Deutschland im achtzehnten Jahrhundert: Bd. Politische, materiell, und social zustände

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J.J. Weber, 1880
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 67 - Zur Nation euch zu bilden, ihr hoffet es, Deutsche, vergebens ; Bildet, ihr könnt es, dafür freier zu Menschen euch aus.
Seite 69 - Wir sind Ein Volk, von Einem Namen und Sprache, unter Einem gemeinsamen Oberhaupt, unter Einerlei unsere Verfassung, Rechte und Pflichten bestimmenden Gesetzen, zu Einem gemeinschaftlichen großen Interesse der Freiheit verbunden, auf Einer mehr als hundertjährigen Nationalversammlung...
Seite 70 - Wäre das Los umgekehrt gefallen, so hätten wir jetzt zu Regensburg ein unbedeutendes Oberhaus, und die verbundenen Städte und Gemeinden würden in einem vereinigten Körper die Gesetze handhaben, welche ihre Vorfahren, mitten in dem heftigsten Kriege gegen die Territorialhoheit, der übrigen Welt auferlegt hatten. Nicht Lord Clive, sondern ein Ratsherr von Hamburg würde am Ganges Befehle erteilen.
Seite 69 - Spöttereien, ausgezeichnet in der Geschichte der Welt, uneinig unter uns selbst, kraftlos durch unsere Trennungen, stark genug, uns selbst zu schaden, ohnmächtig, uns zu retten, unempfindlich gegen die Ehre...
Seite 164 - Theil der Handwerker lebte von dem Erwerbe, welchen der Luxus der vielen Höfe und des zahlreichen verschwenderischen Adels ihm zuwendete, und war daher von diesen Kreisen abhängig; der Fabrikant mußte sich der Gunst der Behörden zu versichern suchen, um Privilegien, Vorschüsse, Zollfreiheiten zu erlangen, der Kaufmann durfte es mit den Accisebeamten nicht verderben, um nicht der Vortheile eines einträglichen Schmugglergeschäfts verlustig zu gehen.
Seite 70 - Geist der Nation ist es, welchen Ihro Kaiserliche Majestät allergnädigst abzutun geschworen haben. Dieser Geist, welcher sich gewiß von beiden Indien Meister gemacht und den Kaiser zum Universal-Monarchen erhoben haben würde...
Seite 160 - Gewalten zu empfehlen." Diese Feststellung belegt er durch die Schrift eines protestantischen Geistlichen, Ewald, die 1790 erschien und in der es hieß: „Gott will, daß ich meiner Obrigkeit gehorche und ihr die Abgaben entrichte, die sie mir auflegt. Ich sündige gegen Gott, wenn ich das nicht tue, denn die Obrigkeit steht nicht von ungefähr an der Stelle, sondern Gott hat sie dahin gesetzt.
Seite 164 - Das alte, auf die eigene Kraft stolze Bürgertum war selbst in den freien Reichsstädten kaum noch zu finden . . . der an seine Stelle getretene Gewerbe- und Handelsstand in den monarchischen Staaten hatte ganz andere Grundlagen seiner materiellen Existenz; er hing fast durchweg mittelbar oder unmittelbar von der Gunst der Fürsten, der Höfe, der Regierungsbehörden oder einzelner Beamten ab; er hatte von diesen Seiten her für seine Geschäftsunternehmungen Unterstützung zu hoffen oder Hemmung...
Seite 194 - Im Fall nun einmal ein Wunder geschehen und aus einem Grafen etwas werden sollte, so muß er sich auf Titel und geburth nichts einbilden, denn das sind nur Narrenspossen, sondern es kommt nur allezeit auf sein Merit personnel an.
Seite 246 - Schreiben eines vornehmen holsteinischen Gutsherrn *), darin die Abschaffung der Hofdienste auf seinem Gute und die Folgen dieser Veränderung nach einer zwanzigjährigen Erfahrung beschrieben werden".

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