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götlichs Rechtens in khainenweg vorsin welten. Darumb unbillicher Wise von ihnen und Euch fürgeben würdt, als möchten sie kheins Rechtens bekommen. Das alles und die Erbarkeit, die jedem das Sein läßt und gibt, wollendt bedencken und Euwer uffrurig Fürnemen abstellen. Und begern des Euwere schrifftlich Antwurt by disem Botten. Datum zu Fryburg im Bryßgow uff Fritag nach unser Frauwen Tag Conceptionis Marie Anno 1524.

Prelaten und vom Adel im Bryßgow, auch die
Geordneten, von Stetten, Embtern und Land-
schafften im Sundtgow, Elsaß und Bryßgow 2.
jezt zu Fryburg im Bryßgow versamlet.

CI. Dieselben an die Städte Rheinfelden, Laufenburg und Säckingen.

Wir

(9. December 1524.)

Dir fügen Euch zu vernemen, wiewol die lupffischen Unterthanen zu Bondorff und andern Orten des Walds gesessen, ihrn Ußtrag erlangt, also daß sie nach uffgerichtem Anlaß wissen, wie und wo sie ihr Recht suchen und finden söllen; daß sie sich doch desselben nit benügen lassen, sonder bewegen sie anderer Herrschaften ihr Unterthanen auch zu Widerwillen, als jezt den von Villingen mit ihrn Unterthanen im Brigenthal beschehen ist. Die vermeinen sie in ihrn Anlaß zu verfassen, und sie in ihrer Ungehorsam wider dieselben von Villingen zu handthaben, das doch wider den klaren Verstand des Anlaß und aller Erbar- und Billicheit ist. Darumb wir uff der von Villingen Bericht und Ansuchen uns ylengs hieher haben zusammen verfügt und gerate schlagt, wie der Sach zu thun, damit unser gnädigister Herr und Landsfürst und wir all sine F. D. Unterthanen, dieser großen Bes schwerung und muttwilligen Empörung absein möchten. Und haben uns deshalben ylenz entschloßen, daß wir den gemeldten Unterthanen, die in Anlaß stend, schriben wellen, dieser Sachen genglich abzusten und dem Hus von Österrich sein Unterthanen onverfürt und onbeleidigt zu lassen. Diewil wir aber nit wiffen mögen, ob sie solchem Beger statt thun werden oder nit, haben wir dazwischen unser Ehr und Eid halb, so wir dem löblichen Huß von Österrich schuldig sind, ett

lich Kriegsvolk zu Roß und Fuß verordnet anzuziehen, ob sie ihrn Mutwillen je fürtriben welten, daß wir dagegen handlen köndten. Und begern deshalben an Euch als unser lieb Fründt und getrüwe Nachpurn, die des Hus von Österrichs Wolfart nit minder, dann wir, zu retten schuldig sind: daß ihr mit euwer Macht und Hilff uff wither Manung ouch uff fient, mit uns den nechsten gen Fryburg und Villingen zu ziehen und zu helffen, solch groß mutwillig Ungehorsam abstellen und hinlegen; dann unser gnedigister Herr und Landsfürft und alle Erbar- und Oberkeit mögen je sollich unehrbar Fürnemen nit erlyden noch gestatten. Hat aber jemang gepurlich, zimblich und ehrlich Beschwerden gegen uns sammtlich und sonderlich, so wollen wir uns zimblichs, billichs, ehrbars und götlichs Rechtens und Ustrags beflissen, und nyemang wider billichs ich zufügen. Hoffen und meinen ongezwivelt, ihr werden Euch hierinne mit Hilff, Rat und Bystand zu Recht und Billicheit gegen uns halten und beslissen, als wir hinwider gegen Euch ganz geneigt und willig sein welten. Unser Beger ist auch sonderlich, daß ihr yleng euwer Botschaft zu dem Statthalter, EinningsMeister, Achtmanen und Gemeinden des Schwarzwalds by Euch verordnen, ihnen dise Meinung fürwenden, anzeigen und by ihnen handlen und vermögen wellen, daß sie sich wider des Huß Österrichs Unterthanen nit bewegen lassen, noch diesen ungehorsamen Leuten Hilff oder Bystand thugen, sonder uns uff wither Ervorderung zuziehen. Das werden wir uns zu ihnen versehen und mit Lib und Gut vers glichen; begern des euwer yleng schrifftlich Antwurt by diesen Botten, uns darnach haben zu richten. Wir hetten Euch und den Wald zu diesem Tag auch beschriben, so hat es Ile halb nit sein mögen. Damit auch unser lieb und gut Fründt von Waldshut von dieser Empörung und Uszugs nit Verdencken oder Schrecken empfahen, als ob es über sie gehe, so wölt ihnen das ouch mit pesten Fügen früntlicher Gestalt zu wissen thun. Wir versehen uns zu ihnen nicht dann aller Ehrn und Zimblichkeit. Datum pleng zu Fryburg im Bryßgow uff Fritag nach unser Frauwen Tag Conceptionis Marie Anno 1524.

Ouch lieben Fründt! Wir hören, daß die uff dem Wald das Goghuß zu Sant Blasien abermals understanden zu überfallen. So aber dasselb unserm gnädigsten Herrn und Landsfürsten, auch wider alle Billicheit ist, begern wir, daß ihr yleng ein Botschaft zu ihnen ordnen und solch Fürnemen abstellen, als ihr unserm gnäd. Herrn Euch selbs and Landen und Leuten schuldig sind. Datum ut in litteris.

CII. Burkhart von Schellenberg an die Stadt

Villingen.

(9. December 1524.)

Lieben und guten Fründ und Nachpurn. Uff min nächst Schriben

Euch gethon, mit finem Inhalt ungeferlich, wie und was maß ich unsern Schulthaißen zu dem alten Hufen abgefertiget hab, und was ihm alda zu Antwurt worden sey, ouch wie uff hüt Frytag auch unser lieben Nachpurn von Rotwil, auch zu dem neüwen Hufen, so zu Unading en ligt, reyten, allda nochmals uff unser Pitt gütlich Weg und Mittel zu suchen; das sie dann gethon, und sind also mit ihrem Fürtrag komen und fürgeben, ist der Hoptman Hanns Müller ouch ander und die maisten alda gewesen. Erstlich haben die Gesandten unser Nachpurn von Rotwil ihnen fürgehalten, daß sie von minem Bruder mit, ouch den unsern zu Hüfingen zu ihnen abgefertiget, Mittel und Weg zu suchen, damit der Handel zwischen uns hingelegt, und sie, die Purn, zu ihren Wyben und Kinden komen möchten mit mererm Inhalt. Daruff sie geantwurt, sie mögen lyden, daß man mit vorwissenden Dingen darin handle; wo es ihnen gefall, wöllen sies annemen, wo nit, so wöllen sies nit annemen. Daruff aber die Gesandten von Rotwil begert, ob sie doch das Mittel, so die von Hüfingen angenomen und fürgeschlagen haben, ouch anzunemen lyden möchten; das haben sie gar abgeschlagen. Und zum dritten durch Botschaft, der Høptmann mit sampt andern die Antwurt geben: wie daß sie niemands in ihren Anlas nemen, es fyen aber die wie ihre früntlichen Nachpurn zu ihnen komen und begert, sie sollen ihnen zu Recht helfen; fünden sie sie, dwil sie nichts dann das götlich Recht begeren, nit verlaußen, sondern sie wöllen ihnen zu Recht helffen 2c. mit mererm Inhalt.

Dann zum vierdten so haut die gedacht Botschaft Hannsen Müllern die Tröwwort, so er den unsern von Hüfingen gethon fürgehalten; haut er deren alle gelögnet, das den unsern von Hüfingen nit wenig sonder hoch und vast beschwert. Was Globens da sey, mögen ihr als die verständigen ermessen. Also sein die Gesandten von Rotwil wieder abgescheiden. Das Alles hab ich Euch nit wöllen verhalten; ist ouch meins lieben Bruders, mein, ouch deren von Hüfingen

früntlich und nachpurlich Pitt, ihr wollen uns von Stund an on Berzug einer schriftlich Antwurt, Ratschlag wie wir uns wyter im Handel schicken söllen, zugeschriben uns wissen laußen. Dann wyter lieben Fründ und Nachpurn, ich schick Euch hiemit verschlossen ein Missiw von minem früntlichen lieben Bruder, wie ihr seins Inhalts vernemmen werden und was ihr uns mit sampt den euwern rauten, wöllen wir on Verzug thun. Dann on euwern Raut habe mit minem Bruder nit wöllen vorrucken, dwyl er vor in der Reis ist, und niemand nicht darzu will thun; damit man nit sprech, wir zwen haben den Krieg ange fangen. Was ihr uns hierin rauten, wöllen wir gehorsam und willig sein. Dann wyter will ich Euch unverhalten haben, daß bayd unser gnädig Herrn von Fürstemberg nit anhaymsch; was aber ihr Gnaden Mahnung sey, ist mir zu wissen unmüglich. Datum in Yl uff Frytag nach Conceptionis Marie umb Mittnacht zu Hüfingen im 24. Burkhard von Schellenberg zu Hüfingen.

Beilage.

Früntlicher lieber Bruder. Es ist min Schwager, Hanns Jerg von Bodmann, Nächt umb dry, mit 15 wolgerüster Knecht zu mir gen Ach komen, und mit seinen Pferden, und will nun selbs mit dran. Ich bin Häggelbachs Bruder umb achte hüt auch mit ettlichen Knechten warten, haut der Vogt von Nellenburg anzaygt, auch mir zu schicken. Darumb so werden kurz zu Raut, dann der Krieg gaut im Seckel an. Ich wills lieber zu Hüfingen in unser Lyferung haben. Darumb wann ihr nit durch künden kommen, so wer das best, wir zugend an. Lauß mich von Stund an wissen, was ich thun soll. Ich hab wol ettliche Pferd beworben, aber ich empeit ihnen nit, bis ich Beschaid weiß. Got syg mit uns. Datum Ach umb die nünte Stund Anno 24.

Ich raut, wend die Purn nit Frid geben, daß wir mit ihnen druff hauend, mit Todschlag, Raub und Prand; so wissen wir, daß wir im Krieg sind. Also uff dem Kropff sizen ist nit gut, es haut kain Not; man fachs an minen Dorffern an.

Hanns von Schellenberg.

CIII. Die Landstånde von Vorderöstreich an die Bauerschaft von St. Blasien.

Unfern

(10. December 1524.)

nsern Gruß zuvor, erbarn lieben Fründt und Nachpurn. Wir werden bericht, daß ihr Euch abermaln empörn und villicht im Willen haben söllen, das würdig Goßhuß zu Sannt Plasien und andere mehr zu überfallen und zu schedigen; das wir Euch doch als frommen alten Öfterrichern, die von ihren Voreltern har und je und je das Lob gehapt, daß ihr Euch aller Erbarkeit beslissen haben. Darumb ob ettwas an der Sach wär, so pitten und begern wir uff das allerernstlichist, ihr welt die fromen hochlöblichen Fürsten von Österrich und bedencken, wie das gemeldt Goghuß in derselben Oberkeit Schuß und Schirm ift, und gewaldtigs oder mit der That nichts fürnemen, sonder Euch fridlich, früntlich und nachpurlich halten. Hand ihr dann etwas zimblicher Spruch und Vordrung an dasselb Goghus oder ander, so wissen wir unsern Fürsten dermaßen eins gnädigen fürftlichen Gemüz zu sin, daß sie Euch billich, zimblich, onverzogenlich Recht widerfarn werden lassen. Darzu wöllen wir Euch auch so vil uns immer möglich ist fürdern. Darum laßt Euch nyemang bewegen und übergehen die löbliche Fürsten von Österrich nit. Seßen auch nit von uns als den gemeinen Stenden, das wöllen wir uns redlich zu Euch versehen und mit unsern Liben und Guten nachpurlich und trüwlich verglichen und verdienen. Und wiewol wir uns hierinne versehen, ihr werden Euch erbarlich, zimblich und ehrlich halten, so begern wir doch euwer onabschleglich, nachpurlich und früntlich Antwurt, uns darnach wissen zu richten. Datum uff Sambstag nach Conceptionis Marie Anno 1524.

Beilage.

Disen Brief habendt die Purn von Langhansen nit annemen wollen, sondern ihm zu Antwurt geben, fie figen dem Abt zu Sant Plasien nicht verwandt, dann sie haben ihm ihrn Eid, damit sie ihm verpflicht, uffgesagt.

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