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seit

[14] Item alle unser burger, die walschen win ietze sider des uspruchs durch das 1888 land ze Baigern gefurt hant, der must ieglicher geben von ainem vass 10 guldin ze gelait. Merz 15 also haben die herren von Baigern die unsern beschåczet und beschetzent die noch teglich, und das ist dem Granera1 widerfaren an sinem win und dem alten Hüber und dem 5 Lausserb.

[15] Item es gebent herczog Steffan und herczog Fridrich gelaiczbrief unsern burgern zu irem win die si us dem gebirg furen, und nement ie zehen guldin von ainem vaß und darzů die rechten mute und zolle, und sprechent si wellen in die sichern. und wenne unser burger in irs vettern herczog Albrecht land komen, desselben gelait nemen si 10 denne och, so schaft und schiket denne herczog Steffan mit sinen dienern die in herczog Aulbrecht land siczent, das si die win ufhalten wider ir selbs gelait. desd hat uns herre Aulbrecht der Puchberger von Winczern von herczog Steffans haissencz und geschaftz wegen unsern burgern vier schäffern mit win genomen, zwo mit wålschem win und zwo mit osterwin, und den walschen win hat man ußgewunnen uf sant Michels tag umb Sept. 29 15 tusent guldin, und zwin vaß hat er davon abgezogen, und håt och er den osterwin allen gar und gentzlich abgezogen und behalten.

e

g

[16] Item es håt herczog Steffan unsern burgern dem Schikenberger und dem jungen Huber zů 8 vassen walsch wins sinen sicherbrief und gelait fur sich und sin bruder und fur alle die iren geben, und hät darumbe genomen von iedem vaß 10 guldin und von 20 dem vaß dem schriber ainen guldin zå den alten zollen. und do die win komen gen Hochenow, und ir mût und zölle schon gericht hetten daselbs, und da dannan wolten faren: do hielt si herczog Steffans zolner uf und sprach, er wolt och von iedem vas als vil haben sinem herren als herczog Fridrich genomen hette; und also hat er den win noch.

[17] Item uns håt sider Nicolas der Paulstorffer dem Gamrit3 siner armmann dry 25 gefangen und hingefürt, und newn roß, und was si gehebt haben, genomen. so håt derselb Paulstorffer dem Kostner och acht roß genomen uß sinem hamer1. so hät Kalhelhover dem Jordan von Kelhain3 ain dorf ufgehebt und alles genomen das si darinne funden.

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8. Klagen Augsburgs Regensburgs Nürnbergs Reutlingens Sankt-Gallens über das Unrecht,
das ihnen von den Bairischen Herzogen seit dem Neumarkter Ausspruch vom 15 Merz
1388 widerfahren ist. [1388 kurz vor oder an Mai 23 Ravensburg*.]

Aus Frankf. St. A. Kopialbuch Stättbündniß der stätt in Schwaben Francken und am Rhein fol. 43b-44b
nr. 54 (andre Bezeichnung ad nr. 51) cop. chart. coaev. Bei der theilweisen Schwierigkeit zwischen
ů und ů zu wählen ist å überall gesetzt worden wo u ein Zeichen über sich hat; nur einmal in såne
und einmal in můsse ließ ich ů zu im Drucke.

Erwähnt ist das Stück bei Janssen Frankf. Reichscorresp. 1, 30 nr. 75 nt. *; befand sich früher auch im
Straßburger Stadtarchiv, da Wenckeri excerpta 1, 344 (Straßb. Sem. Bibl.) davon mittheilen, wenn
auch nur ganz wenig, fast bloß auszugs- oder übersichtsweise (eine Variante daraus bei uns),
worauf bei Wencker unmittelbar der offene Mahnbrief der in Ravensburg versammelten gemeinen
Städte des Bundes in Schwaben vom 28 Mai 1888 (gedruckt bei Jannsen Reichskorrespondenz 1,28-30
nr. 75) folgt, und darauf ein Auszug des andern Schreibens derselben Städte vom gleichen Tag (mit
P. S. d. h. postscriptum, bezeichnet; gedruckt in unsrer nt. 4).

a) Grauer? b) Lansser? c) om. or. - Zettel. d) hs. das. e) so und nicht schäffertt ist wol zu setzen (schâffertte?
schaffertten?), hs. hat schâffertt mit dem Schluss- oder Abkürzungshaken. f) or. - Zettel add. haben. g) or. -
Zettel genemen. h) hs. den. i) hs. sic. j) Kelham? k) hs. usgehebt, vgl. art. 3.

Hans der Granär Bürger zu Regensburg urkundet 1391 Apr. 17, s. Münch. R. A. Reg. Regensb. R. St. Fasc. 231 K. 175.

2 Wilhelm der Puchperger zu Winzer erhält für seine dem Friderich Pf. bei Rhein und Herzog in Baiern im 50 Städtekrieg geleisteten Dienste und erlittenen Schaden

5000 ungarische Gulden, Urk. vom Eritag nach Andres

1392, d. h. Dec. 3, im Münch R. A. Hilpoltstein Herschaft,
or. c. sig; Revers ibid. (dabei mitgerechnet Entschädigung
für einen Brief zu 2940 fl. um Hilpoltstein.)

3 Damit ist ohne Zweifel Gamerit von Särching ge

meint.

Es sind dieß die etwievil namhafter ståcke und artickel, welche, in einem andern Schreiben gleichen Datums

1388

kurz vor

oder an Mai 23]

[1388

kurz vor

oder an

Mai 23]

Daz sint der stetde klage, die in von den herren von Beyern und den iren sid der rahtůnge zum Nuwenmarckt widerfarn und geschehen sint.

a

[I] Des ersten klagent die von Auspurg: [1] daz die herren von Beiern irem mitbürger dem Sefeld sin vesten brechen und die stein dannen füren gein Wilhein in ir stat. [2] item clagent sie, daz in ein ir burger sid der rihtunge in irem lande und von 5 den iren durch rehten mütwillen ane alle schult von des krieges wegin erschlagen si. [3] item daz die herren von Beiern eim' irem burger dem Anweg sin gut entweren und nemen ane alle schult und wider reht. [4] item klagent sie, waz zwuschen den herren von Beiern und in zu Auspurg und zů Fridberg verteidinget si, darumb auch teidingesbriefe sin, ez si umb ungelt oder umb die zolle, darumb sie gut briefe hant von den 10 herren von Beiern, daz in der stucke eins niht gehalten werde. [5] item und das sie in und iren burgern ir schult, die man in in irem lande gelten sol, sid der rahtůnge innemen. [6] item und daz sie in sid der rahtunge nihtz uz iren landen in ir stad lassin gen, noch kein iren burger in ir land wollent wandlen laßen. [7] item das sie ir burger und die iren sid der rahtunge umb die brantscheczůnge, die dennoch nit gegeben waz, noten 15 und angriffen.

[II] Item der von Regenspårg klage: [1] des ersten', das herzoge Stephan irs burgermeisters elicher husfrauwe und irre swester nach der rahtunge iren vorst und holzer, die zů irem gut zu Wihering gehorent, hat heissen abhauwen und niderschlahen, des sie tårer danne umb 200 lib. Regenspurger den schaden gnommen haben, und dringen und 20 zwingen darzů ir besten gut, das sie gein Nuwenburg uf den kasten dienen sollent, uber das das sie ir anherre ir vater und ir mûter in den guten funfzig jar in nûczlicher gewer gesessin sint ane alle ansprache. [2] item' das sie und alle ir burger und die iren, und wer zů in gehoret, von den herren von Beiern und den iren gedrungen gezwungen und genotiget werden sid der rahtûnge, alle brantscheczunge und gedinge zů gebin, und wie faste sie 25 sie der rahtunge ermanent, daz kan sie nihtz verfahen. [3] item3 so hand des von Aben

a) Wenckeri excerpta add. von. b) cod. ein, em. eim. c) Auweg? d) ohne allen Zweifel nicht rahtúnge zu lesen.

e) verschrieben huffr. f) in den Klagen Regensburgs [1388 Apr. 14 Heidelberg] › heißt es Weilhering.

versigelt und verschlossen, neben dem offnen Briefe ver-
schickt wurden, in welchem die zu Ravenspurg versam-
melten Boten gemeiner Städte des Bundes in Swaben in
Francken und in Beyern zunächst die Stadt Speier, und
durch diese auch alle andern Rheinischen Bundesstädte,
mahnen zur Hilfe wider die Herren von Beiern; dieß geht
hervor aus dem letzteren offenen Mahnbrief selbst, der
vom 23 Mai 1388 datiert und bei Janssen 1, 28-30 nr. 75
gedruckt ist aus demselben Kopialbuch fol. 426–43a nr.52
(andre Bezeichnung: ad nr. 51), auch fast vollständig stund
in Wenckeri excerpla 1, 344-345a in der Straßb. Sem.
Bibliothek. Die etwievil namhafter stücke und artickel,
d. h. unser obiges Verzeichnis der Klagen genannter 5
Städte, werden sammt diesem und dem folgenden Briefe
vom 23 Mai 1388 abschriftlich von der Stadt Speier gesendet
an Frankfurt, zugleich zur weiteren Mittheilung an die
andern Wetterauischen Städte, sabb. p. corp. Christi s. a.
[1388 Mai 30], in demselben Kopialbuch fol. 42b nr. 51, wo
der Begleitbrief steht mit dem jene Einschlüsse abgeschickt
wurden. Ich füge bei, daß an demselben Tag, wie der
Mahnbrief vom 23 Mai 1388, jenes andre Schreiben an
[Speier] abgefasst wurde, auch unterzeichnet Gemein
stett die den bund mit einander halten in Swaben etc.
alz wir itzůnt zů Ravensburg bi einander gewesen sin;
es lautet Fursichtigen wisen besundern lieben frunde und
eitgenoßen. unsern fruntlichen willigen dinst und waz

wir eren und gutes vermogen wissint allezit von uns
bereit voran. besundern lieben frunde und eitgenoßen. 30
als wir uch uf unser herren von Paiern und ire helfer ge-
mant haben [in dem genannten Mahnbriefe vom 23 Mai
1388], bitten wir uch fruntlichen mit ernste und vlizzic-
lich: obe daz were daz uns deheine fremde volk, oder
die uch gesessen weren, uberziehen wolte, daz ir dan 35
zů den griffen und tuen als uwer und unser buntbrief
wiset und seit, und ouch daz furderlichen allen andern
uwern und unsern eitgenoßen den stetden am Ryne ouch
furderlich verkunden. daz wollen wir mit willen gerne
umbe uch verdienen. geben zů Ravenspurg von unser 40
aller geheisse wegen under der von Ravensburg insigel
an samẞtag in der phingestwochen anno domini 1388.
Steht in demselben Kopialbuch fol. 43a nr. 53 (andere Be-
zeichnung: ad nr. 51), und ein Auszug daraus in Wen-
ckeri excerpta 1, 345 mit der Bezeichnung P. S. — Wenn 45
obige Klag-Artikel am 23 Mai 1888 auf dem Ravensburger
Bundestag an Speier geschickt werden, so sind sie wahr-
scheinlich auf diesem vorgebracht worden, fallen also auf
23 Mai 1888 oder kurz vorher.

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a

b

Merz 19

1388

Merz 19

Merz 20

berg diener an dem donrestage nach der sûne ingang einen iren a diener, der in herzog 1388 Ruprehtes usspruchbrief brahte, gefangen, nach dem als sie denselben usspruchbrief lasen. und namen ime darzů phert banzer swert armbrost und waz er bi imo hette. und hant den noch hûtzůdage gefangen. [4] item' aber an demselben donrestage nam Steffan 5 Altman eime irem burger vil smalzs kese eiger schleier und ander ding, daz in niht wider werden mag, wieviel sie daz erfordernt. [5] item darnach an dem fritage hant 1388 Lienhart und Steffan die Schonnsteyner in ein iren mulner gefangen, und hant den noch gefangen. [6] item3 an der mitwochen in der karwochen habent herzog Steffans diener der Startzhuser und sin gesellen gerand uber irs burgers des Gravenruters diener, und 10 habent dem gnommen zwei phert swert und armbrost, und hant in darzů gefangen, unde eime erbern müniche zwei pherde einen wagen und waz er bereicz geltes hetde und schone kleinod (schatzet man fur 400 gulden) gnomen. [7] item aber an derselben 1888 mitwochen hat Peter Egger herzog Steffans hofemeister irs spitdals meier einen gefangen und umb 4 lb. Regenspurger dn. bescheczt. [8] item hat herzog Steffan in allem sime

e

1388

Merz 25

Merz 25

15 lande stetden und merketen offenlich heissen beruffen und verbieten, daz in niman nichczit sulle zůfuren triben oder tragen, darzů wil er in kein ir koufmanschaft durch sin land lassin geen, er halt ez uf, ez si uf wasser und uf lande. [9] item' da herzog Steffan Nuwenburg gewan, da versichert er fürnemlich und wart also getedinget: alles das, das her Hans der Zenger da hette und auch die von Regenspurg und die iren, das wolt er 20 sie von dannen lassin furen waf sie wolten, das kunde dem Zenger noch den von Regenspurg noch nie widerfarn, und ligend des noch hutzudage uß, uber das das doch der Zenger herzog Steffan offen geleitesbrief darumb hat, das er sie das solte lassin füren und solte sicher sin unze gein Regenspurg; des kunnen aber sie nit geniessen. [10] item reid ein ir burger iczo nach sant Georien dage gein Nuwenburg, und sant hinin umb ein 25 geleide, do sas der phleger uf und ilt an in und nam ime ein phert. [11] item derselbe Apr. 23 phleger zů Nuwenburg hat in zwene ir burger gefangen, und hat in ein schieff gnomen und waz sie bi in gehabt hant, und das geschach an dem offard-abende.

7

1388

1388

Mai 6

[III] Diz sint der von Nurenberg clage. [1] des ersten, daz der Ramsteyner vogt zu Harsprugg den brantschacz noch von in inneme, und vor den verborget habe. so darumb müsse man leisten. [2] item dazselbe tûd die stat zů Harsprugg och, und darzů nemen sie iren burgern zwei huser die sie zů Harsprågg haben. [3] item der Frewdenberger von Ruprehtstein nimpt ouch den brantschacz noch in, und die bûrgen müssen ime darumb leisten. [4] item Lienhart Henffenfelder tût dazselbe. [5] item Concze Bechtaler tût dazselbe. [6] item in ist ufgehalten und gnomen nach sante Georien dage 1388 35 zů Landsberg 13 vas mit welschem win. [7] item darnach ist in ufgehalten und gnomen Apr. 23 zů Schongow 5 wollsecke. [8] item in ist ufgehalten und gnomen, daz der von Abensperg getan hat, drů geschirre mit stahel und andere koufmanschaft. [9] item in hat aber ufgehalten und gnomen der Frowdenberger in der wochen vor phingesten gewand 1388 und ander koufmanschaft, und hat ez gein dem Ruprehtstein gefüretk3.

40

a) cod. ire mit Abkürzung, nicht irer wie es scheint. b) cod. den, em. der. c) cod. in, em. im. d) die Schleife an
gelt bedeutet hier wol die Abkürzung, geltes. e) om. cod. f) in nr. 7 art. 9 wann. g) hier ohne allen Zweifel
nicht ůf, gespritzte oder sonst zufällige Pünktchen. h) wol ohne allen Zweifel nicht Schongow. i) abgekürzt,
anderre? könnte selbst andrere gelesen werden. j) hier doch deutlich nicht Frewdenberger. k) wol gefüret ist
gemeint und nicht gefúret.

Mai 10

bis 17

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[IV] So clagent die von Rûtlingen, das iren burgern Eberhart Nadler und 1398 Hansen Diepolt gnomen si in der von Beiern land und von den iren an der mitwochen vor dem heilgen phingestag zwuschen Dachow und Fridberg 30 ros und funf geschirre mit salz.

Mai 13

[V] Item so beclagent sich die von Santgallen, das in der Frödenberger in der 5 1388 wochen vor phingesten ouch gnomen und zu dem Ruprehtstein gefuret habe funf vas mit kuppher sieben schiben wahs und einen ballin.

Mai 10 bis 17

1388

Apr. 22

1389

C. Abmachungen, dabei Spruchbrief Pf. Ruprecht's I.

9. Pfalzgr. Ruprecht I gibt eine Erklärung ab in Betreff der Heimzahlung der durch die
Bairischen Herzoge Stefan Friderich und Johann zur Entschädigung der Städte von ihm 10
entlehnten 4000 fl. 1388 Apr. 22 Heidelberg.

Aus Münch. R. A. Urk. Haus- und Familien-Sachen f. 29 XV / or. mb. c. sig. pend. laeso.
Regest in Reg. Boic. 10, 222 und daraus bei Vischer nr. 302.

als 15

Wir Ruprecht der elter von gots gnaden pfalczgrave bij Rin des heiligen Romischen richs obirster trochseß und herczog in Beyern bekennen offinbar mit disem briefe: wir den hochgebornen fursten unsern lieben vettern Stephan Friderich und Johansen gebrudern pfalczgraven bij Rin und herczogen in Beyern viertusent guter gulden geluhen han an der widerkerunge den von Nuremberg den von Regenspurg und andern steten, die si uns widergeben und beczaln sollen von sant Georgen tag nehstkompt uber ein Apr. 23 gancz jar als wir des iren brieff haben: wer' ez nû daz dieselben stete die rachtunge, 20 darumb yn daz gelt werden sol, nit wolten offnemen, daz wir yn des gelts nit dorfften geben, odir ob unser herre der kunig dasselbe gelt uns an unsern zollen ließ offheben odir anderswo widergebe odir verschuffe, waz wir dann des kuntlich ynnemen oder den steten nit bezelten als vor geschriben stet, daz sol unsern vettern an der obgenanten summe gen uns abegen ane alle geverde. orkunde diz briefs versigelt mit unserm 25 anhangendem ingesigel. datum Heidilberg feria quarta ante diem beati Georii martyris anno domini millesimo trecentesimo octuagesimo octavo.

1388

Apr. 22

1388 Apr. 23

10. Pf. Ruprecht I ergänzt den Neumarkter Spruchbrief vom 15 Merz 1388.

1388 Apr. 23 Heidelberg.

M aus Münch. R. A. Urkk. Salzb. Erzstift VIII, fasc. 6 or. mb. c. 8 sig. pend. mit der gleichzeitigen 30
Ueberschrift auf der Rückseite herczog Rueprechts spruchbrif zwischen meiner herrn von Beyern
und des reichs stet von des kriegs wegen gen dem von Salczburg; eingeschaltet ist der Neumarkter
Spruchbrief vom 15 Merz 1388 und in diesen der Anlassbrief der Rheinischen Städte vom 18 Merz

1388.

N coll. Nürnb. Arch. Konserv. cod. 673 (außen 248) fol. 70-78b mit der Ueberschrift des Stückes Daz ist 35 der awzspruch den hertzog Rupprecht zů Heydelberg zwischen seinen vetern den herren von Beyrn und gemainen steten getan hat, die Einschaltung nicht ausgeführt.

B coll. Ulm. St. Bibl. cod. Ulmensia 5577 fol. 11b-136.

Steht auch im Frankf. St. A. cod. Stätte bündniß d. St. in Schw. Fr. und am Rh. f. 53a-55a nr. 59, und
im Münch. R. A. Stadt Regensburg Literalien Stadtbuch secundus liber cop. chart. coaev., und in 40
Straßb. Sem. Bibl. Wenckeri excerpta 1, 124b-127b.

Der Anfang von art. 2 gedruckt bei Gemeiner Regensb. Chr. 2, 246 nt. *
und bei Vischer nr. 303.

Regest in Reg. Boic. 10, 223

a) wol nicht Rútlingen ist gemeint. b) so und nicht Frådenberger zu lesen? c) or. obg.

vom 8 Apr. (fer. 4 post Ambrosii) bis 6 Mai (fer. 4 post Walpurgis) des Jahres 1388 die Notiz Item ez kost die vart, die Jobs Tetzel tet gen Amberg zů herzog Rupreht von der prantschatzung und ubergriff wegen, die man den

unsern in dem krieg und auch dornach getan het, mit 45 allen sachen 44 lb. und 7 sh. hl. Am Rand von derselben Hand punt.

1388

1388

Wir Ruprecht der elter von gotes gnaden pfaltzgrave bij Rine des heiligen Romschen riches obirster truchseße und hertzog in Beyern bekennen uns offenbar mit disem brif: Apr. 28 als die hochgepornen fursten Stepfan Friderich und Johans gebruder pfaltzgraven bij Rine und hertzogen in Beyern unser lieben vettern fur sich alle ir helffer diener und die 5 iren off ein sijte, und die erbern wisen lute die gemeynen stete die den bunte in Swaben in Beyern und in Francken halten fur sich alle ir helffer diener und die iren und als von dez erwirdigen herren des ertzbischoffs von Saltzpurg wegen off die ander sijte, umb iren krig und tzweyunge an uns gegangen sint, als wir von beden sijten anlaßbrife1 daruber haben, und wir uns auch derselben sachen zu der zijt angnomen haben got zu 10 lob unserm herren dem Romschen konige und dem heiligen riche zu eren und dem gemeynen lande zu notze zu troste und zu friden, und auch zu der zijt zum Nuwenmarckt off den sontag judica in der vasten nehstvergangen eyns teils darumb uzgesprochen haben waz wir zu derselben zijt uzgesprechen mochten, und daz beden parthien verschri- Merz 15 ben und versigelt geben haben, der uzspruchbrif von worte zu worte hernach geschriben stet 15 [folgt der Neumarkter Spruchbrief vom 15 Merz 1388, eingeschaltet darin der Anlaßbrief der Rheinischen Städte vom 13 Merz 1388], des brachten wir hertzog Ruprecht der elter die obgenant sache des uzspruchs fur unsern herren den konig. diewile wir ym und dem riche daz zu eren getan hetten, so det er darzu sin gnade daz die richtunge und sûne mit sinem willen und wolgefallen gegangen ist. und wann wir hertzog Ruprecht der elter 20 vorgenant bede parthien in den obgenanten sachen off dem obgenanten sontag judica nehst- 1388 vergangen nit vollen uzgesprechen mochten, diewile wir bede parthien umb alle obge- Mer: 15 nanten stucke nit eigentlich verhort hetten oder anders daz yn nod were fur uns zu brengen, darumb beschieden wir den obgenanten parthien beder sijte eynen andern tag fur uns gen Heidelberg off den sontag virtzehen tage nach ostern genant zu latin mise25 ricordia domini nehstvergangen zu nacht da zu sin als oben in dem uzspruchbriff2 geschriben stet, und off denselben tag kamen die obgenanten unser vettern hertzog Friderich und hertzog Johans und auch der obgenanten gemeynen stete frunde, die uns auch von beden sijten ir rede furgaben und erzalten und daz doch da in etlichen stucken nit eigentlich gein eynander verantwerten noch ir kuntschafft bewisten. darumb entscheiden wir 30 die obgenanten parthien beder sijte aber fruntlich und dest folliclicher mit wolbedahtem måde nach rade der fürsten und herren und ander unser frunde und getruwer, die wir iczund dabij gehaben mochten, in aller maz als hernach geschriben stet. [1] zum ersten daz die obgenanten parthien beder sijte igliche fur sich ir helffer und diener und ouch die iren, als verre es ir iglichen antriffet, den obgenanten unsern uzspruch, den wir 35 zum Nuwenmarckt gesprochen haben, wo daz nit vollenczogen were, veste und stete halten sollen getruwelich ane alles vertzihunge irrunge und geverde. [2] darzu umb dez erwirdigen herren des ertzbischofs von Saltzpurg siner diener und der sinen gefengnis als zu Reitenhaselach geschach, als wir uzgesprochen haben3 daz er und die sinen irs gefengniß solten ledig sin und doch sumeniß daran gescheen ist, als wir 40 bede parthien off disem tage zu Heidelberg daruber verhort haben daz derselbe ertzbischoff und die sinen noch nit ledig sin: darumb entscheiden wir fruntlich anderwerbe, daz unser vetter hertzog Friderich den obgenanten ertzbischoff und alle die sinen, die zu

e

a) M bunte? bunte? b) B in Rasur als. c) B über Rasur mit. d) M fürsten? fursten? e) diener und ouch add. B.

1 Darunter sind wol die früheren vom 13 Merz 1388 45 zu verstehen, die wir mitgetheilt haben. Auf diese Vermittlungsthätigkeit Ruprecht's I bezieht sich auch wol die Stelle in einem Schreiben Pf. Ruprecht's des jüngsten an Nürnberg vom 22 Juli 1888: wann ir selber wol wizzen, daz sich unser alter herr in den sach freuntlich gearbait Deutsche Reichstags-Akten II.

hat und noch gern tût, ob di zu einem guten end mocht
kumen, dat. Cham Mar. Magd. 1388, im Nürnb. Archiv-
konserv. cod. 278 fol. 32 a.

2 Im Neumarkter Spruchbrief vom 15 Merz 1388 art. 5.
3 Vgl. ib. art. 4.

5

1888

Apr. 12

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