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ihrem Bevelch gehört; die haben mit vil früntlichen Worten ihrem Gepruch nach anzeigt: nachdem sich zwischen F. DI. unserm gnädigen Herrn und den von Waldshut etwas Irrung erhebt, fyent sie von ihren Obern abgevertiget, dergstalten, daß sie als Mittler in solcher Sache handlen und den von Waldshut zu Friden und Ruw verhelffen und Krieg und Uffrur verhüten sollen. Und damit an Marggraffen begert, so verr ers fiden mög, wellendt sie by finen Gnaden sizen und helffen die Sach hören und vertädigen. So haben wir angezeigt, daß wir für uns selbs aus nachburlichem Gemüt und Willen erschinen, also daß wir verhelffen wollen die von Waldshut widerumb in Gnad und Ruw zu bringen, und mögen lyden, daß sin F. G. Mittel im Handel such. Was wir denn nit erheben mögen, das wellen wir doch trüwlich by F. D. und J. D. Regierung sollicitiren, damit die von Waldshut zu Gnaden kämen. Also find die von Waldshut dargestanden, haben durch einen Redner zu Basel der by ihnen gewesen ist fürtragen lassen: sie hätten ihrer Werbung nach verhoft, die Bottschaften von Zürch, Basel und Schaffhusen sollten by ihnen gestanden und ihnen beholffen wo rätlich gewesen; wo aber solchs nit sin, so möchten sie liden, daß dieselben bi dem Marggraffen als Mittler sigen, doch in uns als die Parteyischen wollten sie solchs nit verwilligen. Daruff haben wirs bi unserm vorigen Erbieten bliben, und uns der von Waldshut unbillig Anzeig nichts bekümbern laßen. Und wiewol die von Waldshut vor gütlicher Suchung ihrer Ursachen darthun wollen, wie sie in diese Handlung getrungen syent, so haben wirs doch nit hören, noch uns zu einer Parthie machen wöllen. Daruff ist der Marggraff fürgefaren, hat zuerst mit den von Waldshut gehandelt und sie umb gütlicher Mittel der Sachen angesucht. Darüber haben sie nach vil Worten yest on Not je schriben, zu Antwort geben, und ihr Beger daruff gestellt, daß man ihnen zuvorderst ihren Costen geben und abrichten; zum andern so soll sie F. D. noch Niemands durch Mandaten ader ander Weg vom Evangelium abdringen, dann sie wölten dasselb durch Doctor Balthasar oder ander fry verkünden laßen und das Gottswort halten nach ihrem guten Bedunken. Item umb vergangen Handlung soll sie auch F. D. nit straffen bürgerlich noch pinlich, gemeinlich noch sonderlich und sie by ihren Friheiten bliben laßen und über solchs alles Brief und Sigel geben..

ין

Wir

LXXXIII, Dieselben an Dieselbe.

(5. November 1524.)

Dir haben dise ganze Wochen mit den von Waldshut gütlich ge= handlet und demeder unser gnäd. Herr der Marggraf, die Gesandten von den Stätten Zürch, Basel und Schaffhusen noch wir üchts erheben noch finden mögen; dann sie haben des Coftens und anderer Sachen halben so beschwerlich Anvordrung gethon, daß wir darinne gar nicht bewilligen noch zusagen oder annemen wollen, wie Ihr denn von den Gesandten us dem Sungau und Elsaß, die ilends auch zu üch komen, grundlich vernemen werden. Und diwil diser Handel ganz beswerlich anzusehen und zu besorgen ist, es möcht ein Landskrieg und vil Blutvergießen darus erwachsen, so raten wir als gehorsam getrüw Unterthanen und pitten, E. G. und Gunst wöllen unserm gnäd. Herrn und Landesfürsten allen Ständen, Landen und Lüten zu gut ylends einen Landtag usschriben, namlich uff Sambstag nach Martini (12. Novemb.) nächstkünftig, also daß yedermann uff Fritag ze Nacht davor by üch an der Herberg sye und helffen raten, handlen und bes schließen, was uff der von Waldshut Ervordern ze thun oder ze lassen fye. Und Ihr bedörffen Niemants denne die von Prelaten und Adel ervordern. Wir wöllends unter uns versehen, daß yetlicher von Stetten, Aemtern und Landschaften für sich selb uff solchen Tag kommen soll. Wir habendt auch nit me dann 10 Tag Anstands von den von Waldshut erlangen mögen. Dis alles verstond von uns trüwer und gehorsamer Meinung. Wir geben üch auch zu erkennen, daß wir so vil erfaren haben, daß gmein Eidgnoßen künfftig Wochen zusammen fommen werden zu Lucern; ob E, G. und Gunft gut bedächte, das selbs auch ettwas zu handlen. Es steht wild seltsam und sorglich hie oben, die uff dem Wald habent sant Blesin ingenomen, zu denen haben wir ylends unser Bottschafft geschicket, in was Gftalt doch solchs geschehen sve. So wird uns anzeigt, allein darumb, damit die Eidgnoffen nit darin husen. Damit thund wir uns E. G. bevelhen.

Datum ylends uff Samstag nach omnium Sanctorum by an gendem Aubendt. An. 24.

LXXXIV. Freiburg an die Regierung zu
Ensisheim.

(29. November 1524.)

Wolgepornen edlen firengen hochgelerten und vesten gnädigen und

günstigen Herren. ́E. G. siennt unser gutwillig geflissen Dienst allezeit zuvor. Uff hüt haben die von Lauffenberg ihr Botschafft by uns gehapt, und ettlich Salbetter auch fünfzig oder sechzig Knecht in Besagung begert, so ihnen dann uff nechstem Landtag zu Ensisheim und sunft vil Hilff und Troft zugesagt worden; haben wir sie jezt mit Salbetter abgefertigt, auch der Besagung halben trostlich Antwurt geben, daß ihnen die fürderlich zukomen soll, damit sy wol zufriden find. Darumb so ist zu Ew. Gnaden unser ernstlich Pitt, ihr wolt die Sache treuwlich fürdern und die sechzig Knecht under die Stende anlegen, auch dieselben mit einem fromen erbarn Hauptmann vers sehen, also daß die von Lauffenberg vom Hauptmann und Knechten on böß Wort bliben; so werden die andern von Stetten und vom Wald defter mer Trost und Herz darab empfahen, und villicht solch Besagung by ihnen auch thun lassen. Was sich dann unsers Theils in dem und andern gepurt, das wollen wir gehorsamblich und treuwlich helffen erstatten; und wiewol wir khein Zwivel tragen, ihr sigent selbs in Handlung und Fürsorg dieses alles nach Notturfft zu fürsehen, so wir üch dannocht der von Lauffenberg Werbung jezt nit verhalten wellen. Datum uff Sant Andres Awbendt Anno 1524.

LXXXV. Die Regierung zu Ensisheim an die Stadt Freiburg.

(30. November 1524.)

Demnach und Ihr minen gnedigen Herren Landtvogt Regenten und

Räten in obern Elsaß die Besagung zu Louffenberg berürend zuges schriben, als ob man die uf die Stend ustheilen sollte 2c. Daruf haben mich mine gnedigen Herren beschickt und daßelb ewer Schriben hören laßen, und mich des Zusagens, so zujüngst zu Rinfelden denen

von Louffenberg, Seckingen, Rinfelden und Waldtlüten beschehen, ers mant, wo sie Besaßung nottürftig, daß alsdann Ihr und die Stett im Bryßgew dieselben mit Knechten, Pulver Bley Geschüß Profant und ander Notturft versehen wollen. Diewyl nun beyde Landschaften by einander gewesen, und so sich derglichen Val by uns ouch zutra= gen wurde, glicher Gestalten erbotten haben; so achten mine gnädige Herren obgemelt für gut, daß Ihr yeßund die Besagung Louffenberg betreffend uff Üch nemen und die versehen, dann solt man die Stend und namlich den Adel darum anlegen, daß der zu Roß und Fuß dienen müßt, möcht in ander Weg mehr Nachtheils dann Fürftands gebären. Deshalb ich uß guter getrüwer und erlicher Meinung Üch miner Herren Rat und Gutbedunken im besten nit wollen verhalten und acht, Ihr mine Herren wißt Üch fürter darin wol zu richten. Datum Mittwoch Andree An. 24.

Valentin Leymer, Schulthes zu Ensisheym.

LXXXVI. St. Blasien an den Hofrath zu
Inspruck.

(30. November 1524.)

Ewer F. D. bring ich beschwerlich für, gnädigklich zu vernemen,

daß ungefarlich umb die Zeit, so die Eidgnoßen zu Waldshut gelegen find, vor ettlichen Wochen ein Geschrey usgangen, daß die von Waldshut und die Eidgnoßen, so darin gelegen, min Herren von St. Blasy im Goghus zu überfallen willens syen. Darus gefolgt, daß des Goghus Lüt jensit der Schwarzach sich vernemen laßen, als ob sie mit ettlichen Mannen ins Closter das ze beschirmen fommen wölten. Dwil aber min Herr nit gewißt, wes er sich selbs zu ihnen versehen sollen, auch eh dann er ain gruntlich Wissen gehapt, den Costen zu liden nit gelegen gewesen; hat er zu denen vom Wald und auch denen jensit der Schwarzach geschickt, ihnen laßen danken und ansagen, daß von Unnöten sig, noch zur Zeit yemand ins Closter zu schicken; aber daby gebetten, daß sie ein Botschafft us ihnen uff minen Coften vers ordnen, so woll er auch yemand darzu geben und zu denen von Waldshut schicken, sie erfragen weß sich min Herr zu ihnen versehen söll. Das haben die vom Wald abgeschlagen, gesagt, sie sigen

vor by denen von Waldshut gesin, und von ihnen gehört, daß sie mim Herrn nichts begern ze thun. Und die jensit der Schwarzach haben ettlich hiningeschickt, was sie aber für ein Antwurt bracht oder geschaft, deß hat min Herr noch kein Wissen. Nach diesem haben die vom Wald ein Gemeind gehalten. Da min Herr zu ihnen gefchickt und laßen ansagen, er hab ettwas mit ihnen zu reden, mit Bitt ihne ze hören; aber sie habend ihm Antwurt geschickt, er soll selbs nit kommen auch sunst kein geistlich Person, er mög aber wol ein Amtmann schicken: und ihr Gmein für sich gehalten, und danach mins Herren Amtmann befolhen, ihm ze sagen, daß sie ihm den Eidt, die Eigenschafft, Läs, Gefäll und Tagen abkünden. Und habend uß ihnen vom Wald ungefarlich 200 usgeschoßen, die dem Amtmann glich bald nachgezogen, und vorhin zu mim Herren geschickt, laßen ansagen, daß er uff so vil als ihr sigen, kochen lassen sölle. Denen min Herr bis und vor die Port entgegen gangen; gefragt, was ihr Meynung sig, die kein Antwurt geben dann daß sie guter Meynung da sigen. Uff die Nacht sind von jenen jensit der Schwarzach zu den vorigen 200 noch 300 komen, also daß ihrer by 500 und mit dem zugelouffnen Volk wol 700 worden, die vom Zinstag bis an Fritag im Gotshus gelegen, denen auch min Herr müßen zu essen und trinken geben und ein großen Costen liden. Als sie nun also des Ends gelegen, hat der Hauptmann unter ihnen von Graff Sigmunds Handlung angefangen zu reden, und daby anzeigt, als ob min Herr gegen den Unter thanen vil Nüwerungen gemacht, deß sich aber min Herr verantwurt mit Beger, er soll doch anzeigen, der Zit er im Gothus auch Großkeller und Herr zu sant Blesy geweßt, das nun ob 30 Jarn, daß ein einiche Nüwerung gemacht fig. Daneben haben dry von den acht Mannen vom Wald min Herrn gefragt, ob der Amptmann ihm auch gesagt, was sich ein Gemein berett und entschloßen; daruff min Herr geantwurt: ja er hab ihm wol ettwas gesagt, aber sie sollen ihms auch sagen. Dagegen sie geredt, so der Amptmann ihms gesagt, so figs genug. Und als sie ihms nit sagen wöllen, hat min Herr zu ihnen geredt: er acht, es sig ihr Meynung nit, wies der Amptmann gesagt, sonnder hoff er sie werden ihre Eid. bedenken, die uffgerichten Verträg ansehen und Brief und Sigel halten. Darüber sie ihm aber gar fein Antwurt geben; auch zu denen gesagt von der Schwarzach: sie ruffen für und für an, sie by Recht blyben zu laßen ob sie ihn auch by Recht bliben laßen wöllen? Dann im Donstag habend sie sich

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