Fieliz jun., J. A., Beobachtung und Heilung einer Wassersucht beider Augäpfel. In Hur, Journal. IV. B. 2. St. S. 200. Benedict, F. W., Diss. de morbis humoris viterei in oculo humano. Lips. 1809. Amon, F. A., Ophthalmo paracenteseos historia. Gotting. 1821. Sturm, Aloys, Diss. de Hydrophthalmo. Vindob. 1822. §. 317. 4) Staphyloma pellucidum. 書 Das Staphyloma pellucidum ist der abnorme Zustand, vermöge dessen die Hornhaut, welche nicht. mit der Iris verwachsen ist, in Form eines Kegels hervorragt und dicker erscheint als sie im normalen Zustande ist. Die Hornhaut verlängert sich, ohne dafs Entzündung vorausgeht, oder Verdunckelung sich einstellt, in einen trichterartigen Kegel, dessen Spitze das Centrum der Hornhaut, bildet. Das allmählige Wachsthum desselben bewirkt eine beträchtliche Kurzsichtigkeit. Das Centrum der Hornhaut gewinnt an Dicke. Wenn man sich dem zu untersuchenden Auge gerade gegenüber stellt, so reflectirt der hervorragende Theil des Mittelpunctes der Hornhaut das Licht, anstatt es durchfallen zu lassen, so stark, dafs er wie ein glänzender Krystall erscheint; betrachtet man denselben von der Seite her, so be merkt man, dafs die Hornhaut vom Umfang gegen den Mittelpunct sich verdicke. Hat die Spitze des Conus ihre Durchsichtigkeit verloren, so entsteht Doppeltsehen. Bei einem hohen Grade des Uebels erreicht die Kurzsichtigkeit eine solche Höhe, dafs kleinere Gegenstände gar nicht, grössere nur in beträchtlicher Annäherung erkannt werden. Mit diesen Zuständen darf nicht verwechselt werden ein Hornhautbruch, wo an einer beschränkten Stelle die verdünnte Hornhaut hervorgetrieben wird. 318. Wenn sich das Uebel auf dem einen Auge ausgebildet hat, so fängt es gewöhnlich auch auf dem andern sich zu entwickeln an. Die Weiber werden häufiger von demselben befallen als die Männer. In jedem Alter, selten bei Kindern unter zehn Jahren, wurde es beobachtet. WARDROP ) beobachtete diese Krankheit bei einem achtjährigen Knaben. Als angebornes Uebel ist dasselbe gesehen worden. Es scheint häufiger in England und Frankreich vorzukommen. Zuweilen ist das Scrophelleiden bei der Entstehung desselben im Spiele. 1) Im a. W. 1. B. S. 130. S. 319. Die Krankheit beruht auf einer durch verminderte Resorption der zwischen den Lamellen der Hornhaut stockenden Flüssigkeit sowohl, als der wässerichten Feuchtigkeit veranlassten Ausdehnung der Hornhaut. Es ist unrichtig wie LYALL 1) anzunehmen, dafs die wässerichte Feuchtigkeit, sich vermehrend, die Hornhaut conisch hervortreibe, da in diesem Falle Verdünnung derselben vorhanden seyn müfste, was nicht der Fall ist. Die Ursache der Kegelgestalt sucht er darin zu finden, weil der Mittelpunct der Hornhaut leicht und am ersten nachgebe. ADAMS 2) verwirft diese Annahme und setzt, die Ursache des Uebels in ein krankhaftes Wachsthum der Hornhaut. Ich halte dafür, da den bekannten Erfahrungen gemäfs immer gesteigertes Wachsthum der Hornhaut und Vermehrung der wässerichten Feuchtigkeit besteht, beide Erscheinungen durch einen krankhaften Zustand der Resorptionsthätigkeit, in Folge welcher vermehrte Anhäufung der Flüssigkeiten zwischen den Lamellen der Hornhaut sowohl als in der vordern Augenkammer erfolgt, erklären zu können. Die Kurzsichtigkeit entsteht durch die conische Form, durch die Dicke der Hornhaut, und durch die vermehrte Quantität der wässeBECK, Augenheilkunde. 20 a richten Feuchtigkeit. RADIUS 3) giebt an, dafs beim Anstechen der Hornhaut eher eine zu geringe als zu grofse Menge der wässerichten Feuchtigkeit ausflofs. Die wässerige Feuchtigkeit in der Augenkammer kann demnach in geringer Menge in einzelnen Fällen vorhanden seyn, vermehrt aber ist die Menge des Wassers der Hornhaut. Bei diesem Uebel leistet temporären Nutzen das Auslassen der wässerichten Feuchtigkeit und der Gebrauch von Hohlbrillen. Als radicales Mittel, oder wenigstens als solches, welches den Fortschritten einer von andern für unzugänglich gehaltenen Krankheit Grenzen setzen kann, empfahl WARE) die örtliche Anwendung der Nicotiana. Dieses Mittel ist auf Verstärkung der Resorption berechnet. GIBSON will durch eine Auflösung von Alaun in Eichenrindedecocte geheilt haben. ADAMS empfiehlt für diesen Fall die Entfernung der Linse 5), Zerstückelung derselben, durch die Sclerotica vollführt, empfiehlt. Wozu er die 1 1) On staphyl. pellucid. conicum in Edinb. med. and. surg. Journ. V. 7. 2) Journal of sciences and arts No. 4. 3) Journal für Chir. und Augenh. von GRÄFE und Walther. 7, B. 4. Heft. p. 576. J. WARES chirurg. observ. relat. to the Eye. 2. Edit. 2, V. Lon Ware, J., Chirurg. observ. relative to the eye. Edit. II. 2. Vol. Lond. 1805. (Uebersetzt von RUNDE. Götting. 1809. p 61). Edmonston, Arthur, Treatise on the varieties and consequences of ophthalmia. Edinb. 1806. p. 184 sqq. Léveillé, traité sur les maladies des yeux, traduit de l'Italien de SCARPA. Paris, 1807 T. II. p. 179. Wardrop, J., Essays on the morbid anatomy of the human eye. Edinb. 1808. p. 117. Demours, traité des maladies des yeux etc. Vol. IV. Paris, 1808. Pl. 57. Fig. 1. (worin die älteste Beobachtung aufgezeichnet ist). Lyall, Diss. de staphylomate pellucido conico etc. Petropol, 1816. Adams, W., über die Wiederherstellung des Gesichts, wenn es gelitten hat oder verloren ging, weil die Cornea eine conische Form annahm, in dem Journ. of Sciences and Arts. 1816. No. 4. und in HORN's Archiv. Bd. II. 1817. P. 191. Chelius, über die durchsichtige Hornhaut des Auges, ihre Function und ihre krankhaften Veränderungen. Karls-. ruhe, 1818. Himly Bibliothek für Ophthalmologie. B. 1. St. 2. Hannov. 1819. p. 345 sqq. Salzburg. med. -chirurg. Zeitung. 1819. No. 98, wo der Recensent der ersten Auflage von WELLER's Handbuch der Augenkrankheiten eigene Beobachtungen anführt. Travers, Synopsis of the diseases of the eye and their treatment. London, 1820. p. 124. u. 286. Vetch, J., practical treatise on the diseases of the eye. London, 1820. p. 65. Walther, in GRÄFE's und WALTHER'S Journal. B. II. 1821. p. 99 führt die Krankheit nur beiläufig an. Radius, über einige Augenkrankheiten, welche besonders häufig in England vorkommen, in GRÄFE's und von WALTHER'S Journal. Bd. VII. 1825. p. 573, sah während eines viermonatlichen Aufenthaltes in England acht Fälle. Schön, über die kegelförmige Hervortreibung der Hornhaut in RUST's Magazin. 24. B. 1. H. p. 136. 1) Tylosis, Hydatis, Milium, Morum und Die Tylosis besteht in einer schwielichten Verbildung der Augenliedränder, welcher sich gewöhnlich Verlust der Cilien beigesellt. Entweder verbreitet sich die Verhärtung gleichmässig über den ganzen Augenliedrand, oder aber die Verbildung ist mehr theilweise und aus weifslichten, isolirten harten Knoten bestehend. Die Conjunctivitis ruft diese Krankheitsform gewöhnlich, meistens nur bei scrophulösen Individuen nach mehrmal erlittenen Rückfällen, hervor. In Folge der Entzündung entsteht. Exsudation von gerinnender Lymphe, wodurch die gleichmässige callöse Verbildung des ganzen Randes entsteht, oder Verhärtung der, MEIBOM'schen Drüschen, wodurch dann einzelne Knoten sich bilden. Im letzten Falle bildet sich gewöhnlich durch den Verhärtungszustand der MEIBOM'schen Drüschen eine Unebenheit und Rauhigkeit der innern Fläche des Augenliedes, welches Trachoma (morum palpebrae internae) genannt wird. Man mufs bei der Behandlung vorzüglich Rückfälle der Entzündung durch Entfernung des constitutionellen Leidens zu verhüten, die etwa noch vorhandene schleichend entzündliche Reaction durch erweichende anodyne Cataplasmen zu entfernen trachund dann die Resorptionsthätigkeit beleben. Híezu dient besonders das Mercurialoxyd oder das Jodkali in Salbenform. Tylosis, Tulwols, das, Schwieligwerden. zulos, die Schwicle. Trachoma, Toozwua, Rauhigkeit. Die Hydatis palpebrarum ist ein durchsichtiges Bläschen, welches eine wässerichte Feuchtigkeit enthält, mehrentheils einzeln vorhanden und auf dem Augenliedrande aufsitzend ist. Das Milium ist ein weifslichtes hartes Knötchen von der Gröfse eines Hirsenkorns. Die Epidermis bleibt immer dünn, die unter derselben befindliche Materie hat eine talgartige Consistenz und ist verdickter Hautschmeer. Die Behandlung beider kommt völlig überein. Man sticht das Bläschen mit der Spitze eines Staarmessers an, und entleert das Enthaltene. Sollte, was jedoch |