Der Geschichten Schweizerischer Eidgenossenschaft, Band 5

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Seite 258 - Spitzen mäßig herabhängender dünner Bart, seines Blicks außerordentliche Klarheit, Ausdruck von Liebe und Ernst in allem; sein einfacher, braungrauer Rock, sein Stab ; mit unbedecktem Haupt und barfuß, wie immer. Als der Mann, fröhlich in der Kraft seines Gottes, in die Versammlung trat, und, nach seiner Art, mit langsamen Worten und männlicher Stimme sie grüßte, standen alle Tagherren von ihren Stühlen auf und neigten sich. Er aber sprach: „Liebe Herren, treue...
Seite 260 - Eidgenossen, und der Allmächtige walte über euch, gütig wie bisher!" Und (so spricht die Chronik) „Gott gab Gnad zu den Worten des heiligen Einsiedlers, daß in Einer Stunde alles verglichen ward.
Seite 252 - Landrat eine eigene Geschicklichkeit bewiesen, vorkommende Angelegenheiten zu gutem Ende zu führen. Es lag aber in diesem Mann ein außerordentlich inniges Gefühl für die erste Quelle, das Wesen von allem, das Ewige, durch kein Buch (er konnte nicht lesen) und, so viel man weiß, durch keinen Umgang entzündet, sondern hervorgegangen aus dem inwohnenden Gott; nicht finster (es gab wenig...
Seite 72 - ... das Heer durch eine Wagenburg oder einen Verhau zu sichern. Vermutlich wurde von der Leibwache auf den Höhen befürchtet, daß sie den Eidgenossen zu der Zeit in die linke Seite falle, wo das Geschütz hinter dem Grünhag ihre Fronte in Unordnung bringe. Stillschweigen; man sah verbissenen Mißmut. Endlich redete Felix Keller, Waldmanns Freund, ein Züricher: „wollen die Bundsgenossen, uns zur Seite, redlich streiten, so mögen sie kommen: wir schreiten fort, anzugreifen, wie unsere Altvordern;...
Seite 71 - Vätern half, heute auch mit uns sei, sammelt euch; betet!" Sie fielen nieder, breiteten die Arme aus. Indem sie beteten, drang die Sonne durch die Wolken in ihrer vollen Pracht vor! Schnell der Feldherr auf, schwenkte hoch sein Schwert und rief: „Biderbe Männer! Gott will uns leuchten; auf! Gedenket eurer Weiber und Kinder. Teutsche Jünglinge, wollt ihr den Welschen eure Geliebten preisgeben?
Seite 76 - Anderthalbtausend Edle lagen erschlagen ; Philippen von Grimbergh, den reichen vortrefflichen Jüngling, hatte Karl fallen gesehen. Als die Not nahe kam, so daß Jacob von der Maes das ihm vertraute Banner oder sein Leben aufgeben mußte, wand er das Banner um seinen Arm und Leib und nahm den Tod. Um diese Zeit erschien auf den Höhen im Rücken des Heers ein starkes Korps Hertensteins. Indem sank das Banner des großen Bastards ; es hatte ein Mann von Hasli dasselbe gewonnen.
Seite 72 - Herter, Hauptmann der Vereinigung, an der Eidgenossen Schlachthaufen, mit dem Vorschlag, gegen übermächtigen Angriff der viel zahlreichern Reiterei das Heer durch eine Wagenburg oder einen Verhau zu sichern. Vermutlich wurde von der Leibwache auf den Höhen befürchtet, daß sie den Eidgenossen zu der Zeit in die linke Seite falle, wo das Geschütz hinter dem Grünhag ihre Fronte in Unordnung bringe. Stillschweigen ; man sah verbissenen Mißmut. Endlich redete Felix Keller, Waldmanns Freund, ein...
Seite 259 - Liebe Herren, treue Eidgenossen, hier komme ich alter schwacher Mann, von meinem besten Vater und Freund aus der Einöde gerufen, zu euch, zu reden vom Vaterland. Kunst und Wissenschaft habe ich nicht: ich bin ein ungelehrter Mann ; was ich habe, das gebe ich euch ; von dem Gott, welcher eure...
Seite 75 - ... äußerst unwillige Untertanen, viele besoldete Ausländer, welche den furchtbaren Kampf scheuten, zwischen beiden Haß und Mißtrauen, eine überhaupt unglückliche Stimmung, und wenige Befehlshaber, welche nicht er beleidiget oder König Ludwig oder Unglaube an sein Glück in ihrer Treu erschüttert hatte. Der Feind war einig für die Stadt Bern, und jeder für sich, kecker, wenn er gelitten, und, als zum Tod entschlossen, ganz heiter und fest. Entschieden wurde, nicht weit von Karl (der es...
Seite 77 - ... Bastards ; es hatte ein Mann von Hasli dasselbe gewonnen. Da fiel dem Herzog Karl sein Mut, es verdroß ihm der Schlacht und des Lebens, er wandte sich, dreitausend Pferde mit ihm; er floh. Jenseit der Walstatt zerstreuten sich jene ; daß der Fürst, außer sich, ohne zu sprechen, mit kaum dreißig Mann, Tag und Nacht, am liebsten des Nachts, reitend an den Genfersee kam. Auf dem Schlachtfeld aber bei Murten walteten über dem verlassenen Heer alle Arten des Todes. Alle eidgenössischen Banner...

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