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Klein, in TEXTOR'S Chiron. 1. B. p. 323.

Acrel, O., Chirurg. Vorfälle. Göttingen, 1777., 1. B. P. 88.

Wedemeyer, in RUST's Magazin. 13 B. p. 33.

Langenbeck, neue Bibl. für Chirurgie u. Ophthalm. 2 B. 2 Heft. p. 238.

Dohlhoff, in RUST's Magaz. 25 B. p. 529.

Walther, in GRÄFE und WALTHERS Journ. 4 B. p. 379.
Hedenus, in GRÄFE und WALTHERS Journ. 9 B. P. 267.
Gräfe, in GRÄFE und WALTHERS Journ. 10 B. p. 378.
Kops, D. i. de Exophthalmo. Berolini, 1829.

§. 357.
S.

c) Geschwülste durch Ausdehnung der Gefäßse, Angiectasien, Schlagadergeschwülste und

Blutaderknoten.

Die Entstehung des Exophthalmos wird zuweilen durch jene Geschwülste bedingt, welche aus vielfach verschlungenen und durch laxes Zellgewebe verbundenen Blutgefäfsen bestehend, in Hinsicht ihrer innern Structur am besten mit dem Penis, der Milz oder der Placenta verglichen werden können, und Angiectasien, Anevrysma per anastomosin 2), Tumeur erectile nach DUPUYTREN 3) benannt werden. Eine abnorme Ausdehnung und zahlreichere Entwickelung der Capillargefäfse liegt diesem Uebel zu Grunde ), daher zeigt das Innere einer solchen Geschwulst ein Convolut von unzähligen Gefäfsen, welche von einem lockern Zellgewebe umgeben sind und mehrere kleine Höhlen bilden, in welche Blut abgesetzt wird, welches die Venenzweigchen wieder resorbiren. Eine äufsere Ursache kann zur Entstehung dieser Geschwülste Anlass geben, gewöhnlich aber entwickeln sie sich aus den angebornen rothen Flecken.

1) GRÄFE, de notione et cura angiectaseos labiorum. Halle. 2) J. BELL, Principles of Surgery. V. 2. p. 456.

3) SCARPA, maladies des yeux. Edit. par Fournier Pescay, in den

Zusätzen. 2 V. p. 94.

4) CHELIUS, Handbuch der Chirurgie. 1. B.
P. 801.

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§.

358.

Wenn sich eine solche Geschwulst in der Augengrube bildet, so entstehen Schmerzen in dem Auge und dem Kopfe, gewöhnlich zeigt sich sogleich eine Anschwellung der Augenlieder, welche jedoch wieder weicht. Nach und nach entsteht eine immer fühlbarer werdende Pulsation; man hat beim Befühlen der Augengegend das Gefühl von Brausen; der Kranke selbst fühlt ein eigenthümliches Kriebeln und Klopfen in der Augengrube. Das Auge tritt nun hervor, indem die Geschwulst immer mehr und mehr Raum gewinnend jenes verdrängt. Die Geschwulst drängt sich an einer oder mehreren Stellen aus der Augengrube hervor, sie pulsirt und läfst sich leicht zusammendrücken. Die benachbarten Venenstämme sind angeschwollen, die Augenlieder aus ihrer normalen Stellung verdrängt. Durch einen auf die Geschwulst angebrachten Druck wird dieselbe in die Orbita zurückgetrieben, dadurch aber werden heftige Schmerzen erregt. Bei starken Bewegungen, auf den Genufs excitirender Stoffe wird das Klopfen heftiger und der Umfang gröfser. Die Compression der benachbarten Arterien bewirkt keine Verminderung der Geschwulst, wohl aber der Druck auf die Carotis, welcher die vibrirende Bewegung in derselben aufhebt, und eine Verkleinerung derselben verursacht. Das Gesicht ist vollkommen verloren, die Conjunctiva wird varicös, die Iris unbeweglich, die Linse trübe, die Pupille ungleich.

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§. 359.

Kalte Umschläge können blofs palliativ einigen Nutzen gewähren; die Exstirpation ist hier unanwendbar. TRAVERS 1) hat gezeigt, dafs die Verminderung der dahin zu führenden Blutmenge durch Unterbindung der Art. Carotis nicht allein das fernere Wachsthum hindere, sondern auch eine gründliche Heilung bewirke. Durch dieses Mittel, gelangten TRAVERS, * DALRYMPLE 2) und WARDROP 3) zur gründlichen Be

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seitigung des Uebels. HODGSON *) bemerkt, dafs die Heilung nach dieser Operation durch ein rigoröses antiphlogistisches Verfahren kräftig unterstützt werden könnte. Die Geschwülste verschwanden, der Augapfel trat in seine Höhle, aber blieb blind.

1) Medico-chirurgical Transactions. Vol. II. 1811. p. 1. T. I. Fig. 1 und 2.

2) Med. chir. Transact. Vol. VI. p. 1815. p. III.

3) A. a. O. V. IX. p. 203.

4) Traité des maladies des arteres et des venes. T. p. BRECHET, T. 2. p. 297.

§. 360.

A

Die Schlagadergeschwülste entwickeln sich mit Schmerzen im Auge und Kopfe, der Augapfel wird hervorgedrückt, und wenn man diesen mit den Fingern umfafst, so wird Pulsation wahrgenommen. Die Erscheinungen haben viele Aehnlichkeit mit den bei Angiectasien der Augengruben beobachteten, nur werden hier die aus der Augengrube hervortretenden Geschwülste nicht wahrgenommen. GUTHRIE 1) hat ein wahres Anevrisma beider Arteriæ ophthalmicæ beobachtet. Der Augapfel wurde hervorgetrieben, so dafs er über den Orbitalrand hervorragte, doch litt dabei das Gesicht sehr wenig. Das zischende Geräusch im Kopfe konnte man deutlich hören. Nach dem Tode fand sich auf beiden Seiten ein Anevrisma der Arteria ophthalmica von der Gröfse einer grofsen Nufs. Die Vena ophthalmica cerebralis war ebenfalls sehr erweitert und da wo sie durch die Fissura supraorbitalis durchtritt, durch eine bedeutende Anschwellung der vier geraden Augenmuskeln verschlossen. Sehr bedeutende Erweiterung der Arteria centralis retinæ, beim Durchschneiden des Sehnerven, beobachteten SCULTET 2) und GRÄFE 3). Würde das Anevrisma in der Orbita erkannt werden können, so wäre die Unterbin→ dung der Carotis das geeignete Mittel zu Beseitigung desselben. Man hat zuweilen in den Venen des Auges Blutaderknoten gesehen, welche Exophthalmus

.

veranlassten *). Die hinter dem vorgetriebenen Augapfel befindliche erweiterte Vene wurde geöffnet, der Varix wurde durch die nachfolgende Entzündung und Eiterung zerstört und der Kranke geheilt 5).

1) Lect. on operat. surgery of the eye. Lond. 1823, p. 158. 2) Armam. chirurg. obs. 36.

3) Angiect. p. 33.

4) SCHÖN, path. Anat. p. 159. MORGAGNI, epist. 13. Nro. 6. 5) SIEBOLD'S Chiron. Sulzbach,

1814. B. 3. §. 2. S. 373.

S. 361.

d) Geschwülste, welche von der Fettsubstanz, von der Knochenhaut und dem Knochen ausgehen.

In die zellige Fettsubstanz, welche die Tiefe der Augengrube auspolstert, kann Lymphe sich ergiefsen, welche gerinnt und den Zustand der Verhärtung herbeiführt. Die ergossene Masse kann sich organisiren. Es kann in das Fettgewebe eine tuberculöse Masse sich niederlegen, welche zur Erweichung Neigung hat und zu Eiterungen Anlafs giebt, wobei der Eiter nur in einzelnen geschiedenen von der Tuberkelmasse gebildeten Höhlen in der Augengrube sich vorfindet, dann nach vorn oder rückwärts · eine Stelle oder mehrere Stellen des Ausflusses sich verschafft. Diese Eiterungen sind chronischer Art und wohl von der nach Entzündung der Periorbita entstandenen zu unterscheiden. Die Fettsubstanz mag nun im Zustande der Verhärtung, der tuberculösen Verbildung oder der Eiterung sich befinden, so wird der Augapfel nach vorn gedrückt. Einen Fall mit Tuberkelbildung und Eiterung habe ich beobachtet, Solche Zustände sind Folgen dyscrasischer, syphilitischer oder scrophulöser Zustände, chronische Entzündungen, welche selten von äufsern Ursachen abhängen, wo die äufsere Veranlassung, wenn eine solche Statt fand, nicht die erschöpfende Ursache des Uebels ist. Die Behandlung besteht in Beseitigung der zu Grunde liegenden Ursache, der chro

nischen Reizung, in Beförderung des Ausflusses wenn Eiterung vorhanden ist. Die Entfernung des Augapfels wird vorgenommen, wenn die Zertheilung nicht erfolgt und der Eiter nicht gehörig ausgeleert werden kann, da durch die fortdauernde Dehnung, welche die Nerven des Augapfels erleiden, eine secundäre Affection des Gehirns, chronische Entzündung und Eiternng desselben und apoplectischer Tod hervorgebracht werden könnten.

S. 362.

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Die Periostosen und Exostosen werden selten in der Augengrube beobachtet. Sie bewirken beträchtliche Störungen, indem sie durch Druck auf den Bulbus oder auf den Sehnerven die Gesichtsfunction aufheben, eine Dehnung und dadurch Schmerz und Exophthalmus veranlassen. Sie können nach Contusion auftreten, gewöhnlich aber sind sie gichtischen, scrophulösen oder syphilitischen Ursprungs. PETIT 1), ASTRUC 2), BRASSANT 3), DEVERGIE ), SCHÖN 5) u. a. haben Fälle dieser Art beobachtet. Die Behandlung mufs auf die zu Grunde liegende Ursache gerichtet seyn. Die Entfernung der Exostose kann nur Statt finden, wenn sie von der Knochenhaut ausgeht, einen gegränzten Sitz hat und am vordern Theile der Orbita sich befindet. Geschwülste, welche in den benachbarten Höhlen sich entwickeln, können auf die Wandungen der Augengrube wirken, den Raum der Augengrube verkleinern durch Dislocation der Knochenwände, oder indem sie diese zerstören und in die Orbita eintreten. Der Bulbus wird alsdann verschoben und es bildet sich Exophthalmus. LANGENBECK 6), erzählt einen merkwürdigen Fall dieser Art,, wo die dislocirende Geschwulst von dem Sinus frontalis ausgieng. Aehnliche Fälle, wo die dislocirende Geschwulst in der Highmor's oder Nasenhöhle den Sitz hatte, wurden beobachtet 7).

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1) Traité des maladies des os., Paris, 1723. P. 391.

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