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Gemünd1 irer stet notdürft alz sie best kunden. domit hieß man uns gen und gab uns dez (1388 tags kein antwårt.

nach oder

[4] Do gingen der von Ulm der von Rotweyl und der von Nördlingen die drei' zu c.Apr.23 dez künigs reten, und sagten den wie daz sie vor den herren erzelten wie der spruch oder 24] 5 niht gehalten wer'.

[5] Do sant der von Rysenburg nach Jobs Teczel, und sagt im aber daz wie sie ab heten gesagt, und daz geviel im niht wol. daz sagt uns Jobs Teczel.

[6] Doa gingen wir mitsampt dem Jobs zu den viern und saczen sie darumb zu rede. die gaben uns zu antwürt, sie heten kein absagen mit der red niht gemeint, denn daz↳ 10 sie meinten keinen spruch noch red ufzenemen denn dez sie habent3 wern. und die antwürt gaben sie den Reinischen steten und baten sie daz sie daz glimpflich an herzog Rupreht brehten, wann sie wölten ie vertröst sein umb daz daz da geteidingt wird, wann in vor niht gehalten wer' worden.

[7] Do komen die Reynischen stet wider von dem herren, und retten mit uns daz 15 wir vier darzu geben, so wôlt er auch vier darzu schiken, und daz man von den sachen rett ob man ein end moht treffen, wez niht geschehen wer' daz ez noch geschehe, wann herzog Rupreht niht wol mit dem spruch wer' und sehe gern daz wir uns sust freuntlich mit einander einten. da gaben sich die vier selber zu und sprachen: sie weren von aller stet wegen da, und sust wer' iede stat von irer nam wegen da.

20

6

[8] Do ward mit den viern gerett: wolten sie vertrôst sein, so wölten die herren umb den pan widerumb vertröst sein. und retten auch mer: ob wir teidingen wolten umb under gut und wôlten dez etwaz entweichen daz uns unser gut versichert wård, wann ez der spruchbrief niht lawtet daz man uns versichern sôlt, da gaben die vier zu antwůrt: in wer' umb solch teiding niht enpfolhen, denn wôlt man in den bischof und die seinen ledig 25 lassen on all hinterteiding und under gevangen ledig und die nam mit wissen keren, so wolten sie fürbaz von dem daz hernach gescheen wer' gern reden; und sie heten auch anders gewalts niht; wôlt darüber iemant hinter in umb sein hab teidingen, da wôlten sie niht bei sein. und wolten davon reiten.

9

7

[9] Und daz horten wir all wol, und möht iederman wol antwürten waz er tun oder 30 lassen wolt. do besprach sich der Teczel mit seinen kawflewten, und antwürten er und die kawflewt also: sie wôlten bei dem spruch beleiben, wann der Jobs und sie von irn reten also geschaiden wern, und wolten auch von der hab wegen niht anders tun denn in ir rete enpfolhen heten. da gaben die von Regenspurg und die von Gemünde zu antwůrt: sie wolten bei dem spruch 10 beleiben, daz in vergåt wård, daz sie ir hab habend wern, und ir gevangen ledig wern.

35

40

45

е

[10] Darnach ward mit uns gerett von der Reinischen stet wegen: sie heten, alz verre..... daz der von Salczburg und sein ritter und kneht ledig und loz sölten sein, und a) cod. dor? schwerlich. b) Merkzeichen am Rand scheint nicht in dieser Gegend. c) Merkzeichen am Rand in dieser Gegend. d) cod. geschriben. e) hier könnte ein ganzes Blatt ausgefallen sein; vielleicht doch weniger, denn es scheint auch das Ausgefallene zu derselben Verhandlung zwischen den Rheinischen Städteboten und den vier Gesammtboten des Schwäbischen Bunds gehört zu haben, welche mit unserem Alinea beginnt und mit demselben schließt; übrigens waren bei dieser Verhandlung auch die Specialboten der einzelnen Städte anwesend, wie man aus dem Anfang des Alinea mit uns gerett ersieht.

Die Klagen Gmünds fehlen.

* Dieß sind wol 3 von den 4 Gesammtbundesboten. 3 Habend, habens, tenens jure dominii, certa possessione et utilitate, sine ullius impedimento, Haltaus Glossar.

• Vertrösten, Kaution stellen, Bürgschaft leisten, mhd. WB. 3, 117a; cavere alicui de fide publica, de secu50 ritate, Scherz Glossar.

5 Pf. Ruprecht I.

• Darin nachgeben daß sie keine Versicherung mehr forderten, vgl. mhd. WB. 3, 616a.

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nach oder

[1388 daz die 37000 guldin1 ab sôlten sein, und daz im sein vesten wider geantwûrt würden, und, ob er iht brief geben het oder gelübde getan het, daz er umb all sach ledig solt sein c. Apr.23 alz uf den tag e er gevangen ward; aber umb die nam, die im und seinen rittern und oder 24] knehten zu Raitenhaslach geschehen sind, da möht der herzog ieczunt niht awßsprechen,

wann niemant da wer' der die hab bestetten möht; darumb wolt er tag bescheiden an 5
gelegen stet, da dez von Salczburg rat und herzog Fridrichen rat hinkomen, da wolt er
seinen rat auch zu schiken und da versuchen ob man sie freuntlichen umb die nam möht
berihten; so solt iederman mit seim aid sein roz behaben alz lieb sie im gewesen wern uf
den tag alz er's verlorn het; also solt ez wider an herzoga Rupreht komen, der wolt denn
awzsprechen wie ez besten sölt daz er reht tet und niht unreht; darzu wolt man', umb 10
daz die von Regenspurg die von Nürnberg und die von Gemünde verlorn habent, darumb
wolt man uns sicherheit haben getan zu Heidelberg, der uns wol benügt het'; darnach solt
wir komen sein gen Nürnberg uf einen tag; môht wir uns beriht haben on aid, daz wer'
gut; möht daz niht gesein, waz denn iederman mit seinem aid behabt het, daz solt man
im awzgeriht haben, und solt dabei sein beliben. do gaben die vier zu antwûrt: sie wôlten 15
mit dem pann niht zu schaffen haben, so wolten sie auch von der rob wegen auch niht ze
schaffen haben, man wolt in denn daz vergûten eins mit dem andern. do sprach dez von
Salczburg schreiber er wölt für den pan gnug tun mit dem von Babenberg und mit
dem von Augspurg, daz sein herre den pan abtrig nach dez alten spruchbriefs sag3; darzu
wolt er auch dabei gern bleiben, waz herzog Rupreht darumb sprech von der roß wegen, 20
dabei wolt sein herre beleiben, wann erd dez herzog Rupreht einen glawbbrief braht het.
do sprachen die vier: waz er von seins herren wegen tet, dez günden sie im wol; sie wölten
ez aber niht awfnemen. aber die herren heten sich wol benügen lassen. dez wolten die
vier niht awfnemen, und besprachen sich mit einander und gaben zu antwůrt: sie wolten
den herzog Rupreht sprechen laßen; sprech er alz mit red her wer' komen, daz wer' 25
gut; geschehe dez niht, so wôlten sie heim reiten und wölten den spruch die stet hören
lassen; wie sie in denn verantwûrten, daz liesens gut sein. und die antwůrt gaben sie
den Reinischen steten.

C

a) ausgestrichen Fridrich, dann Rupreht weiter auf der Linie fort. b) Merkzeichen am Rande in dieser Gegend. c) cod. den. d) cod. ez.

Ist dieß ein Theil der 60000 fl. von denen die Rede ist in dem Schreiben vom 11 Febr. 1388 bei Janssen Reichskorresp. 1, 26 nr. 72? Oder waren die 60000 fl. von denen dort und bei Königshofen in den St. Chr. 9, 888 die Rede ist, eine falsche Sage, und 37000 die richtige Gesammtzahl? Jedenfalls darf man die Nachricht Königshofens, nachdem Janssens Veröffentlichung da ist, nicht mehr mit den 2 Urkunden vom 15 Mai verbinden, wie Vischer Forschungen 2, 99 that che Janssen erschienen war. Dieselbe gehört offenbar zu der nunmehr doch wol erhobenen ersten Freigebung des Erzbischofs, vgl. Janssen p. 27 nt. *; siehe auch Vischer 3, 21, wobei zu bemerken ist, daß nicht die erste Freigebung selbst, wol aber die Bedingungslosigkeit derselben als unwahr erscheint, wie sich seit Vischer durch Janssen 1, 26 nr. 72 herausstellt. Eine dem Erzbi schof während seiner Gefangenschaft abgenöthigte Uebereinkunft mit Herzog Friderich stund in dem Manuskript der verbrannten Straßb. Sem. Bibl. Wenckeri Excerpta Band 1. Wenn Janssen l. c. nt * schließt, daß der Erzbischof nach dieser ersten Freilassung wider in die Gefangenschaft zurückgekehrt sei, so muß man dem ganz beislimmen. Zeigt Janssen l. c., daß Pilgrim bereits 1388 Febr. 2 in Freiheit gesetzt war, so geht aus einer Aufzeichnung Wencker's l. c. hervor, daß er das am 18 Jan. 1388 noch nicht war; sie lautet: gemainer stätt botten schreiben

30

auß Saltzburg berichten, daß der erzb. von seiner gefang-
nus nit ledig, man mache seine untertanen es also zu
glauben, und stünde man mit ime [wol so] in tractaten
daß er den bund absage; exhortiren die städt, wider die
von Bayern alles ernsts drauf zu setzen etc.; dat. Saltzb. 35
samstag post Hilarii [1388 Jan. 18]; Österreich wolle
dem von Saltzburg helfen. Wenn Wencker etwas weiter
oben, durch eine andere Notiz getrennt, die Angabe
macht es hatte den könig gar sehr verdrossen, daß hr.
Worsiboy vorgegeben gehabt, der erzb. zu Saltzburg 40
wäre ledig, da es sich doch anderst befunden, und wenn
er nach jenen Angaben aus dem Schreiben vom 18 Jan.
1388 mit neuer Zeile fortfährt es hatten die fürsten zu
Bayern und andere herren mit Worsiboy von Swimar
solches angelegt und an dieselbigen geschrieben wie ir 45
herr ledig wäre, damit die Saltzburg. stände die wafen
niderlegen solten; war alles falsch und ein erdichtes
vorgeben, so ist das alles doch nur seine Vermuthung,
die sich nicht bestätigt; die Nachricht Borziboy's St. Chr.
1, 141, 18-21 war nicht unrichtig, außer schatzung und 50
beswernůzz.

2 Vgl. nr. 12 art. 7 die fast wörtliche Uebereinstimmung.

3 Neumarkter Spruch nr. 3 art. 4o.

55

und teten uns zu

[1388

nach

oder

oder 24]

[11] In der weil komen dez künigs ret zu den viern und zu uns wissen wie sie besorgten daz uns der spruch alz nûcz niht wer' alz uns die teiding mit wissen wern; wann sie vorhten daz uns umb all sach niht awzgesprochen wird; davon c.Apr.23 geviel in wol, daz wir den bischof ledig nemen und under nam kert wern und under 5 gevangen ledig und, waz sich nach dem spruch verloffen het, daz wir daz schüben an unsern herren den künig, der solt tag daran machen und wôlt daz freuntlich scheiden. doa gaben sie zu antwürt: sie wern da alz vier boten und heten keinen gewalt dann alz sie ez vor oft und tick ervordert heten; môht in daz gen, so nemen sie ez auf; möht in dez niht, so wolten sie wider heim reiten.

10

[12] Darnach ließen sie uns einen brief sehen von den von Ulm; die heten in verschriben, daz sie sich niht mer gewaltz annemen dann in geben wer', und daz sie sich niemant anders weisen ließen und vast hielten alz in enpfolhen wer'. und fragten uns, waz wir in rieten waz sie nu tun solten über den brief. do waz unser red aller awz einem månde: uns wer' nihts darumb enpfolhen; wir wern nub von unser nam und schaden da, 15 wie uns die kert wurden daz wir die habent wern; wann sie wern die, die die stet awzgesent heten; wie sie ez verantwûrten und wie ez in enpfolhen wer', daz sie daz teten, daz sehen wir gern.

[13] Do santen sie nach den Reinischen steten, daz sie iht reten furbaz, sie kômen denn vor zu in, also komen die Reynischen stet, die ließen sie den brief auch hôrn, und 20 gaben daruf zu antwůrt: sie horten an dem brief wol daz sie niht gewaltz heten, dann, wölt man in daz gen lassen, daz sie vor oft und dick gevordert heten, mit wissen, und daz sie dez habent wern, daz woltens ufnemen; môht dez niht gesein, so solten sie niht fürbaz reden; wann sie sehen wol daz man sie ufzug, und in möht kein end werden, und nemen doheim grossen schaden, und sie wolten niht lenger beleiben, sie wölten heim 25 reiten. do sprachen die Reinischen stet: ez geviel in niht wol daz sie also dervon riten, wann sie wol westen wez sie hinter herzog Rupreht gangen wern3. do sprachen sie: daz wer' in niht gehalten worden, darumb wern sie keins spruchs mer schuldig. do fragt mans: ob in die stet enpfolhen heten daz sie dez spruchs niht aufnemen sålten. do sprachen sie: sie westen wol waz in die stet enpfolhen heten, so west wir wol waz uns unser 30 rete entpfolhen heten, sie teten anders niht, und, solten wir umb 30000 guldin komen oder sålten ewiclichen kriegen, sie wolten ez ie wider an die stet bringen, waz die domit teten daz wer' in lieb.

[14] Do wir also retten, da komen dez kunigs rete' und der von Spanheim und der maister von Tewtschem orden und der von Oetingen und der Messenhawser. die ließen uns 35 hôren, waz übergriff den herren von Bairn von uns und den undernain dem sun" geschehen wern daz wolten die vier und wir verantwůrt haben, dez wolten der von Otingen und der Messenhawser niht awfnemen und sprachen: wir soltens vor den fürsten verantwůrten, do sant wir die Reinischen stet zu den fürsten und baten daz sie under antwůrt ufnemen. die weil kom der bischof von Babenberg und dez künigs ret, und retten mit uns von 40 unsers herren dez künigs wegen, wie der maint daz wir gedehten wie daz land bei frid belib, und wie im daz gesagt wer' wie fromds volk in daz land komen solt, dovon wer

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a) Merkzeichen am Rand in dieser Gegend. b) conj. nur. c) Merkzeichen am Rand in dieser Gegend. d) cod. dem
undern, lies den undern, d. h. den unsern nach dem widerkehrenden Schreibgebrauch des Stücks; undern ist
im cod. korrigiert aus andern. e) cod. om. die.

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[1388 not daz daz land mit frid wer', auch schûf er mit uns daz wir einen tag ufnemen, do weila er selber zu reiten und gedenken, waz zu Mergentheim' niht begriffen wer', daz daz noch c. Apr.23 begriffen wird, domit daz land mit frid belib.

nach oder

oder 24]

[1388 Apr. 23? 24?]

[15] Auch hiessen uns die herren sagen, daz der von Oesterrich vast maint uf die Sweiczer. und fragten uns, ob wir den Sweiczern helfen wolten oder niht. do antwûrten 5 die vier: ob sie zu schaffen heten und daz volk' in daz lant kom, so wôlten sie ir gescheft unterwegen loßen und wölten tun waz sie dem kunig und dem heiligen reich schuldig wern; umb die andern stuk wer' in nihts enpfolhen, daz můst man an ir aidgenoßen bringen, wann sie darumb keinen gewalt heten. do sprach der von Babenberg: ir herren, sind ir anders niht wôlt, so wist, daz herzog Rupreht awzsprechen wil alz der tag herbe- 10 scheiden ist, und wil auch sprechen daz den herren und den steten beiderseit gleich geschiht und daz er auch wol verantwůrten mug gen got und gen der welt. do sprachen die vier sie wolten keinen spruch ufnemen und wölten auch niht hören, er möhte'n irn aidgenoßen senden, die ließen sie ez verantwůrten. do sprachen wier: lieben herren, lat uns den spruch hôren; und, wer' uns alles daz gesprochen daz man uns sprechen solt, sålt 15 wir daz niht aufnemen? da ward uns niht umb geantwürt.

с

[16] Darnach komen wir für die herren', und verantwûrten alle die stuck, die herzog Fridrich von uns für het braht, alz wir best kunden. darnach baten wir die herren, daz sie under clag auch verhorten. do sprach herzog Rupreht: er wolt gern darzu schiken, aber sein tet niht not, wann wirs vor vor im erzelt heten. und hießen uns awztreten: er 20 wolt sich beraten mit den fürsten und wolt uns antwûrten, also ward ez nahts zu spet.

[17] Do wir dez morgens' hinwider komen und die antwûrt awf wolten nemen, do warn die vier hin und heten niemant dovon gesagt; daz die herren gar wunderlichen dawht, da komen die ret und brahten den spruchbrief. und retten mit uns: wôlt wir den spruchbrief ufnemen von aller stet wegen, den wôlt man uns geben. do sprachen wir : 25 lieben herren, wir haben keinen gewalt ufzunemen, ez wern die vier hie. do vordert dez von Saltzburg schreiber den spruchbrief. und den gab man dez von Saltzburg schreiber einen und herzog Fridrichen den andern. also must der schreiber versprechen: wolten sie' den spruchbrief ufnemen, so sôlt er in den geben; wôlten sie dez niht tun, so solt er sie den brief weder hôren sehen noch lesen noch abschreiben laßen; er solt den brief 30 seinem herren von Saltzburg füren, wann in der spruch allmeist anging. und darumb must er herzog Rupreht sein trew vor allen fürsten geben.

d

a) im cod. das e übergeschrieben wie unten in dem Worte Sweiczer; dieß do weil er ist jedenfalls da wolle er.
b) Merkzeichen am Rand in dieser Gegend. c) cod irn irn; das möhten ist måhte'n = môhte in (den spruch),
oder ist zu verbessern môhte und statt des zweimaligen irn erstmals zu lesen in, also mỗhte in irn. d) hier 35
ausgestrichen o. Zw. von gleichz. Hand dez. e) cod. spruchbref.

1 Dabei ist wol nicht an die Mergentheimer Vereinba-
rung vom 3 Aug. 1386 zu denken sondern an die Mer-
gentheimer Stallung vom 5 Nov. 1387; jene s. RTA. 1, 525 ff.,
diese s. RTA. 1, 588 ff.

2 Vgl. RTA. 1, 585 nt. 1 und 1, 588, 19 und 1, 570, 14.
3 Das in art. 14 erwähnte frombd volk.

"Man hat es sich wol so zu denken, daß dieser Zu-
sammentritt der Nürnberger Gesandten mit den Herren
vermittelt war durch die Rheinischen Städteboten, vgl.
art. 14.

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12. Beschwerdeartikel Nürnbergs [auf der Versammlung des Schwäbischen Städtebundes] [1888 betr. die Verhandlungen von Nürnberg (-Neumarkt/ im Merz und die von Heidelberg im April 1388 u. a. m. [1388 zwischen Apr. 23 und Mai 17 Ulm'.]

Aus Nürnb. Arch. Konserv. cod. 278, früher fol. 774 746 74a in dieser Reihenfolge der falsch numerierten
Blätter, cop. chart. coaev., jetzt fol. 726-736, folgt im cod. gleich auf den von uns so eben als
nr. 11 mitgetheilten Bericht gemäß der ursprünglichen Reihenfolge der Blätter, von gleicher Hand
wie dieser, auch deshalb das nahe Zeitverhältnis wahrscheinlich.
Gedruckt von Hegel in St. Chr. 1, 164 f. aus derselben Quelle.

Daz sind die gebrechen die uns anligend sein, und uns dewht daz allen steten und 10 uns ein notürft wer' wie man solch sach fürkom daz sein fürbaz nihta mer geschehe und daz uns auch solch sach gewendet wurden.

Apr. 23

und

Mai 17]

Mai 17]

[1] Item zu dem ersten daz wir unberetenlichen von dez von Saltzburg wegen hinter den krieg komen sein, also daz wir demselben bischof von Saltzburg nihts schuldig noch verbunten sein hie zwischen und pfingsten, und daz man dez von Saltzburg noch seins [1888 15 landes noch nie sicher ist worden wiewol der stet boten lang zeit dort oben gelegen sind. [2] Item auch ist zu wissen, daz herzog Klemme und der burggraf den steten nachriten biz gen Güntzburg, und wolten uns dofür gesprochen haben: daz allen steten, den ir hab genomen waz worden, wider worden wer', wann die all dennoch unvertan dolag, und daz man von dez bischofs von Saltzburg wegen zu einem freuntlichen tag komen wer', 20 so hoften sie daz sie darzu reden wolten daz dieselb sach gutlich beriht und abgenomen würd; geschehe dez niht, daz wir dann unser hab enpfor' und wider nemen und daz wir dann hinnach alz vast kriegten und uns alz ernst ließen sein alz vor. und dieselben red haben sie vor und hernach wie oft an etlich von unserm rat braht, dez wolten die stet niht tun, wie vast wir darumb baten. domit sein wir umb unser hab komen, daz die vertan 25 ist worden und daz wir niht wissen wenn uns die vergolten wirt.

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[3] Item und uber daz vieng man den krieg an, dez wir zu der zeit wol geraten heten und uberhaben wern gewesen.

[4] Item darnach ward ein tag gemaht gen Nüremberg', und wurden vier von den steten darzu geben, und wurden wir doselbst und hernach von allen tegen und teidingen

a) om. cod. b) in dieser Gegend ein Merkzeichen am Rande.

'Hegel St. Chr. 1, 160, 25 setzt das Stück in die Zeit der Friedensunterhandlungen zwischen Ostern (29 Merz) und Pfingsten (17 Mai) 1388. Vischer in den Forschungen 3, 4 nt. 1 meint, es falle etwa in den Mai 1388. Aus dem 35 Stück selbst sieht man nur 1) in art. 1, daß Pfingsten 1388 Mai 17 noch bevorsteht, und 2) in art. 4. 6. 7, daß der Heidelberger Tag (mit Ausspruch v. 23 April 1388) vorüber ist. Die Klagen scheinen auf der Schwäb. Bundesversammlung vorgebracht zu sein. Diese saß während des ganzen 49 Krieges zu Ulm, Vischer in den Forschungen 2, 95; 3, 21. Da die Artikel zur Aufklärung der Vorgänge von Heidelberg dienen, haben wir sie hier mitgetheilt. 2 Auf Mittwoch vor Pfingsten Mai 13 sollte gemäß dem Heidelberger Ausspruch nr. 10 art. 2. 3 auf einer 45 Zusammenkunft zu Dytmaringen (Tittmoning) der Erzbischof ledig gesagt werden, wogegen er einen Urfedebrief ausstellen soll und eine Versicherung den Herzogen aus dem Banne zu helfen.

=

Hegel in St. Chr. 1, 164 nt. 1 meint, dieß sei vielleicht 50 nach dem Tage von Neumarkt im Merz 1388 geschehen. Dagegen Vischer in den Forschungen 3, 21 sagt, es müsse in den Dec. 1887 oder Jan. 1388 fallen, der ganze Zusammenhang spreche gegen Hegels Ansicht. Und allerdings

scheinen die Klagen einigermaßen chronologisch auf-
geführt zu sein. Da nun erst im Absatz 4 die Versamm-
lung der Städte zu Nürnberg (parallel mit der Neumarkter
Fürstenzusammenkunft vorkommt, so ist hier oben wahr-
scheinlich nicht die Rückreise der Boten des Bundes von
dieser Nürnberger Versammlung sondern irgend etwas
früheres gemeint. Vischer denkt nun, jene Boten kehrten
ohne Zweifel von einer Gesandtschaft an die Baiern-
herzoge wider nach Ulm zurück um den dort versammel-
ten Städten über das Mislingen ihrer Sendung zu be-
richten. Dieß ist möglich, aber man wird es abzuwarten
haben ob sich Nachrichten von einer solchen Sendung
finden werden. Man wird wol an die Sendung von
Städteboten denken dürfen, die in art. 1 erwähnt ist.

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