Neue Jahrbücher für Philologie und Paedagogik, Band 69

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B.G. Teubner, 1854
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 72 - Alter bis auf seine heutige Gestalt zurückgelegt hat: so kann das grammatische Studium kein anderes als ein streng wissenschaftliches, und zwar der verschiedenen Richtung nach entweder ein philosophisches, kritisches oder historisches sein.
Seite 72 - Seit man die deutsche Sprache grammatisch zu behandeln angefangen hat, sind zwar schon bis auf Adelung eine gute Zahl Bücher und von Adelung an bis auf heute eine noch fast größere darüber erschienen.
Seite 72 - Jeder Deutsche, der sein Deutsch schlecht und recht weiß, dh ungelehrt, darf sich, nach dem treffenden Ausdruck eines Franzosen: eine selbsteigene, lebendige Grammatik nennen und kühnlich alle Sprachmeisterregeln fahren lassen.
Seite 78 - Denn bei den alten, lieben Toten Braucht man Erklärung, will man Noten. Die Neuen glaubt man blank zu verstehn; Doch ohne Dolmetsch wird's auch nicht gehn.
Seite 74 - Zusammenhang und vollständig behandelt, sondern dafs sie vielmehr überall nur da einzugreifen hat, wo sich die Sache nicht auf einfachere Weise von selbst macht. Zweitens aber, dafs die Schulgrammatik, die man in dieser Art aushilfsweise benutzt, zwar von der gelehrten Forschung mittelbaren Vortheil ziehen soll, überall aber den praktischen Gesichtspunkt unverrückt im Auge behalten mufs
Seite 73 - Denn nicht die Mundart, die das Kind ohne Unterricht in seiner Familie erwirbt, sondern nur die Heranführung an das Verständnis oder auch an den Gebrauch der Schriftsprache kann Aufgabe der Schule sein.
Seite 74 - Betrieb derselben aus den Schulen Deutschlands zu verbannen. Wäre unsre hochdeutsche Schriftsprache eine todte Schriftsprache, so hätte man Recht, sie wie eine solche zu lehren. So aber ist sie eine lebende Schriftsprache , die veredelte Muttersprache des Schülers. Daraus ergibt sich auch für die Schule ein mittlerer Weg, der zwischen völligem Gehenlafsen und tödtender Lehrhaftigkeit die Mitte hält.
Seite 74 - Die Betrachtung der deutschen Sprache als eines wifsenschaftlichen Objektes gehört den obersten Stufen der gelehrten Bildung an. Auf allen vorangehenden Stufen aber hat die deutsche Grammatik nur die praktische Aufgabe, die naturwüchsige Mundart des Schülers mit der Schriftsprache vermitteln zu helfen.
Seite 107 - PARISVMA FVIT CONSOL CENSOR AIDILIS QVEI FVIT APVD VOS TAVRASIA CISAVNA SAMNIO CEPIT SVBIGIT OMNE LOVCANAM OPS1DESQVE ABDOVCIT (a) 'Lucius Cornelius Scipio, the son of Gnaeus.
Seite 517 - Zuversicht aus keinem ändern gründe für im späten alterthum gefälschte oder von neuern gemachte erklärt worden, als weil sie das Unglück hatten den diphthong OY an einer stelle zu haben, wo die epigraphiker nach ihrer dermaligen kenntnifs der alten dialecte und ihrer rechtschreibungsweisen ihn nicht für zulässig hielten.

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