem Kapital von 12 Mill. Meine ausgedehnte Anlage geschaffen. Ihre Waldungen bedecken eine Fläche von 4600 qkm, und im ganzen Betriebe sind über 3000 Arbeiter beschäftigt, die mit ihren Familien eine aus der Wildnis hervorgewachsene Stadt mit wohlausgebauten Strafsen, Wasserleitung und elektrischer Beleuchtung bewohnen. Von ihrer Wasserkraft, die in der trockensten Jahreszeit 70000 PS beträgt, verwendet die Gesellschaft gegenwärtig erst 16 000 PS zur Erzeugung sowohl mechanisch, als auch chemisch hergestellter Faser. Die Sault Ste. Marie Mill (Ontario) ist im Begriff, ihre anfängliche Tagesleistung von 100 t trockenem Holzschliff, von dem ein Fünftel nach Japan geht, auf das Doppelte zu erhöhen, aufserdem Einrichtungen für die Erzeugung von je 50 t Natronund Sulfitzellulose zu treffen. Die ihr zur Verfügung stehende Wasserkraft beträgt 40000 PS.

Da die kanadische Fichte eine für alle Zwecke der Papiererzeugung ohne Beimischung anderer Fasern verwendbare Faser liefert, so darf man wohl annehmen, dass Kanada für die Zukunft den gröfsten Teil des Weltbedarfes an Papier decken kann. 1899 wurden nach den Vereinigten Staaten für nahezu 6000 000 M, nach England trotz des skandinavischen Wettbewerbes für 2 800 000 M Faserholz und Holzfaser ausgeführt. Das in der gesamten Holzindustrie angelegte Kapital betrug bei der Zählung des Jahres 1891 bereits annähernd 400 Mill. M; an Löhnen wurden 120 Mill. M gezahlt und Waren für 480 Mill. M erzeugt.

Dass die Holzindustrie unter den geschilderten Bedingungen auch heute noch den ersten Platz unter den verarbeitenden Industrien Kanadas einnimmt, ist nicht zu verwundern. In letzteren waren im Jahre 1891 insgesamt 1418 484 000 M Kapital thätig, auf die Holzindustrie kamen demnach 28 vH.

Die Arbeiten der Studien-Gesellschaft für elektrische Schnellbahnen in Berlin sind soweit vorgeschritten, dass die Versuchsfahrten voraussichtlich im August begonnen werden können. Die vom Kriegsministerium zur Verfügung gestellte Strecke der Militärbahn zwischen Marienfelde und Zossen ist 23 km lang und eignet sich vorzüglich für Versuchsfahrten mit hoher Geschwindigkeit; denn sie hat nur wenige schwache Krümmungen mit Halbmessern von mindestens 2000 m und nur geringe Steigungen von höchstens 1:200. Die normalspurige Strecke ist eingleisig und hat nur an den Haltestellen Ausweichgleise; Weichen brauchen also nicht durchfahren zu werden. Das hohe Gewicht der Versuchswagen und die hohe Geschwindigkeit erfordern eine Verstärkung des Oberbaues. Die Bettung wird deshalb verbessert, die Schwellen werden dichter verlegt, und besonders die Stofsschwellen werden näher an die Stöfse gelegt. Schienen und Schwellen sind bis auf einige eiserne Schwellen von normaler Gröfse. Ein 2 bis 3 km langer Streckenabschnitt wird durch die Verwaltung der Militäreisenbahn auf eigene Kosten vollständig ausgewechselt.

Für den Betrieb der Versuchswagen wird Drehstrom von 10000 bis 12000 V Spannung verwandt werden, der vom Kraftwerk Oberspree der Berliner Elektrizitätswerke hergeleitet wird. Der hochgespannte Strom wird den Fahrzeugen durch eine Oberleitung zugeführt, die aus 3 lotrecht über einander liegenden Drähten besteht. Zur Stromabnahme dienen nach der Seite ausliegende Kontaktbügel. Die Spannung wird sodann in den Wagen selbst durch Transformatoren erniedrigt. Siemens & Halske A. - G. haben bereits seit mehreren

deutscher Ingenieure.

Jahren auf ihrer Versuchsbahn in Grofs-Lichterfelde mit derartig betriebenen Wagen Versuche angestellt, deren Ergebnisse nun dem jungen Unternehmen zugute kommen.

Für die Versuchsfahrten werden von van der Zypen & Charlier in Köln-Deutz zwei für je 40 bis 50 Personen berechnete Wagen gebaut, von denen einer von der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft, der andre von Siemens & Halske A.-G. mit der elektrischen Ausrüstung versehen wird. Als Grundlage für ihre Konstruktion und Ausrüstung ist eine Geschwindigkeit von 200 km/st festgesetzt. Die Wagen wiegen 90 t und sind 22 bis 23 m lang. Ihr Profil entspricht bis auf die als Stromabnehmer dienenden Kontaktbügel dem der Staatsbahnen. Der Wagenkasten ruht auf zwei dreiachsigen Drehgestellen, deren Räder 1250 mm Dmr. haben. Die beiden aufseren Achsen jedes Drehgestelles werden unmittelbar von einem Induktionsmotor angetrieben. Die 4 Motoren des Wagens leisten zusammen 1100 bis 3000 PS. Bei dem einen Wagen bildet die Läuferwelle zugleich die Radachse, während bei dem andern die letztere durch eine hohle Läuferwelle geführt ist und mithülfe einer besonderen Kupplung angetrieben wird. Die Wagen werden Westinghouse- und Handbremsen erhalten; im Notfalle kann auch mit Gegenstrom gebremst werden. Der eine Wagen erhält aufserdem noch eine Bremseinrichtung, die darauf beruht, dass Gleichstrom aus der sonst zur Beleuchtung dienenden Akkumulatorenbatterie in die Motoren geschickt wird.

Der zum Speisen der Motoren dienende Drehstrom hat eine Frequenz von 50 Per. sk, die ungefähr der Geschwindigkeit von 200 km/st entspricht. Der Drehstromerzeuger im Kraftwerk Oberspree, der für den Bahnbetrieb bestimmt ist, wird von einer Dampfmaschine angetrieben, deren Umlaufzahl auf die Hälfte verringert werden kann. Hierdurch und durch Anwendung der Bremsvorrichtungen wird erreicht, dass man bei den ersten Versuchsfahrten nicht mit der hohen Geschwindigkeit zu fahren braucht. Man ist also in der Lage, mit etwa 70 km/st zu beginnen und die Geschwindigkeit nach und nach auf die angestrebte Höhe zu steigern.

Auf dem Kongress für gewerblichen Rechtsschutz, der am 13., 14. und 15. Mai d. J. in Köln getagt hat, sind zum Patentgesetz folgende Beschlüsse gefasst worden:

Zur Frage der Errichtung eines Patentgerichtshofes. 1) Es erscheint nach den bisherigen Resultaten unserer Rechtsprechung in Patentsachen eine Äenderung der Gesetzgebung notwendig dahin, dass die bisher nur von rechtsgelehrten Richtern abgeurteilten Sachen (Eingriffstreite, Abhängigkeitsklagen usw.) ebenso wie schon jetzt die Nichtigkeitsund Zurücknahmeklagen von Gerichten abgeurteilt werden, die aus Juristen und Technikern als ständigen Richtern zusammengesetzt sind.

2) Für den Fall, dass die Reichsgesetzgebung dieser Anregung nicht folgen sollte, wird vorgeschlagen:

a) Es empfiehlt sich, für gröfsere Bezirke bestimmte Landgerichte als ausschliefslichen Gerichtstand in Streitsachen des gewerblichen Rechtsschutzes zu bestellen und bei diesen derartige Sachen einer bestimmten Kammer zu überweisen, wobei es dahingestellt bleiben soll, ob an Stelle der Besetzung mit rechtsgelehrten Richtern solche mit Juristen und Technikern treten soll.

b) Es empfiehlt sich, dass schon jetzt bei allen Gerichten im Wege der Geschäftsverteilung die sämtlichen den gewerblichen Rechtsschutz betreffenden Rechtsstreitigkeiten an bestimmte Kammern bezw. Senate gebracht werden, und dass das Dezernat in den Strafsachen aus den gewerblichen Schutzrechten bestimmten Staatsanwälten übertragen werde.

3) Der Kölner Kongress für gewerblichen Rechtsschutz ist der Auffassung, dass in der den gewerblichen Rechtsschutz betreffenden Rechtsprechung, namentlich in Patensachen, vielfache Mängel bestehen, die ihren Grund zum grofsen Teil darin haben, dass es an einem genügenden Zusammenwirken der Juristen und Techniker fehlt.

Schon heute kann es als notwendig anerkannt werden, dass die Juristen mehr als bisher auf die Fragen des gewerblichen Rechtsschutzes hingewiesen werden, z. B. durch Einrichtung besonderer Lehrstühle für Industrierecht an den deutschen Universitäten und Aufnahme von Vorlesungen über gewerblichen Rechtsschutz in den ordentlichen Lehrplan der Ausbildung der Rechtsbeflissenen.

Zum materiellen Patentrecht.

1) Zu § 2 des Patentgesetzes: Es ist wünschenswert, dass die Beschränkung aus den letzten 100 Jahren gestrichen wird.

22. Juni 1901.

2) Zu § 10: Es empfiehlt sich, auch nach Ablauf der Frist des § 28 Abs. 3, demjenigen, der nach Ablauf dieser Frist für eine während der Dauer derselben begangene Verletzung in Anspruch genommen wird, den im patentamtlichen Nichtigkeitsverfahren geltend zu machenden Nichtigkeitseinwand vorzubehalten.

3) Es ist wünschenswert, zwischen § 7 und § 8 einen neuen Paragraphen einzuschalten, laut welchem der Patentinhaber jederzeit einschränkende Abänderungen seines Patentes beantragen kann, wobei diese Anträge wie Patentanmeldungen behandelt werden sollen.

4) a) Es wird festgestellt, dass die Patentgebühren in ihrer heutigen Höhe eine übermäfsige Belastung der Erfinder darstellen, und dass eine wesentliche Herabsetzung wünschenswert ist.

b) Wird eine Erfindung erst nach Ablauf eines Jahres vom Tage der Anmeldung derselben ausgelegt, so sind aufser der Gebühr des § 8 Abs. 1 P.-G. nur die Gebühren für die Zeit von der Erteilung des Patentes ab zu entrichten. Ihre Höhe bemisst sich nach dem Zeitpunkt der Anmeldung der Erfindung.

5) a) Es ist wünschenswert, dass im Nichtigkeitsverfahren ein Verfahren analog den Bestimmungen des § 3 Abs. 2 zugelassen wird.

b) Das Recht des Einspruches oder der Klage wegen Entnahme soll mit dem Rechte verbunden sein, dass der red liche Besitzer der Erfindung das Patent mit der Priorität der ersten Einreichung beanspruchen kann.

6) § 11 Abs. 1 und Nr. ist folgendermafsen zu fassen: Das Patent kann nach Ablauf von drei Jahren von dem Tage der über die Erteilung des Patentes erfolgten Bekanntmachung, § 27 Abs. 1, gerechnet, zurückgenommen werden:

Wenn der Patentinhaber es unterlässt, im Inlande die Erfindung in angemessenem Umfange zur Ausführung zu bringen oder doch das dieser Ausführung Erforderliche zu sichern, ohne für seine Unthätigkeit genügende Entschuldigungsgründe anführen

zu können.

zu

Als Entschuldigungsgründe sind auch die in der Person des Patentinhabers liegenden Hinderungsgründe sowie solche von seinem Willen unabhängige besondere Umstände zu berücksichtigen, durch welche seine Unthätigkeit gerechtfertigt wird. Als solche gelten insbesondere: Krankheit, Vermögenslosigkeit, vergebliche Lizenzanerbietungen.

7) § 11 Nr. 2 ist folgendermafsen zu fassen:

Wenn im öffentlichen Interesse die Erteilung der Erlaubnis zur Benutzung der Erfindung an Andere geboten erscheint, so kann der Patentinhaber gezwungen werden, diese Erlaubnis gegen eine angemessene Entschädigung und genügende Sicherstellung zu erteilen.

895

üblichen Beiboote auf Personen- und Frachtschiffen beanspruchen einen verhältnismäfsig sehr grofsen Platz; besonders kommt dies auf den grofsen Auswandererdampfern mit ihren vielen Rettungsbooten inbetracht, bei denen ohnehin schon jeder Platz an Deck stark beansprucht ist. Die gewöhnlichen Rettungsboote sind aufserdem infolge ihres bedeutenden Gewichtes schwer zu handhaben und deshalb bei plötzlich hereinbrechenden Schiffsunfällen wenig zuverlässlich. So konnte z. B. beim Untergang der »Elbe« nur ein geringer Teil der Boote flott gemacht werden. Die Lürssenschen Klappboote verbinden jedoch grofse Trag fähigkeit mit geringem Gewicht.

[graphic]

8) Dem 35 Abs. 1 ist folgender Zusatz zu geben: Liegt der Patentverletzung weder Vorsatz noch grobe Fahrlässigkeit zugrunde, so hat der Verletzte einen Anspruch in Höhe ber Bereicherung.

Der Bootbauer Lürssen in Aumund - Vegesack bei Bremen hat ein eigenartiges Klappboot konstruirt, das im zusammengeklappten Zustande Raum einnimmt, wodurch seine Verwendung als Rettungsnur sehr wenig boot auf Seeschiffen sehr geeignet erscheint. Die bisher

Fig. 1 stellt ein Klappboot von 8,10 m Länge, 2,50 m Breite und 1,07 m Höhe in geöffnetem, gebrauchsfertigem Zustande, Fig. 2 dasselbe Boot zusammengeklappt dar. Die Boote sind aus 5 Teilen zusammengesetzt: dem Boden, den beiden Seitenwänden und den beiden Gelenkbrettern. Die einzelnen Teile bestehen aus kreuzweise übereinandergelegten Holzbrettern, die durch Leinwand und Marineleim zusammengehalten werden. Die Gelenk bretter sind mittels starker Lederstreifen und Kupferniete am Boden und an den beiden Seitenwänden befestigt. Inmitten des Bootes befinden sich, je nach der Länge, ein bis drei Kreuzhebel. Um das Boot auseinander zu klappen, wird es vorn und hinten angehoben und der Kreuzhebel gestreckt; dann werden die Ruderbänke, die lose im Boot liegen, in ihre Lage gebracht. Der ganze Vorgang kann bei den gröfsten Booten von 3 Personen in kaum einer Minute ausgeführt werden. Beim Zusammenklappen brauchen nur die Bänke entfernt und die Kreuzhebel heruntergedrückt zu werden. Der Raum, in der Höhe gemessen, den das in Fig. 2 dargestellte Boot einnimmt, beträgt nur 22 cm, sodass ungefähr 5 dieser Klappboote auf dem Raume eines gewöhnlichen Rettungsbootes untergebracht werden können.

In kleinen Abmessungen würde das Boot eine gute Verwendung auf Vergnügungsyachten sowie als tragbares Boot für militärische Zwecke, Jagden usw. finden. Ein Boot für 3 Personen wiegt nur 42 kg bei 12 bis 15 cm Tiefgang.

Eines dieser Boote wurde kürzlich in Anwesenheit von Vertretern des Norddeutschen Lloyds und der Seeberufsgenossenschaft einer eingehenden Prüfung sowohl hinsichtlich der Seetüchtigkeit als auch der Festigkeitseigenschaften unterzogen. Hierbei bewährte sich die Konstruktion vorzüglich, denn mit einer Belastung von 63 Personen hatte das Boot noch 60 cm Freibord. Auch ein darauf folgender Durchbiegeversuch, wobei das Boot wiederum mit einer Last von 63 Personen versehen und in Bootsdavits frei aufgehängt wurde, verlief zufriedenstellend.

Die Wahl einer richtigen Periodenzahl hat von jeher beim Errichten von Wechselstromanlagen Schwierigkeiten bereitet. In Deutschland hat man sich bald auf eine Frequenz von 50 Per./sk geeinigt. Man kann dabei Glüh- und Bogenlampen brennen, ohne unangenehme Einwirkungen durch die Lichtschwankungen auf das Auge hervorzurufen, denn die untere Grenze liegt hierfür ungefähr bei 40 Per./sk. Anderseits ist aber diese Frequenz für Motoren und rotirende Umformer eigentlich zu grofs; denn die für etwa 25 Per./sk gebauten Ma

schinen sind billiger und betriebsicherer. Trotzdem ist man bei der Wahl von 50 Per./sk geblieben wegen des Vorteiles der Einheitlichkeit, die alle Maschinen und Apparate jederzeit auszuwechseln ermöglicht. In Amerika ist man, nachdem für die ersten Beleuchtungsanlagen eine Frequenz von etwa 120 Per./sk gewählt war, allmählich dazu übergegangen, für Beleuchtungsanlagen 60 Per./sk, für Kraftübertragungsanlagen 25 Per./sk zu verwenden. Es ist anzuerkennen, dass beide Zahlen für ihren jeweiligen Zweck besser geeignet sind als eine einheitliche Frequenz von 50 Per./sk. Da nun aber an Kraftübertragungsanlagen fast immer auch Beleuchtungsnetze anzuschliefsen sind, so gebraucht man, wenn man nicht den meistens verwendeten Drehstrom durch rotirende Umformer in Gleichstrom umwandelt, Frequenzumformer, mittels deren man die Frequenz auf 60 Per./sk erhöht.

Die Frequenzumformer bestehen aus einem Synchron- oder Asynchronmotor und aus einem Wechselstromerzeuger, der für die veränderte Periodenzahl gewickelt ist. Neuerdings ist von Allister') eine besondere Anordnung angegeben worden, bei welcher der Umformer aus einem Induktionsmotor besteht, dessen Läufer von einem Synchronmotor gedreht wird. Die Ständerwicklung ist an das Primärnetz angeschlossen, ebenso der Synchronmotor. Der Läufer wird aber von letzterem rückwärts (entgegen dem Sinne des Drehfeldes) gedreht. Dadurch wird eine künstliche Schlüpfung erzeugt, die gröfser als eins ist. Durch richtige Wahl der Umlaufzahl des Synchronmotors, also der Schlüpfung, kann man dem Läufer Drehstrom von der gewünschten Periodenzahl entnehmen. Der Vorteil dieser Anordnung liegt in geringeren Verlusten und in der Verwendung einer kleineren Antriebmaschine.

Auf dem von der Firma Yarrow & Co. erbauten Torpedoboot »Ophir<< von 39,6 in Länge, 4,1 m Breite, 2,1 m Tiefe und 115 t Wasserverdrängung wurde ein Versuch mit Oelfeuerung, Bauart Holden, angestellt. Zunächst wurden die beiden vorhandenen Kessel nur mit Kohle geheizt, wobei 24,1 Knoten Geschwindigkeit eingehalten werden konnten. Dann wurde

1) Electrical World and Engineer 11. Mai 1901 S. 763.

m

k

m

m

k

k

deutscher Ingenieure.

mit Oel- und Kohlenfeuerung gleichzeitig geheizt, und zwar wurden stündlich 1300 kg Kohle und 315 kg Oel verbrannt. Infolge der gesteigerten Dampfentwicklung liefs sich eine Geschwindigkeit von 261⁄2 Knoten erzielen. Bei einem weiteren Versuch wurde nur einer der beiden Kessel benutzt und mit Oel geheizt. Es wurden 225 kg st verbrannt, womit eine Geschwindigkeit von 14 Knoten erzielt wurde. (Schiffbau 8. Juni 1901)

Im Auftrage der Wassergenossenschaft für das Quellengebiet der Görlitzer Neifse hat Prof. Intze Entwürfe für 6 Thalsperren ausgearbeitet, die bei Hochwasser die Wassermengen zurückhalten und dem industriereichen Gebiete einen weitgehenden Schutz gewähren sollen. Gleichzeitig sollen auch die Thalsperren im Grünwalder Thale, am Harzdorfer Bache und an der Schwarzen Neifse die benachbarten Industriewerke bei andauernd trockener Witterung mit Nutzwasser versorgen. Der Stauinhalt der einzelnen Sperren beträgt 250000 bis 4475 000 cbm, die Stauhöhe 10 bis 18 m, die Mauerhöhe 15,5 bis 25 m und die Kronenlänge der Dämme 154 bis 501 m. (Oesterreichische Wochenschrift für den öffentlichen Baudienst 25. Mai 1901)

Die Stadt Berlin hat der Gesellschaft für den Bau von Untergrundbahnen den Auftrag erteilt, einen Entwurf für eine neue Unterpflasterbahn auszuarbeiten. Die neue Linie soll im Norden (Wedding) vom Nettelbeckplatz ausgehen und sich durch die Müller-, Chaussee- und Friedrichstrafse, den Platz am Halleschen Thor, die Bellealliance-, York- und Mansteinstrafse bis zur Grenze der Stadt Schöneberg erstrecken. Die Strecke ist schätzungsweise 10 km lang.

Ein vom deutschen Acetylen-Verein eingesetzter Ausschuss hat einen Entwurf von Normen für Acetylenapparate aufgestellt. Darin sind Bestimmungen über Baustoffe, Gröfse, Wandstärke und Herstellung der Entwickler, Wäscher und Reiniger, sowie über die Wandstärke der Gasbehälter enthalten. (Journal für Gasbeleuchtung und Wasserversorgung 1. Juni 1901)

Patentbericht.

Kl. 13. Nr. 118197. Wasserstandzeiger. A. Luck, Magdeburg Buckau. Bei dem Wasserstandzeiger mit achsialen Bohrungen der Abschlusshähne sind die Küken aufser mit den üblichen Durchbohrungen mit Winkelkanälen k und m versehen, die bei einer das Glas absperrenden Stellung der Küken die Kanäle zum Kessel mit seitlichen Ausblaskanälen verbinden.

Kl. 14. Nr. 116528. Zwangläufige Ventilsteuerung. J. B. Eidel jr., Kehl a/Rh. Die Steuerstangen 1, m der Ein- und Auslassventile hängen an Lenkern 11, m1 und werden mittels Rollen durch Scheibennuten bewegt, die in den Scheiben k der Auslassventile unveränderlich sind, für die Einlassventile aber durch Nockenscheiben b gebildet werden, die auf der Steuerwelle a verschoben werden können, und durch Ringe d, die in feststehenden Lagern c liegen und mit je einem Mitnehmer e so in eine Schraubennut n in b greifen, dass sie beim Verschieben von b auf a entsprechend in c gedreht werden und die Ablauffläche f an d stets der Ablauffläche g an b zum zwangläufigen Schliefsen des Ventiles zugekehrt bleibt.

m

[blocks in formation]
[blocks in formation]

Kl. 24. Nr. 118164. Rost mit Beschickung von unten. Underfeed Stoker Co., London. Zwischen dem Beschickgehäuse a und dem Luftgehäusemantel b sind durch Bolzen c und gegebenenfalls durch Abstandstücke in ihrer Lage gehaltene winkelförmige Roststäbe r angebracht. Der innere Roststab umgreift den Kopf des Gehäuses a gelenkartig, sodass die Stäbe ausgewechselt werden können.

The

[merged small][merged small][ocr errors][merged small]

Patentbericht.

Kl. 13. Nr. 118237. Reinigung der Kanäle von Wasserstandzeigern. R. B. Paul, Crimmitschau. Die zur Reinigung dienenden Spindeln d sind aufserhalb der Wasserstandköpfe in geschlossenem Rahmen h mit Gewinde eingeschraubt.

Kl. 21. Nr. 117607. Bogenlampe. M. Laufer und L. Frischmann, Lodz. Die schraubenförmig gewundenen Kohlen g gehen je durch eine feste Hülse a und eine davor liegende b, die an dem län

geren Arme eines Hebels c sitzt, dessen kürzerer Arm je einen Elektromagneten trägt. Zu beiden Elektromagneten gehört der feststehende halbmondförmige Anker d. Die beweglichen Hülsen b haben Klemmfedern

f, welche die Kohlen festhalten, wenn die Hülsen b gegen die festen Hülsen a gepresst werden. Werden die Kohlen von den Hülsen b freigegeben, so werden sie durch ein Uhrwerk gegen einander gedreht.

Kl. 14. Nr. 116512. Achsialturbine. A. Vizet, Paris. Der ringförmige Zuführkanal c verengt sich an der mit gekrümmten Leitschaufeln d versehenen Austrittstelle, und das Laufrad a i-t bei mit einer Ringnut, bei h mit einem ringförmigen Vorsprunge versehen, die ihre Gegenformen im Gehäuse k haben, sodass an den kegelförmigen Spaltflächen eine Saugwirkung entsteht, wodurch Verluste an Dampf (Gas, Druckluft) vermieden und durch Absaugen der Luft aus k kraftverzehrende Gegenströmungen verhindert werden.

Kl. 38. Nr. 116153. Vorschubvorrichtung für Sägegatter. P. Früh, Hofen. Zwei Wagen a und b werden durch zwei Ketten ohne Ende von einem gemeinsamen Kettenrade e bewegt. Man spannt das hintere Stamm

n

k

ende in a ein, legt das vordere auf die Rollen r und schliefst die Verbindung ik mit c. Sobald der Stamm über die Rollen ri hinaus ist,

[blocks in formation]

h

spannt man das geschnittene Vorderende in b ein, schliefst i k1, löst ik, fährt a zurück und legt einen nenen Stamm auf. Schräge Klötzen können zum selbstthätigen Ausheben der mit Mitnehmerstiften versehenen Arme i, i benutzt werden.

Kl. 46. Nr. 117344. Mischvorrichtung. E. D. Deboutteville, Fontaine le Bourg. Um ein für die ganze Dauer des Saughubes gleiches Mischungsverhältnis von Luft und Gas zu erhalten, wird nicht nur das Gas von b her, sondern auch die Luft von a her durch je ein gesteuertes Ventil d, c in die Mischkammer e eingeführt. Zuführkanäle sind für beide gleich gestaltet, beide liegen symmetrisch zum Ladeventil h und senkrecht darunter, und alle drei Ventile werden von derselben verschiebbaren Muffe g aus gesteuert.

Die

Kl. 46. Nr. 116567. Anlassvorrichtung. Luxsche Industrie werke A.-G.. Ludwigshafen a/Rh. Die Hauptwelle a erzeugt durch eine Luftpumpe d mit festgesetztem schädlichem Raume im Sammelbehälter e Druckluft von bestimmter Spannung, die beim Anlassen, wenn man sie durch den Dreiwegehahn h auf den Kolben n wirken lässt, die Welle a mittels Schnecken-Bandgetriebes pl und selbstthätig sich ein- und ausrückender Schaltklinker in Drehung versetzt, worauf nach Ablassen der Luft durch h der Kolben o, dessen Cylinder g mit e durch i dauernd verbunden ist, durch ein entgegengesetzt wirkendes Bandgetriebe qm die Teile wieder in die zum Anlassen erforderliche Lage bringt.

[ocr errors][merged small]

Kl. 35. Nr. 117389. Schachtverschluss. H. Kurtzig, Inowrazlaw. Am Fahrstuhle d befestigte, keilförmig zugespitzte Zungen e, o erfassen wag-recht verschiebbare Riegel c, l, die sich gegen Führungen f, m stützen, und heben die Thür a bei Auffahrt unmittelbar, bei Abfahrt mittels Zugseiles k. Beim Weiterfahren treffen die Riegel c, 7 in Vertiefungen g, p, und die Thür fällt zu.

f

[ocr errors]

m

Kl. 46. Nr. 116442 (Neuerung an Nr. 96161, Z. 1898 S. 452). Anlassvorrichtung. C. Franzen & E. Knapp, Köln a/Rh. Beim Andrehen der Maschinenwelle a in der Pfeilrichtung gleitet eine an der Handkurbelnabe c gelagerte Stütz- oder Reibklinke d über einen rubenden Zahnkranz b oder eine Reibfläche; bei Frühzündung aber dreht die zurückgedrehte Welle a die Klinke d um ibren augenblicklichen Stützpunkt und rückt dadurch die Kupplung ef zwischen a und c aus. Die Patentschrift zeigt noch drei andere

Ausführungsformen. (Vergl. Nr. 101278, Z. 1899 S. 535.)

g

[ocr errors]

Kl. 46. Nr. 117365. Anlasskurbel. J. Rademacher, Berlin. Beim Andrehen der Hauptwelle aa nimmt die einseitig wirkende Klauenkupplung sz1 zwischen der Kurbelnabe und der Welle diese mit, wobei die schrägen Zähne g eines an k festen Sperrrades unter der bei t gelagerten, an der Spitze abgeschrägten Sperrklinke v fortgleiten. Beim Voreilen von a schiebt z1, beim Zurückschlagen infolge Vorzündung schiebt die Kurbel nach rechts. In der ausgerückten Lage der Kurbel legt sich ein Hakenansatz w an v (Nebenfigur) hinter einen der Kupplungszähne und verhindert das Mitnehmen von k durch die Reibung auf a1.

Kl. 46. Nr. 116634. Brennraum für Brennkraftmaschinen. Gebr. Körting, Körtingsdorf bei Hannover. Zur Vermeidung der bei zu hoher Verdichtung und Verbrennungstemperatur auftretenden Uebelstände wird die Ladung bei der Verdichtung dadurch abgekühlt, dass der aufsen von Kühlwasser umflossene Brennraum a mit einspringenden Falten e oder Rippen e oder mit einem oder mehreren hohlen, von innen gekühlten Metallkörpern e versehen ist.

Kl. 46. Nr. 116187. Gaskraftmaschine. G. A. Fleury, Paris. Der Arbeitcylinder bist auf dem in gewöhnlicher Weise betriebenen Kolben a und in dem ruhenden Cylinder e verschieblich, wird aber durch die Uebersetzung k:j 1:2 mittels Hubscheiben h, i und Stange g nur während des Auspuffes und Ansaugens entgegen dem Kolben a so verschoben, dass sich beim Hubwechsel Kolben a und Boden von b berühren, sodass die Abgase vollständig ausgetrieben werden und die angesaugte Ladung vergröfsert wird, um die Kraftleistung der Maschine zu erhöhen.

k

[graphic][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]
« ZurückWeiter »