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29. November 1919.

durchmessers sowie durch Verwendung von einen größeren Leiterdurchmesser erfordernden Aluminiums ist bereits früher hingewiesen worden.

Der tiefste Förderschacht ist nach einer Mitteilung des United States Geological Survey der Schacht 3 der TamarackGrube bei Houghton County, Michigan, mit einer Teufe von 1586 m. Andere Schächte der Tamarack-, der Calumet- und Hecla-Gruben im Bereich des Oberen Sees haben Teufen von 1200 bis 1500 m erreicht. In Australien ist ein Schacht der Viktoria-Grube bei Bendigo 1311 m und in den Goldbergwerken Transvaals sind eine Anzahl Schächte etwa 1200 m tief getrieben worden. In Europa hat das Silberbergwerk in Prizbram mit drei Schächten Teufen bis zu 1016 m erreicht. (Engineering News-Record vom 28. August 1919)

Die tiefsten Bohrlöcher der Erde befinden sich nach einer Mitteilung des > Engineer<<<1) zurzeit in der Nähe von Fairmont, W.-Va. und bei Clarksburg. Beide Bohrungen hat die Hope Natural Gas Co., Pittsburg, vorgetrieben, um besonders reiche, ölführende Schichten zu erreichen. Das Bohrloch bei Fairmont ist nach unserer Quelle 2311, das bei Clarksburg 2252 m tief. An dritter Stelle würde danach das bekannte Bohrloch bei Czuchow bei Rybnik, O.-S. mit 2250 m stehen?).

Brikettherstellung nach Fohr-Kleinschmidt.

Durch die Brennstoffnot gezwungen, ist man in letzter Zeit auch zur Brikettierung geringwertiger Abfallstoffe, wie Rauchkammerlösche, Kohlen- und Koksklein u. dergl. übergegangen. Hierbei wurde als Bindemittel bisher lediglich Hartpech benutzt, das des verhältnismäßig hohen Preises wegen die Herstellungskosten der Briketts ungünstig beeinflußt. Außerdem erzeugt der beim Zerkleinern des Peches auftretende Pechstaub vielfach unangenehme Krankheitserscheinungen. Die Berlin-Anhaltische Maschinenbau-A.-G. hat ein Brikettierverfahren aufgenommen, bei dem das Bindemittel nach dem Patent Fohr-Kleinschmidt in flüssigem Zustand in das Brikettiergut geblasen wird. Bei dem vollkommen staubfreien Betrieb können billigere Bindemittel, wie Weichpech, Dickteer oder andere Nebenerzeugnisse der Kokereibetriebe und Teerbearbeitung verarbeitet werden. Das Wesen der Erfindung besteht in der Hauptsache darin, das flüssige Bindemittel mittels Luft oder Dampf unter Verwendung einer gesetzlich geschützten Einrichtung zu zerstäuben. Kennzeichnend ist dabei, daß das Bindemittel nach dem Austritt aus dem Zerstäuber als äußerst feines, trocknes Pulver in die umlaufende Mischtrommel, also zwischen das Brikettiergut geblasen wird. Auf diese Weise wird eine äußerst wirtschaftliche Ausnutzung des Bindemittels und eine gute Mischung des Brikettiergutes erzielt. Die Briketts haben ihrer langsamen und vollkommenen Verbrennung wegen eine günstige Heizwirkung. Das Zerplatzen oder Zerbröckeln im Feuer, das bei den mit Hartpech-Bindemitteln hergestellten Briketts infolge der Gasbildung beim Schmelzen der Pechstücke auftritt, kommt bei ihnen nicht vor.

Fortschritte der Unfallverhütung in Amerika. Wie die Zeitschrift »Machinery 3) mitteilt, bestehen die amerikanischen Bestrebungen, die Unfallverhütung in den Industriebetrieben sorgsamer als früher durchzuführen, noch nicht ganz 15 Jahre. Die Bewegung, die von der genannten Zeitschrift von Anfang an lebhaft unterstützt worden ist, ist unter dem Stichwort >>safety first bekannt geworden. Unter ihrem Einfluß sind die Unfälle in den letzten Jahren erheblich zurückgegangen. Die amtlichen Berichte teilen mit, daß die Unfälle in der amerikanischen Eisen- und Stahlindustrie während der Jahre 1907 bis 1917 auf etwa 1/3 zurückgegangen sind. Während 1907 245 Leute von einer bestimmten Gesamtzahl entweder getötet oder verletzt wurden, betrug die Zahl, auf dieselbe Gesamtmenge bezogen, im Jahre 1917 nur 81. Während des Jahres 1917 sind die Verhältnisse wieder ungünstiger geworden, was auf die mangelhafte Unterhaltung der Anlagen während des Krieges und auf die Einstellung ungelernter Arbeiter zurückgeführt wird.

Bautechnische Vorträge und Uebungen des Vereines
deutscher Ingenieure.

Von den Bautechnischen Vorträgen und Uebungen) begann am 6. d. Mts. die Vortragsfolge E »Das Siedlungswesen und die kohlensparenden Bauweisen, die der Reichsverband

1) vom 10. Oktober 1919.
2) s. Z. 1909 S. 318.

3) vom Oktober 1919.
*) Vergl. Z. 1919 8. 905.

zur Förderung sparsamer Bauweise zusammengestellt hat. In der Begrüßungsansprache erläuterte der Vorsitzende des Reichsverbandes, Geh. Regierungsrat Prof. Dr. Seeßelberg, den Wert und die Aufgaben, die die kohlesparenden Bauweisen im Rahmen unsrer Gesamtwirtschaft zu erfüllen haben. Der Notwendigkeit, unsre Industriebevölkerung auf das Land zu ziehen und die landwirtschaftliche Erzeugung so zu heben, daß Deutschland hinsichtlich der Nahrungsmittelversorgung vom Ausland unabhängig wird, kann man nur gerecht werden, wenn es gelingt, durch rastlose Arbeit, durch Aufklärung und Unterricht Architekten, Bauunternehmer und die gesamte Bevölkerung auf die neuen Aufgaben des Siedlungswesens umzustellen. Bei den kohlesparenden Bauweisen kommt es darauf an, in kürzester Frist die erforderlichen Erfahrungen zu sammeln, aus denen heraus man den Bauenden in praktischer und handgreiflicher Form Rat und Hilfe angedeihen lassen kann. Hierzu ist eine zentrale Lehrkolonie und Versuchstelle erforderlich, deren Schaffung von seiten des Reichswohnungskommissars in Verbindung mit dem Reichsverband zur Förderung sparsamer Bauweise in Vorbereitung ist. Der aufklärenden Tätigkeit über die kohlesparenden Bauweisen dienen auch die nun beginnenden Vorträge.

In dem vom Geh. Regierungsrat Dr. Glaß vom Reichswirtschaftsministerium gehaltenen Vortrage über die volkswirtschaftlichen und gesetzgeberischen Grundlagen des Siedlungswesens, worin die bisherigen gesetzgeberischen Maßnahmen sowie im einzelnen das Reichssiedlungsgesetz, die Verordnung zur Behebung der dringendsten Wohnungsnot und die Verordnung betr. das Erbbaurecht in ihrem Zusammenhang unter besonderer Darlegung der Absichten des Gesetzgebers behandelt wurden, waren Andeutungen über die künftige Handhabung der Baukosten-Ueberteuerungszuschüsse sehr bemerkenswert. Die Regierung will die Staatszuschüsse auf eine gesundere Grundlage heben, nachdem das bisherige Vorgehen nur zu einer weiteren Verteuerung des Bauens geführt hat. Künftighin werden Baukostenzuschüsse im wesentlichen nur an die Anzahl der Räume gebunden, die mit der Höchstzahl 6 als den Bedürfnissen für Klein und Mittelwohnungen angemessen erachtet wurden. Entsprechend einem Vorschlage von Lübbert soll dem vorgebeugt werden, daß zwar die Zahl der Räume eingehalten wird, diese aber beliebig groß und aufwendig gebaut werden können. Nunmehr soll nur die erzielte reine Wohnfläche mit Zuschüssen bedacht werden, d. h. also die für Wohn- und Schlafräume tatsächlich zu gebrauchende Grundrißfläche und auch diese nur bis zu einer Höchstzahl von 90 qm, also einer Wohnfläche, die für die Bedürfnisse der minderbemittelten Bevölkerung als durchaus angemessen bezeichnet werden muß. Den Baubewerbern soll natürlich frei stehen, auch über dieses Maß hinaus sich Wohnraum herstellen zu lassen, dann aber natürlich auf eigene Kosten. Derartige Luxusbedürfnisse durch Zuschüsse zu befriedigen, hat die Allgemeinheit keine Veranlassung. Ferner soll, und das ist besonders zu begrüßen, die Bewilligung der Baukostenzuschüsse davon abhängig gemacht werden, daß die Wohnungen mit den Baustoffen hergestellt werden, die jedesmal in der Nähe der Baustelle verfügbar sind, d. h. also, wer auf seinem Grund und Boden z. B. Lehm hat, soll mit Lehm bauen und sich nicht erst auf große Entfernung Ziegel heranfahren lassen. Hier liegt zum erstenmal die entschiedene Absicht vor, auf den Baustoffverbrauch nach Maßgabe unsrer heutigen Verhältnisse einzuwirken, und zwar durch einen behördlichen Druck, nachdem sich ja zur Genüge herausgestellt hat, daß die Einsicht des Einzelnen und das sogenannte freie Spiel der Kräfte der schwierigen Lage unsres Landes nicht genügend Rechnung getragen haben. Auch eine weitere Neuerung formaler Natur wird sicherlich in weiten Kreisen begrüßt werden. Sie besteht in einer Abkürzung des bisherigen Instanzenweges: zur Bewilligung der Baukostenzuschüsse sollen die Gemeinden bezw. der Kreis oder die Kreisverbände ermächtigt werden.

Diesen Ausführungen schloß sich eine rege Aussprache der Teilnehmer an. Die Vorträge werden entsprechend dem Programm fortgesetzt.

Der neue Gesetzentwurf über die Stadt Groß-Berlin ist nunmehr der preußischen Landesversammlung zugegangen. Die politische Neuordnung des größten deutschen Gemeinwesens, dessen Verwaltung, Verkehrswesen, Wasserwirtschaft, Elektrizitätsversorgung, Bau- und Siedlungswesen, Lebensmittel- und Brennstoffversorgung, Schulwesen usw. gerade dem Ingenieur die wichtigsten Aufgaben zu lösen geben, erfordert die schärfste Beachtung der technischen Fachkreise. Aus dem neuen Entwurf ist zunächst bekannt geworden, daß gegenüber dem ersten Entwurf 10 weitere Landgemeinden in den Bereich von Groß-Berlin einbezogen werden sollen,

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deutscher Ingenieure.

den Kanalstrahlen und den Nobelpreis des Jahres 1918 für Chemie dem Professor an der Universität Berlin Haber für die Synthese Ammoniak und dessen Element zu verleihen. Die Verteilung des Nobelpreises des Jahres 1919 für Chemie ist für das kommende Jahr vorbehalten worden.

Die Hauptversammlung des Vereines der Zellstoff- und Papier-Chemiker findet am 5. Dezember d. J. in Berlin statt. Auf der Tagesordnung stehen Vorträge von Klemm über Bleichbarkeitsprüfung, von Röhm über das Arbeiten mit Degomma in der Zellstoffindustrie, von Schwalbe über chemische Vorgänge bei der Stoffmahlung im Holländer und von Vieweg über die Industrie des gelösten Zellstoffes.

Preisaufgabe auf dem Gebiete der Binnenschiffahrt. Die beim Zentral-Verein für deutsche Binnenschiffahrt bestehende Schlichting Stiftung veranstaltet in diesem Jahre nachstehendes, Preisausschreiben: Welche wirtschaftliche Bedeutung hat für Deutschland eine Wasserstraßenverbindung zwischen der Donau und dem Oder-Elbe-Gebiet gegenüber einer solchen zwischen der Donau und dem Rhein? Die Arbeiten sind bis zum 1. Oktober 1920 (einschließlich) einzusenden. Die näheren Bedingungen für die Bewerbungen um den SchlichtingPreis sind von der Geschäftstelle des genannten Zentral-Vereins in Charlottenburg, Kantstr. 140, zu beziehen.

Sitzungsberichte der Bezirksvereine.

Allgemeines,

Verhandlungen und Beschlüsse
fiber Vereinsangelegenheiten

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trägen für die Versammlung des Vor

Sitzung

n. Nummer seiner Veröffentlichung

Tag

Mit

Vorsitzender

(Eingang b. d. Red.)

und Schriftführer

Aachener

Nr. 3

2.6.19 (21. 10. 19)

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Kuflitz †.

Schimpke

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standsrates wird zugestimmt.

Geschäftliches.

Forstreuter, Ohlms t. Geschäftliches. Stiefelhagen Beratung der Anträge zur Hauptversamm

lung und zur Versammlung des Vor

standsrates.

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Vorträge, Berichte

* bedeutet ausführliche Veröffentlichung

v. Reiß: Die Herstellung von gegossenem Glas* (mit Lichtbildern).

Geschäftliches. Wahlen.
Am gleichen Tage wurde vor der Sitzung der
Neubau zur Schreinerei und die alte Schreinerei der Nähmaschinenfabrik von
Haid & Neu, Karlsruhe besichtigt. Ueber diese Besichtigung fand eine Aus-

sprache statt.

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DES

VEREINES DEUTSCHER INGENIEURE

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Redakteur: D. Meyer.

Geschäftstunden 9 bis 4, Sonnabends 9 bis 1 Uhr.

Selbstverlag des Vereines deutscher Ingenieure, Berlin N.W. 7, Sommerstraße 42.
Expedition und Kommissionsverlag: Julius Springer, Berlin W.9, Link-Straße 23-24.

Angaben über Bezugspreise, Anzeigenpreise, Nachlieferung nicht angekommener Hefte an Mitglieder usw. am Schluß des redaktionellen Teiles.

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Des Weihnachtsfestes wegen muß der Anzeigenteil der Nr. 51 vom 20. Dezember am Freitag, den 12. Dezember,

non Mn so nam 97 Dozomhor am Donnerstag den 18 Doxomhor ghaeschlossen worden

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- Beitragzahlung 1920.

Wegen der Zahlung des Beitrages 1920 siehe Beilage vor dem Text.

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WANDERER WERKE

SCHONAU-CHEMNITZ

Kohlennot

kann man mildern, indem man die Kohlen vollkommen ausnutzt.

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I. Die Notwendigkeit der Reform.

Es genügt nicht, wie viele glauben, die einstige vielgepriesene Ordnung und die Einrichtungen unsrer Eisenbahnen wieder herzustellen, um sie zu einem wirksamen Instrument des Aufbaues und wirtschaftlichen Wettbewerbes zu machen. Dieser Irrglaube muß bekämpft werden, weil er leicht die verhängnisvolle Folge haben könnte, daß die dringend notwendige Neugestaltung unsres Verkehrswesens und der rechtzeitige und großzügige Ausbau unsrer Verkehrsanlagen dadurch verzögert wird, so daß sie schließlich den ihrer harrenden großen Zukunftsaufgaben nicht gewachsen wären. Denn der Verkehr unsrer Eisenbahnen und Wasserstraßen, der jetzt stark gedrosselt ist, wird wieder wachsen. Die Bedürfnisse unseres fleißigen und tüchtigen 60 Millionen-Volkes lassen sich auf die Dauer nicht unterdrücken. Reger denn je wird der Warenaustausch zwischen Ost und West unsrer Heimat gestaltet werden müssen; hinzu kommt noch unsre Verpflichtung zum Wiederaufbau der zerstörten Gebiete im Westen and der Warenhunger und Rohstoffreichtum der weiten NachDarländer im Osten und Süden. Die durchschnittliche Beförderungsweite von bisher 115 km wird steigen. Dies alles vird zweifellos früher oder später zu Anforderungen an unser Verkehrswesen führen, die alles Bisherige übertreffen.

Da können uns unsre unfertigen, oft monatelang in Frost er starrten Wasserstraßen wenig helfen. Die wirtschaftliche Zukunft unsres Volkes wird vielmehr geradezu von der Leistungsfähigkeit und Wohlfeilheit des Betriebes unsrer Eisenbahnen abhängen; denn die Transportkosten im weitesten Sinne sind ein viel zu wesentlicher Teil unsrer Wirtschaftskosten, als daß wir sie ungestraft ständig weiter erhöhen könnten. Unsere Kohle wurde schon in Friedenszeiten durch die Fracht nach Berlin oder Wien um die Höhe ihrer Gewinnungskosten verteuert, die uns so unentbehrlichen ausländischen Erze sogar um das Doppelte und häufig noch weit mehr. Da ist es nicht erstaunlich, daß der Anteil der Fracht- und Ladekosten sich bei unsern Hüttenwerken auf etwa die Hälfte und bei einem hochwertigon Fertigfabrikat, wie es z. B. eine Lokomotive

1) Sonderabdrücke dieses Aufsatzes werden an Mitglieder des Vereines, wenn der Sonderabdruck von diesen selbst zum eigenen Gebrauch bestellt wird, ferner an Studierende und Schüler technischer Lehranstalten für 1,15 A, an andere Besteller für 1,45 M/Stück abgegeben. Wenn der Betrag nicht vorweg auf Postscheckkonto 49405 des Vereines deutscher Ingenieure, Berlin, überwiesen wird, erfolgt die Zusendung gegen Nachnahme zuzüglich der dadurch entstehenden Auslagen. Lieferung etwa 2 Wochen nach dem Erscheinen der Nummer.

ist, immer noch auf mindestens ein Viertel der gesamten Herstellungskosten beläuft. Man veranschauliche sich nun einmal, wie sehr die nordamerikanische Volkswirtschaft dadurch im Wettstreite der Völker gestärkt wird, daß die Gütertarife der dortigen Eisenbahnen nur etwa halb so hoch wie die unsrigen sind, wozu der vielleicht noch größere Nutzen aus dem innigeren Zusammenwirken von Verkehr und Wirtschaft hinzutritt. Man erkennt aber auch, wie dringend notwendig es zur Erhaltung unserer Wettbewerbfähigkeit ist, daß wir künftig die hohe Vorbelastung, unter der unser ganzes Wirtschaftsleben infolge des ungünstigen Kriegsausganges arbeiten müssen wird, durch niedrige Transportkosten wett machen. Mit möglichst geringen Mitteln recht viel leisten, also hoher Wirkungsgrad der gesamten Transportabwicklung, ist die Forderung des Tages auch

in unserm Verkehrswesen.

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Dies führt zu der Frage: Ist mit unsern bisherigen Verkehrseinrichtungen eine ausreichende Verbesserung zu erzielen? Die Beantwortung erheischt zunächst eine Klarstellung des heutigen Standes unsrer Verkehrsanlagen, namentlich der Eisenbahnen.

Wir haben allen Anlaß, dankbar der vorzüglichen Leistungen unsrer deutschen Staatsbahnen zu gedenken. Daß sie den aus der glänzenden Wirtschaftsentwicklung zwischen 1871 und 1914 erwachsenen hohen Anforderungen fast klaglos gerecht wurden, im Personenverkehr durch pünktlichen und schnellen Betrieb Mustergültiges leisteten, und nicht zum letzten der Umstand, daß sie in einer Zeit der allgemeinen Lohnsteigerung ihre Frachtsätze für Personen und Güter langsam ermäßigen und trotzdem gute Ueberschüsse und Rente abwerfen konnten, ist gewiß ein Beweis fleißiger und vorsorglicher Arbeit der Verwaltung. Diese in die Augen fallenden Vorzüge sind aber auch die Ursache, weshalb kaum jemand sich die Mühe gab, ihr Gebahren von Grund auf zu prüfen. Heute, wo wir nicht mehr aus dem Vollen schöpfen, müssen wir genauer zusehen und uns sagen, daß bei einem solchen ohne Wettbewerb arbeitenden Riesenunternehmen eine hohe Rente nicht notwendigerweise auch ein Zeichen innerer Güte zu sein braucht. Wie leicht wäre es doch z. B. unsern Staatsbergwerken in Westfalen gefallen, vorausgesetzt, daß der Bergbau völlig in Händen des Staates gewesen wäre, die Verkaufspreise etwas höher anzusetzen, hohe Ueberschüsse und Rente zu erzielen und dadurch allgemein den Eindruck vorzüglich arbeitender Unternehmen hervorzurufen. Daß bessere Leistungen möglich sind, erkennt man erst durch das viel günstigere Arbeiten der benachbarten Privatbergwerke.

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