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27. Dezember 1919.

in den

suchen zweifellos im Gegensatz zur Wirklichkeit durch den Ventilschluß gekennzeichneten Punkten Ordinaten mit denjenigen bm-Werten gezogen, die vollständiger Verbrennung des Oeles entsprechen würden. Der Vergleich der Versuche zeigt, daß die Wärme des Gasöles um so schneller in Arbeit verwandelt wird, mit je höherem Druck es eingeblasen wird; davon hängt bei gleicher Belastung auch die Lage des Entropiemaximums ab. Im Leerlauf ist, wie die Versuche Nr. 26 und 27, Abb. 8, zeigen, bei hohem Einspritzdruck die Verbrennung offenbar schon vor Ventilschluß beendet; die Brennstoffnadel ist also hier länger als nötig von ihrem Sitz entfernt.

Nach diesen Ergebnissen ist vom wärmetechnischen Standpunkt aus der jeweils günstigste Einblasedruck anzuwenden.

Zusammenfassung.

Um den Kreisprozeß einer Verbrennungskraftmaschine in der Gasentropietafel von Stodola darstellen zu können, muß man das Gewicht und die Zusammensetzung der Feuergase bestimmen. Das Wärmediagramm liefert wichtige Aufschlüsse über Verdichtung, Verbrennung und Ausdehnung und bildet somit eine wertvolle Ergänzung des Indikatordiagrammes.

Untersuchungen über die Deutzer Oelmaschine hinsichtlich ihres Luft- und Oelverbrauches zeigen die Vorteile reichlichen Luftüberschusses und genügend hohen Einspritzdruckes. Die praktischen Ergebnisse dieser Untersuchungen lassen sich in die Forderung zusammenfassen, daß den mit hoher Verdichtung arbeitenden Motoren soviel Luft, wie überhaupt möglich ist, zugeführt werden muß, wenn sie rationell, d. h. mit geringem Brennstoffverbrauch, arbeiten sollen.

Bücherschau.

Bei der Redaktion eingegangene Bücher. (Eine Besprechung der eingesandten Bücher wird vorbehalten. Die Bücher werden kurze Zeit in unserm Lesesaal an besonderer Stelle zur Einsichtnahme ausgelegt, können aber nicht verliehen werden.)

Wandkalender Deutscher Ingenieure 1920 Von Prof. Dipl.-Ing. C. Rohen. Chemnitz 1920, Industrie-Verlag Vogler & Seiler, G. m. b. H. Preis 10 M ausschl. Teuerungszuschlag.

Der vom Verlag vornehm und gediegen ausgestattete Kalender ist eine sehr begrüßenswerte Neuerscheinung. Zum ersten. Male wird hier der Versuch gemacht, einen Kalender für Ingenieure zu schaffen, der von den bisher üblichen, taschenbuch ähnlichen Ingenieurkalendern mit ihren Zahlen tafeln, Formeln usw. grundsätzlich verschieden ist. Und dieser Versuch ist wohl gelungen! Der Kalender gibt in Form eines Abreißkalenders und an der Hand von künstlerisch wertvollen Abbildungen, begleitet vou einem knappgefaßten erläuternden Text, einen Ueberblick über bedeutende Leistungen auf allen Gebieten der Ingenieur tätigkeit. Dazwischen finden sich technisch-wirtschaftliche Betrachtungen, Bilder, kurze Lebensbeschreibungen und Aussprüche hervorragender Männer der Wissenschaft und Praxis, während auf dem eigentlichen Kalendarium die Geburts- und Sterbetage großer Ingenieure, Mathematiker, Paysiker und Chemiker unter Angabe ihrer Werke verzeichnet sind, Die geschickte Anordnung des Stoffes, die die Form einer trocknen Chronik glücklich vermeldet, und die sorgsam ausgewählten und geschmackvoll wiedergegebenen Abbildungen lassen den Kalender wohl geeignet erscheinen, den Ingenieur täglich neu mit Berufstolz und der heute mehr denn je nötigen Berufsfreude zu erfüllen. Aber auch dem der Technik ferner Stehenden bringt der Kalender ihre hohe Bedeutung für unsere gesamte Kultur täglich neu zum Bewußtsein, s0 daß ihm eine möglichst weite Verbreitung anch außerhalb der engeren Fachkreise nur zu wünschen ist.

W.

[902]

Die Legierungen in ihrer Anwendung für gewerbliche Zwecke. Von Professor A. Ledebur. 5. Aufl. Bearbeitet von Prof. Dipl.-Ing. O. Bauer. Berlin 1919, M. Krayn. 245 S. mit 115 Abb. Preis geh. 20 M, geb 23 M und 10 vH Teuerungszuschlag.

Ein Jahrhundert deutscher Maschinenbau. Von der mechanischen Werkstätte bis zur Deutschen Maschinenfabrik 1819 bis 1919. Von Prof. C. Matschoß. Berlin 1919, Julius Springer. 276 S. mit 167 Abb. und 1 Karte Preis 25 M. Die Verfeuerung der Gerberlohe Von Ziv.-Ing. M. Tejessy. Wien 1919, Selbstverlag. 30 S. mit 6 Abb. Preis 2 M.

Elne mittlere Lederfabrik, die täglich rd. 100 Häute bearbeitet und hierzu 35 000 kg Baumrinde verbraucht, steht vor der Frage, wie sie die Lohemengen wegschaffen oder weiter verwerten soll. Notgedrungen wird sie sie unter Dampfkesseln verfeuera; der Verfasser untersucht, wie dies innerhalb der Gerberei am vorteilhaftesten zu geschehen hat. Werte der Siebenstellige Werte der trigonometrischen Funktionen von Tausendstel zu Tausendstel des Grades. Bearbeitet im Auftrage der Optischen Anstalt Berlin Friedenau C. P. Goerz A.-G. von Prof. Dr. J. Peters. 1918, Verlag der Optischen Anstalt C. P. Goerz A. G. Preis brosch. 48 M.

Die siebenstellige Tafel goll den Gebrauch einer Rechenmaschine bei geodätischen, astronomischen und optischen Rechnungen unterstützen, dem bisher im Wege stand, daß nicht gen"gend hochstellige Tafeln für die Zahlenwerte der trigonometrischen Funktionen vorhanden waren. Besonders hervorzuheben sind die deutlichen Lettern der Tafel, was zu sammen mit dem hervorragend guten Papier den Gebrauch wesentlich erleichtert.

Bergbau.

Zeitschriftenschau.1)

(* bedeutet Abbildung im Text.)

Ergebnisse der in den Jahren 1915 bis 1917 erschienenen preußischen Seilstatistiken Von Herbst. (Glückauf 6. Dez. 19 S. 957/63*) Aus den drei Jahrgängen ergibt sich, daß im Dortmunder Bezirk die Treibscheibenförderung überwiegt. Nach Erfahrungen des Breslauer Bezirkes ist es verfehlt, die Seilleistung durch höhere Anfangssicherheit vergrößern zu wollen. Mittlere Abnahme der Sicherheit unter verschiedenen Betriebsbedingungen.

Dampfkraftanlagen.

Méthode rapide et appareils de controle des foyers à chargement automatique. Von Chopin. (Génie civ. 1. Nov. 19 S. 421/25*) Bei selbstätigen Feuerungen können die Rückstände eirer bestimmten Brennstoffmenge in kurzer Zeit bestimmt werden. Aus diesen und den Schornsteinverlusten kann man den Wirkungsgrad der Feuerung genügend genau berechnen. Kohlensäurebestimmung durch Messung der Leitfähigkeit der Absorptionsflüssigkeit. Elektrischer Ofen zum Bestimmen des Wassergehaltes, der flüchtigen und der unverbrennlichen Teile des Brennstoffes.

Ueber Korrosionen in Dampfturbinenbetrieben stationärer Anlagen. Von Schulz. (Z. Dampfk. Maschbtr. 14. Nov. 19

1) Das Verzeichnis der für die Zeitschriftenschau bearbeiteten Zeitschriften ist in Nr. 1 S. 16/17 veröffentlicht. Die Zeitschriften selbst liegen im Lesesaal unserer Bücherei aus, können aber nicht verliehen werden. Wer nähere Auskunft über die hier besprochenen Aufsätze oder diese selbst vollständig zu erhalten wünscht, wende sich an die Technische Zeitschriftenschau, Berlin NW 7, Sommerstr. 4 a.

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Die Abmessungen der deutschen Hauptkanäle. Von Hoech. (Z. Ver. deutsch. Ing. 13. Dez. 19 S. 1258/59*) Durch den Plan werden die Hauptkanäle den Hauptströmen bei Mittelwasser gleichwertig. Dafür ist ein Regelschiff von 4 m Tiefgang notwendig. Die erforderlichen Kanal- und Schleusen abmessungen. Wert des doppelseitigen Anschlusses der Parallelführungen und der Gegengewichte für Trogschleusen.

Versuche über Wasserundurchlässigkeit von Putzmörtel mit verschiedenen Dichtungsmitteln. Von Lange. (Z. Bauw. 19 Heft 10 bis 12 S. 659/68*) Versuche über Abdichtung von Talsperren. Prüfvorrichtung. Verlauf und Ergebnisse der Versuche.

Erziehung und Ausbildung.

Die Ausbildung von Fabrikverwaltungslehrlingen in der AEG. Von Herbert. (Werkst.-Technik 15. Nov. 19 S. 346/49*) Erläuterung der praktischen und theoretischen Ausbildung für die einzelnen Fächer der Verwaltung an Hand einer Leitkarte und einer zeichnerischen Darstellung.

Feuerungsanlagen.

Die Bekämpfung der Rauchplage mit besonderer Berücksichtigung der Stadt Saarbrücken und die zukünftige Entwicklung der Brennstoffwirtschaft. Von Guth. Schluß. (Gesundḥtsing. 6. Dez. 19 S. 497/504) Die Möglichkeiten, die Koble durch Gewinnung der Nebenerzeugnisse wirtschaftlicher auszunutzen. Wert der Gasfeuerung, der Gasfernversorgung und der Fernheizung. Merkblatt für Rauchverminderung der Hausfeuerungen.

Gasindustrie.

Die restlose Vergasung. Von Strache. (Journ. Gasb.Wasserv. 29. Nov. 19 S. 709/13) Einführung des Wassergaszusatzos zum Steinkohlengas. Vorteile der restlosen Vergasung. Eigenschaften der Generatorgase. Einfluß des geringeren Heizwertes auf die Brenner, die ohne Schwierigkeiten dafür geärdert werden können. Wirtschaftlichkeit der Fernversorgung mit Generatorgas.

Verschiedene Arten von Kleingasbereitungsanlagen Von Rupf. (Journ. Gasb.-Wasserv. 29. Nov. 19 S. 715/16*) Die Bereitung von Luftgas, Benoidgas und von Azetylen und die erforderlichen Einrichtungen hierfür.

Le débenzolage du gaz. Résultats obtenus pendant la guerre. Von Grebel. (Génie civ. 8. Nov. 19 8.445/52*) Die Benzolgewinnung ist auch im Frieden wichtig. Bisheriges Verfahren. Vorrichtungen zur Bestimmung des Benzols im Gase. Waschflüssigkeiten. Neues Verfahren von Brégeat mit Cresolgemischen, die auch zur Gewinnung von Alkohol, Aether, Aceton usw. dienen.

Elektrische Ausscheidung von festen und flüssigen Teilchen aus Gasen Von Darrer. Forts. (Stahl u. Eisen 4. Dez. 19 S. 1511/18*) Anlagen zum Reinigen von Hochofen- und Bessemerabgasen. Weitere Anwendungen. Schluß folgt.

Hebezeuge.

Grue flottante de 250 tonnes de l'amiranté britannique. (Génie civ. 25. Okt. 19 S. 389/91* mit 1 Taf.) Kurze Beschreibung mit Hauptabmessungen des Schwimmkrans, dessen Schwimmkörper 2830 t Wasserverdrängung hat.

Heizung und Lüftung.

Die Betriebsregelung der Trockenanlagen. Von Hirsch. (Gesundhtsing. 6. Dez. 19 S. 506/08*) Anweisungen für eine wirtschaftliche Regelung der Dampfzufuhr bei verschiedenen Außentemperaturen ohne gleichzeitige Veränderung der Luftzufuhr.

Hochbau.

Die Tragfähigkeit und die Wirtschaftlichkeit trägerloser Pilzdecken. Von Marcus. (Deutsche Bauz. 6. Dez. 19 S. 149/52*) Für die in Amerika seit einiger Zeit eingeführten Pilzdecken fehlt eine genaue Berechnungsweise. Die amerikanischen Näherungsrechnungen. Verfahren des Verfassers unter Benutzung des Begriffs der elastischen Gewebe. Schluß folgt.

Landwirtschaftliche Maschinen.

Agricultural tractor trials. (Engineer 26. Sept. 19 S. 308*, 3. Okt. S. 338/40*, 10. Okt. S. 356/57 und 17. Okt. S. 378/80*) Vier Zugmaschinen und die Versuche mit Dynamometern zwischen Pflug und Zugwagen. Feststellung der mittleren Schleppkraft auf verschiedenem Boden. Beschreibungen von 16 Zugmaschinenbauarten.

Die Ausnutzung der Hochofen abgase zur Kohlensäuredüngung. Von Riedel. (Stahl u. Eisen 4. Dez. 19 S. 1497/1506*)

deutscher Ingenieure.

Bericht über günstige Versuchsergebnisse mit Kohlensäureanrefcherung der Luft in Gewächshäusern und im Freien durch gereinigte Hochofengase.

Luftfahrt.

Pompes centrifuges à essence. à commande par le vent pour les aéroplanes. (Génie civ. 25. Okt. 19 S. 410*) Die durch Luftschrauben angetriebene Brennstoff-Kreiselpumpe, Bauart Vickers, fördert bei 3200 Uml./min 200 ltr/st auf 3 m Höhe.

Von Zahn. Development of an airplane shock recorder. (Journ. Franklin Iost. Aug. 19 S. 237/44*) Das Gerät zeichnet die Stöße beim Landen mittels einer Reihe senkrechter Schreibstifte auf einer Trommel auf.

Air spead indicators for dirigibles. (Journ. Franklin Inst. Okt. 19 8. 535/44*) Bauart und Ergebnisse von zwei Geräten der Venturi-Bauart, für welche Wasserdichtheit, gute Anpassung an die Windrichtung und gute Druckübertragung auf die Anzelgevorrichtung gefordert werden. Eichkurven.

Materialkunde.

Some remarks concerning the heat treatment of steel and their application to the treatment of steels used for airplane motors. Von Sauveur. (Journ. Franklin Inst. Aug. 19 S. 189/97*) Zweck und Ausführung der Warmbehandlung des Stables. Genaue Angaben über zweckmäßige Glüh- und Härtetemperaturen für, verschiedene Stahllegierungen.

Sur une cause de rupture des rails et un moyen de la supprimer. Von Charpy und Durand. (Génie civ. 18 Okt 19 S. 377/78*) Ber cht über Versuche, die an Schienen beobachteten Haarrisse künstlich auch an anderen Stahlstücken hervorzurufen. Bei welcheren Stahlsorten ist häufige Wiederholung der Beanspruchung erforderlich. Um die nach etwa 10 Jahren auftretende Rißbildung an Schie; nen zu vermeiden, wird vorheriges Glühen der Oberfläche mit fahrbaren Vorrichtung en empfohlen.

Pitch pockets on their relation to the inspection on the airplane. Von Watkins. (Journ. Franklin Inst. Aug 19 S. 245/53*) Entstehung der Harzlöcher. Der Einfluß auf die Festigkeit wird meist überschätzt. Verminderung der Festigkeit der Flügelrippen. Zulässige Größe der Harzlöcher.

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Refractory materials and high temperature measurements. Von Kanoll. (Journ. Franklia Inst. Okt. 19 S. 48/505) Thermoelemente, Widerstands hermometer, optische und Strahlpyrometer, Segerkegel, Schmelzpunkte, Eigenschaften von Graphit und anderen feuerfesten Stoffen.

The photometric scale. Von Ives. (Journ. Franklin Inst. Aug. 19 S. 217/30*) Vorschläge über Festwerte für die Vergleichung photometrischer Beobachtungen.

Gewindetoleranzen. Von Kühn.

(Betrieb Okt. 19 S. 1/13*) Praktische ToleFlanken-, Spitzen-, Rundungs- und Winkel toleranz. ranzen mit vier Feinheitsgraden der Passung für Whitworth und SIGewinde. Kleine Profilverschiebung zur Vermeidung der Schwierigkeiten infolge der geringeren Grundausrundung.

Amerikanische Gewindelehrvorrichtungen. Von Reindl. (Betrieb Okt. 19 S. 14/18*) Mängel an den neuen amerikanischen Gewindelehren für den Werkstattgebrauch. Gute Vorrichtungen zum Prüfen von Innengewinden feh'ea.

Bestimmung von Durchmessern bei S. I.-Gewindebohrersätzen. Von Börner. (Werkst.-Technik 15. Nov. 19 S. 341/50*) Grundlagen und Zahlentafel zu Durchmessermessungen zwischen 3 und 52,5 mm.

hand.

Metallbearbeitung.

Herstellung eines Umschaltapparates für eine Kunst(Links und rechtssymmetrisch.) Von Schlesinger. (Werkst.Technik 1. Nov. 19 S 321/25*) Der Umschalter besteht aus einer Steuerwelle mit Sperrad und einer darauf angeordneten rechten und linken Trommelwelle sowie einer dazwischenliegenden Kettentrommel. Durch Zug an der mittleren Kette lassen sich entgegengesetzte Bewegongen der beiden äußeren Ketten erzeugen. Anregung, die Anordnung auch für den Werkzeugmaschinenbau zu verwerten.

Ueber Konstruktion von Gewindebohrern. Von Dierauer. (Werkst.-Technik 15. Okt. 19 S. 305/08*) Gesichtspunkte für Form und Herstellung von Gswindebohrern, besonders mit Trapez- und Flachgewinde. Zahl und Form der Nuten. Beschaffenheit der Zähne. Rechnungsbeispiele.

Metallhüttenwesen.

Neuerungen in der Elektrometallurgie der Edelmetalle. Von Peters. Schluß. (Glück auf 6. Dez. 19 S. 964/65) Einzelpotentiale von Silber, Quecksilber, Kupfer, Messing, Zink und amal

27. Dezember 1919.

gamiertem Zink. golden.

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Kaliumailberzyanidlösungen. Zyanidbäder zum Ver

Motorwagen und Fahrräder.

Le Xve salon de l'automobile de Paris (9. bis 19. Okt. 1919). Von Birlé. (Génie civ. 18. Okt. 19 S. 361/70* und 25. Okt. S. 399/404*) Bericht über die Ausstellung mit kurzer Uebersicht über Neuerungen an Motoren und Wagen, besonders der Kupplungen, Getriebe, Federanordnungen. Elektrischer Anlasser.

Tracteur automobile, système Schneider, pour le halage des bateaux. (Génie civ. 1. Nov. 19 S. 432/34*) Vor- und Nachteile elektrischer Treidelfahrzeuge und solcher mit Verbrennungsmaschinen. Leistungen und Hauptabmessungen eines Zugwagens von Schneider & Co. in Creuzot. Wirtschaftliche Geschwindigkeiten.

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Unfallverhütung.

Les causes d'accidents sur les plans inclinés des mines. (Génie civ. 25. Okt. 19 S. 395/98*) Untersuchung der im Bergbau gebräuchlichen Haken zur Kettenbefestigung auf ihre Zweckmäßigkeit. Sicherungen für Bremsberge.

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Die Dresdener Hochschultagung.

Rundschau.

Um über die von den verschiedensten Seiten dringend geforderte Reform der Technischen Hochschulen eine Aussprache aller Beteiligten mit positiven Ergebnissen herbeizuführen und der Bewegung den notwendigen kräftigen Anstoß zu geben, hatte der in Würzburg gegründete Verband der Studentenschaften der Technischen Hochschulen und Bergakademien Deutschlands für die Tage vom 28. bis 30. November die Vertreter der Studentenschaft nach Dresden einberufen und dazu die Professoren und Vertreter der Industrie als Gäste geladen. Größtenteils vortrefflich geleitet, hat die Versammlung, dank dem einhelligen Willen der Teilnehmer, am gleichen Strange zu ziehen und vorwärts zu kommen, ein erfreuliches Maß von praktischer Arbeit geleistet

Ein Gegensatz schien sich am ersten Tage zwischen den beiden Hauptberichterstattern aufzutun. Während Prof. Heydebroek, Darmstadt, die Jugend aus dem Materialismus des Studiums, dessen Ziel das Examen ist, dadurch retten will, daß mehr Bewegungsfreiheit geschaffen und jedem Unterrichtsverfahren freie Entwicklungsmöglichkeit gesichert wird, ein Ziel, das sich durch Umgestaltung des Unterrichtbetriebes praktisch verwirklichen läßt, verlangt Prof Schenk, Breslau, daß zunächst grundsätzlich das Wesen des Unterrichtes von pädagogischen Gesichtspunkten aus klargestellt wird. Er hält es vor allem für notwendig, das Lehrverfahren so auszubilden, daß es den Menschen sittlich zu fördern, ihn zum ganzen Menschen zu erziehen vermag. Trotz aller Würdigung dieses Gedankenganges beschloß die Versammlung, um ein praktisches Ziel zu erreichen, daß den Beratungen der Fachabteilungen, die für den nächsten Tag vorgesehen waren, die von Prof. Heydebroek unter Benutzung der Arbeiten des Deutschen Ausschusses für technisches Schulwesen und andrer Anregungen verfaßten Leitsätze zugrunde gelegt werden sollten.

In der gemeinsamen Schlußsitzung gelangten, nachdem die Fachgruppen einzeln Stellung genommen hatten, diese Leitsätze endgültig zur Annahme mit einer Einleitung, die unabhängig von der Frage, ob der gesamte Hochschulunterricht einer grundsätzlichen Umwälzung von pädagogischen Gesichtspunkten aus bedarf oder auf den Boden einer neuen Lehre gestellt werden muß, die sofortige Inangriffnahme einer Hochschulreform im Rahmen der bestehenden Ordnung im wesentlichen auf Grund der erwähnten Leitsätze verlangt. Der Wortlaut dieser »Dresdener Leitsätze<< ist in der Hauptsache folgender:

1) Der mit der Vorprüfung abschließende Unterbau soll obligatorischen Charakter haben und im Interesse der Freizügigkeit der Studierenden an allen Hochschulen möglichst gleichwertig gestaltet sein.

2) Es ist dabin zu streben, daß die exakten Wissenschaften, Mathematik, Mechanik usw. im engen Zusammenhange mit der Fachwissenschaft gelehrt werden. Dazu soll nach Möglichkeit bereits in der Unterstufe eine verstärkte Einführung in die grundlegenden Gebiete des Fachunterrichts stattfinden und im Zusammenhange damit auch der mathematischnaturwissenschaftliche Unterricht auf den grundlegenden Teil beschränkt werden. Auf den selbständigen systematischen Aufbau und gefestigten Besitz dieser grundlegenden Ausbildung muß der größte Nachdruck gelegt werden. Der vertiefte Unterricht in diesen Wissenschaften ist als Wahlfach in die Oberstufe auch wieder im engen Zusammenhang mit den dort behandelten technischen Problemen zu verlegen. 3) Das Studium in der Oberstufe soll nach Möglichkeit nur wahlfreie Fächer enthalten; die Zusammenstellung und Ueberwachung geordneter Studiengänge aus diesen Wahlfächern soll vom Lehrkörper in geeigneter Form ausgeübt werden.

4) Grundsätzlich soll die Zusammenstellung eines Studienganges sowie von Prüfungsprogrammen aus Fächern verschiedener Abteilungen gestattet werden.

5) Um die Bearbeitung der wichtigen Grenzgebiete der verschiedenen bisherigen Fachabteilungen zu ermöglichen und neben dem speziellen Fachstudium den Ueberblick über die großen zusammenhängenden Fragen der Technik zu ermöglichen, wird folgende Neugruppierung des Unterrichts in den Berufsfächern der Oberstufe vorgeschlagen:

Jedes Hauptfach wird in eine elementare, grundlegende Vorlesung im ersten Teil und eine spezielle Fachvorlesung im zweiten Teil gegliedert. Der grundlegende Teil enthält eine allgemeine Uebersicht über das behandelte Gebiet und soll so gehalten sein, daß ihn auch Studierende verwandter Abteilungen mit entsprechenden Vorkenntnissen hören können. Nach Möglichkeit sollen diese Vorlesungen in bestimmten Fachgruppen durch die beteiligten Fachprofessoren so gegeneinander abgestimmt werden, daß sie zusammengefaßt eine einheitliche Darstellung großer technischer Gebiete und Zusammenhänge ermöglichen (etwa im Sinne der Riedlerschen Vorschläge)1). In diese Gruppierung könnte auch die Oberstufe mathematischer oder naturwissenschaftlicher Fächer einbezogen

1) Vergl. Z. 1919 S. 302 u. f,

werden, desgleichen die Hauptfächer der Wirtschaftslehre. Solche zusammenhängenden Darstellungen sind auch aus verschiedenen Abteilungen zusammenzufassen, so daß sich von selbst geschlossene Studiengänge über die wichtigsten Grenzgebiete ergeben.

6) Neben dem Fachstudium ist während des ganzen Studiums Gelegenheit zur Ausbildung in volkswirtschaftlichen, privatwirtschaftlichen und allgemeinen Bildungsfächern zu bieten. Wegen der großen Vielseitigkeit dieser Gebiete empfiehlt es sich nicht, dieselben in ein festes Studienprogramm einzuarbeiten; vielmehr soll den Neigungen des einzelnen weitester Spielraum gelassen werden. Unbedingt erforderlich ist aber der Nachweis erfolgreichen Studiums mindestens in je einem Fache der oben erwähnten Gebiete. Die Kenntnis der sozialen Fragen ist besonders zu betonen.

7) Um dem Studierenden die Möglichkeit einer innerlichen Verarbeitung des Stoffes zu geben, ist unbedingt dahin zu streben, daß die normale Durchschnittsbelastung des Studierenden im Studienprogramm niemals mehr als 36 Wochenstunden einschließlich aller Vorträge, Uebungen usw. beträgt. Es ist daher eine wesentliche Beschränkung der Studienpläne in einzelnen Semestern erforderlich.

8) Der erforderliche Zeitgewinn muß erreicht werden durch:

a) die Wahlfreiheit in allen Fächern der Oberstufe; b) die Einrichtung zusammenfassender Vorlesungen in den Hauptgebieten;

c) die Befreiung der Prüfungsordnung von allen staatlichen Vorschriften;

d) zeitliche Zusammenlegung der Konstruktionsübungen in den verschiedenen Fächern der Oberstufe;

e) Beschränkung des Umfanges der Arbeiten an zeichnerischen Entwürfen zugunsten einer mehr seminaristischen Handhabung der Uebungen.

9) Das Ablegen von Abschnittprüfungen in den Einzelfächern, also im wesentlichen immer im unmittelbaren Anschluß an die Vorlesungen und Uebungen, die für Kriegsteilnehmer bereits eingeführt sind, soll auch weiterhin allgemein gestattet werden. Die Diplomarbeit ist zweckmäßig erst nach Ablegung aller Einzelprüfungen anzusetzen, damit der Studierende Gelegenheit hat, sich vollständig auf die Diplomarbeit zu konzentrieren.

10) Die Frage der Kolleggelder, Prüfungsgebühren usw. sollte einheitlich in dem Sinne geregelt werden, daß der Stu dent für die normalen Vorlesungen und Uebungen einschließlich der Prüfungen pro Semester einen bestimmten Pauschalbetrag zahlt, der für Diplomkandidaten usw. abgestuft werden kann. Die Unterrichtsgelder für Laboratorium usw. müssen nach wie vor gesondert entrichtet werden.

Diesen Leitsätzen, die als Beschluß der Hochschultagung gelten, sollen eine Anzahl von cand. ing. Gerloff, Charlottenburg, verfaßte Punkte als Anregungen der Studentenschaft beigefügt werden. An Stelle des Vorschlages auf Einrichtung eines Reichskulturamtes, das die Vereinheitlichung der Hochschulen durchzuführen hätte, wurde nach lebhafter Erörterung eine Entschließung angenommen, daß eine Zentralstelle für die Sammlung und Bearbeitung von Anregungen und Erfahrungen auf dem Gebiete des Unterrichtwesens und der Hochschulfinanzen geschaffen werden solle. Weiter wurde u. a. gefordert: ein gewisses Mitbestimmungsrecht der Studentenschaft_bei der Neubesetzung von Lehrstühlen und Abschaffung der Zwischensemester, weil sie die Halbbildung und Oberflächlichkeit fördern.

In der Sondersitzung der Gruppe für Maschinenbau gelangte nach eingehender Erörterung eine Entschließung zur Annahme, wonach die Durchführung der Riedlerschen Vorschläge an der Maschinenbauabteilung der Technischen Hochschule in Charlottenburg als eine innere Angelegenheit dieser Hochschule zu betrachten ist. Die Studentenschaft sprach jedoch den Wunsch aus, daß Prof. Riedler die Vorarbeiten zur Schaffung einer zusammenhängenden Lehre im Hinblick auf ihren großen Kulturwert in Angriff nehmen möge. Lebhafte Zustimmung fand ein Vorschlag von Dr.-Ing. Rumpff, Düsseldorf, durch die Ausgestaltung des Unterrichtes für die Praktikanten, namentlich im Zeichnen, das Hochschulstudium zu entlasten.

Zur praktischen Weiterverfolgung der gefaßten Beschlüsse wurde ein Ausschuß gewählt. der sich aus zwei Professoren, zwei Assistenten, zwei Vertretern der Industrie und vier Studierenden zusammensetzt. Man darf den Arbeiten dieses Ausschusses vollen und baldigen Erfolg wünschen; denn Industrie- und Hochschulkreise empfinden gleichmäßig die schweren Schäden des heutigen Unterrichtbetriebes an den Technischen Hochschulen. G. v. Hanffstengel.

deutscher Ingenieure.

Zur Reform der Technischen Hochschulen.

Ueber das Endziel der Ausbildung an den Technischen Hochschulen und damit auch jeder Hochschulreform kann im allgemeinen wohl Uebereinstimmung dahin festgestellt werden, daß es Aufgabe der Hochschule ist, der heranwachsenden Jugend, die nach verantwortlichen Posten auf dem Gebiete technisch-wirtschaftlicher Betätigung strebt, alle die Kenntnisse zu vermitteln und in ihr die Fähigkeiten zu entwickeln, die sie für ihren späteren Beruf braucht. Sobald es sich aber um die Durchführung dieses allgemeinsten Programms handelt, tritt eine Zwiespältigkeit auf, die bei der Beurteilung eines Menschen und seines Wertes ganz allgemein sich wiederfindet. Der eine sieht das Ziel in der höchsten Ausbildung eines zwar eng begrenzten, auf seinem Gebiet aber bis zur höchsten Leistungsfähigkeit gesteigerten Wissens und Könnens, der andere strebt nach Verbreiterung und Verallgemeinerung der Ausbildung und nach der Entwicklung allgemeiner und menschlicher Eigenschaften, auch wenn sie nicht unmittelbar der Entwicklung beruflicher Tüchtigkeit dienen. Es ist nicht zu leugnen, daß beide Richtungen bis zu einem gewissen Grade berechtigt sind und Berücksichtigung bei jedem Schritt zu einer Reform des Hochschulwesens verlangen. Eine gesunde Hochschulreform wird nur dann eintreten, wenn es gelingt, die Hauptwissensgebiete durch engste Fühlungnahme ihrer Lehrer organisch zusammenzufassen und an ihnen das der Wirklichkeit entsprechende Denken der Schüler in weiser Oekonomie so zu entwickeln, daß sie ohne Ueberlastung das unbedingt notwendige Rüstzeug für den Ingenieurberuf erwerben und die Hochschule als harmonisch ausgebildete Persönlichkeiten verlassen.

Zweck der vorliegenden Aeußerung der Unterzeichneten ist es, auf eine Richtung der Ingenieurausbildung die Aufmerksamkeit zu lenken, die gewissermaßen auf einer Mittellinie zwischen den beiden äußersten Richtungen sich bewegt und infolgedessen bisher vielleicht nicht die genügende Beachtung gefunden hat. Es handelt sich um die Lehre der Betriebswissenschaften. Auf der einen Seite würde eine stärkere Berücksichtigung der Ausbildung in diesen Dingen die Leistungsmöglichkeit der Ingenieure auf ihren besonderen Gebieten wesentlich zu erhöhen imstande sein. Wir dürfen uns wohl ersparen, näher darauf einzugehen, wie viele Fehler der einzelne wird vermeiden können, wenn er die unzähligen Erfahrungen anderer sich zunutze machen kann, die systematisch bearbeitet und geordnet in den Betriebswissenschaften niedergelegt werden. Auf der andern Seite haben es die Betriebswissenschaften fast ausschließlich mit der Stellung des Menschen in dem Organismus eines Betriebes zu tun. Sie müssen von den Grundeigenschaften des Menschen zu ihrer Kenntnis ausgehen und die Möglichkeit zu der Entfaltung möglichst hoher Persönlichkeitswerte bei Aufrechterhaltung eines reibungslosen Arbeitens des gesamten Organismus aufzufinden suchen.

Wenn über die Bevorzugung einer der äußersten Richtungen die Meinungen heftig aufeinanderplatzen können, so dürfte über die Notwendigkeit zur weiteren Ausbildung der Lehren von den Betriebswissenschaften in den Technischen Hochschulen eine Meinungsverschiedenheit kaum möglich sein. Die praktische Durchführung würde auch wesentlich leichter, wenn man nicht sofort auf das große Ziel der Humanisierung unserer Hochschulen lossteuerte. Denn für diese würde es zunächst äußerst schwierig sein, die Leute zu finden, die den Gegenstand soweit in sich verarbeitet haben, daß sie die geeigneten Lehrer abgeben können. Auf dem Gebiete der Betriebswissenschaften dagegen ist bereits heute eine ganze Zahl von Lehrern an verschiedenen Hochschulen tätig, die selbst wieder bereits einen Stamm von Schülern ausgebildet haben. Die Unterzeichneten haben diese Lehre an der Technischen Hochschule Charlottenburg durchgemacht und fühlen das Bedürfnis, ihrer Erfahrung Ausdruck zu geben, wie wertvoll ihnen in der Praxis die Kenntnisse und Methoden gewesen sind, die ihnen in dieser Beziehung vermittelt wurden. Wir möchten deshalb dem Wunsche Ausdruck geben, daß über die Erörterung der weitergehenden Wünsche der leichter zu findende Mittelweg nicht übersehen wird, dessen Wert seit Jahren durch die Tat bewiesen ist, und dessen praktischer Nutzen nur noch durch eine Vermehrung der Lehrkräfte und durch eine stärkere Unterstützung der vorhandenen Kräfte mit den notwendigen Mitteln erhöht werden müßte.

Dipl.-Ing. Bredt, Dr.-Ing. Finkelstein, Dipl.-Ing. Hassenstein, Dipl.-Ing. Hellmich, Dr.-Ing.. Heilandt, Dipl.-Ing. Hettner, Dipl.-Ing. Lenhardt, Dipl.-Ing. W. O. Mueller, Dr.-Ing. Peiseler, Dr.-Ing. Pockrandt, Dipl.-Ing. W. v. Schütz, Dr.-Ing. Seng, Dr.-Ing. Sommerfeld, Dipl - Jng. Tama. Dipl.-Ing. Treitel, Dipl.-Ing. Wolfram, Dr.-Ing. Wormser.

27. Dezember 1919.

Fünfte ordentliche Mitgliederversammlung der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt. Die am 9. bis 11. Dezember 1919 abgehaltene Tagung begann mit dem Jahresbericht des geschäftsführenden Vorstandes. Aus den darauf folgenden geschäftlichen Mitteilungen ist hervorzuheben, daß Geheimrat Dr. v. Böttinger seines Alters wegen den Vorsitz niedergelegt hat und auf Vorschlag des Vorstandes Gebeimrat Professor Dr. Schütte zum ersten Vorsitzenden, Major Wagenführ zum zweiten Vorsitzenden und Prof. Dr. Prandtl zum dritten Vorstandmitglied gewählt ist.

Als erster Redner sprach Prof. Junkers über die Entwicklung der Metallkonstruktion im Flugzeugbau und deren Bedeutung für den Luftverkehr. Das Flugzeug hat als Verkehrsmittel nur dann Bedeutung, wenn es ihm gelingt, hohe Geschwindigkeiten zu erreichen. Das ergibt sich aus seiner begrenzten Tragfähigkeit und aus dem Vergleich mit andern Verkehrsmitteln, die bei gesteigerter Geschwindigkeit einen ungleich größeren Aufwand an Leistung erfordern, als das Flugzeug. So wichtig es ist, bei dem Flugzeug jeden Bauteil leicht auszuführen, so ist doch die Her absetzung des Widerstandes noch viel bedeutsamer. Bereits 1910 hat Junkers ein Patent darauf erlangt, alle der Versteifung und dem Vortrieb dienenden Teile möglichst in den Flügeln selbst unterzubringen. Hieraus ergeben sich sehr dicke Flügelquerschnitte, und bevor dieser Grundgedanke weiter verfolgt werden konnte, mußte festgestellt werden, ob hierdurch der Luftwiderstand nicht erhöht wird. Daher wurden zunächst in Aachen und später in Dessau im Windkanal Untersuchungen über den Einfluß der Flügeldicke angestellt, mit dem erstaunlichen Ergebnis, daß dickere Flügel nicht nur nicht schlechter, sondern sogar besser als die üblichen dünnen Flügel sind, und zwar im ganzen Gebiet der gebräuchlichen Anstellwinkel. Die Grundrißform der Flügel hat keinen wesentlichen Einfluß auf den Widerstand, dagegen kommt es sehr darauf an, den Flügeln bei gegebener Tiefe möglichst große Spannweite zu geben. Damit wachsen die Anforderungen an einen in sich selbst steifen, also biegungsfesten Flügel. Zunächst wurde Eisen von geringer Festigkeit verwendet und man erhielt ein Flugzeug, das bei 120 PS Nutzleistung und 1000 kg Nutzlast 170 km/st Geschwindigkeit erreichte. Leider war die Steigfähigkeit so ungenügend, daß man andere Baustoffe heranziehen mußte. Bei den vergleichenden Untersuchungen der spezifischen Gewichte, der Bruchgrenzen, Elastizitätsgrenzen und Knicksicherheiten und der Bearbeitbarkeit verschiedener Rohstoffe erwies sich das Duralumin allen andern überlegen; doch mußten für diesen Baustoff, der weder schweißbar noch lötbar ist, Nietverbindungen ausgearbeitet werden, die leicht und höchsten Beanspruchungen gewachsen sind. Auch die Außenhaut der Tragflächen, die wegen ihres großen Abstandes von der Mittellinie des Flügels zur Erreichung hoher Biegungsfestigkeit besonders herangezogen werden muß, war gegen Knicken und örtliches Ausbeulen zu sichern. Gerade in dieser Richtung ist in Dessau Hervorragendes geleistet worden.

In größerer Anzahl sind Metallflugzeuge als Infanterieflugzeuge ausgeführt worden, deren Panzerung den Rumpf so vorzüglich versteift, daß selbst bei schweren Stürzen Verletzungen der Insassen vermieden werden. Die biegungsfesten Flügel machen dadurch besondere Schwierigkeiten, daß die Kräfte durch den Rumpf hindurch übertragen werden müssen, dessen Innenraum möglichst frei bleiben soll. Man hat daher den Flügel unter dem Rumpf durchgeführt. Freilich hat diese Bauart die Flugzeugführer kopfscheu gemacht, die wegen der hohen Schwerpunktlage schlechte Seitenstabilität befürchteten, aber dieses Vorurteil wurde schnell überwunden. Metallbauart wurde dann, wie auch schon von andern, auf die Schwimmer übertragen, und so entstand ein Seeflugzeug, das sich im Kampf gut bewährt hat. Gerade gegenüber dem feindlichen Maschinengewehr zeigt sich das Metallflugzeug sehr widerstandfähig, da keine größeren Ausschußöffnungen entstehen. Schließlich zeigte der Vortragende sein zuletzt gehautes Verkehrs flugzeug, dessen Flugleistungen in der letzten Zeit Aufsehen erregt haben.

Die

Im zweiten Vortrage behandelte Prof. Baumann die Entwicklung des Riesenflugzeuges und ihre Bedeutung für den Luftverkehr. Er versucht zunächst, die Begriffe Kleinflugzeug, Großflugzeug und Riesenflugzeug zu klären, und hebt als Vorzug der Riesenflugzeuge die Steigerung der Betriebsicherheit durch Einbau mehrerer Motoren und die Möglichkeit, diese während des Betriebes zu überwachen, hervor. Hinsichtlich der Anordnung von Luftschrauben und Motoren unterscheidet man Einbau der Motoren im Hauptrumpf, oder, völlig getrennt von den Fahrgästen, in Seitenrümpfen. Vorzüge und Nachteile beider Anordnungen gestatten nur bei Kenntnis der Bedingungen einer

bestimmten Verkehrsaufgabe, zwischen ihnen zu unterscheiden. Ihr Einfluß auf die Quersteuerbarkeit ist sehr gering; denn das Riesenflugzeug ist in bezug auf jede Achse auch bei großen Steuerabmessungen sehr träge, was im Flug ein Vorzug, beim Landen ein Nachteil ist. Das große Gewicht und die entsprechend hohen Raddrücke sind Riesenflugzeugen am Boden, also beim Abflug und beim Landen, besonders gefährlich. Die Verwendung mehrerer Räder nebeneinander setzt die Gefahr nur unwesentlich herab. Vorteilhaft wären größere Raddurchmesser, die jedoch baulich schwer unterzubringen sind und wegen der Erhöhung des Fahrgestelles die Kippgefahr beim Landen steigern. Ueberhaupt liegt in der Ausbildung des Fahrwerks die Grenze für die Vergrößesung von Flugzeugen für den Landverkehr. Bei Ausbildung als Wasserflugzeug vermindert man die Betriebsicherheit wieder durch die Gefahr, mit Schwimmern »landen« zu müssen.

Vorbedingungen für einen Luftverkehr sind die Ausarbeitung der verkehrstechnisch wichtigsten Reisestrecke, der Ausbau der daranliegenden Landeplätze, die Auswahl von Notlandeplätzen, sowie die Kennzeichnung der für die Orientierung wichtigen Punkte. Für Flugzeuge und insbesondere für Riesenflugzeuge kommen höchstens Strecken von 500 bis 1000 km in Betracht, die in 4 bis 8 st zurückgelegt werden können. Man kann derartige Strecken wohl bequemer im Schlafwagen während einer Nacht zurücklegen, allein es wird bald möglich sein, auch in der Nacht zu fliegen und dann in der gleichen Zeit gegenüber der Eisenbahn etwa die doppelte Strecke zurückzulegen. Das Luftschiff wird, obgleich es bei nahezu gleicher Geschwindigkeit größere Tragfähigkeit und dementsprechend größeren Wirkungskreis hat, auch das Flugzeug nicht so leicht aus dem Felde schlagen, weil es zu seiner Unterbringung Drehhallen erfordert, deren Kosten nur auf wenigen ganz großen Strecken aufgebracht werden könnten. Im übrigen schließen Luftschiff und Flugzeug einander nicht aus, sondern sie teilen sich in die Verkehrsaufgaben der Zukunft.

Der Vortrag rief eine lebhafte Erörterung hervor, in der von berufener Seite die Betriebsicherheit des Riesenflugzeuges durch Erfahrungen des Krieges belegt und die leichte Orientierung bei Nachtflügen betont wurde. Hr. Dipl.-Ing. Gsell wies darauf hin, daß man beim Bau der Flugzeuge nach dem Muster der Reißnerschen Ente, d. h. mit vorn liegendem Höhensteuer, ohne Einbuße an Flugleistung und Flugeigenschaften die Kippgefahr beim Landen vollkommen vermeiden und damit die Schwierigkeiten der Fahrgestell-Ausbildung beim Riesenflugzeug vermindern könnte.

Dipl.-Ina. Seppeler berichtete dann über die bisherige und zukünftige Entwicklung der Flugmotoren. Man habe mit der Entwicklung des Höhenmotors erst im vierten Kriegsjahr begonnen, als mit der einfachen Vergrößerung der Motoren nicht mehr weiter zu kommen war, obwohl der Leitsatz » Luft ist Kraft« schon lange vor dem Kriege den Fachleuten bekannt war. Der Redner ist gegen Vorverdichtung in Schleudergebläsen, da man mit der Ueberbemessung der Zylinder das gleiche Ziel einfacher erreichen könne. Er beschreibt einen Motor mit parallel zur Drehachse liegenden Zylindern und Taumelscheiben-Getriebe, in den der Brennstoff mittels selbsttätig durch den Luftdruck regelbarer Brennstoffpumpen bei selbsttätiger Luftregelung eingespritzt wird.

Am nächsten Versammlungstage sprach nach Prof. Prandl, der kurz Einrichtungen und Tätigkeit der Modellversuchsanstalt Göttingen schilderte, Prof. Reißner über Wirkungsweise und Anwendungsbereich von Verstellpropellern. Die Strömungsverhältnisse einer Luftschraube hängen von dem sogenannten Fortschrittwinkel ab, dem Verhältnis von Fortschritt- und Umlaufgeschwindigkeit. Durch Verstellen der Flügelblätter kann man diesen Fortschrittwinkel willkürlich ändern und sich so den veränderlichen Betriebzuständen soweit anpassen, daß möglichst hoher Wirkungsgrad und günstigste Vortriebkraft erreicht wird. Rechnerisch wird gezeigt, welche Vorteile die Verstellbarkeit bei schnell oder langsam laufenden Schrauben in bezug auf Geschwindigkeit, Gipfelhöhe und Steiggeschwindigkeit der Flugzeuge bei verschiedenen Luftdichten liefert.

Dr. Hopf sprach über den »überzogenen Flug«, die Ursache der meisten Abstürze. Da sich die bekannten Untersuchungen der dynamischen Längsstabilität auf die Theorie der kleinen Schwingungen gründen, kann man hiermit diese Gefahr nicht rechnerisch beweisen. Erst wenn man die Beschränkung auf kleine Schwingungen fallen läßt, kann man auch diese Frage mathematisch verfolgen. Dann ergibt die Theorie in Uebereinstimmung mit der Erfahrung als wesentlich für den Eintritt des Ueberziehens die kleine Geschwindig

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