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1124

am

Ein höchst be-
merkenswertes Bau-
werk, Mc Calls Was-
serkraftanlage, wird
augenblicklich
Susquehanna in den
Vereinigten Staaten
von Amerika ausge-
führt. Die Wasser-
kraft dieses großen
Stromes ist bisher
kaum irgendwie
nutzbar gemacht

worden. Zwar dient
der Susquehanna bei
einer Länge von
560 km zur Entwäs-
serung eines Gebie-
tes von rd. 78000 qkm;
doch bedeutet diese
Ausnutzung nichts

im Vergleich zu dem, was sich mit der erwähnten Anlage erreichen läßt. Nach der Schätzung von Fachleuten lassen sich aus dem Fluß auf 100 km Länge rd. 400000 PS für elektrische Kraftübertragung nutzbar machen, wenn eine Reihe von Dämmen und Kraftwerken an besonders günstigen Stellen errichtet würde. McCalls Damm, wie die jetzt im Bau begriffene Anlage genannt wird, ist so gelegen, daß sich bei voller Ausnutzung rd. 150000 PS gewinnen lassen. Der an dieser Stelle fast 900 m breite Strom wird durch eine Insel in zwei Arme geteilt, wodurch der wegen der großen Wassermenge und der Strömung zur Flutzeit schwierige Bau des Dammes sehr leichtert ist. Weitere Schwierigkeiten ergaben sich aus dem starken Eisgang im Frühjahr und dem großen Unterschied des Wasserstandes, der zuweilen 9 m beträgt. Der Damm, Fig. 3 bis 6, ist 18,3 bis 30,5 m hoch und hat 20,8 m Sohlenbreite. Zu seiner Herstellung waren fast 400000 cbm Beton erforderlich. Er ist auf rd. 800 m Länge als festes Wehr mit wellenförmig gekrümmtem Rücken und senkrecht abfallender Dammbrust ausgeführt. Daran schließt sich rechts und links ein Schützenwehr mit je sieben rd. 15 m breiten Durchlässen. Die Griespfeiler haben dasselbe Profil wie

er

aus

das feste Wehr und

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deutscher Ingenieure.

sind ebenfalls je

15 m breit. An das
linke Schützenwehr
schließt sich im Win-
kel stromabwärts das
Turbinenhaus an.
Das Wehr liegt eben
falls im Winkel zur
Flußachse, so daß es
etwas weniger stark
durch die Strömung
beansprucht wird.
Zum Bau des Wehres
und des zum Turbi-
nenhause führenden
kurzen Oberwasser-
kanales mußte eine
rd. 600 m lange und
15 m breite steinerne
Brücke mit vier
Eisenbahngleisen er-
richtet werden, Fig. 7,
die später wieder
abgetragen wurde.
Die Brücke diente
außer zur Zufuhr
der Baustoffe insbe-
sondere als Lager-
und Mischplatz für
Beton und als Stand-
ort für die Baukrane.
Der Bauplatz für das
Wehr wurde in meh-
reren Abschnitten
durch sehr starke
Fangdämme trocken
gelegt. Man begann.
mit dem Bau an der
Ostseite des Flusses,
wo das Wasser vor
einem etwa 1200 m
breiten Teil des Fluß-

bettes abgeleitet
wurde. Der zweite
Fangdamm wurde
vom Westufer aus in
Angriff genommen.
Zum Bau der Fang-
dämme wurden Stein-
kasten mit Zwischen-
füllung aus Balken
und Ueberdeckung
mit Planken und Mo-
rast verwendet.

Die Beton-Misch anlage bestand aus einem Gebäude von 60 × 50 qm Grundfläche mit acht Smith-Mischern von 1500 cbm täglicher Leistung. Alle Hebezeuge und Gesteinbohrer wurden mit Druckluft betrieben, die in zwei 350 pferdigen Corliss - Kompressoren erzeugt wurde. Zur Beleuchtung der Bauanlage diente eine Dynamomaschine in demselben Maschinenhause. Zum Bau gehörten sodann zwei Steinbrüche bei Conowingo, 22,5 km unterhalb Mc Calls Damm, in denen 400 Arbeiter beschäftigt waren. Die Steinbrüche, die ungefähr 11 km voneinander entfernt waren, hatten außer den erforderlichen Förderanlagen und

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Gleisen eine gemeinsame Steinbrechanlage in der Nähe des Bahnhofes Conowingo. Der für den Beton nötige Sand wurde an der ChesapeakeBay, nahe dem Elkflusse gewonnen und auf Kähnen nach Port Deposit, 34 km von

McCalls Damm, gebracht, wo er mittels zweier Schlammpumpen naß in die Eisenbahnwagen zur weiteren Beförderung geladen wurde.

Das Maschinenhaus der Wasserkraftanlage von McCall, Fig. 7 und 8, hat 24,4 152 qm Grundfläche und wird nach vollem Ausbau mit zehn Zwillingsturbinen von je 13500 PS Leistung ausgerüstet. Die in Schächten aufgestellten Turbinen mit senkrechter Achse sind für rd. 18,5 m Gefäll und 73 cbm/sk Wassermenge bemessen. Das Kraftwasser wird ihnen durch je ein Rohr zugeführt und nach dem Durchströmen unmittelbar in den Flußlauf zurückgeleitet. Das Absatzgebiet für den erzeugten Strom bilden die im Umkreise von 120 km gelegenen Industriestädte Baltimore, Washington, Harrisburg, York, Lancaster und Philadelphia und ein ausgedehntes Netz von Straßen- und Ueberlandbahnen.

Die Anlage soll insgesamt rd. 42 Mill. M gekostet haben. Wahrscheinlich fehlt in dieser Summe noch der vollständi ge Ausbau der Maschinenanlage auf 135 000 PS. Immerhin sind die Anlagekosten So gering, daß das Werk mit Dampfkraftwerken trotz geringer Kohlenpreise in der dortigen Gegend in Wettbewerb treten kann. Die Vorarbeiten und Entwürfe der Anlage stammen von den Zivilingenieuren William Barclay Parsons und Cary T. Hutchinson; unter Leitung des letzteren wurde der Bau ausgeführt. Berlin.

Fr. Bock, Ingenieur.

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Zur Beseitigung des alljährlich 120000 bis 130000 cbm betragenden Kehrichtes von Häusern und Straßen sowie von 80 000 bis 100000 cbm Schlamm aus den Klärgruben der Entwässerungsanlage bei Niederrath a. M. hat die Stadt Frankfurt eine Müllverbrennungsanlage am Main errichtet, deren Größe zunächst der südwestlichen Stadthälfte angepaßt ist, während in der Nähe des im Bau begriffenen Osthafens eine zweite Anlage für die andern Stadtteile später errichtet werden soll. Die Anlage besitzt ein 68 m langes, 12 m tiefes und 14 m hohes Ofenhaus mit zwei seitlichen Anbauten und enthält vier Ofenbatte rien mit 60 t Tagesleistung. Nach längeren Versuchen mit Oefen verschiedener Bauarten hat man schließlich den Herbertzschen gewählt, bei dem gleichmäBige Verbrennung, leichtes Entschlacken und bequemes Ausbessern möglich ist. Die Temperatur in den Oefen beträgt mindestens 1000o. Die Abhitze wird zur Erzeugung von Dampf sowie Trocknen

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zum

des in

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det. Die Schlacken, 40 vH der eingelieferten Abfälle, werden teilweise zur Herstellung von Mörtel, Bürgersteig- und Bausteinen, in der Hauptsache aber zum Auffüllen und Ausgleichen von Wegen verwendet. Bei den Baulichkeiten der Anlage ist in reichem Maße Eisenbeton zur Anwendung gekommen. Da Zwischenwände wegen der Oefen und Fülltrichter unzweckmäßig gewesen wären, so wird das Dach durch einzelne Pfeiler gestützt, wobei die Fülltrichter der Oefen selbst als Querversteifung dienen. Auch bei dem Dach sind eiserne Binder vermieden und durch Gewölbe aus Beton ersetzt. Das angebaute Maschinenhaus enthält drei Dampf

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deutscher Ingenieure.

Mpapua-Kilimatinde ist noch in demselben Monat begonnen

worden.

Wieder einmal hat der Cunard-Dampfer »Mauretania< den Rekord auf der letzten östlichen Ueberfahrt von New York nach Liverpool gebrochen. Die durchschnittliche Geschwindigkeit während dieser Reise betrug 25,88 Knoten, die Dauer der Ueberfahrt 4 Tage 17 st und 21 min.

Zuschriften an die Redaktion.

(Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.)

Einfluß des Betriebes, Durchmessers und Profiles auf die Formänderung von Flammrohren.

Geehrte Redaktion!

Zu den äußerst beachtenswerten Ausführungen des Hrn. Bruno Müller in Z. 1909 S. 779 u. f. sei es gestattet, folgende Bemerkungen hinzuzufügen:

Zu 1). Die Auffassung, daß durch den äußeren Ueberdruck >>im wesentlichen nur Normalpressungen auftreten, und es könnte sonach nur die Ueberschreitung der Quetschgrenze zur Formänderung führen, ist nur soweit richtig, solange man außer acht läßt, ob dieser Spannungszustand, wo nur Normalpressungen auftreten, stabil oder labil sei. Es ist eine bekannte Tatsache (s. z. B. Bach, Maschinenelemente S. 208, oder Föppl, Vorlesungen über technische Mechanik Bd. 3 S. 295 u. f.), daß die Beanspruchung kreisförmiger Ringe oder Rohre durch gleichmäßigen äußeren Ueberdruck einen analogen Fall zur Druckbeanspruchung langer gerader Stäbe bietet. Je größer der Druck, desto beträchtlicher wird der Einfluß der gleichen Unrundigkeit, und schließlich gelangt man zu einem kritischen Drucke, bei welchem eine noch so geringe Abweichung von der Kreisform oder eine noch so geringe Störung genügt, das Rohr zum Einbeulen zu bringen, unabhängig davon, ob die Normalpressungen die Quetschgrenze erreichten oder nicht. Diese Tatsache wird bei glatten Flammrohren berücksichtigt entweder durch die im Föpplschen Lehrbuch abgeleitete theoretische Formel

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(p kritischer Druck, E Elastizitätsmodul, R Halbmesser, & Wandstärke des Rohres), welche für sehr lange Rohre gilt und neuerdings durch mehrere Forscher experimentell bestätigt wurde (s. Engineering 1909 Nr. 2), oder durch die bekannte empirische Formel von C. Bach, welche mit zunehmendem Durchmesser und zunehmender Länge abnehmende zulässige Spannungen liefert. Nun wird aber für Wellrohre in der Bachschen Formel 70 gesetzt (wodurch die letztere in die einfache Formel p d für Normalpressungen 8 = übergeht), offenbar auf Grund der Annahme, daß das Rohr durch die Wellen so weit versteift wird, daß innerhalb der Quetschgrenze die Einbeulungsgefahr außer acht gelassen werden kann.

20

Es fragt sich nun, wie weit diese Annahme zulässig ist. Es kommt offenbar auf die Biegungssteifigkeit des Wellenprofiles an. Schneiden wir einen Ring von der Breite b so aus dem Rohre heraus, daß er gerade eine Wellenlänge enthält, und bezeichnen wir das Trägheitsmoment des Wellenprofiles in bezug auf die Schwerpunktachse mit J, so ergibt sich der kritische Druck nach den erwähnten Ableitungen von Föppl zu

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3 EJ b R3

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Blechstärke mm 10,0 10,5 10,5 10,5 10,5 11,0 11,0 11,5 Betriebsdruck at 10,5 10,5 10 9,5 9,0 9,0 kritischer Druck » 8,5 8,5 80,6 71,2 62,2 54,8 48,5 43,3 38,1 34,9 Sicherheit 7,7 6,7 6,2 5,8 5,4 4,8 4,4 4,1 Man ersieht daraus, daß es bei Beibehaltung des gleichen Wellenprofiles für alle Rohre einen Grenzwert des Durchmessers geben muß, wo der kritische Druck gefährlicher wird als die Quetschgrenze (nach der Zahlentafel ungefähr bei D=1300 mm). Es zeigt sich eben, daß die jetzigen Berechnungsgrundlagen unzulänglich sind und es sehr ange

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nimmt sogar und zwar auch dann, wenn wir die Abhängigkeit der Größe 4t von s bezw. R berücksichtigen mit wachsendem R etwas ab. Nichtsdestoweniger hat der Herr Verfasser Recht, daß die Biegungsspannungen mit zunehmendem Durchmesser immer gefährlicher werden; der wahre Grund liegt jedoch in der Wirkung des äußeren Dampfdruckes. Sobald nämlich durch einseitige Erwärmung die Kreisgestalt des Rohres gestört wird, ruft der äußere Ueberdruck selbst Biegungsmomente hervor, welche die Durchbiegungen noch mehr verstärken. Das Einbeulen wird eben dadurch hervorgebracht, daß die Wechselwirkung von Biegungsmomenten und Formänderungen, die sich gegenseitig verstärken, keinen Gleichgewichtzustand mehr im Bereiche der kleinen Formänderungen zuläßt. Würde man die durch den äußeren Druck hinzutretenden Biegungsmomente, die mit dem Durchmesser sehr stark anwachsen, berücksichtigen, so würde ohne Zweifel der Einfluß der Abmessungen aus den Formeln richtig abzulesen sein. Göttingen.

Geehrte Redaktion!

Dr. Th. v. Kármán.

In Ihrer geschätzten Zeitschrift vom 15. Mai 1909 gibt Hr. Bruno Müller, Elberfeld, auf S. 779 sehr interessante Mitteilungen über Vorgänge in Dampfkessel-Feuerrohren, die unter äußerem Druck stehen. Es wird ausdrücklich erwähnt, daß die Aufstellung genauer Formeln auf unüberwindliche Schwierigkeiten stößt und daß nur versucht werden soll, näherungsweise Beziehungen aufzustellen.

Dieser Zweck ist vollständig erreicht; doch möchte ich auf einige Punkte hinweisen, die nach meiner Ansicht nicht einwandfrei sind, wenn sie auch für vorgenannten Zweck nur von unwesentlichem Einfluß sind.

Auf S. 783 1. Sp. wird von der Durchbiegung der Stirnböden gesprochen. Der moderne gewölbte Stirnboden mit gekrempten Löchern darf sich im Betriebe überhaupt nicht durchbiegen, tut er dies doch, so ist seine Wölbungstiefe oder seine Wandstärke oder beide Größen falsch gewählt. In Wirklichkeit geschieht dies auch nicht, wie die Bachschen Versuche mit gewölbten Flammrohrböden zeigen1). Die Bachschen Versuche zeigen, daß Ein- und Zweiflammrohrböden sich erst nennenswert durchbiegen bei hydraulischen Drücken, die hoch über den Betriebs-Dampfkesseldrücken liegen, ja auch höher sind als der hydraulische Probedruck. Wenn bei Explosionen starke Ausbeulungen von gewölbten Böden vorkommen), so sind das eben Folgen von Explosionen, und es können solche Ausbeulungen im regelmäßigen Betrieb nicht vorkommen. Auf S. 783 I. Sp. wird noch von Verschiebungen von Nietlochreihen bis zu 7 mm berichtet. Solche Verschiebungen kommen beim modernen Kessel mit starren, gewölbten Böden und in der Längsrichtung elastischen Wellrohren nicht vor, möglich können sie sein bei starren Böden und glatten, unelastischen Rohren; diese Konstruktionen gelten heute als durchaus veraltet und fehlerhaft und werden kaum noch bei Neubauten Verwendung finden.

Auf S. 783 r. Sp. findet sich die Behauptung, daß sich die Einbeulungen bei Seitrohrkesseln meistens nicht in der Mitte

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53. Nr.

1909

des Rohres, sondern auf der Seite der kleinsten Wassermenge finden, wo, wie die Bachschen Versuche zeigen, die Böden gegen Durchbeulung am widerstandsfähigsten sind. Nun ist es wohl bekannt, daß sich Einbeulungen von glatten und gewellten Feuerrohren meistens nicht in der Mitte, sondern zu beiden Seiten finden, unbekannt ist bis jetzt, daß sich die Seite des Rohres, die am starrsten Teile des Bodens befestigt ist, öfter und leichter einbeult als die andern Teile. Den Einfluß der Längsspannung, dem der Verfasser diese Wirkung zuschreibt, möchte ich also hiermit bezweifeln.

An derselben Stelle wird dann noch von Einbeulungen gesprochen, die von zu hoher Beanspruchung und nicht von Wassermangel oder unzulässigem Ueberdruck herrühren.

Nach meinen Erfahrungen kommen durch zu hohe Beanspruchungen keine wesentlichen Aenderungen vor, sobald das Speisewasser praktisch rein ist, also keine wesentlichen Mengen von Oel oder Magnesia enthält. Bleibende Aenderungen der runden Form können nur vorkommen, wenn für die Stunde und 1 qm Rost 400 kg Steinkohlen und mehr verbrannt werden. Solche Verhältnisse findet man aber nur bei Verwendung von künstlichem Zug, wie solcher sich bei Lokomotiven und unter Umständen bei Torpedobootkesseln u. dergl. vorfindet. Für Fragen des allgemeinen Kesselbetriebes können diese Beispiele nicht benutzt werden, da ihre Zahl viel zu gering ist. S. 783 r. Sp. c wird erwähnt, daß Formänderungen entstehen, die nicht allein meßbar, sondern gefährlich werden können. Wie groß aber die Aenderungen sein müssen, um einen gefährlichen Zustand herbeizuführen, ist nicht gesagt und kann wohl heute auch nicht ohne weiteres beantwortet werden. Bei einer genauen Antwort müßte man z. B. sagen, ein Rohr von 750/850 mm Dmr. ist unsicher, sobald seine Unrundigkeit, d. h. der Unterschied des größten und kleinsten Durchmessers in einer Ebene, X mm beträgt. Die Bestimmung dieser Zahl X kann man nur auf Grund zahlreicher Untersuchungen von unrunden Rohren schaffen 1), theoretische Betrachtungen können dazu nicht führen. Vor der Hand wird man wohl am besten tun, sich damit zu begnügen, beim Probedruck festzustellen, ob das unrund gewordene Rohr sich dauernd verbiegt oder nicht. Die Sicherheitsvorschriften für Kessel verlangen seit vielen Jahren, daß dauernde Aenderungen und Verbiegungen beim Probedruck nicht entstehen dürfen, und soviel bekannt, hat diese Vorschrift bei allen Kesselteilen noch nicht versagt. Es ist deshalb auch nicht einzusehen, warum sie beim Feuerrohr mit äußerem Druck nicht auch genügende Sicherheit schaffen soll. Hochachtungsvoll O. Knaudt.

Essen. 27. Mai 1909.

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Der zweite Summand nimmt zwar mit wachsendem Rab, wenn man aber berücksichtigt, daß mit wachsendem Raller Wahrscheinlichkeit auch n und im allgemeinen auch to wächst, so kann man die etwaige Abnahme des Wertes für o bei wachsendem R wohl (ohne nennenswerten Fehler zu begehen) vernachlässigen, wie auch Hr. Dr. von Kármán bereits andeutet.

Meine Ausführungen sollten sich im wesentlichen auf die möglichen Entstehungsursachen von Unrundigkeiten an Wellrohren beziehen, und es stellen die treffenden Bemerkungen des Hrn. Dr. von Kármán eine sehr beachtenswerte Erweiterung und Vertiefung zur Begründung der von mir gezogenen Folgerungen dar.

Was die Entgegnung des Hrn. O. Knaudt anbelangt, so möchte ich zunächst bemerken, daß ich in meinem Aufsatz an keiner Stelle von Aus- und Einbeulungen einen Rück

1) Z. 1906 S. 1780.

schluß auf Durchbiegungen gemacht habe, sondern umgekehrt verfahren bin. Bei seinen übrigen Ausführungen stellt sich Hr. Knaudt zum Teil auf einen andern Standpunkt als in seinen früheren Veröffentlichungen.

Wenn Hr. Knaudt für die Zulässigkeit seines Imperativs >>der moderne gewölbte Kesselboden darf sich nicht durchbiegen Versuche Bachs anführt, so muß ich dem entgegenhalten, daß ich wenigstens nicht in der Lage bin, aus den angeführten Versuchen etwas derartiges herauszunehmen. Da Hr. Knaudt selbst in einem Urteil 1) über diese Versuche sagt: »Bei 12 at Druck hat der Einflammrohrboden von 17 mm Dicke mit Stopfbüchse sich 2,8 mal so stark durchgebogen wie der mit angenietetem Rohr -<< so nehme ich, um den Widerspruch zu erklären, an, daß er in seiner Behauptung hat einschalten wollen »nicht nennenswert oder nicht meßbar<«<. Denn eine Durchbiegung im Sinne meiner Ausführungen wird und muß erfolgen, solange das beim Kesselbau bis jetzt in Betracht kommende Material Verwendung finden wird. Ob diese Durchbiegung nennenswert oder meßbar oder beachtenswert ist, dürfte lediglich von der Vollkommenheit und Empfindlichkeit der Meßgeräte und Meßverfahren bezw. davon abhängig sein, in welche Beziehung die Durchbiegung zu andern Größen gebracht wird. Aber selbst wenn man die elastische Durchbiegung der Kesselböden gleich null setzen wollte, würde die Längsänderung des Flammrohres die Festigkeit der Nietung und die Elastizität des Rohres um so mehr in Anspruch nehmen. Meine Schlußfolgerungen würden also durch die Annahme eines sich nicht durchbiegenden Kesselbodens nur begründeter erscheinen.

Die von mir erwähnte Beobachtung, daß in den Nietlöchern Verschiebungen von 7 mm eingetreten waren, dient, wie sich aus dem Text meiner Ausführung deutlich ergibt, nur dazu, den Beweis zu erbringen, daß im Kesselbetrieb tatsächlich große Temperaturunterschiede und damit große Pressungen auftreten und auftreten müssen. Daß eine Verschiebung bei neuen Konstruktionen heute nicht mehr in dem Maße vorkommt, ist allgemein bekannt: denn um sie zu vermeiden, hat man eben das elastische Flammrohr verwendet. Die Ursache der Verschiebung, die Längsdehnung durch Erwärmen, muß aber auch bei der Konstruktion, die Hr. Knaudt im Auge hat, auftreten und auch hier auf den Kesselboden, die Niete und das Flammrohr einwirken. Damit aber bleiben meine Schlüsse vorläufig bestehen, und zwar auch bezüglich des Ortes der Einbeulung. Es hat sich nämlich als Ergebnis genauer Messungen feststellen lassen, daß die Entstehung der Unrundigkeit bei Rohren, die nicht durch Wassermangel oder örtlich beschränkte Ueberhitzung gelitten haben, ungefähr an der von mir bezeichneten Stelle zuerst zu bemerken ist.

Hr. Knaudt hat seine Bemerkung, daß nach seinen Erfahrungen durch zu hohe Beanspruchung keine wesentlichen Aenderungen entstehen, selbst sehr abgeschwächt, wenn er anführt, daß bei einer Rostbeanspruchung von 400 kg bleibende Aenderungen der runden Form vorkommen. Bei welcher Rostbeanspruchung treten denn die hier sichtlich zur Wirkung gelangten Kräfte nicht mehr auf? Uebrigens führt Hr. Knaudt selbst) als Ursache von Unrundigkeiten Temperaturunterschiede an, beweist dies durch einen Versuch und sagt im Anschluß hieran u. a.: es bleibt zunächst nur eine kaum meßbare Unrundigkeit zurück, die bei der nächsten Betriebspause wächst und so allmählich größer und größer wird. Damit ist zugleich die Bemerkung des Hrn. Knaudt zu S. 782 r. Spalte e meines Aufsatzes erledigt.

Wenn Hr. Knaudt zum Schluß der Meinung ist, man sollte sich nach wie vor mit dem Probedruck begnügen, da derselbe bisher genügt habe, so möchte ich darauf aufmerksam machen, daß dies doch recht wenig den Bestrebungen der vorwärts strebenden Technik entspricht, und daß von allen maßgebenden Stellen dieser Probedruck nur als ein Notbehelf angesehen und bewertet wird. Derselben Meinung ist Hr. Knaudt, wenn er a. a. O. sagt: »Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß Dampfkessel versuche unter vollem Betriebsdruck recht schöne Ergebnisse haben würden, und: »wir sind also gezwungen, wie bisher, mit kalten Drücken zu rechnen.<<

Eine Angabe über die Größe der Unrundigkeit zu machen, bei welcher der Zustand unhaltbar wird, ist, wie Hr. Knaudt sehr richtig sagt, zurzeit nicht möglich. Es lag dies auch gar nicht in meiner Absicht, vielmehr bezweckte ich nur nachzuweisen, daß die Anwendung von Wellrohren mit ihrer jetzigen Profilierung bei zunehmendem Durchmesser eine Abnahme der Betriebsicherheit zur Folge hat, und daß nicht

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Angelegenheiten

Inhaltsverzeichnis der Zeitschrift.

Das mit Nr. 27 der Zeitschrift zur Ausgabe gelangte Inhaltsverzeichnis des ersten Halbjahres 1909 unterscheidet sich von den bisherigen Inhaltsverzeichnissen dadurch, daß wir, Anregungen aus dem Kreise unsrer Leser folgend, Stichworte nicht nur für die Ueberschriften der Aufsätze, sondern auch für einzelne Teile ihres Inhalts, insbesondere auch für wichtigere Figuren aufgenommen haben. Dadurch soll dem Mangel der bisherigen Inhaltverzeichnisse abgeholfen werden, daß Einzelkonstruktionen, die nicht ohne weiteres in das durch die Ueberschrift gekennzeichnete Fachgebiet fallen, schwer aufzufinden sind. Vor allem soll auch das wertvolle Figurenmaterial der Zeitschrift auf diese Weise leichter zugänglich gemacht werden.

Das vorliegende Inhaltverzeichnis ist zunächst als ein Versuch aufzufassen, der vielleicht noch verbesserungsbedürftig ist, hauptsächlich weil es aus Rücksicht auf Raum und Uebersichtlichkeit unmöglich ist, alle erforderlichen Hinweise anzubringen. Für Anregungen zu weiteren Verbesserungen werden wir dankbar sein.

Redaktion der Zeitschrift
des Vereines deutscher Ingenieure.

deutscher Ingenieure.

und Kraftübertragungsanlage des Königl. württembergischen
Hüttenwerkes Königsbronn, über die ich in der Z. 1892 S. 797
u. f. berichtete, seit Dezember 1890, also über 18 Jahre, im
Betrieb ist, ohne daß ein Wärter dieselbe dauernd überwacht.
So oft ich seinerzeit als Direktor von I. M. Voith einem Tur-
bineninteressenten die Anlage zu zeigen Veranlassung hatte,
mußte der Schlüssel zur Anlage auf der Hüttenwerkskanzlei
geholt werden, da das Haus ständig geschlossen und die Turbine
samt Dynamo sich selbst überlassen war. Also nicht erst
Lombard-Regulatoren gestatten den aufsichtslosen Betrieb, das
taten schon die damals noch recht bescheidenen mechanischen
Regulatoren, sofern sie eben betriebsicher gebaut waren, und
m. W. ist der alte Regulator dort immer noch im Gang.
Mit vorzüglicher Hochachtung
Darmstadt, den 25. Mai 1909.

des Vereines.

Pfarr.

Von den Mitteilungen über Forschungsarbeiten, die der Verein deutscher Ingenieure herausgibt, ist das 70. Heft erschienen; es enthält:

--

C. Bach: Aufreißen eines Kesseldomes bei der Druckprobe. -Ergebnisse der Untersuchung eines bei der Druckprobe aufgerissenen Kesselbleches. Untersuchung eines im Betrieb aufgerissenen Kupferrohres. Versuche über die Formänderung und die Widerstandsfähigkeit von Hohlzylindern mit und ohne Rippen. Untersuchung zweier Räderpaare mit Winkelzähnen. Versuche mit Gußeisen. Druckfestigkeit und Druckelastizität des Betons mit zunehmendem Alter.

Der Preis jedes Heftes beträgt 1 M; für das Ausland wird ein Fortozuschlag von 20 Pfg erhoben. Bestellungen, denen der Betrag beizufügen ist, nehmen alle Buchhandlungen und die Verlagsbuchhandlung von Julius Springer, Berlin N., Monbijouplatz 3, entgegen.

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Sitzungskalender der Bezirksvereine.
Aachener B.-V.: 1. Mittwoch j. M., ab. 53/4 U., Berliner Hof", Bahnhofstraße.
Augsburger B.-V.: Jeden Freitag Zusammenkunft auf der Kegelbahn im
Schießgraben, Augsburg.

Bayerischer B.-V.: Gesellige Zusammenkünfte jeden Freitag Abend auf der
Kegelbahn im Pschorrgarten (Eingang durch den Bavariakeller), München.
Bergischer B.-V.: 2. Mittwoch jed. Mon., abds. 8 Uhr, i. d. Gesellschaft, Verein in
Elberfeld, Kaiserstr.: Hauptversammlung.

Berliner B.-V.: 1. Mittwoch jeden Monats, abends 7, Uhr, im großen Hörsaal
des Erweiterungsbaues der Technischen Hochschule, Charlottenburg.
Bochumer B.-V.: 1. und 3. Sonnabend jed. Monats gesellige Zusammenkunft
im Hotelrestaurant Monopol, Bochum.

Abteilung Witten: 1. u. 3. Montag jeden Monats Zusammenkunft im Hotel
Dünnebacke in Witten.

Braunschweiger B.-V.: 2. u. 4. Montag jed. Mon., abends 8 U., Braunschweig,
Schraders Hotel, Gördelingerstr. 7.

Bremer B.-V.: Jeden 2. Freitag im Monat, abends 81/, Uhr, Hotel Bristol".
Breslauer B.-V.: Ord. Versammlung 3. Freitag j. M., abends 8 Uhr, Breslauer
Konzerthaus, Gartenstr. 39/41.

Chemnitzer B.-V.: 1. Dienstag jed. Mon., a. 81/2 U., Restaur. Deutscher Kaiser.
Dresdner B.-V.: 2. Donnerstag jed. Mon., abends 8 Uhr, im weißen Saale
der Drei Raben".

Emscher B.-V.: 2. Donnerstag jeden Monats, abends 8, Uhr Hotel Monopol,
Gelsenkirchen, Kreuzstr.

Fränkisch-Oberpfälzischer B.-V.: 1. u. 3. Freitag jeden Monats, abends 8 Uhr,
im kleinen Saal II. Stock des Industrie- u. Kulturvereines, Nürnberg.
Frankfurter B.-V.: 3. Mittwoch jed. Mon., abends 7 Uhr, im Vereinslokale
Goetheplatz 5, geschäftliche Sitzung.

Jeden Freitag Abend Zusammenkunft am Stammtisch des Frankfurter B.-V.
deutscher Ingenieure in der Alemannia.

Hamburger B.-V.: 1. und 3. Dienstag jeden Monats abends 8 Uhr, Sitzung im
Patriotischen Gebäude Zimmer 30/31, Hamburg.

Hannoverscher B.-V.: Jeden Freitag, abends 84 Uhr, Vereinssitzung im
Künstlerhaus der Stadt Hannover, Sophienstr. 2.

Hessischer B.-V.: Am 1. Dienstag jed. Mon. Sitzung, am 3. Dienstag gesellige
Zusammenkunft, abds. 81, Uhr, im Kaufmannshaus, Hohenzollernstr., Cassel.
Karlsruher B.-V.: 2. und 4. Montag jed. Mon., abends 81/, Uhr, im Restaurant
Moninger (Arche), Kaiserstraße.

Lausitzer B.-V.: 3. Sonnabend jed. Mon., abends 8 Uhr, im Restaurant „Han-
delskammerhaus, Görlitz, Mühlweg, regelmäßige Versammlung.
Leipziger B.-V.: Sitzungen an jedem letzten Dienstag des Monats im
Künstlerhaus, Bosestr. 1.

Kölner B.-V.: 2. Mittwoch jed. Mon., abends 8 Uhr, in der Bürgergesellschaft,
Ständiges Lese- und Gesellschaftszimmer ebendaselbst. Bes. gesell. Zu-
sammenkunft jeden sonstigen Mittwoch.
Lenne-B.-V.: Sitzungen im Hotel zum Römer" in Hagen i. W. am 1. oder
2. Mittwoch des Monats auf besondere Einladung. Außerdem jeden Freitag
zwangloser Abend im Bier-Restaurant des Hotels Lünenschloß zu Hagen i W.
Märkischer B.-V.: Sitzung monatlich nach vorheriger Einladung im Restaur.
Rüdesheimer", Fürstenwalderstr. 1, Frankfurt a. O.

Magdeburger B.-V.: Sitzung jed. 3. Donnerstag im Monat, abends 8 Uhr, im Hotel
Magdeburger Hof". Hier jeden 1. Donnerstag im Monat zwangloser Abend.
Mannheimer B.-V.: Jeden Donnerstag Abend im Restaurant, Weinberg".
Planken D. 5,4.

Mittelrheinischer B.-V.: Jeden 1. Sonntag im Monat, nachm. 4 Uhr, Hotel zur
Traube, Coblenz.

Niederrheinischer B.-V.; 1. Montag jed. Mon., Düsseldorf, Rheinhof.
Oberschlesischer B.-V.: Ortsgruppe,Gleiwitz Schraube. Jeden Sonnabend,
abds. 81, Uhr, gesellige Zusammenkunft im Schlesischen Hof, Gleiwitz.
Ostpreußischer B.-V.: 1. und 3. Dienstag jeden Monats, Hotel de Berlin
Königsberg i. Pr. Außerdem jed. Sonn- und Feiertag Frühschoppen 12U.
mittags im Restaurant Bellevue part. am Schloßteich.
Pommerscher B.-V.: 2. Dienstag jed. Mon., abends 8 U., Stettin,,Vereinshaus".
Posener B.-V.: 1. Montag jed. Mon. in Paul Mandels Restaurant und Wein-
stuben, oberer Saal, Posen OI, Berlinerstr. 19.

Rheingau-B.-V.: Versammlung am dritten Mittwoch jed. Mon. abwechselnd

in Mainz und Wiesbaden.

Schleswig-Holsteinischer B.-V.: 2. Freitag jed. Mon., Kiel, Restaur. Hoffnung,
Zimmer Nr. 3, Karlstr.

Siegener B.-V.: 1. Freitag jeden Mon., Siegen,,Kaisergarten".
Teutoburger B.-V.: 1. Mittw. jed. Mon., Bielefeld, Gesellschaftshaus d. Ressource.
Thüringer B.-V.: 2. Dienstag jed. Mon., a. 8 Uhr, Halle a. S., Stadt Hamburg
Jeden Sonnabend, abends 8 Uhr, gesellige Zusammenkunft ebendaselbst.
Unterweser-B.-V.: Sitzung am 3. Donnerstag jeden Monats, abends 8 he
im Logengebäude zu den 3 Ankern, Bremerhaven, am Deich Nr. 116.
Westfälischer B.-V.: Sitzung monatlich nach vorheriger Einladung im Casino.
Westpreußischer B.-V.: Sitzung 1. und 3. Dienstag jeden Monats im Saal der
Naturforschenden Gesellschaft, Danzig, Frauengasse 26.

Dortmund, Betenstr. 18.

Württembergischer B.-V.: 1. Donnerstag jed. Mon., abends 7, Uhr, Stuttgart,
Oberes Museum.

Zwickauer B.-V.: 2. Montag jed. Mon. Versammlung; 4. Montag jed. Mon. ges
Vereinigung, ab. 8 Uhr, Restaurant Goldener Anker, Eingang Dresdenerstr.

Oesterreichischer Verband von Mitgliedern des Vereines deutscher Ingenieure: Zwanglose Zusammenkunft jeden Freitag
im Hotel Viktoria, Wien IV, Favoritenstraße 11.
Kommissionsverlag und Expedition: Julius Springer in Berlin N.

Selbstverlag des Vercines.

Buchdruckerei A. W. Schade, Berlin N.

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