Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

LXXVIII. Die - Regierung zu Ensisheim an die Råthe und Sendboten von Städten und d Land= schaften der vordern öftreichischen Lande auf dem Tage zu Rheinfelden.

Uns

[ocr errors]

(29. October 15244)

.1 蜜

ns haben die hochgelerten und veften unfrer lieb gut Fründt und Mitregenten, Doctor Jacob Stürzel und David von Landegf, als die von dem Tag zu Newenburg widerumben by uns ankomen seyn, mit getrewem Flyß angebracht: daß Ihr zulegt by ihnen gesucht und geworben, wo ye die von Waldshut die Myttl, daruff Ihr zuvorderst mit ihnen, wie dann Ewer Abscheydt mit den genannten unsern Gesandten zu Newenburg gewesen handlen sollen, nit annemen wolten, daß wir dann bewilligen sollten, daß Ihr daruff handeln möchten, daß die F. Dt. umb das, so die zu oder an die genannten von Waldshut zu sprechen hat oder zu haben vermeinte, fie by Recht vor Fürsten, die Ihr ihnen benembt haben, bliben lassen, und daß wir dasselbig zusagen und uns darinnen der F. D. mächtigen sollten. Dwyl wir aber daselbig glich als wenig als das ander, so Ihr an die obgenannten unsere Gesandten zu Newenburg begert, zu thun haben, auch ußerthalben unsers Gewalts und Befelchs ist, und on der F. Dt. Vorwissen und Bewilligen nit zu erstatten hetten; wie gar wir Üch in Warheit sonst zu willfären geneigt weren, so laffen wir die Sach, wie die bemelten unsere Gesandten von Üch zu Newenburg abgescheiden seyn bliben, und wissen darinnen keyn Enderung zu thun' oder uns witter zu begeben; mit Bitt, Ihr wollt uns das nit ver argen und funft als getrew Unterthonen das nüßeft und beft für die F. Dt. und derselben Lande und Lüt und dormit auch nit also Ihrer F. Dt. Repútag und Herrlickeit von ihren ungehorsamen Unterthanen so gar veracht und verkleynt werde, handlen als Ihr dann deren, derglichen Üch selbst zu gut zu thun schuldig, und uns nit' zwiffelt, Ihr geneigt seyn. Das wollen wir zu der Billichheit umb Üch verdienen. Datum Ensisheim den 29. Tag Octobris An. 24.

[ocr errors]

Unterm 15. November 1524 erklären nun: „die von Prälaten, Ritterschaft, Städten und Landschaften des Elsaß, Sundgau, BreisDeutscher Bauernkrieg 1524.

8

gan, Schwarzwald, der dysi Rheinfädte and Villingen, Freiburg and Bräunlingen, so auf jeg Samstag verschinen (12. Nov.) zu Ensisheim auf dem Landtag bet elnander versammelt gewesen," an den von ihnen selbs zur Bermüthing etsuchith Markgrafen Eerst zu Baden: es fei dem Regiment zu Ensishein ein Bevelh von Fürstlicher Durchlaucht zugekommen, also, daß nach Inhalt und Ausweisung desselbigen den Ständen nit hat zuften oder gebüren wollen, ohn F. D. Vorwissen fürter sich in diese Sachen und Handel einzulassen." Deßhalb wolle sie der Markgraf „gnädiglich entschuldigt haben u. s. w.“

[ocr errors]

LXXIX. Die Gesandten zu Rheinfelden an die Regierung zu Ensisheim.

[ocr errors]

(31. Dctober 1524.)

2

ls wir dem Abschid nach uff gestern hieher komen, sind uff hüt der von Waldshut Bystander, nemlich die Botschafften von Zürch, Basel und Schaffhufen vor uns erschinen und haben begert, daß wir sie in Gegenwärtigkeit der von Waldshut gütlich ihrs Bevelhs vernemen wollen, unter vil und mancherley guten, früntlichen Worten, wie ihr Gepruch ist 2. Druff haben wir uns bedacht und ihnen gesagt", diewil hievor unserm gnädigen Herren Marggraf Ernsten zu Baden ic verwilliget, in dieser Sach Gütlicheit zu suchen, deß Zukunft wir alle Stund warten spent, so wissen wir noch zur Zit mit ihnen ichts zu. haudlen, sondern wollen wir des Marggrafen warten, mit Bitt, ob sie ichts zu werben hätten, daß sie auch gütlich verzichen wöllen. Deß sind sie willig gewesen und werden wir also mit dem Tag verzihen, ob der Marggraf kommen würd, und darnach zu den Sachen griffen, so vil wir von Üch in Bevelh haben. Wir versehen uns aber nit vil Guts, dann wir hörent daneben, daß die von Waldshut nichts schaffen lassen, ihnen werd dann für den Coften versprochen. So sols len sie ihren Prädicanten Doctor Balthasar auch wieder bei ihnen haben. We dem also, wär es ein bos Zeichen. Das alles haben wir Üch in der M by Häfelin nit verhalten wöllen. Actum uff Mons tag Allerheiligen Abends An. 24.

LXXX. Markgraf Ernst an die Gesandten der vorderöstreichischen Landstände zu Rheinfelden.

(31. October 1524.)

Ünver Schriben, barinn Ihr uns bittend, daß wir glends und für

derlich uns in eigner Person erheben, gein Rinfelden verfügen, und in der Sach zwischen Euch und der Statt Waldshut gnediglich handlen wöllen, haben wir alles Inhalts vernommen. Und wiewol uns. allerlei Ursachen halb ganz beschwerlich und ungelegen ist, uns sø plends zu erheben, auch in Ansehung, daß wir, diewil Ihr uns nichts geschriben, deß nit mehr versehen, sonder verhofft hetten, die Sach, diewil die durch die Gefanten der dri Waldtftett, Herrschaft Rhinfelfelden und des Schwarzwald so wit gebracht ist, sollt on unser Zuthun vollends hingelegt worden seyn. Jedoch diewil wir ye Üch und diesen vordern Landen zu fürstlicher Nachbarschaft und gnädigem Willen, and vorab das Hus Österrich vor Schaden und Nachteil zu verhüten gang geneigt und willig sind, so wöllen wir ans uff Ewer Beger glends rüsten und erheben; also daß wir morn allhie usritten, und uff Mittwoch by Üch mit der Hülff Gottes erschinen, und alles das handlen wöllen, das zu Friden und Einigkeit dienstlich seyn mag. Eh haz ben wir unser Gelegenheit halb nit uff fein mögen. Das wir Üch uff Üwer Schriben früntlicher, gnediger, nachburlicher Meynung nit verhalten wöllen. Datum Hochberg uff Allerheiligen Abend Anno 24.

LXXXI. Rathsbeschluß der Stadt Zürich.

[ocr errors]

(November 1524.)

ls dank die frommen Lüt in der Grafschaft Kledaw, so dem_wolgebornen Herrn Rudolffen Grafen zu Suls, unserm lieben Burger? zugehörig, und der Stadt Zürich mit ihr Mannschaft in Kriegsläuffen verwandt und bistandig, ihr ersam Botschaft von gemeiner Grafschaft wegen, vor einem Burgermeister, klein und großen Rat der Stat Zürch gehebt und anzeigt: wie dann sich ihr Nachburn gegen Grafen Sigmunden von Lupfen ettlicher Beschwerden halb empört habent und

widerwärtig worden sind, sich auch zusammen versammelt. Uff das syent und werdent sie us dem Kledam von gedachten ihren Nachburn täglich angefochten and erfordert, auch zu ihnen zu stan oder Ueberziehens von ihnen wartend zu seyn 2c. Und so sie sich ab ihrem Herrn, dem Grafen von Sulz, bißher nüt klagt, sich auch Niemants Handlungen zu beladen Willens syent, ist ihr ernstlich Bitt und Beger gewesen, ihnen zu raten, wie und welcher Gestalt sie sich in disem Handel holten söllent, damit sie bi Hus, Hoff und by dem Frem bliben mögen c. Angesehen, daß sie in der Stadt Zürich Schuß, Schirm und Burgrecht sient, auch ihr Lib und: Gut in Kriegsnöten zu einer Stadt trüwlich segend 2c.

Und als in glicher Gstalt Hans Jakob von Heideck, Vogt zu Küffenberg, uns uff Anruffen der gemelten armen Lüt in der Grafschaft Kleckaw auch geschrieben und begert, Hansen Müller von Bulgenbach und seinem Anhang zu schriben, und zu verschaffen, damit sie die in der Grafschafft Kleckaw unersucht und ruwig lassent, ihnen nit trowent noch ungehorsam machent 2.

Uff folich Geschrifften und Fürtrag, wie obftat, sind der Lantrichter, so des von Heideck Brieff gebracht, deßglich die so von ge= meiner Grafschaft Kleđaw gegenwärtig gewesen, gefragt worden: dwyl dise Uffruren allenthalb zu gutem Theil von wegen des GottsWorts und der heiligen Evangelien (wie die jest klarlich an Tag ge= legt worden) ufferstanden ; ob sie dann den Mandaten, so von einer Stadt Zürich usgangen sind, also daß man das Gottswort und Evangeliën heiter predigen, und was man mit der göttlichen Geschrifft der Bibly und des Nüwen Testaments berühren und bewisen mög, offnen und fry verkünden sölle, auch gehorsam, dem statt thun und dem rechten, wahren Gottswort (wie das jeßt wahrlich fürgelegt wird) anhangen wöllent oder nit, so lang bis daß man mit den wahren Geschrifften beider Testamenten eines Bessern bericht wird.

Uff sölliche Frag haben die Verordneten der Graffschaft Kleckaw geantwort: daß sie an föllicher Frag ein groß Freud und Gefallen empfangen; sie habent auch bisher denen Mandaten ihrs Vermögeng gelebt und syent nochmalen der Meinung, sollichem Gotteswort, wie das jest warlich an den Tag gelegt wird, bis sie eines bessern bericht werden, anzuhangen, und dem mit der Gnade Gottes zu geleben und darzu ihr Lyb und Gut zu seßen..:

1..

Sodann hat Peter der Lantrichter als für sich selbs geantwort:

er habe bisher dem Gottswort angehangt, geloset und sins Vermögens gefolget; aber nit deftminder wölle er fölliche Frag an den von Heideck finen Junkherren langen lassen, dann er deßhalb für Jemants zu anwurten kein Bevelch gehabt, sich auch dieser Frag gar nit versehen.

Und so man sich aber nit anders versicht, dann daß der vorgenannt Hr. Graff Rudolph von Sulg, auch fine Amtlüt sammt gemeiner Grafschaft dem wahren Gottswort anhangen werden; und die, so es mit Bewärnuß der Biblischen, Evangelischen und der Apostolischen Lehr des A. und N. Testaments verkündent und predigent handhaben, in ihrer Landschaft und anderswo ihrs Vermögens schügen und schirmen, sie nit vertriben und, wie an vil Orten beschicht, durchächten, minder uff Gottes Wort weder auff der Menschen Sagungen halten, so lang, bis daß sie durch ihre oder ander gelerten Männer einer » Statt Zürich und dero Verwandten eines Andern und Bessern mit der wahren göttlichen Geschrifft, der Bibly und den heiligen Evangelien ohn andern Menschentand bewysen und bewähren mögen, dem wirt man willig losen und güttlich nachfolgen.

Also uff sölich Antwort gemeiner Grafschaft und guter Zuversicht, so man gegen Herrn Grafen Rudolffen und sinen Amtleuten hat, ist von klein und großen Näten, Hansen Müller von Bulgenbach und seinen Anhängern, so wider Graff Sigmunden von Lupffen ligent, geschrieben: daß sie die in der Grafschaft Kleckaw ruwig lassent, denen nüt tröwent, sie nit schädigent, und ihrem Herrn Graff Rudolffen (von dem sie nit klagent) nit ungehorsam, auch gemeiner Stadt Zürich widerwärtig machent, mit merern Worten hierzu notwendig.

LXXXII.

XII Die Gesandten zu Rheinfelden an die
Regierung zu Ensisheim.

(4. November 1524.)

Uff nächste Schrifft, so wir Ew. Gnaden und Gunst by Häslin

Botten, fügen wir üch ferrer zu wißen: daß unser gnädiger Herr Marggraf Ernst uff aller Seelentag (2. Novemb.) vergangen in eigner Person hieher komen ist, und hat uff gestern Donnerstag (3. Novbr.) die Handlung Waldshut berürend angefangen, und sind namlich der von Zürch, Basel und Schaffhusen Bottschaften zuerst in

« ZurückWeiter »