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1) DEMOURS, im a. W. 1. V. p. 224.

2) Journ. für Chirurg. und Augenheilk. 1. B. p. 336.

§. 598.

Der fremde Körper dringt zuweilen in den Augapfel ein, er befindet sich alsdann vor oder hinter der Iris. Liegt derselbe in der vordern Augenkammer, so mufs er, wenn er nicht in der wässerichten Feuchtigkeit auflöfslich ist, entweder durch die bestehende Wunde, oder durch eine am Rande der Hornhaut gebildete Oeffnung ausgezogen werden. Befindet sich derselbe hinter der Iris, so liegt er gewöhnlich in dem Glaskörper. Er bewirkt Entzündung der Kapsel, der Linse, der Chorioidea und Retina. Zuweilen beobachtet man keine primäre Entzündung, sondern später, nach starker Bewegung des Kopfes, bildet sich dieselbe, welche dann mit Amaurose, Cataract, Glaucom etc. endigen kann. Der fremde Körper liegt in diesem Falle in einer Zelle des Glaskörpers, welcher ihn festhält, durch starke Bewegung aber zerrissen wird, so dafs der fremde Körper die Retina und Chorioidea drückt, reizt und die Verrichtungen dieser Theile hemmt. Das Ausziehen des fremden Körpers ist hier unthunlich. Der Arzt wirke streng antiphlogistisch ein, um die entzündliche Reaction in Schranken zu halten. Der Patient beobachte so lange die gröfste Ruhe, bis die umliegenden Zellen des Glaskörpers. sich verdickt, und einen Sack gebildet haben, in welchem der fremde Körper unbeweglich ruht.:

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§. 599.

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Aus der Thränenflüssigkeit, in der Thränendrüse oder in der Falte der Conjunctiva, in der Nähe der Carunkel oder in den Thränenkanälchen und im Thränensacke können Concretionen sich niederschlagen, welche dann als fremde Körper wirken und Reizung und Entzündung des Auges veranlassen. Die Concretionen bestehen aus kohlensaurem und phosphorsaurem Kalke. Bei Bildung dieser Concretionen scheint eine allgemeine Diathese mitzuwirken, nach KERSTEN'S)

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Beobachtungen die arthritische, da sonst bei den Verstopfungen des Nasenganges, bei dem Verweilen der Thränen in dem Thränensacke und bei der Verstopfung des Nasenganges, welche durch fremde in die Nase eingedrungene Körper veranlafst werden, Concretionen und Incrustationen sich häufiger vorfinden würden. Die Behandlung besteht in Verhütung der Steinerzeugung und in Entfernung der Steine. WALTHER 2) hat mit dem besten Erfolge die Erzeugung der Dacryolithen durch den innerlichen Gebrauch des Kali carbonicum verhütet. Die Entfernung lässt sich leicht vollführen, nach den für die Entfernung der fremden Körper angegebenen Regeln.

1) Nonnulla de Dacryolithis. D. i. Berolini, 1828.

2) Ueber die steinigen Concretionen der Thränenflüssigkeit. J. v. WALTHER und GRÄFE. 1. B. 1. Hft. p. 163..

§. 600.

In den Augen können Läuse oder der Fadenwurm, Filaria medinensis, vorkommen. Beide nisten nur in dem äufsern Theile des Auges unter der Bindehaut. Die Läuse zeigen sich oft an den Rändern der Augendeckel und in den Augenbraunen. Sie veranlassen Schmerz und Entzündung und müssen entfernt werden 1). Merkwürdig ist der von NEUMANN 2) mitgetheilte Fall. Eine Hydatide befand sich in der vordern Augenkammer. Sie war kreisrund, linsenförmig, und nahm sich wie eine im Wasser schwimmende Luftblase aus. Die Beobachtung an sich und die Gründe, welche NEUMANN zur Feststellung seiner Ansicht aufführt, dafs eine Hydatide sich vorfand, sind nicht vermögend den Zweifel zu beseitigen, es möchte eine prolabirte Linse zu einem Irrthum Anlafs gegeben haben. Es fehlt dieser Beobachtung, was allein gegen Täuschung sichert, die Untersuchung des Gegenstandes.

1) Vergl. SCHÖN a. a. O. p. 225.

2) RUST's Magazin, 33. B. p. 529.

Nachtrag.

Zu Seite 8.

Karl, C. I., Anleitung kranke Augen zu untersuchen, nebst Berücksichtigung ihrer consensuellen Verhältnisse. Wien

1824.

Zu Seite 241. §. 246.

KOREFF1) theilt eine, nach seinem Ausdrucke, zwar empirische, aber höchst wirksame Methode mit, welche in Paris in allen jenen Formen des schwarzen Staares gebräuchlich ist, wo es nicht möglich ist, durch eine scharfe Diagnose und Aetiologie ein rationelles Verfahren zu begründen. DUPUYTREN ist der Erfinder dieser Methode, welche in vielen Fällen den glücklichsten Erfolg herbeiführte. Man beginnt mit einem Aderlafs, dessen Stärke sich nach der Constitution des Kranken richtet; man giebt dann ein Brechmittel aus Tartarus stibiatus, alsdann ein Purgiermittel drastischer Natur, zieht ein starkes Haarseil durch den Nacken, und so wie es in voller Eiterung ist, beginnt man rings um den Kopf und Hals, oft sogar auf den Wangen, eines ganz dicht an das andere, fliegende Blasenpflaster von 2-3 Zoll zu setzen, wovon man jedes nur drei Tage liegen läfst. Selten kehrt das Sehvermögen vor dem neunten bis zwölften Blasenpflaster wieder; in vielen Fällen erst nach dem zwanzigsten, ja in einzelnen Fällen erst nach dem sechzigsten. In den meisten Fällen blieb

die Heilung gründlich. Aus einer gewissenhaft geführten Liste seit zwanzig Jahren erhellet nach KOREFF, dafs diese empirische Methode eine grössere Anzahl glücklicher Resultate zähle, als jede andere. 1) RUST's Magazin. 35. B. 1. Heft. p. 187.

Zu Seite 273. §. 284.

AMMON macht auf die abnorme Verbindung des Augenliedes am Orbitalrande, welche durch Caries des letzten veranlasst werden kann, und auf die hierdurch veranlafsten Zustände des Lagophthalmos und des Ectropium aufmerksam. Findet eine chronische Entzündung der Knochenhaut, Uebergang in Eiterung und Caries Statt, so werden die benachbarten Theile der Augenlieder in Mitleidenschaft gezogen. Durch die Ulceration wird ein Theil des entsprechenden Augenliedes zerstört nnd bei der nachfolgenden Vernarbung entsteht eine Adhäsion an dem Orbitalrand, dadurch Ectropium oder Lagophthalmos 1).

1) Zeitsch. für Ophthalmologie. 1. B. 1. Heft, S. 36. Dresd. 1830.

Zu Seite 280. §. 290.

Die Narbe wird nach AMMON, wenn eine fehlerhafte Adhäsion am Orbitalrande dem Ectropium zu Grunde liegt, durchgeschnitten, die Haut wird losgetrennt, und die Wunde durch die umschlungene Naht vereiniget. Das Augenlied wird ausgespannt erhalten, damit dasselbe mit dem Orbitalrande keine neue Verbindung eingehe 1).

1) Zeitsch. für Ophthalmologie. 1. B. 1. Heft. S. 36. Dresd. 1830.

Zu Seite 281. §. 291.

JÄGERS Verfahren der Blepharoplastik wurde mehrere Male mit dem besten Erfolge ausgeführt. Die Kenntnifs der normalen Länge des Palpebralrandes, welche beträchtlicher als am normal beschaffenen Auge ist, wird durch das Messen des gesunden Augenliedes erhalten. Die Narbe wird, wenn am obern

Augenliede operirt wird, durchgeschnitten, so dafs eine Querspalte entsteht, welche den obern Theil des Augapfels sehen läfst. Vom Augenliedrande aus wird durch zwei Schnitte mit der Scheere so viel von der Mitte des Augenliedrandes weggeschnitten, als die Länge dieses Randes nach dem genommenen Maafse zu viel beträgt. Dann wird die Haut des obern Wundrandes losgetrennt. Die Vereinigung wird vollführt, indem durch die Knopfnaht die dem Augenliedrande entsprechende senkrechte Spalte, dann die Querspalte durch die blutige Naht vereiniget wird. Bei Vornahme der Operation am untern Augenliede wird das die normale Länge des Augenliedrandes übertreffende Stück des Augenliedes durch einen V förmigen Schnitt ausgeschnitten, dessen Spitze gegen die Wangen sich verlängert und dessen Basis die Basis eines zweiten gegen den Augapfel verlaufenden nicht bis zur Spitze auslaufenden V ist. Die Wundränder werden von den unterliegenden Theilen losgetrennt und durch die umschlungene Naht vereiniget 1).

1) Nova Blepharoplastices Methodus descripta par J. T. DREyer, Vindobonæ, 1831. P. 40.

Zu Seite 363. Literatur.

Canstatt, K., über den Markschwamm des Auges und des amaurotischen Katzenauge Würzburg 1831.

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REGIA

MONACENSIS.

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