Wäscher und drei mit gelöschtem Kalk beschickte Reiniger dienen. Zur Reinigung von 1000 cbm Gas sind hier 360 kg Kalk für den Wäscher und 590 kg für die Trockenreiniger erforderlich; der dabei gewonnene kohlensaure Kalk wird für Maurerarbeiten verwendet. Der Eichenholzteer aus den Vorlagen ist sehr dick und klebrig, er liefert nach Entfernung des Wassers ein hartes Pech. Die Essigsäure wird hier wie in den meisten Gaswerken nicht verwertet. In der Schweiz, wo die Erzeugung von Holzgas bereits in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts recht verbreitet war, hat man während des Krieges ebenfalls auf dieses Hilfsmittel zurückgegriffen, doch war man hier in der glücklichen Lage, daß man das Gemisch aus Holz- und Steinkohlengas auch noch mit Azetylen anreichern konnte. Die schweizerischen Gaswerke haben vereinbart, folgende beide Gasgemische herzustellen: deutscher Ingenieure. Bei uns in Deutschland haben einzelne Gaswerke bereits im Jahre 1914 mit der Erzeugung von Holzgas begonnen, um ihre Kohlenvorräte zu strecken. So ist dem Betriebsbericht des Gaswerkes in Speyer zu entnehmen, daß dort neben 6900t Steinkohlen auch 102 t Kiefernstockholz verarbeitet wurden, und zwar in der Weise, daß im Laufe eines Tages jeweils einige Retorten mit Holz geladen wurden; die Holzmenge wurde auf 10 VH der verarbeiteten Kohlen bemessen und aus 1t Stockholz 400 cbm Gas gewonnen. Die Holzkohlen waren kleinstückig und konnten zu einem sehr guten Preise verkauft werden. Durch die Vergasung von 110 t Holz wurden etwa 140 t Kohle gespart. Das Gaswerk in Einbeck berichtet, daß das Holzgas bei der üblichen Retortentemperatur zu schwer wird, weshalb zur Herabsetzung der Temperatur auf etwa 700° nasses frisches Holz verwendet wurde; dieses Verfahren hat sich gut bewährt. Aus 100 kg Buchenholz werden etwa 37 cbm Gas erhalten, das in einer Menge von 28 bis 30 vH dem Steinkohlengas zugesetzt wird. So sehen wir, daß sich in manchen Ländern durch die Wiederaufnahme der von Pettenkofer erst lebensfähig gemachten Holzgasgewinnung die Möglichkeit geboten hat, den infolge des Krieges allenthalben entstandenen Kohlenmangel erheblich zu mildern und die Stadtbewohner mit dem heute so unentbehrlichen Gas zu versorgen. Wenn die Erzeugung von Holzgas auch nur als ein Notbehelf angesehen werden kann, so wird sie jedenfalls doch noch längere Zeit in Betrieb bleiben. ! Bei der Redaktion eingegangene Bücher. Bücherschau. (Eine Besprechung der eingesandten Bücher wird vorbehalten. Die Bücher werden kurze Zeit in unserm Lesesaal an besonderer Stelle zur Einsichtnahme ausgelegt, können aber nicht verliehen werden.) Früchte des Weltkrieges. 1. Band: Vereinfachung und Verbesserung der Reichs-, Staats- und öffentlichen Verwaltung. Von J. Schwarzkopf. Stuttgart 1919, Hüttenverlag. 181 S Preis 6 M. Ueber neuere Formen von Hochbrücken bei tiefliegendem Gelände. Von Regierungsbaumeister Dr.-Ing. G. Müller. Leipzig und Berlin 1914, Wilhelm Engelmann. 36 S. mit 28 Abb. und 5 Tafeln. Preis geh. 6 M und 20 VH Teuerungszuschlag. Technik oder Kultur. Von A. Radovanovitch. Mit einem Vorwort von Dr. A. H. Fried. Zürich 1919, IDO-Verlag. 15 S. Preis 40 cts. Die Kriegsbilanz für Deutschlands Industrie. Was der Feind uns nimmt, was uns bleibt. Von Dr. A. Schmidt-Essen. Essen 1919, Deutsche Bergwerkzeitung G. m. b. H. 71 S. Preis 3 M. Technisches Auskunftsbuch für das Jahr 1919. Von H. Joly. 25. Aufl. Leipzig 1919, K. F. Köhler. 1600 S. Preis 8 M. Die Ertragswirtschaft der schweizerischen Nebenbahnen. Von Dr.-Ing. H. Weber. Berlin 1919, Julius Springer. 157 S. mit 1 Karte. Preis 6 M und 10 vH Teuerungszuschlag. Raum und Zeit in der gegenwärtigen Physik. Zur Einführung in das Verständnis der Relativitäts- und Gravitationstheorie. Von M. Schlick. 2. Aufl. Berlin 1919, Julius Springer. 85 S. Preis 2 Mund 10 VH Teuerungszuschlag. Volkswirtschaftslehre. Von C. Jentsch. 5. Aufl., herausgegeben von Dr. phil. H. Rose. Leipzig 1919, F. W. Grunow. 391 S. Preis geh. 5,50 M, geb. 7,50 M. Einleitung in die Mengenlehre. Eine gemeinverständliche Einführung in das Reich der unendlichen Größen. Von Dr. A. Fraenkel. Berlin 1919, Julius Springer. 155 S. mit 10 Abb. Preis 10 M und 10 vH Teuerungszuschlag. Aufgaben und Lösungen aus der Gleich- und Wechselstromtechnik. Von Professor H. Vieweger. 5. Aufl. Berlin 1919, Julius Springer. 290 S. mit 210 Abb. und 2 Tafeln. Preis geb. 14 M und 10 VH Teuerungszuschlag. Grundlagen der Betriebsrechnung in Maschinenbauanstalten. Von Direktor H. Peiser. Berlin 1919, Julius Springer. 106 S. Preis 6 M und 10 vH Teuerungszuschlag. Theorie der Lohnmethoden. Von Prof. A. Schilling. Berlin 1919, Julius Springer. 128 S. mit 30 Abb. Preis 9 M, geb. 10,60 M und 10 H Teuerungszuschlag. Der Eisenbeton-Schiffbau. Von Ing. M. Rüdiger. Berlin 1919, Julius Springer. 121 S. mit 140 Abb. Preis 10 M und 10 vH Teuerungszuschlag. ! Aus Natur und Geisteswelt. Band 316: Landwirtschaftliche Maschinenkunde. Von Professor Dr. G. Fischer. 2. Aufl. Leipzig und Berlin 1919, B. G. Teubner. 127 S. mit 64 Abb. Preis 1,60 M. Denkschrift zum Großschiffahrtsweg Elbe-Wismar. Im Auftrage des Elbe-Ostsee - Kanalvereins entworfen von Ingenieur Baurat K. Bernhard und Havestadt & Contag G. m. b. H. Wismar 1919. Zu beziehen durch Baurat K. Bernhard, Berlin, Flotowstr. 12. Gedanken zur Hochschulreform. Von C. H. Becker: Leipzig 1919, Quelle & Meyer. 70 S. Preis geh. 2,50 Μ. Kommunale gewerbliche Unternehmungen als Kampfmittel gegen die finanzielle Notlage der deutschen Städte. Von Dr.-Ing. W. Majerczik. Berlin 1919, Julius Springer. 98 S. Preis 7 M. Hölzerne Dachkonstruktionen, ihre Ausbildung und Berechnung. Von Dr.-Ing. Th. Gesteschi. Berlin 1919, Wilhelm Ernst & Sohn. 232 S. mit 343 Abb. Preis geh. 18 M, geb. 20 Μ. Chemische Technologie der Legierungen. Von Dr. P. Reinglaß. 1. Teil. Die Legierungen mit Ausnahme der Eisen-Kohlenstofflegierungen. Leipzig 1919, Otto Spamer. 483 S. mit 212 Abb. im Text und auf 24 Tafeln und zahlreichen Tabellen. Preis geh. 38 M, geb. 43 M und 20 VH Teuerungszuschlag. Ein Deutschland, nutze deine Wasserkräfte! Mahnruf an das deutsche Volk. Von Prof. Dr. W. Halbfaß. Leipzig 1919, »Das Wasser<<. 62 S. mit 1 Abb. und 3 Karten. Preis 3 M. Hamburgische Forschungen, wirtschaftliche und politische Studien aus hanseatischem Interessengebiet. 6. Heft: Ueber die Bedeutung Indiens für England. Eine Studie von Sten Konow. Hamburg, Braunschweig und Berlin 1919, Georg Westermann. 79 S. Preis 6,60 M. Kraft und Betrieb. Zeitschrift für Bau und Betrieb von Kraftanlagen. Schriftleiter Ingenieur F. Düvel. Hamburg 1919, Deutscher Fachverlag G. m. b. H. Halbjahres-Postbezugpreis 10 M. Bulletin der Studiengesellschaft für soziale Folgen des Krieges, Nr. 5. Die Bevölkerungsbewegung im Weltkrieg. Von C. Döring. II. Oesterreich-Ungarn. Kopenhagen 1919, Bianco Luno. 82 S. Preis 3 Kr. Was haben die Angestellten von der Sozialisierung zu erwarten? Von Geh. Kommerzienrat F. Deutsch. Berlin 1919, Carl Heymann. 39 S. Preis 1 M. Vortrag vor den Angestellten der AEG, gehalten am 7. Mai 1919. Kataloge. Siemens & Halske, Wernerwerk, Siemensstadt bei Berlin.. Selbsttätige Fernsprechanlagen für Großbetriebe. Siemens & Halske A.-G, Wernerwerk, Siemensstadt bei Berlin. Industrie-Laboratorien. 26. Juli 1919. Aufbereitung. Zeitschriftenschau.1) (* bedeutet Abbildung im Text.) Die neue Aufbereitungsanlage der Grube Rosenberg bei Braubach. Von Wüster. (Glückauf 5. Juli 19 S. 501/07*) Grundsätze für die naßmechanische und naßmagnetische Aufbereitung und eingehende Beschreibung der für Blei, Zink und Spateisenstein bestimmten Anlage von 175 t Tagesleistung. Schluß folgt. Bergbau. Versuche und Verbesserungen beim Bergwerksbetriebe in Preußen während des Jahres 1918. (Z. Berg-Hütten-Sal.-Wes. 19 Heft 1 S. 1/27*) Zeitzünder zum gleichzeitigen Abfeuern einer gröBeren Anzahl von Schüssen mit flüssiger Luft. Patronenfüllmaschine für flüssige Luft. Leistungen von Schrämmaschinen. Druckwasserförderer für Spülgut. Streckenausbau mit eisernen Ankern. Wiedergewinnbarer Grubenstempel, Bauart Geldmacher. Bohreinrichtung zum Entfernen von Steinansätzen aus Steigleitungen. Brennstoffe. Die Regenerierung von Abfallsäuren der Mineralölraffinerien. Von Kolbe. (Petroleum 1. Juni 19 S. 837/47) Von der staatlichen Schwefelsäurefabrik Unterheiligenstadt in Wien vorgenommene Versuche, nach dem Verfahren von Kroupa die organischen Stoffe in den Abfallsäuren durch Zerstäuben der Abfallsäuren in entsprechend erhitzten Kammern zu zerstören. Zahlenangaben der Ergebnisse. Dampfkraftanlagen. The work of the British Marine Engineering Design and Construction Commitees. Von Seaton. (Engng. 18. April 19 S. 519/22) Die in England gültigen Vorschriften über Wasserdruckprobe, Normen für Kesselbleche, Bestimmungen über Baustoffe für Armaturen usw. Berechnung und Betriebsverhältnisse der Oberflächenkondensatoren unter Berücksichtigung der. in den Kondensator eindringenden Luft. Von Hoefer. Schluß. (Z. Ver. deutsch. Ing. 12. Juli 19 S. 650/53*) Einfluß der Größe und Art der Luftpumpe, der Kühlwassertemperatur, der Kühlfläche und der Kondensatorbelastung. The large steam turbine. Von Johnson. (Mech. Engng. April 19 S. 355/61*) Gründe für den Bau großer Turbodynamos. Ausführungen von 30000 bis 60000 kW Leistung. Gesichtspunkte für die Einteilung in Hoch- und Niederdruckturbinen. Einzelheiten der Ausführung. Eisenbahnwesen. Die Vorwärmung des Speisewassers bei Lokomotiven. (Z. Dampfk. Maschbtr. 25. April 19 S. 121/25*, 2. Mai S. 130/33* und 9. Mai S. 139/42*) Vorteile der Vorwärmung für Lokomotiven. Vorwärmerbauarten der Baldwin-Werke in Philadelphia, von Gaines, Weir, Trevithik, Caille Potonié, Kirchweyer, Rieger, Schichau und den Vulkanwerken. Verschiedene Bauarten der Knorrbremse A.-G. in BerlinLichtenberg. Vorwärmer, Bauart Dennet und Didier, von Borsig. Das zukünftige Schnellbahnnetz für Groß-Berlin. Von Giese. (Verk. Woche 1. Juli 19 S. 177/84*) Umfang des Verwaltungsgebietes Groß-Berlin. Entwicklung des Personenverkehrs und der bestehenden Schnellbahnen. Die für den weiteren Ausbau vorliegenden Entwürfe. Schluß folgt. Eisenkonstruktionen, Brücken. Mechanical feature of vertical-lift bridge. Von Waddell. (Mech. Engng. April 19 S. 379/81*) Der zweigleisige Brückenteil von 1500 t wird in 45 sk rd. 10 m gehoben. Die Hubvorrichtung mit Antrieb durch zwei 150 PS-Elektromotoren wird eingehend beschrieben. Elektrotechnik. Amerikanischer Kraftwerkbetrieb mit nicht marktfähiger Kohle. Von Philippi. (El. Kraftbetr. u. B. 14. Mai 19 S. 108/11*) Kraftwerk zur Ausnutzung der Abfallkohle aus Brechern und Wäschern für 30000 kW Anfangsleistung, dessen Ausbau auf 100000 kW vorgesehen ist. Das Elektrizitätswerk Massaboden bei Brig der Schweiz. Bundesbahnen. Von Eggenberger und Dänzer. Forts. (Schweiz. Bauz. 21. Juni 19 S. 287/91*) Bau des Stollens aus Beton und Eisenbeton, des Wasserschlosses, der Druck- und Verteilleitungen, des Maschinenhauses mit Eisenbetondachstuhl und des Unterwasserkanals. Schluß folgt. 1) Das Verzeichnis der für die Zeitschriftenschau bearbeiteten Zeitschriften ist in Nr. 1 S. 16/17 veröffentlicht. Die Zeitschriften selbst liegen im Lesesaal unserer Bücherei aus, können aber nicht verliehen werden. Wer nähere Auskunft über die hier besprochenen Aufsätze oder diese selbst vollständig zu erhalten wünscht, wende sich an die Technische Zeitschriftenschau, Berlin- NW 7, Sommerstr. 4a. Aluminium in der Elektrotechnik. Von Cramer. (Z. Ver. deutsch. Ing. 12. Juli 19 S. 660/62*) An Beispielen von Ausführungen der AEG wird gezeigt, daß das Mißtrauen gegen die Verwendung von Aluminium bei Maschinen und Transformatoren unbegründet ist. Bei Messer- und Oelschalter-Kontakten usw. wird dagegen zweckmäßig Kupfer oder Messing verwendet. A service study of machine tool drives. Von Tice. (Iron Age 15. Mai 19 S. 1285) Bei 832 Motoren wurden innerhalb eines Zeitraumes von fünf Monaten 7,8 VH Störungen festgestellt. Vergleich der Vorzüge von Wechsel- und Gleichstrommotoren. Ursachen der Störungen. Selbstätige Anlasser für Hobelmaschinen. Erd- und Wasserbau. Die technische Ausgestaltung unserer Kanäle. Von Franzius. (Z. Ver. deutsch. Ing. 12. Juli 19 S. 645/50*) Es wird gezeigt, daß die Mängel der bestehenden Kanäle zum Teil auf dem veralteten Grundsatz des Massenausgleiches beruhen. Der heutige Querschnitt des Mittellandkanales ist zu künstlich und zu eng. Bei dem vorgeschlagenen neuen Querschnitt ist auch die erforderliche Lehmdichtung besser ausführbar. Beim Weiterbau sollten in den Auftragstrecken die Dämme weiter auseinander gerückt werden. Scharfe Zusammenfassung des Gefälles, um die Schleusenzahl zu verringern. Schleusen ohne Umläufe mit Segmenttoren im Oberhaupt und breiten Rollschützen in den Untertoren. Vorschlag, die neueren Kanäle sofort für 1200 t-Schiffe auszubauen. Besser zwei Kanalbrücken von je 12 m Breite als eine von 30 m 1. W. Wasserverbrauch neuerer Kanäle. (Deutsche Bauz. 28. Gründungen auf Eisenbetonplatten. Juni 19 S. 77/82*) Als Beispiel mannigfaltiger Anwendung der Eisenbetonplatten zu Gründungen wird eine ausgedehnte Anlage für die Verarbeitung von Braunkohle auf Heizöle usw. beschrieben. Gründung eines Wasserturmes von 30 m Höhe mit einem Behälter von 600 cbm Inhalt. Schluß folgt. Erziehung und Ausbildung. Mitteilungen aus dem Prüflaboratorium für Berufseignung bei den Sächsischen Staatseisenbahnen. Von Schreiber. (Z. Ver. deutsch. Ing. 12. Juli 19 S. 653/57*) Einige neue Prüfeinrichtungen für Berufseignung im Eisenbahndienste und ein Verfahren zum Herleiten einer Gesamtbewertung der Grundeigenschaften der Prüflinge aus den bei den einzelnen Prüfversuchen gewonnenen Zahlen. Selecting and training interviewers. (Ind. Manag. April 19 S. 263/70*) Gut ausgebildete Einstellbeamte, die den Betrieb durchaus kennen sind für die Vermeidung überflüssigen Arbeiterwechsels erforderlich. Arbeitsbeschreibungen mit Angabe der erforderlichen Fähigkeiten. Eignungsprüfungen für die Einstellbeamten.. Gasindustrie. Tariferhöhung und Unkostensteigerung. Von Supf. (Journ. Gasb.-Wasserv. 21. Juli 19 S. 333/37) Die durch die Verteuerung und Verschlechterung der Kohle, die Steigerung der Preise für die Betriebsmittel und der Löhne verursachte Unkostensteigerung wird für die Gasanstalten im einzelnen verfolgt. Gesundheitsingenieurwesen. Arbeiter-Umkleide- und Aufenthaltsräume in gewerblichen Betrieben. Von Emele. (Gesundhtsing. 28. Juni 19 S. 266/67*) Der Verfasser fordert, daß Umkleide- und Aufenthalträume unmittelbar im Verkehrstrom der Arbeiter liegen sollen und bei abgeschlossenem Arbeitsraum betreten werden können, und erläutert die zweckdienliche Anordnung an zwei Beispielen. Gießerei. Die castings and their application to the war programme. Von Pack. (Engng. 21. März 19 S. 374/75*) Kurze Beschreibung der Spritzgußverfahren von Underwood, Doehler und Chandler. Für die Matrizen ist bei Legierungen von Zinn, Zink und Blei weicher Stahl am besten. Spritzgußanwendung für militärische Zwecke, Heizung und Lüftung. Heizung und Beleuchtung durch Windkraftbetrieb. Von Zisseler. (Gesundhtsing. 26. Juni 19 S. 261/62) Ein 30 PS-Windrad reicht zum Heizen von etwa neun Wohnräumen aus. Vorzüge und Anwendung von Windrädern. Einige Einrichtungen für Luftwechsel und für Beseitigung von Materialabfällen in verschiedenen Betrieben in hygienischer und wirtschaftlicher Hinsicht. Von Kropf. (Gesundhtsing. 28. Juni 19 S. 264/66) Lüftung von Werkstätten und Schuppen durch Dachlüfter mit und ohne Sauger. Luftförderung durch Schraubenrad- oder Schleudergebläse. Absaugen von Staub und Spänen. Hochbau. Holzbauweise System Meltzer. Von Zipkes. (Deutsche Bauz. 28. Juni 19 S. 293/95* und 5. Juli S. 303*) Laternenträger, Sig deutscher Ingenieure. Cost accounting to aid production. Von Harrison. Forts. (Ind. Manag. März 19 S. 214/24*) Wichtigkeit einer allmählichen Aenderung des Verfahrens der Kostenermittlung. Vor Ueberstürzung bei der Einführung von Neuerungen wird gewarnt. Beispiele übersichtlicher Aufzeichnungen mit Abbildungen der Vordrucke. Controlling production in a motor plant. Von Lundberg. (Iron Age 15. Mai 19 S. 1279/84*) Die Grundlage der Organisation bildet der Periodograph, eine besondere Kontrollvorrichtung, die nicht die Uhrzeiten, sondern Zeitabschnitte von je 6 min stempelt. Verarbeitung dieser Zeitkarten. Rundschau. Amerikanische Forderungen zur Hochschulreform. Geistige Bewegungen sind nicht an Landesgrenzen gebunden. Die gleichen Beobachtungen und Erfahrungen, die uns in Deutschland seit Jahren vor dem Kriege veranlaßt haben, uns eingehend um Fragen der Hochschulreform zu bekümmern1), haben den Schweizer Ingenieuren, wie ich seinerzeit berichten konnte2), zu gleichen Arbeiten Veranlassung gegeben, und jetzt kommen auch die ersten zusammenfassenden Berichte über große, auf Jahre sich erstreckende Arbeiten der amerikanischen Ingenieure zu unserer Kenntnis. In Amerika hatten in genau derselben Weise wie bei uns die technisch wissenschaftlichen Vereine bereits Jahre vor dem Kriege einen Ausschuß für technisches Schulwesen gebildet, der gemeinsam mit den Hochschulprofessoren darüber beriet, welche Forderungen die Ingenieure an ihren Nachwuchs stellen müssen, und wie diese Ansprüche durch die Hochschulen befriedigt werden können. Die Arbeiten nahmen erheblichen Umfang an, die Mittel stellte die reiche Stiftung Carnegies zur Förderung des Unterrichts- und Erziehungswesens zur Verfügung. Dadurch wurde es ermöglicht, in Dr. Mann einen Bearbeiter zu finden, der sich drei Jahre lang ausschließlich dieser Aufgabe widmen konnte. Das Ergebnis der gesamten Arbeiten liegt in einem umfassenden Bericht vor, der die Zustimmung der maßgebenden technisch-wissenschaftlichen Verbände gefunden hat und somit als Meinungsäußerung der gesamten amerikanischen Ingenieurwelt angesehen werden muß. 1) Abhandlungen und Berichte über technisches Schulwesen, Bd. LV und V, 1912 und 1914 B. G. Teubner, Leipzig. 2) Z. 1917 S. 937: Hochschulfragen in der Schweiz. Der Originalbericht ist noch nicht zu uns gekommen, wohl aber ausführliche Auszüge'), auf Grund deren ich zunächst bei der Bedeutung dieser Arbeiten auch für unsere immer dringender werdenden Bestrebungen, zu einer Hochschulreform zu kommen, kurz berichten will. Grundgedanken. In den Programmen unserer Technischen Hochschulen kommt das Wort Mensch nicht mehr vor. In der technischen Literatur ist nur die Rede von dem toten Material; man könnté fast glauben, daß die Beschäftigung hiermit die einzige Aufgabe der Technik wäre, wenn man nicht gerade von den Kennern des praktischen Lebens immer wieder hören müßte, wie schwierig es sei, mit den Menschen fertig zu werden, welche gewaltigen Aufgaben gerade auf diesen Gebieten des menschlichen Gemeinschaftlebens den Ingenieuren gestellt sind. Die Zeiten, die wir heute durchleben müssen, unterstreichen diese Gedanken besonders stark, die hier auch schon vor dem Kriege oft genug geäußert wurden. Das gleiche Empfinden, verstärkt auch durch die Kriegserfahrungen, hat man in Amerika. Der Bericht klagt, daß man diese auf den Menschen gerichtete Seite der Ingenieurarbeit bisher viel zu wenig berücksichtigt habe, obschron es sich hier oft um viel höhere auch materielle Werte handelt als etwa auf konstruktivem Gebiete. Die amerikanische Industrie könne im Jahre mit einem unmittelbaren Verlust von 150 bis 400 Mill. $ rechnen, nur ver anlaßt durch den allzu häufigen Arbeiterwechsel in den Betrieben. Das ganze industrielle System muß Schiffbruch lei 1) Eng. News-Record 24. Oktober 1918 S. 742. Band 63. Nr. 30. 26. Juli 1919. Rundschau. den, wenn es nicht gelingt, die sich hier immer höher auftürmenden Schwierigkeiten zu überwinden. Erreichen läßt sich das Ziel nur durch Einwirken von Persönlichkeiten. Die Hochschule soll nicht nur Techniker erziehen, sondern Menschen, eine Forderung, für die Max Maria von Weber die ausgezeichnete Fassung gefunden hat: >Erziehet ganze Menschen, die an allgemeiner Bildung und Lebensform auf der Höhe des Völkerlebens und der zivilisierten Gesellschaft stehen, und macht aus diesen dann Techniker das ist das ganze Geheimnis und die alleinige Lösung des Problems.<<< Die Persönlichkeitsbildung muß zu einer der ersten Forderungen auch des Hochschulunterrichts gemacht werden. Gewiß sei zuzugeben, daß dies schwierig sei, aber diese Schwierigkeiten müßten überwunden werden. Heute leide man an einer Ueberschätzung des technischen Wissens und an einer Unterschätzung dieser persönlichkeitsbildenden Werte im Unterricht. Der Ausschuß hat dieser Frage besondere Bedeutung beigemessen und in einer Umfrage versucht, die Anschauung weitester Kreise objektiv festzustellen. Von 7000 Ingenieuren, die geantwortet haben, haben 94,5 VH den Persönlichkeitswerten die erste Stelle unter den Eigenschaften eingeräumt, die für den Erfolg des Einzelnen sowohl als auch der Gesamtheit ausschlaggebend sind. Man braucht führende Menschen, und deren Ausbildung sollen sich die Hochschulen in erster Linie angelegen sein lassen. Führende Menschen müssen einen weiten Blick haben. Sie dürfen nicht zu früh mit Scheuklappen vor den Augen in ein enges Fachgebiet eingezwängt werden. Deshalb legen die Amerikaner genau in der gleichen Weise wie wir und die Schweizer Ingenieure größten Wert auf Allgemeinbildung. Mit Recht aber betonen sie, daß diese Forderung nicht allein dadurch sich erfüllen läßt, daß man nunmehr viele Stunden für Vorträge über Literatur und Sprachen einfügt, sondern diese allgemeine Bildung muß im wesentlichen das ganze Arbeitsgebiet durchdringen, muß von den Hochschulprofessoren ausstrahlen. Die Hauptsache, meinen die Amerikaner, sei, den jungen, werdenden Ingenieuren praktisch brauchbare Lebensphilosophie mit auf den Weg zu geben, die es ihnen ermögliche, in die vielen gegenseitigen Wechselbeziehungen in der Industrie, im Staat und in der Verwaltung einzudringen. Sehr bemerkenswert ist, daß in dem Bericht auch vollkommen klar die Auffassung von der Einheit des gesamten Ingenieurwesens zum Ausdruck kommt. Man wehrt sich gegen die geschichtlich überkommene Einteilung in Abteilungen und glaubt, daß, gleichviel, ob man als Bauingenieur oder Maschineningenieur, als Elektrotechniker oder Schiffbauer arbeitet, es ein großes Gemeinsames gibt, das alle Ingenieure verbindet, ähnlich wie es auch bei der Medizin der Fall ist. Diese Grundlage der gesamten Technik muß die Hochschule vermitteln. Dabei soll selbstverständlich an allen Hochschulen Gelegenheit sein, auch vertiefte Spezialkenntnisse auf einzelnen Gebieten zu erwerben. Nur soll nicht etwa angestrebt werden, an allen Hochschulen auch alle Spezialgebiete zu betreiben. Ferner hat man in Amerika entdeckt, daß man in den Hochschulen doch nicht nur Konstrukteure und allenfalls Betriebsingenieure auszubilden hat, gerade der Krieg hat auch dort gezeigt, wie ausgezeichnet ein tüchtiger Ingenieur in den verschiedensten Zweigen der Verwaltung zu verwenden sei. Die Hochschulen müßten Verwaltungsingenieure ausbilden (Engineering administrators), wobei man zunächst noch an die Verwaltungen großer wirtschaftlicher Unternehmungen denkt. Die technische Ausbildung, die die amerikanischen Ingenieure in der Zukunft verlangen, würde allerdings auch eine ausgezeichnete Grundlage für die weiteste Ausdehnung der Berufstätigkeit bilden. Es ist bekannt, daß in Deutschland von Prof. Franz seit vielen Jahren hierauf hingewiesen worden ist; vielleicht wird man jetzt, wo man in Amerika, unbekümmert um deutsche Vorarbeiten, zu ähnlichen Ergebnissen kommt, diese Gedanken in Deutschland etwas mehr, als es bisher geschehen ist, zu würdigen wissen. Auch in Amerika hat man nach dem Vorbild der europäischen Hochschulen gemäß der geschichtlichen Entwicklung der Ausbildung des Konstrukteurs die erste Stelle im Unterrichtsplan zugewiesen. Man war indes doch wesentlich weiter als bei uns bereits mit der Ausbildung tüchtiger Betriebsingenieure gegangen, aber das, was bisher darin geleistet worden ist, genügt nach den Feststellungen des Berichtes bei weitem nicht. Man verlangt viel stärkere Berücksichtigung der Betriebswissenschaften und stellt fest, daß von den vielen vorzüglichen Betriebsingenieuren Amerikas noch nicht 5 VH durch die Hochschulausbildung gegangen sind Im Zusammenhang damit stellt man die Forderung auf, der Hochschulunterricht müsse noch in viel höherem Maße, als es bisher geschehen, engste Fühlung mit der Praxis halten. Die gut angewandte 711 praktische Arbeit ist ebenso unentbehrlich wie der gesamte Hochschulunterricht. Die Versuche, ihn mit dem praktischen Unterricht in diese engste Fühlung zu bringen, über die ich in meinem Reisestudienbericht 1913 bereits ausführlich berichtet habe1), sind seitdem mit größtem Erfolg weitergeführt worden. Der Bericht stellt die besonders in Cincinnati durchgeführte Arbeitsweise, bei der in Zeiträumen von 14 Tagen die praktische Arbeit, unter Aufsicht der Hochschulprofessoren durchgeführt, mit dem Hochschulunterricht wechselt, geradezu als Muster hin. Praktische Erfahrungen kann man sich nur in wirklichen Fabrikbetrieben erwerben, nicht in Laboratorien und Lehrwerkstätten. Hier liegen natürlich außerordentliche Schwierigkeiten für deutsche Verhältnisse vor. Es wird unbedingt erforderlich sein, daß unsere maßgebenden Industriellen nicht nur die Notwendigkeit des praktischen Unterrichts betonen, sondern daß sie auch in noch höherem Maße, als es bisher geschehen ist, die Möglichkeit dazu geben, ihn durchzuführen. Der Deutsche Ausschuß für technisches Schulwesen hat die Arbeit auf diesem Gebiete wieder aufgenommen und hofft, in einem besonderen Unterausschuß gerade diese wichtige Frage wesentlich fördern zu können. Was nun den Unterricht an den Hochschulen selbst anbelangt, so klagen die Amerikaner genau wie wir zunächst über eine Ueberlastung der Studienpläne. Dr. Mann fragt in seinem Bericht, ob es nicht unsinnig sei, von einem jungen Studierenden in der Woche mehr Stunden höchster geistiger Arbeit zu verlangen, als für einfachste Handarbeit gesetzlich zulässig sind, und der Bericht kommt zu der Forderung, daß die Woche nur mit 16 bis 18 Vortragstunden beansprucht werden dürfe. Der junge Studierende darf nicht durch ein Zuviel und ein Zuvielerlei überlastet und jeder eigenen selbständigen Tätigkeit entzogen werden. Auf die Schädlichkeit des Zuvielerlei wird besonders hingewiesen. Man solle nicht verlangen, daß sich ein Mensch im gleichen Zeitraum mit mehr als 5 Fächern beschäftigt. Der Geist werde zersplittert. Sehr wichtig sei bei jedem Unterricht, sich zu vergegenwärtigen, daß das technische Können sich aus 3 Grundelementen zusammensetze. Es seien erforderlich: die Kenntnis der technischen Wissenschaften, praktische Erfahrungen und die Fähigkeit, die wirtschaftlichen Verhältnisse richtig einzuschätzen. Auf den letzteren Punkt wird besonderer Wert gelegt und gleichzeitig auch darauf hingewiesen, daß man dies nicht dadurch erreiche, daß man den Nationalökonomen noch einige Stunden mehr zur Verfügung stelle. Die hier gemeinte wirtschaftliche Seite müsse im engsten Zusammenhang mit dem Fach selber von dem Fachprofessor gelehrt werden, wie denn überhaupt in dem ganzen Bericht der Notwendigkeit der Zusammenfassung des technischen Unterrichts sehr stark das Wort geredet wird. Der Lehrer muß dem jungen Studierenden die Zusammenhänge klar machen, das ist die Arbeit, die ihm kein Lehrbuch abnehmen kann. Deshalb müssen im grundlegenden Unterricht die Gesichtspunkte der Konstruktion, der Fabrikation und der allgemeinen wirtschaftlichen Bedingungen in engster Zusammenfassung gelehrt werden. Es genüge eben nicht, bei einem Zahnrad nur die Verzahnungskurven kennen zu lernen, man müsse auch wissen, wie das Zahnrad hergestellt wird, welches Material man am vorteilhaftesten in dem besonderen Falle zu verwenden habe, und was es kosten kann. Deshalb sei natürlich auch die engste Verbindung der Professoren mit der Praxis Grundbedingung. Die Technik ist nicht Selbstzweck; es handelt sich immer wieder um ihre wirtschaftliche Anwendung. Der Gedanke des Wirkungsgrades beherrscht alles, nur nicht den Unterricht an der Technischen Hochschule. Man verlangt deshalb ein viel engeres Zusammenarbeiten der einzelnen Professoren, als es bisher zu erreichen war. Die Vorträge müssen gegeneinander abgestimmt werden. Der eine muß vom anderen wissen, was und wie er dieses oder jenes behandeln will; denn die Hochschulen sind nicht für die Professoren da, sondern haben die Aufgabe, den Fortschritt der Technik durch Heranbildung hervorragender Ingenieure wesentlich zu fördern. Enge Gemeinschaftsarbeit der Professoren kann allein dieses Ziel fördern. Auch der beste Professor kann aus einem unfähigen Studierenden keinen fähigen Ingenieur heranbilden. Deshalb legt der Bericht großen Wert auf eine gute Auslese der Studierenden. Es ist interessant, wie hoch Dr. Mann hier psychotechnischen Ausleseverfahren, die er als objektive Prüfungsmethoden bezeichnet, das Wort redet, einer Bewegung, die ja in Amerika einige Jahre vor dem Krieg durch den deutschen Professor Münsterberg ihren Anfang genommen hat. Die Versuche, die hier der Bericht erwähnt, sind uns 1) Z. 1913 S. 1529. deutscher Ingenieure. in ausführlicher Form noch nicht bekannt, und es wird auch für uns natürlich von Interesse sein, diese Erfahrungen, die man während des Krieges in Amerika gemacht hat, kennen zu lernen und genau zu studieren, wenn auch bei uns weite Kreise gerade in dieser Hinsicht noch zu größter Vorsicht mahnen. Dr. Mann verlangt aber nicht nur diese Prüfung bei der Aufnahme, sondern er wünscht eine fortgesetzte genaue Beobachtung, um rechtzeitig auch diejenigen Studierenden aussondern zu können, deren ganze Veranlagung keinerlei Aussicht läßt, aus ihnen brauchbare Ingenieure heranbilden zu können. Sehr wesentlich ist natürlich hierbei, unabhängig von allen Prüfungsmethoden der Psychotechnik, das Urteil des Professors, der mit den Studierenden arbeitet. Dazu genügen nicht akademische Vorlesungen. Hier ist die engste Zusammenarbeit im Seminar und in den Laboratorien die Hauptsache. Diese Selbstbetätigung des Studierenden aber verlangt die amerikanische Industrie in erster Linie. Auch hier berührt sich das, was in Amerika als richtig und notwendig erkannt wird, vollständig mit dem, was die Arbeiten unseres Ausschusses als richtig hingestellt haben. Unabhängig voneinander haben die deutschen, die Schweizer und die amerikanischen Ingenieure zu gleicher Zeit an den gleichen Problemen gearbeitet. Von Einzelheiten abgesehen, sind sie im wesentlichen zu voller Uebereinstimmung der Ansichten gekommen. Es scheint mir wertvoll, diese Tatsache festzustellen, da hierdurch die Notwendigkeit der Reformen, die in dieser Richtung anzustreben sind, stark betont wird. Das Land, dem es zuerst gelingt, aus Wünschen und Erwägungen zur praktischen Durchführung dieser überall als richtig erkannten Grundgedanken zu kommen, wird vor jedem anderen Volk einen großen Vorsprung erlangen. Hoffen wir, daß es Deutschland gelingen möge, auf diesem wichtigen kulturellen Gebiet sich die Führung zu erhalten. C. Matschoß. Der Ausgang des Krieges und die Technik. In Z. 1919 S. 224 haben wir uns gegen die Behauptung des Grafen Posadowsky gewehrt, der ausgeführt hatte, daß wir nicht militärisch, sondern technisch, finanziell und wirtschaftlich besiegt worden seien. Solche Aeußerungen, die den Tatsachen durchaus widersprechen, werden jetzt mehr und mehr laut. So stellt Oberst Bauer neuerdings eine Reihe von Behauptungen auf, die die Techniker nicht unwidersprochen lassen dürfen. Oberst Bauer schreibt: >>>Trotzdem mußte die Oberste Heeresleitung den ungeheuer schweren Entschluß fassen, zu erklären, daß nach menschlichem Ermessen keine Aussicht mehr bestand, dem Feinde den Frieden aufzuzwingen. Entscheidend für diesen Ausgang sind vor allem zwei Tatsachen: 1) die Tanks; der Gegner setzte sie in unerwartet großen Mengen ein. Waren sie erst erkannt, wurden unsere Tankabwehrwaffen und unsere Artillerie schnell mit ihnen fertig. Dann aber war das Unglück schon geschehen, und lediglich aus den Erfolgen der Tanks sind die hohen Gefangenenzahlen... zu erklären. Dem Feind gleiche Massen deutscher Tanks entgegenzustellen, ging über die Kräfte unsrer aufs äußerste angespannten Industrie, oder andre wichtigere Dinge hätten liegen bleiben müssen...<<< ..... An dieser Darstellung ist folgendes unrichtig: Es handelt sich nicht um unerwartet große Mengen; die Militärs waren vielmehr über den umfangreichen Tankbau der Gegner unterrichtet. Aber sie haben offensichtlich auch hier auf die Sachverständigen nicht gehört. Unsere Tankabwehrwaffen wurden nur dort mit den feindlichen Tanks fertig, wo wir solche Abwehrwaffen rechtzeitig und in genügender Zahl hatten. Das war aber nicht der Fall. Mit der Herstellung dieser Waffen ist viel zu spät begonnen worden, und zwar - wie allgemein versichert wurde -, weil maßgebende Militärs an den taktischen Wert der feindlichen Tanks nicht glauben wollten. Wir hätten dem Feinde genügende Mengen von Tanks entgegenstellen können. Unsere Industrie hätte das geleistet. Sie hat es ausdrücklich und rechtzeitig angeboten. Aber die Militärs konnten sich über den Wert als Waffe und die Bauarten nicht klar werden; wirkliche Sachverständige wurden nicht gehört. In den letzten Jahren des Krieges wurden allenthalben in den technischen Betrieben felddienstfähige aktive Offiziere beschäftigt, die hier mindestens entbehrlich waren, meist keine nützliche Arbeit leisten konnten, vielfach aber durch ihren Dilettantismus Schaden stifteten. Ohne ihr Hineinreden hätte die Technik die Front jedenfalls besser versorgen können. Die Stellung und Leistung des Ingenieurs bei den Die-Amerikaner sind in den Krieg mit einer der Zahl nach sehr bedeutenden Macht an technischen Truppen eingetreten; sie hatten die Friedensstärke ihrer technischen Truppen von 2100 Mann bis zum Sommer 1918 auf 231000 Mann gesteigert und davon etwa die Hälfte nach Frankreich geschickt. Aber nicht nur die Zahl, sondern auch die Leitung und Gliederung dieser Truppen ist bemerkenswert. Sehr im Gegensatz zu den Verhältnissen in Deutschland stand an der Spitze der technischen Truppen der Vereinigten Staaten ein Stab von Fachleuten, von Ingenieuren, die so ausgesucht waren, daß jede Fachrichtung unter ihnen vertreten war. Unter den Truppenformationen waren alle den Bedürfnissen des Krieges entsprechenden Fächer vertreten. So gab es Eisenbahnregimenter für die verschiedensten Zweige des Eisenbahnbetriebes, Straßenbauregimenter, Wasserversorgungsregimenter, Bergbauregimenter, Elektrikerregimenter, Binnenschiffahrtsregimenter u. a. Ein hoher Wert wurde auch auf zweckmäßige Ausbildung von Offizieren, Offizieranwärtern und Mannschaften gelegt. Besondere Schulen hierfür waren vorhanden. In diesen wurden alle Arbeiten praktisch ausgeführt, sei es der Bau von Schützengräben, der Feldbrückenbau, die Schall- und Lichtmessung für die Artillerie oder ähnliche Zwecke. Die Leistungen der amerikanischen technischen Truppen waren hoch. So haben die Amerikaner in Frankreich alle Vorrichtungen zum Ausschiffen und Verladen ihrer Truppen und des Nachschubes selbst gebaut. In einem Hafen wurde z. B. die Kailänge um 1245 m verlängert, auf dem neuen Kai wurden 4 Gleise, ein Krangleis und 8 Schuppen angelegt, ferner ein Hafenbahnhof mit den nötigen Anlagen für den Lokomotivdienst eingerichtet. Von diesem Hafen aus wurde ein Lager versorgt, wo für die Vorräte 144 Schuppen von 19,5 m Breite und 152,4 m Länge, miteinander durch 188 km Gleis verbunden, errichtet wurden. Gewaltige Anlagen haben die Amerikaner zur Gewinnung von Holz in Frankreich geschaffen. Auch hierbei haben sie die Leitung Fachleuten überlassen. Im Juli 1918 haben diese Sägewerke u. a. 220000 m Bretter, 191000 Pfähle und 67500 cbm Brennholz geliefert. Große Aufgaben hatten die amerikanischen technischen Truppen auf dem Gebiete der Wasserversorgung zu lösen. Der Leiter dieses Dienstzweiges war ebenfalls ein erfahrener Fachmann, der vor dem Kriege bei der Wasserversorgung von New-York mitgearbeitet hatte; ebenso waren die übrigen Offiziere Fachleute. Ein amerikanisches Einheits-Lazarett von 10000 Betten bedurfte täglich 2000 cbm Wasser, das ist mehr, als der Durchschnittsverbrauch einer deutschen Stadt von 30000 Einwohnern. Das Wasser wurde je nach der Oertlichkeit aus Brunnen, Flüssen oder in einem Falle sogar aus einer erst zu diesem Zweck angelegten Talsperre beschafft. Bei Verwendung von Oberflächenwasser mußten natürlich bedeutende Reinigungsanlagen geschaffen werden, wobei die Amerikaner die bei ihnen vielfach üblichen Schnellfilteranlagen bevor zugten. 1 Der Erfolg der amerikanischen technischen Truppen ist offenbar nicht nur darin zu suchen, daß sie mit großen Mitteln arbeiteten, und daß sie sich bei ihrem späten Eintritt in den Krieg die Erfahrungen der andern Kriegführenden zunutze machen konnten, sondern vor allem in der Verwendung des Fachmannes am richtigen Platze. Die Hauptversammlung Br. der Gesellschaft deutscher Metallhütten- und Bergleute am 2. und 3. Juli 1919 in Berlin. Die von Bergrat Dr. Vogelsang-Eisleben geleitete Hauptversammlung war trotz der Verkehrsstörungen auch in diesem Jahre zahlreich besucht. Dem Geschäftsbericht entnehmen wir, daß die Mitgliederzahl zurzeit 974 beträgt. Die Anzahl der im Krieg gefallenen Mitglieder ist auf 23 gestiegen. An der Weiterführung des bereits vor dem Krieg mit dem ersten Band erschienenen Handbuches der Metallographie von Prof. Dr. Gürtler beteiligte sich die Gesellschaft durch einen namhaften Beitrag für den vom Verein deutscher Eisenhüttenleute verwalteten Grundstock. Im Rahmen der Arbeiten des Normenausschusses der deutschen Industrie ist von der Gesell schaft die Federführung im Unterausschuß für Metalle und Metallegierungen und im Unterausschuß für Normalisierung von Schmelztiegeln für Metalle übernommen worden. Im Unterausschuß für Metalle und Metallegierungen soll versucht werden, zunächst Normen für Messing, Lagermetalle, Kupferlegierungen und Bronze zu schaffen. Die Normen sollen sich beziehen auf Reinheitsvorschriften, Zusammensetzung der Legierungen, Abnahmebedingungen und Namenbezeichnung der Metalle und Metallegierungen. Erhebliche Vorarbeiten : |