Brandenburgia, Band 14Druck und Verlag von P. Stankiewcz, 1906 |
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Beliebte Passagen
Seite 139 - Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.
Seite 59 - Birn' ins Grab er bat, Und im dritten Jahr aus dem stillen Haus Ein Birnbaumsprößling sproßt heraus. Und die Jahre gehen wohl auf und ab, Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab, Und in der goldenen Herbsteszeit Leuchtet's wieder weit und breit. Und kommt ein Jung' übern Kirchhof her, So flüstert's im Baume: »Wiste 'ne Beer?« Und kommt ein Mädel, so flüstert's: »Lütt Dirn, Kumm man röwer, ick gew
Seite 309 - Auch manche Geister, die mit ihm gerungen, Sein groß Verdienst unwillig anerkannt, Sie fühlen sich von seiner Kraft durchdrungen, In seinem Kreise willig festgebannt: Zum Höchsten hat er sich emporgeschwungen, Mit allem, was wir schätzen, eng verwandt. So feiert ihn\ Denn was dem Mann das Leben Nur halb erteilt, soll ganz die Nachwelt geben. So bleibt er uns, der vor so manchen Jahren Schon zehne sind's! - von uns sich weggekehrt! Wir haben alle segenreich erfahren, Die Welt verdank ihm, was...
Seite 59 - Ich scheide nun ab. Legt mir eine Birne mit ins Grab.« Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus, Trugen von Ribbeck sie hinaus, Alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht Sangen »Jesus meine Zuversicht«, Und die Kinder klagten, das Herze schwer: »He is dod nu. Wer giwt uns nu 'ne Beer?
Seite 59 - Jahre, bis lobesam der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam. Er fühlte sein Ende, 's war Herbsteszeit, wieder lachten die Birnen weit und breit; da sagte von Ribbeck: „Ich scheide nun ab. Legt mir eine Birne mit ins Grab!
Seite 59 - Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland, Ein Birnbaum in seinem Garten stand, Und kam die goldene Herbsteszeit Und die Birnen leuchteten weit und breit, Da stopfte, wenn's Mittag vom Turme scholl, Der von Ribbeck sich beide Taschen voll, Und kam in Pantinen ein Junge daher, So rief er: »Junge, wiste 'ne Beer?« Und kam ein Mädel, so rief er: »Lütt Dirn, Kumm man röwer, ick hebb 'ne Birn.
Seite 51 - Ströme die Wiesenrain' entlang, Da wird der Sieg den Guten, den Bösen Untergang. Und wann das Werk vollendet, so deckt die Nacht es zu, Die müden Streiter legen auf Leichen sich zur Ruh, Und wann der junge Morgen bescheint das Blutgesild, Da wird am Birnbaum hangen ein blanker Wappenschild. Nun sag' ich euch das Zeichen: ihr wißt den Birnbaum dort.
Seite 51 - Ob voll das Maß der Sünde? ob reifet ihre Saat Der Sichel schon entgegen? ob die Erfüllung naht? Ich will es nicht berufen, doch dünkt mich eins wohl klar: Es sind die Zeiten heuer gar ernst und sonderbar.
Seite 58 - Weh geschaffen hatte. Ich wurde des stillen Lebens, das aus diesen Bildern zu mir sprach, nicht müde. Immer neues erschloß sich mir, das mein Herz bewegte. In Front jedes Hauses stand ein uralter Birnbaum, in der einen Hälfte abgestorben, aber in der ändern noch frisch und mit Früchten überdeckt.
Seite 51 - Früchte, so ist die Stunde da. Der heuer ist gegangen zum Baum und ihn befragt, Hat wundersame Kunde betroffen ausgesagt; Ihn wollte schier bedünken, als rege sich der Saft Und schwöllen schon die Knospen mit jugendlicher Kraft.