XXXXVIIII. Sehnsucht. Quid prodest caelum votis inplesse, Neaera, 5 Aut ut multa mei renovarent iugera tauri Nam grave quid prodest pondus mihi divitis auri, Quidve domus prodest Phrygiis innixa columnis, 15 Et nemora in domibus sacros imitantia lucos 20 Et quae praeterea populus miratur? in illis Non opibus mentes hominum curaeque levantur: Sit mihi paupertas tecum iucunda, Neaera: 25 O niveam, quae te poterit mihi reddere, lucem! 30 At si, pro dulci reditu quaecunque voventur, Nec me regna iuvant nec Lydius aurifer amnis, Adsis et timidis faveas, Saturnia, votis, L. Gedenket mein! Vos tenet, Etruscis manat quae fontibus unda, 5 Non ego temptavi nulli temeranda virorum 10 Dextera nec cuiquam trita venena dedit, Et referam pueris tempora prisca senex. At vobis Tuscae celebrantur numina lymphae Et nivei lactis pocula mixta mero. v. 32. Blut, Milch und Wein wurde im Opfer gemischt den Göttern der Unterwelt dargebracht. Anders soll Odysseus das Opfer mischen Odyss. X, 519. 520. III. SEXTUS PROPERTIUS. S. [Aurelius] Propertius, der schwungvollste der römischen Elegiker, ist zu Asisium in Umbrien geboren. Die Zeit lässt sich nur vermuthen. Es mag im Jahr 47 v. Chr. oder (wahrscheinlich) früher geschehen sein. Seine Familie, plebejischen Standes, war wohl begütert, verlor aber den grössten Theil ihres Vermögens durch die Landvertheilungen an die Veteranen Octavians. Immerhin blieb dem Properz noch so viel, um später ein sorgenfreies Leben führen zu können. Nach dem frühen Tode des Vaters war es die Mutter, welche die Erziehung des Sohnes überwachte. Noch sehr jung an Jahren kam er zum Zwecke höherer Ausbildung nach Rom. Sein Studium waren die Dichter der Griechen, vor allen der damals hochgefeierte Kallimachus. In Rom knüpfte er ein inniges Freundschaftsverhältniss mit dem fast gleichaltrigen Ovid, das sich indessen später löste. Auch dem Vergil ward er befreundet, und durch diesen wie es scheint bei Maecenas eingeführt, in dessen Nähe er auf dem esquilinischen Berge wohnte. Dem Horaz dagegen, wie aus der Verschiedenheit der Naturen beider leicht begreiflich ist, war er nicht sympathisch. Seiner Verehrung für Augustus geben mehrere Gedichte beredten Ausdruck. Hier in Rom war es, wo durch ungewöhnliche Bildung und dichterisches Talent Hostia aus Tibur schon früh den Dichter fesselte. Darum nennt er sie in seinen Gedichten Cynthia (Schwester des Apollo). Ein Aufenthalt in Athen trug zur inneren Läuterung des Dichters bei. Im ägäischen Meere litt er Schiffbruch. Nach Rom zurückgekehrt wandte er sich dem Gedanken seiner Jugend wieder zu: Rom durch ein grosses nationales Gedicht im Stile der altia des Kallimachus zu verherrlichen. 1) Allein erst Einzelnes daraus war vollendet, als ihn etwa 30 Jahre alt Ider Tod abrief. 1) Vielleicht hat grade Properz den Ovid zur Dichtung der Fasti angeregt. VOLZ, römische Elegie. 7 Auf seine Dichtweise sind die griechischen Dichter der alexandrinischen Zeit von bedeutendem Einfluss gewesen. Doch ist er weit entfernt ein blosser Nachahmer zu sein. Er hat kühnen Schwung der Phantasie, ein kräftiges Gemüth, drängt aber immer wieder auf innere Gedanken. Die Verbindung der Gedanken ist oft schwierig, mitunter durch das Streben seltene Mythen heranzuziehen. Doch liegt gerade in solchen kleinen Episoden eine besondere Kunst und ein eigenthümlicher Reiz seiner Poesie, indem sie die Wogen der Leidenschaft wiederspiegeln und zugleich beruhigen. Verglichen mit seinen beiden nächsten Zeitgenossen und Rivalen auf dem Gebiete der Elegie,,übertrifft Properz an Schwung und Geist, Tibull an Milde und Anmuth, Ovid an Erfindung, Glätte und Witz beide". — LI. Die Macht des Gesanges. Callimachi Manes et Coi sacra Philetae, 5 Dicite, quo pariter carmen tenuastis in antro? 10 Quo me Fama levat terra sublimis, et a me Et mecum in curru parvi vectantur Amores, 15 Multi, Roma, tuas laudes annalibus addent, |