Zur Geschichte und Begründung des Pessimismus

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Duncker, 1880 - 141 Seiten
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

absoluten Antinomie ausser Axiologie Bedeutung des Leides Begründung beiden Beweis bloss Cultur deshalb echte Moral eigenen Glückseligkeit empirische Pessimismus Entrüstungspessimismus Epikureismus Erscheinungswelt erst ethischen Eudämonismus eudämonistische eudämonologischen Pessimismus Evolutionismus evolutionistischen Forderung Fortschritt Gefühl Gemüth Gesetze Gesinnung gewiss giebt Glück Glückseligkeitslehre Gott göttlichen Grade grossen Grund höheren Ideal Illusion Individuum inductiv instinctiven Jenseits Kampf Kant Kantschen kategorischen Imperativ keit könnte Kraft Legalität letzteren lichen Lust und Unlust Lustbilance Maass machen macht Menschen menschlichen metaphysischen mismus Möglichkeit Monismus muss Natur naturnothwendigen Naturzustand negativen Neukantianismus Noth Nothwendigkeit objectiven optimistischen persönlichen Pessi pessimistische Philosophie philosophischen positive Glückseligkeit praktisch Princip Proportionalität providentielle Pseudomoral psychologischen Quietismus quietistischen Rationalismus rationalistische religiös-ethischen Idealismus religiös-sittliche Bewusstsein religiöse Schmerz Schopenhauer Selbstliebe Selbstsucht seligkeit sittlichen Bewusstseins soll Stimmung Strafe Streben subjectiven teleologische thatsächlich Theil theoretische thun transcendenten Optimismus Tugend uneigennützigen Unlustüberschuss unserer Urtheil Vernunft viel VIII Vorurtheil wahren Wahrheit Welt wenig Werth wirklich Wissenschaft wohl Zufriedenheit zugleich Zustand Zweck

Beliebte Passagen

Seite 5 - Vorteil abgewitzt, als ihn tugendhaft zu machen: sondern, weil es der Sittlichkeit Triebfedern unterlegt, die sie eher untergraben und ihre ganze Erhabenheit zernichten, indem sie die Bewegursachen zur Tugend mit denen zum Laster in eine Klasse stellen und nur den Kalkül besser ziehen lehren, den spezifischen Unterschied beider aber ganz und gar auslöschen...
Seite 25 - Tun und Lassen auf der großen Weltbühne aufgestellt sieht, und bei hin und wieder anscheinender Weisheit im einzelnen, doch endlich alles im großen aus Torheit, kindischer Eitelkeit, oft auch aus kindischer Bosheit und Zerstörungssucht zusammengewebt findet; wobei man am Ende nicht weiß, was man sich von unserer auf ihre Vorzüge so eingebildeten Gattung für einen Begriff machen soll.
Seite 12 - Wie? Ist es denn nur darum gut, tugendhaft zu sein, weil es eine andere Welt giebt, oder werden die Handlungen nicht vielmehr dereinst belohnt werden, weil sie an sich selbst gut und tugendhaft waren?
Seite 33 - Verhältnis gegen andere Gleichgesinnte) sich selbst zuwider und zerstörend ist, und so dem (moralischen) Prinzip des Guten, wenngleich durch langsame Fortschritte Platz macht.
Seite 5 - Gericht, und wenn man auch beide noch so sehr zusammenschütteln wollte, um sie vermischt gleichsam als Arzneimittel der kranken Seele zuzureichen, so scheiden sie sich doch alsbald von selbst, und tun sie es nicht, so wirkt das erste gar nicht; wenn aber auch das physische Leben hierbei einige Kraft gewönne, so würde doch das moralische ohne Rettung dahinschwinden.
Seite 29 - Denn was hilft's, die Herrlichkeit und Weisheit der Schöpfung im vernunftlosen Naturreiche zu preisen und der Betrachtung zu empfehlen, wenn der Teil des großen Schauplatzes der obersten • Weisheit, der von allem diesem den Zweck enthält — die Geschichte des menschlichen Geschlechts — , ein unaufhörlicher Einwurf dagegen "bleiben soll, dessen Anblick uns nötigt, unsere Augen von ihm mit Unwillen wegzuwenden, und, indem wir verzweifeln, jemals darin eine vollendete vernünftige Absicht...
Seite 52 - Die Verstandeswaage ist doch nicht ganz unparteiisch und ein Arm derselben, der die Aufschrift führt: Hoffnung der Zukunft, hat einen mechanischen Vorteil, welcher- macht, daß auch leichte Gründe, welche in die ihm angehörige Schale fallen, die Spekulationen von an sich größerem Gewichte auf der ändern Seite in die Höhe ziehen. Dieses ist die einzige Unrichtigkeit, die ich nicht wohl heben kann und die ich in der Tat auch niemals heben will.
Seite 42 - Leeres übrig, als man auszufüllen gedacht hat. Daher sind sie einem vernünftigen Wesen jederzeit lästig, und wenn es sie gleich nicht abzulegen vermag, so nöthigen sie ihm doch den Wunsch ab, ihrer entledigt zu sein.
Seite 11 - Der Souverän will das Volk nach seinen Begriffen glücklich machen, und wird Despot; das Volk will sich den allgemeinen menschlichen Anspruch auf eigene Glückseligkeit nicht nehmen lassen, und wird Rebell.
Seite 52 - Die Verstandeswage ist doch nicht ganz unparteiisch, und ein Arm derselben, der die Aufschrift führt: Hoffnung der Zukunft, hat einen mechanischen Vortheil, welcher macht, dass auch leichte Gründe, welche in die ihm angehörige Schale fallen, die Speculationen von an sich grösserem Gewichte auf der andern Seite in die Höhe ziehen. Dieses ist die einzige. Unrichtigkeit, die ich nicht wohl heben kann und die ich in der That auch niemals heben will.

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