Redakteur: D. Meyer. Geschäftstunden 9 bis 4, Sonnabends 9 bis 1 Uhr. Selbstverlag des Vereines deutscher Ingenieure, Berlin N.W. 7, Sommerstraße 4a. Angaben über Bezugspreise, Anzeigenpreise, Nachlieferung nicht angekommener Hefte an Mitglieder usw. am Schluß des redaktionellen Telles. Dieser Nummer liegt Heft 11 der „Technik und Wirtschaft“ bei. Des Bußtages wegen muß der Anzeigenteil der Nr. 47 vom 22. November 1919 bereits am Freitag, den 14. November 1919, abgeschlossen werden. Zahlung der Beiträge 1920 siehe letzte Anzeigenseite vor dem Text. Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure. 1919. Nr. 45 8. November 1919. WANDERER WERK SCHONAU-CHEMNITZ Kohlennot kann man mildern, indem man die Kohlen vollkommen ausnutzt. deutscher Ingenieure. glücklichen praktischen Blick an den Tag legte«. Von August Den bittersten Schmerz seines Lebens brachte ihm das Jahr 1857 bis Februar 1858 legte der >>>Maschinenbau-Beflissene<<< 1915 durch den Tod seiner von ihm über alles geliebten Frau Otto Grove die erste technische Prüfung, insbesondere für den | Jenny, einer geborenen Clauß aus Leipzig, an deren Seite er Eisenbahn-Maschinenbau, vor der Königlichen Hannoverschen Prüfungskommission für Bautechniker ab, die er vorzüglich gut bestand. In dieser Zeit arbeitete Grove wohl auch auf dem Eisenbahn - Konstruktionsbureau von Maschinendirektor Kirchweger in Hannover. Am 1. Oktober 1858 wurde er dann Assistent für das Maschinenwesen an der Polytechnischen Schule in Hannover mit einem Jahresgehalt von 300 Talern. Im Sommer 1859 unternahm er mit einer Reiseunterstützung von 150 Talern eine Studienreise an die Polytechnischen Institute zu Berlin, Karlsruhe und Zürich. Es war damals eine große herrliche Zeit des Maschinenbaues: in Berlin lehrten Wiebe und Grashof, in Zürich Clausius, Reuleaux und Zeuner, und in Karlsruhe stand Ferdinand Redtenbacher auf der Höhe seines Lebens. Mit besonderer Begeisterung hörte der junge Grove die Vorträge des letzteren, zu dem er auch in freundschaftliche Beziehungen trat. Im Jahre 1859 wurde Grove ordentlicher Lehrer für Maschinenbau, und das Jahr 1862 brachte ihm nach Ablehnung eines vorteilhaften Anerbietens von seiten der Mechanischen Weberei Linden den Titel >>>Maschinenbau-Inspektor<. 1867 bewilligte ihm das Königl. Preußische Generalgouvernement 200 Taler Reiseunterstützung zum Besuche der Weltausstellung in Paris, und 1868 wurde Weltausstel ihm vom Preußischen Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten Graf Itzenplitz >das Prädikat Professor beigelegt. Im nächsten Jahr stand Grove in Unterhandlungen mit Aachen, wo man ihn dringend gewünscht hätte; den eifrigen Bemühungen von Karmarsch beim Ministerialdirektor Moser in Berlin gelang es jedoch, ihn der Polytechnischen Schule in Hannover zu erhalten, wo Grove nun eine zehnjährige ebenso angestrengte wie erfolgreiche Tätigkeit als Lehrer und Schriftsteller entfaltete. Im Jahre 1879 ging ein von Grove verfaßter und von 16 Professoren der Technischen Hochschule Hannover unterzeichneter Bericht an Kultusminister Dr. Falk, worin über die veraltete, aus dem Jahre 1863 stammende Verfassung geklagt wird, die für die heutige Stellung der Anstalt nicht mehr paßt, weil sie den Lehrern so gut wie gar keine Mitwirkung an der Leitung und Verwaltung der Hochschule einräumt usw. Dieser freimütige Schritt brachte Grove in einen gewissen Gegensatz zu Direktor Launhardt, und darin lag wohl der Hauptgrund dafür, daß Grove 1879 den Ruf des Kultusministers von Puttkamer an die Technische Hochschule in Berlin annahm. Hier scheint Grove jedoch nicht sehr glücklich gewesen zu sein: Sei es, daß das preußische Berlin dem alten Hannoveraner nicht gefallen konnte, sei es, daß auch damals die Verhältnisse an der Technischen Hochschule in Berlin nicht sehr erfreulich waren, sei es, daß Grove einem späteren Zusammenarbeiten mit dem genialen Reuleaux ausweichen wollte, der 1879 bis 1881 als Reichskommissar auf den Ausstellungen in Sydney und Melbourne weilte und mit dessen Anschauungen und Gepflogenheiten Grove_bei aller Anerkennung seiner hervorragenden Leistung als Forscher und Lehrer nicht immer übereinstimmen konnte - kurzum, einen im Jahre 1880 vom bayerischen Kultusminister Dr. v. Lutz an ihn gerichteten ehrenvollen Ruf an die Technische Hochschule München, der wohl hauptsächlich auf Betreiben Lindes erfolgt war, nahm Grove mit Freuden an. München wurde ihm zur zweiten lieben Heimat. Fast 39 Jahre durfte er hier noch verleben, von denen mehr als 21 Jahre einer aufopfernden Lehrtätigkeit gewidmet waren, während die Sommerferien an den schönen Gestaden des Starnberger, Sees zugebracht wurden. Die zum einfachen Landhaus umgewandelte, versteckt gelegene alte Bauhütte des von König Max II. begonnenen, nie vollendeten Schloßbaues in dem herrlichen Park von Feldafing war sein Landsitz, wo er, dem Lärmen des Alltagslebens entrückt, Ruhe und Erholung fand. Im Juni 1901 ernannte ihn die Technische Hochschule Hannover in Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste um die Förderung der technischen Wissenschaften zum Ehrendoktor, aber bald darauf zwang ihn ein schon altes, von Jahr zu Jahr schlimmer gewordenes Gehörleiden, trotz voller geistiger Frische in den Ruhestand zu treten. Anläßlich seines 70sten Geburtstages im Jahre 1906 verlieh auch die Technische Hochschule München dem hochverehrten früheren Kollegen, dem gefeierten, an Erfolgen reichen Lehrer der Maschinenbaukunde, dem hervorragenden Mitarbeiter an dem Ausbau der wissenschaftlichen Grundlagen des Maschinenkonstruierens den Titel eines Doktors der Technischen Wissenschaften ehrenhalber. Krank war Grove eigentlich nie, aber im Jahre 1911 mußte er sich in Südtirol unerwartet und plötzlich einer schweren Operation unterziehen, die er trotz seines hohen Alters glänzend überstand. : in zwar kinderloser aber äußerst glücklicher Ehe 44 Jahre lang gelebt hatte. Der Rest seines Lebens war eigentlich nur noch der liebevollen Erinnerung an sie geweiht. Von nun ab machten sich auch die normalen Alterserscheinungen an Geist und Körper bemerkbar, bis schließlich am 19. Mai 1919 ein sanfter Tod seinem inhaltreichen Leben ein Ende setzte. Die Feuerbestattung fand am 23. Mai in aller Stille in München statt. Aus diesem äußern Lebensgang ergibt sich von selbst, daß die Verdienste Groves um die Wissenschaft des Maschinenbaues einer schon weiter zurück liegenden Zeit angehören müssen. Nur die ältere Generation erinnert sich noch des guten Klanges seines bekannten Namens, und wie sehr seine Schüler überall geschätzt und gesucht waren. Als Grove anfing, wußte die Welt noch nichts von Verbrennungsmotoren und Dampfturbinen, auch nichts von Elektrotechnik oder Ingenieurlaboratorien. Zur Gewinnung zuverlässiger Konstruktionsregeln hatte der Forscher nur den Weg der logischen, oft sehr scharfsinnigen Ueberlegung, der mathematischen Rechnung und der Prüfung des Ergebnisses durch Vergleich mit bewährten oder nicht bewährten - Ausführungen der Praxis. Die Laboratorien kamen viel später: 1867 München und 1870 Berlin, beide nur für Festigkeitsversuche, eigentliche Maschinenlaboratorien entstanden in München 1875, Zürich 1879, Stuttgart 1884. Allgemein eingerichtet wurden Laboratorien erst nach dem bedeutungsvollen Aufsatz von Ad. Ernst 1894 und dem darauffolgenden Eintreten des Vereines deutscher Ingenieure. Eine der ersten Veröffentlichungen Groves war das Kapitel >>Wasserräder und Turbinen in dem 1869 erschienenen 5. Supplementband zu Prechtls Technischer Enzyklopädie. Zahlreiche größere und kleinere Aufsätze finden sich in den Mitteilungen des Gewerbe-Vereins für Hannover, so z. B. 1874 >Ueber Osenbrücks Zirkulations-Schmiervorrichtung für raschlaufende Zapfen«, eine Erfindung, die erst viel später von der Praxis richtig gewürdigt wurde und heute vielfach bei Lenix-Rollen und Losscheiben angewandt wird. Ueberhaupt wandte Grove den Zapfen seine besondere Aufmerksamkeit zu, da sie in der Praxis so oft zu Betriebstörungen führen. Im Jahre 1877 erschien in den gleichen Mitteilungen > Die Berechnung der Trag- und Stützzapfen auf gemeinsamer Grundlage. Für Tragzapfen hatte man bereits ziemlich sichere Berechnungsverfahren, aber für Spurzapfen fehlte jede brauchbare Grundlage. In seiner kritischen Art rechnete Grove für das einfache Beispiel einer Belastung von 1600 kg und einer Drehzahl von 120 gewiß ein ganz gewöhnlicher Fall allen damals gebräuchlichen Lehrbüchern sechs Durchmesser aus, die alle voneinander abwichen, indem der kleinste 33 mm und der größte 288 mm, also das Neunfache des ersten betrug. Die Erfahrungen, die man mit den Spurlagern der sogenannten Königswellen und Mühlspindeln machte, waren dementsprechend, und der damals angestrebten Einführung der Turbinen an Stelle der alten Wasserräder stand kaum etwas so hinderlich im Weg als die Abneigung gegen Spurzapfen. Grove brachte hier Klarheit und Sicherheit. Im III. Band des Handbuches für spezielle Eisenbahntechnik (Leipzig 1875) bearbeitete Grove das III. Kapitel » Die Lokomotive im Allgemeinen und die Entwicklung ihrer Grundverhältnisse, eine Arbeit, die 1879 in italienischer Uebersetzung von O. Moreno in Buchform erschien. Für die zweite Auflage (1882) dieses Handbuches bearbeitete Grove auch noch Kap. IX: »Die Steuerungen der Lokomotiven. Zum Gebrauch beim Unterricht hat Grove die bekannten und seinerzeit sehr verbreiteten >> Formeln, Tabellen und Skizzen für das Entwerfen einfacher Maschinenteile<<< herausgegeben, die in seiner Bearbeitung dreizehn Auflagen erlebt haben, die früher bei Schmorl & von Seefeld in Hannover und später bei S. Hirzel in Leipzig erschienen sind. Die » Konstruktionslehre der einfachen Maschinenteile<<< schrieb er im Ruhestand. Sie erschien 1902 bis 1906 bei S. Hirzel in Leipzig. nach Als Lehrer erfreute sich Grove namentlich in der Vollkraft seiner Jahre der besonderen Liebe und Anerkennung seiner Schüler, die von einem unbegrenzten Vertrauen zu ihm beseelt waren. Zum Lehrberuf brachte er eine ganz besondere Begabung und eine grose Arbeitskraft mit und nahm seine Pflichten sehr ernst. Viel Nebenbeschäftigung eines Maschinenbauprofessors verurteilte er, weil >Niemand an zwei Strängen ziehen kann. Sein Vortrag war anregend und lebendig; er hatte ein feines Gefühl für schöne Formen, denen seine geübte Hand an der Wandtafel sichtbaren Ausdruck gab. Viele seiner Forschungsergebnisse hat er nicht im Druck veröffentlicht, sondern in seinen Vorlesungen gebracht. 1 8. November 1919. Sein höchstes Streben ging dahin, seinen Schülern alles das fertig zu geben, was sie bei der Bearbeitung von Konstruktionsaufgaben nach seiner Ansicht brauchten. Ein Beispiel für die Anhänglichkeit an seine Person ist die Dankadresse, die kurz nach seiner Uebersiedelung nach Berlin die Polytechniker in Hannover im November 1879 an in richteten. Grove war ein Mann von ausgeprägter Eigenart, ausgestattet mit reichen Gaben des Geistes und einem warmen Herzen voll Güte und Menschenfreundlichkeit. Nicht selten ließ er unbemittelte Studierende vertraulich zu sich kommen, um ihnen das bezahlte Kollegiengeld zurückzuerstatten. Seinem hochentwickelten Zartgefühl entsprach die Einrichtung des Kollegiengeldes überhaupt nicht recht; er fand es geradezu unwürdig, daß der Professor neben seinem Gehalt vom Staat auch noch von den Studenten besonders bezahlt werden solle, ganz abgesehen von dem nicht günstigen Einfluß, den die Kollegiengelder auf die Entwicklung der Studienpläne da und dort gehabt haben mögen. Anderseits stand er etwa eingerissenen Mißständen kritisch gegenüber, und wenn derartige Mißstände durch Selbstsucht, Eitelkeit, Bequemlichkeit oder Vielgeschäftigkeit anderer entstanden waren oder gar die Studierenden schädigten, dann konnte Grove in hellem Zorn entflammen. Nicht unerwähnt bleiben darf seine übergroße Bescheidenheit. Jeglichem Kultus mit seiner Person entzog er sich soweit nur immer möglich. Als die Berliner Studierenden vor seiner Uebersiedelung nach München nach nur einjähriger Wirksamkeit ihrer Dankbarkeit durch einen Abschiedskommers Ausdruck verleihen wollten, lehnte er dies höflich dankend ab. So wurden auch seine irdischen Reste in aller Stille beigesetzt, weil er letztwillig bestimmt hatte, daß die Todesanzeige erst nach vollzogener Feuerbestattung veröffentlicht werden dürfe. Grove gehörte früher dem Hannoverschen und seit fast vier Jahrzehnten dem Bayerischen Bezirksverein deutscher Ingenieure an. Solange sein zunehmendes Gehörleiden es erlaubte, nahm er regen Anteil an den Verhandlungen, und verschiedene seiner dort gehaltenen Vorträge sind in der Zeitschrift des Vereines veröffentlicht. röffentlicht Wir und viele Tausende seiner ehemaligen Schüler werden ihm ein treues Andenken bewahren. München, den 27. September 1919. Plaudereien aus der Gesenkschmiede. 1) Von Paul Heinrich Schweißguth, Ingenieur. >>Gut geschmiedet ist halb gefeilt«, sagt ein altes Sprichwort. Man hat damals noch viel feilen müssen, um dem Werkstoff die gewünschte Form zu geben. Wenn diese aber zu schwierig war, so daß sie unter dem Hammer nur unförmig herauskam, und man viel Stoff und Arbeit vergeudet hätte, wenn man sie aus dem Vollen hätte herausarbeiten wollen, so gab man zugunsten der Massenherstellung das Schmieden ganz auf und zog die bequemere Formgebung des Gießverfahrens vor. Erst die erhöhten Festigkeitsansprüche an den Werkstoff zwangen die moderne Technik, auch die verwickelten Formen durch Schmieden und Pressen in gleicher Vollkommenheit und Gleichmäßigkeit herzustellen, indem man die Sandform durch eine Stahlform ersetzte, wobei man noch den Vorteil hatte, die Form vielfach hintereinander benutzen zu können. Heute wird überhaupt nicht mehr an der äußeren Form >>>gefeilt<«, denn der Hammer arbeitet mit einer Genauigkeit, die Toleranzen von weniger als 1/2 mm zuläßt. Nur an den Stellen wird der Gegenstand gedreht, gehobelt oder geschliffen, wo Bewegungs- oder Verbindungsflächen entstehen sollen. Zur neuzeitlichen Gesenkschmiede gehört aber recht viel. Da wir heute mit Arbeitslöhnen und Stoffen sehr sparsam umgehen müssen, sollen im folgenden einige praktische Fingerzeige gegeben werden. Für größere Gesenkschmiedestücke wird wohl nur der Dampfhammer verwendet, obgleich schwere Fallhämmer mit sehr großem Hub für Gesenkarbeiten unleugbare Vorteile haben, wie z. B. ihre Bedürfnislosigkelt in bezug auf Wartung, Ausbesserung, Billigkeit der Gründung und der Anscaffungskosten usw. Doch hat bei einer gewissen Größe des Fallgewichtes die Sache ein Ende. So sei hier nur von Dampfhämmern die Rede. Die Dampfhammerkonstrukteure können es sich noch immer nicht abgewöhnen, auf ihren Fundamentzeichnungen unter der Schabotte größere Holzlager anzulegen. Sie behaupten, daß die Schabotte elastisch gelagert werden müsse, um Brüche der Hammerstange zu vermeiden. Daß sie dabei ihren Dampfzylinder gefährden, bedenken sie nicht. Sie legen auch stets das Schabottenfundament getrennt vom Hammerfundament an und kommen höchst selten aus der Gewohnheit. Die Folgen hiervon sind in fast jeder Schmiede zu beobachten. Einständerhämmer hängen nach kurzer Zeit vornüber, Brückenhämmer sind gewöhnlich windschief verzogen, und als Endergebnis häufen sich Zylinder- und Stangenbrüche so, daß man sich zu einer neuen Gründung entschließt, die sich in nichts von der alten unterscheidet. 1) Sonderabdrücke dieses Aufsatzes (Fachgebiet: Metall- und Holzbearbeitung) werden an Mitglieder des Vereines, wenn der Sonderabdruck von diesen selbst zum eigenen Gebrauch bestellt wird, ferner an Studierende und Schüler technischer Lehranstalten für 1 A, an andere Besteller für 1,25 M/Stück abgegeben. Wenn der Betrag nicht vorweg auf Postscheckkonto 49405 des Vereines, Berlin, überwiesen wird, erfolgt die Zusendung gegen Nachnahme zuzüglich der dadurch entstehenden Auslagen. Lieferung etwa 2 Wochen nach dem Erscheinen der Nummer. P. v. Lossow. Holzunterlagen unter der Schabotte nehmen fortwährend andere Form an, da aus der Stopfbüchse des Zylinders Kondensations wasser und Oel in die Schabottengrube fließen und das Holz anfeuchten und erweichen. Jeder schiefe Hammerschlag preßt das Holz auf einer Seite mehr zusammen als auf der andern. Beim Gesenkschmieden sind alle Schläge schief, man müßte denn Kugeln schmieden. Hat sich einmal die Schabotte nur um ein Geringes auf einer Seite gesenkt, so wird die Hammerführung einseitig ausgearbeitet. Die Hamng merstange wird bei jedem Schlage auf Knickung beansprucht, bis sie zum Schluß bricht. Dabei leidet natürlich der Zylinder. Da die Schabottengründung viel zu kleine Auflagefläche hat, wird sie bald in den Baugrund eingeschlagen. Das verdrängte Erdreich schiebt sich ungleichmäßig unter die benachbarten Fundamentteile des Hammerkörpers und stellt langsam, aber sicher den Hammer schief. Dann fangen die Gesenke an zu brechen, weil das Obergesenk auf keine Weise mehr mit dem Untergesenk in Einklang zu bringen Einklang ist. Ein Gesenk, das meist tausende von Mark kostet, ist in kürzester Zeit in ein paar nutzlose Stahlstücke verwandelt. Man verlangt beim Schmiedestück eine Genauigkeit von 1/2 mm, führt die Gesenke mit einer Genauigkeit von 1/10 mm mit Schwindmaß aus und denkt nicht daran, daß täglich veränderliche Verschiebungen zwischen dem Bär und der Schabotte von einigen Millimetern und ebenso große bleibende wöchentlich vor sich gehen. Man hilft sich dann stets mit Blechunterlagen für kurze Zeit. Außerdem verlangt das Schmieden im Gesenk unbedingt einen harten Schlag, der aber durchaus nicht bei ausweichender Schabotte zu erzielen ist. Der harte Schlag ist notwendig, damit sich der weiche Stahl des Werkstückes in alle Vertiefungen des Gesenkes scharf einprägt. Ein bis zwei kurze, harte Schläge sind besser als 10 bis 20 weiche Schläge, weil das Gesenk zu warm und deformiert wird. Die Amerikaner legen unter ihre schwersten Fallhämmer auf den Beton der Gründung nichts als eine dünne Lederunterlage. Beim Fallhammer ist die Sache verhältnismäßig einfach, da die Geradführungen auf der Schabotte selbst angebracht sind, somit nur mit einem Massiv in der Gründung zu rechnen ist, dem man stets die nötige Auflagefläche im Baugrund, welcher Beschaffenheit dieser auch sein mag, ob Newasumpf oder Donauschotter, geben kann. Ihm am nächsten kommt der Zweiständerhammer von Eulenberg, Mönting & Co., der nach der geschlossenen Anordnung gebaut ist, Abb. 1. Nur dürfen die beiden Ständer nicht wieder durch Schrumpfringe mit der Schabotte vereinigt werden, sondern müssen mit Federn unter den Verbindungsbolzen versehen werden, wie dies ja auch in letzter Zeit ausgeführt wird. Da bei der geschlossenen Bauart der Hammer einen pressenden Schlag ausübt, würden unelastische, mit der Schabotte verbundene gußeiserne Ständer sehr leicht zu Bruche gehen, oder man müßte sie in Schmiedeisen ausführen. Diese Hämmer haben einen glockenhellen Klang und eignen sich vorzüglich für mittlere Gesenkarbeiten. Größere Gesenke kann man nicht zwischen die Ständer bringen. Der ganze Hammer mit Schabotte steht auf einem einzigen Betonklotz. Es genügt als Unterlage zwischen dem |