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Leg. A

Leg. B

Leg. C

Leg. D

deutscher Ingenieure 1911.

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7.Januar 1911.

bildet also eine komplizierte (wahrscheinlich logarithmische) Funktion der Längung.

Der Elastizitätsmodul beträgt durchweg 9 bis 10 t/qmm. Die Kugeldruckhärte (nach Brinell) wächst annähernd proportional der Längung, und zwar um so rascher, je kupferreicher die Legierung ist. (Die Kurven enthalten Mittelwerte aus ziemlich stark voneinander abweichenden Versuchen an Längs- und Querschnitten, sind also nicht sonderlich genau.) Im Zustand 1 ist Legierung A die härteste, doch nicht härter, als es guter Werkzeugstahl beim Schneiden verträgt.

Aus Fig. 4 bis 6 ist die mechanische Ueberlegenheit der Legierung A als Konstruktionsmaterial klar zu ersehen. Fig. 7 mit den Charakteristiken der vier Legierungen und

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y+40 y+50

y+20 y+30 VH Längung in einem Zuge

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170

vH Kupfergehalt

150

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→→ kg/qmm Kugeldruckhärte

130 Leg.

710 Leg.

Leg. B

Leg.C

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y+20 y+30 y+40 y+50

vH Längung in einem Zuge

Fig. 7.

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y+40 y+50

vH Längung in einem Zuge

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VH Bruchdehnung (L=11,3VG)

kg/qmm Zerreisfestigkeit

Die Schruppspäne, erzeugt mit scharfkantigem Stahl beim Drehen von 12 mm Dmr. auf 8 mm Dmr. mit 5 cm/min Vorschub und 600 Uml./min, weichen in Form und Größe ganz außerordentlich voneinander ab, wenn man mit dem Cu-Gehalt wechselt, s. die Zahlentafel. Die Späne der Legierung A spritzen im Zustand 1 etwa 20 cm, im Zustand 2 und 3 etwa 30 cm weit. Die Späne der Legierung B spritzen nur im Zustand 3, und auch dann nur vereinzelt, während Legierung C und D

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Einige Nebeneigenschaften der vier Legierungen sollen. wenigstens gestreift werden.

1) Die Beständigkeit gegen Atmosphärilien oder gar gegen eigentliche Aetzmittel ist gering beim B-, sehr hoch beim α-Kristall. Als Beispiel sind hier wiedergegeben die Ergebnisse eines 60 stündigen Versuchs der Lösung in 5 prozentiger Salpetersäure bei 20° C; die spezifische Löslichkeit verringerte sich innerhalb dieser Zeit nicht wesentlich, sondern schritt ziemlich gleichmäßig bis ins Innere der Metallstücke fort. Die p-Kristalle färbten sich rot, und Analysen der geätzten Schicht ergaben eine beträchtliche Cu-Anreicherung; die ẞ- Kristalle hatten also Zn verloren.

Die Löslichkeit wuchs mit der Kaltstreckung, was auf die Formänderung der einzelnen Kristalle, d. h. auf den Zuwachs der dem Aetzmittel zugänglichen Kristalloberflächen zurückzuführen ist; s. Fig. 8.

2) Die Lötbarkeit hängt vorwiegend vom Schmelzpunkt des zu lötenden Metalles ab.

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vH Kupfergehalt

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Unter den normalen Stangenmessingsorten stellt die kupferärmste Legierung 4 als Konstruktionsmaterial, als Arbeitsgut für Pressen und Werkzeugmaschinen (insbesondere Automaten) und als Elektrizitätsleiter das beste Material dar; die kupferreichste Legierung D ist wegen ihrer Bildsamkeit bei Raumtemperatur und wegen ihrer Hartlötbarkeit unentbehrlich. Legierung B und C sind Zwischenformen, die allmählich dem Wunsch, auch die Legierungen zu normieren, weichen dürften. Heute neigt leider noch mancher Verbraucher zu Spezialitäten, die gegenüber dem Normalerzeugnis nur teurer, nicht besser sind. Metallwerke wie das der AEG verfügen über so reiche Erfahrungen, daß man getrost ihrem Rat zur Normalisierung folgen sollte, zumal wenn er Verbilligung verheißt.

Sitzungsberichte der Bezirksvereine.

Eingegangen 3. Dezember 1910.

Berliner Bezirksverein.

Sitzung vom 5. November 1910.

Vorsitzender: Hr. C. Fehlert. Schriftführer: Hr. K. Meyer.
Anwesend etwa 350 Mitglieder und Gäste.

Der Vorsitzende gedenkt des verstorbenen Mitgliedes
Brunetti, zu dessen Ehren sich die Versammelten von den
Sitzen erheben.

Hr. O. Leyde spricht über Gießereiwesen.

Die Gießereigebäude werden neuerdings mit Rücksicht auf die modernen schnellaufenden Krane fast durchweg in Eisenfachwerk ausgeführt, das mit Mauerwerk umkleidet wird; die Dächer stellt man mit Rücksicht auf größere Feuersicherheit vielfach aus Eisenbeton her. Von neuen Hebezeugen treten in den Gießereien seit 5 Jahren Konsolkrane auf, die als steife Konsolen an den Längswänden der Gießhallen mit Geschwindigkeiten von 2 m/sk und darüber entlang laufen. Sie bestreichen neben den großen Laufkranen eine viel gröBere Fläche als Drehkrane und haben den alten schwenkbaren Velozipedkranen gegenüber die Vorteile größerer Standfestigkeit und Sicherheit im Betriebe: sic lassen sich bei Be

darf auch in einer kurzen Krümmung in einen Seitenflügel des Gebäudes führen. Für geringe Lasten werden Hängebahnen verwendet. nicht nur für den innern Betrieb, sondern auch zum Befördern der Ofenbeschickung von den Lagerplätzen des Hofes zum Aufzug und vom Aufzug zur Gicht des Ofens.

Die Formmaschinen') gewinnen immer mehr Boden und vermindern die Zahl der gelernten Former überall, wo es sich um Massenguß handelt. Die größten Anlagen für Maschinenformerei sind in den Rohrgießereien zu finden, bei denen die Formen in verschiedener Anzahl, je nach Größe der Rohre, auf einem Drehwerk mit wagerechter Planscheibe bearbeitet werden. Alle in den letzten Jahrzehnten verwendbar gemachten Energieformen sind in die Gießerei eingeführt worden. Die Elektrizität z. B. hilft dem Kernmacher und dreht die Kernspindeln. Mit Druckwasser werden Formmaschinen betrieben. Mit Druckluft preßt. man. Formen, hebt man Formkasten, stampft man die Formen und meißelt den Grat vom Rohguß.

Die Chemie hat sehr wirkungsvoll in die Entwicklung des Gießereiwesens eingegriffen, indem die Rohstoffe analysiert

1) vergl. Z. 1909 S. 1355 u. f.; 1910 S. 877.

7. Januar 1911.

und die Gattierung der Ofenbeschickungen stöchiometrisch berechnet wird. Die seit etwa 1880 bekannte Wichtigkeit des Siliziumgehaltes im Gußeisen findet mehr und mehr Anerkennung; in guten Gießereien gattiert man abgesehen von den Gehalten an Schwefel, Mangan, Phosphor und Kohlenstoff je nach den Wandstärken der Gußstücke mit 0,8 bis 2,7 vH Silizium. Auch die Materialkunde und die immer mehr eingeführten Materialprüfmaschinen sind wichtige Hülfsmittel des Gießereifachmannes geworden. Die Festigkeitsversuche an Gußeisen werden jetzt nach einheitlichen Normen ausgeführt, die genaue Bestimmungen über Abmessungen, Bruchfestigkeit und Durchbiegung der Probestäbe enthalten.

Welche Bedeutung das Gießereiwesen im Wirtschaftsleben Deutschlands einnimmt, zeigen folgende Zahlen: Zurzeit werden in rd. 1560 Betrieben etwa 120 000 Arbeiter beschäftigt, die jährlich etwa 23⁄4 Mill, t ́ Gußwaren im Werte von fast 500 Mill. M herstellen; etwa die Hälfte davon entfällt auf Maschinenguß. Der Gießereibetrieb kann jetzt nicht mehr wie früher allein durch das Zusammenwirken des Maschineningenieurs mit dem Gießmeister eingerichtet und durchgeführt werden. Erforderlich sind Gießereifachleute, deren gründliche und mannigfaltige Ausbildung jetzt durch besondere Lehrstühle an den technischen Hochschulen und Lehrfächer an den staatlichen und privaten technischen Mittelschulen gefördert wird.

Hr. Fuhrmann (Gast) erläutert die ausgestellte Rechenmaschine der Firma Ludwig Spitz & Co., G. m. b. H. in Berlin, an Hand von Lichtbildern und durch Vorführung der Maschine und ihrer Einzelteile.

Die bisher gebräuchlichen Rechenmaschinen vermögen einfache Aufgaben aus allen vier Grundarten der Rechnung zu lösen, indem Multiplikationen und Divisionen durch fortgesetztes Zuzählen und Abziehen ausgeführt werden. Weiterhin werden Rechenmaschinen gebaut, die auch fortlaufend die Ergebnisse der Multiplikationen und Divisionen zusammenfassen, bei denen aber nur das Gesamtergebnis, nicht aber das Zwischenergebnis einer Reihe von Rechnungen ermittelt werden kann. Um diesen Mangel zu beseitigen, sind sodann zwei Rechengetriebe in einer Maschine vereinigt worden. Damit man aus einer solchen Vereinigung zweier Rechenwerke, z. B. nicht nur Produkte hintereinander zuzählen, sondern einzelne Zahlen oder Produkte zwischendurch abziehen kann, müssen die beiden Zählwerke je für sich bei gleichbleibender Drehrichtung der Kurbel umgeschaltet werden können. Bei der vorgeführten Rechenmaschine »Unitas« wird diese Aufgabe in folgender Weise gelöst:

Der Umschalthebel, der die Antriebräder der Ziffernscheiben in die jeweilig erforderliche Stellung bringt, ist ein Doppelhebel; beide Hebel können so miteinander gekuppelt werden, daß sich die Antriebräder in gleicher Richtung zwangsweise bewegen, oder sie können voneinander getrennt werden, so daß der eine die von ihm betätigten Antriebräder des einen Zählwerkes verstellt, während der andre die zu ihm gehörigen Antriebräder in der vorherigen Arbeitstellung beläßt.

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Eingegangen 28. Dezember 1910.

Lausitzer Bezirksverein.

Sitzung vom 22. November 1910.
Vorsitzender: Hr. Hirtz.

Anwesend 175 Mitglieder und Gäste.

Der Vorsitzende gedenkt des verstorbenen Mitgliedes A. Behnisch, des langjährigen früheren Direktors der A. G. Görlitzer Maschinenbau-Anstalt und Eisengießerei, und widmet ihm warme Worte des Andenkens: »Neben dem von den schönsten Erfolgen gekrönten segensreichen Wirken in seinem Amte hat sich Hr. Direktor Behnisch auch große Verdienste in unserem Verein erworben. Er war im Jahre 1874 Mitbegründer des »Technischen Vereines«, aus dem sich unser Bezirksverein entwickelt hat, und hat sich bis zuletzt als Freund und Förderer unseres Vereines bewährt.<<

Die Anwesenden ehren sein Andenken durch Erheben von ihren Plätzen.

Hr. E. Sondermann spricht über Reisen in Italien. Am 16. November 1910 wurden die Baumwollfärberei und Appreturanstalt von Ignaz Eisenschiml und die Mechanische Kattundruckerei und Appreturanstalt von Rolffs & Comp, in Friedland besichtigt.

Eingegangen 12. Dezember 1910.

Mannheimer Bezirksverein. Sitzung vom 16. November 1910. Vorsitzender: Hr. Post. Schriftführer: Hr. Hartmann. Anwesend 51 Mitglieder und 25 Gäste.

Die Versammlung hält eine Besprechung über Ueberlandzentralen ab.

Eingegangen 19. Dezember 1910.
Württembergischer Bezirksverein.
Sitzung vom 1. November 1910.

Vorsitzender: Hr. Maier. Schriftführer: Hr. Baumann.
Anwesend rd. 130 Mitglieder und Gäste.

Hr. E. Müller spricht über die Gewinnung der Salpetersäure (künstlicher Dünger) aus Luft.

Sitzung vom 20. November 1910. Vorsitzender: Hr. Maier. Schriftführer: Hr. Baumann. Anwesend 70 Mitglieder und 10 Gäste.

Hr. A. Baumann spricht über die Betriebsicherheit von Luftfahrzeugen.

Der Redner entwickelt die Gesichtspunkte, die für die Beurteilung der Betriebsicherheit von Verkehrsmitteln im allgemeinen sowie für den konstruktiven Aufbau maßgebend sind, wodurch der erforderliche Vergleichsmaßstab gewonnen wird. Dieser wird dann auf die verschiedenen Luftschiffe und Flugmaschinen angewendet. Das Ergebnis der Darlegungen geht dahin, daß die Betriebsicherheit von Luftschiffen schon heute bei entsprechender Berücksichtigung der Witterungsverhältnisse als beträchtlich, wenn auch noch steigerungsfähig angesehen werden kann, während bei Flugmaschinen ein gleich günstiger Stand noch nicht erreicht ist. Hierbei ist es besonders zu beklagen, daß in Deutschland die Entwicklung einer eigentlichen Flugmaschinenindustrie, die erst eine umfassende Erhöhung der Betriebsicherheit herbeiführen kann, noch nicht diejenige Förderung durch weiterschauende Kreise erfahren hat, wie in Frankreich. Dort betrug schon im letzten Jahre der Umsatz in Flugmaschinen an 20 Mill. frs. In Frankreich bestehen rd. 30 eingerichtete Flugplätze für Uebungszwecke und fast an jedem mehrere (bis zu 6) Fliegerschulen. Die erflogenen Preise betrugen dort im letzten Jahre rd. 3 Mill. frs., in Deutschland nur 160 000 M.

Sitzung vom 1. Dezember 1910.
Vorsitzender: Hr. Maier. Schriftführer: H. Lang.
Anwesend 52 Mitglieder und 29 Gäste.

Hr. R. Bosch, der sich um die Industrie des Landes und den Wohlstand der arbeitenden Bevölkerung große Verdienste erworben hat, wird zum Ehrenmitgliede des Bezirksvereines ernannt.

Hr. Dieterich (Gast) spricht über die Kerchove-) und die Gleichstrom-2) Dampfmaschine.

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