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sampt Ewerm Begern, allens Inhalts vernomen, und geben üch daruff getreuer und guter Meynung zu verstehn. Wo Jhr durch üch und andere von Steiten, die von Waldshut umb ihr mergklich Uebersehung, begangen Myßhandlung, verachtliche und frefelhafte Ungehorsame zu einer ansehnlichen Stroff, die der F. D. nnserm gnädigsten Herrn genügsam, loblichen und erlichen, uns annemlichen und gemeynen Ständen unser Verwaltigung nuglichen und dermaßen wäre, daß ewer und anderer von Ständen Unterthanen ein Erschrecken, Ebenbyld und Erempel darob empfaben, sich vor solcher und derglichen Myßhandlung und Ungehorsam zu verhüteu und dem nit argers oder bösers nachfolge: daß wir dann anstatt der obgemelten F. D. dieselb, derglichen die loblich, ehrlichen und gehorsamen 'Stände unser Verwaltigung des Costen, der Mühe, Arbeit und Schadens, so über die tätliche Stroff und derselben Fürnemen son wurdet zu verhüten, wol lyden möchten, daß dasselbig gesucht und daruff gehandelt. Wir haben aber wenig Trosts oder Hoffnung darzu, dwil wir us der von Waldshut Schreiben das sy üch thunt befynden und darneben vilfaltig bericht werden, daß sie über ihr alle hievor begangene frevenlich und trogliche Ungehorsame, zuwyder aller Trewe, Ehre und Pflicht, die F. D. ihren Herrn und Landsfürsten, und uns allenthalben beladen, fürgeben und einbilden wollen, daß alle Ungnade und Ungunst, so uff fie erwachsen, allein von Verkündung des Gotts-Worts ursprünglich herfließe, und sie sonst kein ander Ursach noch Verschuldigung der Ungehorsamkeit uff sich wissen: als ob die F. D. und wir Untertrugkher und Verfolger des Gotts-Worts wären, die doch taglichs ohn Ruhm zu schreiben, als christliche Fürsten und Glyder nach allem Vermögen dasselbig zu handthaben und zu beschirmen trachten und gedencken, und uns des kein Mühe noch Arbeyt beduren lassen, wie wir die bübischen und fegerischen Pfaffen und Verkerer desselben Gotts-Worts auch Verfürer des Volcks, deren der Doctor zu Waldshut der Fürnamlichsten einer ist, stroffen und wegkwysen. Us welchem der von Waldshut erdichten und unwarhaftigen Schreiben, Einbilden und Fürgeben, wol zu ver= ston, das sie vermeynen wol und recht gehandelt haben, und darum= ben unstroffbar zu synde. Zudem daß wir auch nun by den zehen Tagen zwen us uns zu Engen by andern Herren dieser Sachen halber gehabt, und noch nit entlichen wisten, was dieselben gehandelt haben, und ob Ewer und anderer von Stetten Handlung derselben Handlung wyterwärtig seyn möchte oder nit. Wir loßen uns aber

gefallen, daß Ihr solichs mit Abschrifft der von Waldshut Schreiben an dieselben wie uns gelangen laffen, und von denen Bescheydt begeren, den werden sie üch, als uns nit zwyffelt, mittaylen. Damit Ihr üch alsdann defter baß hierinnen zu halten wissen. Das wir üch uff Ewer Schreiben und gutwillig gehorsams Erbieten, darinnen begryffen, welichs wir von üch zu sonderm Gefallen haben, zu Antwurt nit wollen unangezeigt laßen. Datum Ensißheym den letsten Tag Septembris Anno 1524.

Statthalter Regenten und Räte im obern Elsaß sovil der noch zu Ensißheym seyn.

Martin Stör, Ritter Statthalter.

N. Babst, Cangler.

LXIV. Dieselbe an Freiburg.

(3. October 1524.)

Wir verfunden üch, daß gefterigen in der Nacht uns von den dryen

Stetten, auch Vogt und Geschwornen des Steins Reynfelden und Eynungsmeystern uff dem Schwarzwaldt geschryben worden ist, daß sich die von Waldshut uff ihr Unterhandlung nichts begeben, besonder in ihrer Veracht und Ungehorsame zu beston und zu verharren vermeynen wollen. Deshalben je der F. D. und unser aller Notturfft erfordern will, daß sie überzogen, geftrofft und wieder zu Gehorsame gebracht werden. Wann nun wir zu sollichem zu taglicher Ußgab dry oder viertusend Gulden bedurffen, so bitten wir mit besonderm Flyß, Ihr wolt uns umb ein foliche Soma am Wechßel oder andern Orten by üch, da Ihr Gelt wyßen, es sye dann uff zymlich Zyl wieder zu bezalen, oder umb ein järlichen Zynß verhelffen, und so es Not und mans haben will, daß Ihr üch darfür verschryben, daß Ihr dann das thun. So wollen wir uns in der besten Form gegen üch verschryben, daß Ihr deren allweg schabloß gehalten werden sollen, und üch harinnen zu Fürderung der notturfftigen Stroff gutwillig bewyßen, das wollen wir umb üch verdienen. Datum Ensißheym den dritten Tag Tag Octobris 1524.

Fürstl. Durchl. unsers gnädigsten Herrn Statthalter

Regenten und Räte im obern Elsak,

Hans Ymer von Gilgenberg, Ritter Statthalter.

LXV. Freiburg an Waldshut.

(3. October 1524.)

uwer jüngst Schriben, so Ihr uns von Fryburg gethan, darin Ihr begern und anruffen, daß wir bei F. D. unserm gnädigsten Herrn, auch seiner F D. Regiment im obern Elsaß und sunst wo fruchtpar und gut sein mag, handlen und pitten sollen, damit Ihr begnadet und nit überzogen werden, haben wir alles Inhalts verstanden. Und nachdem wir daruff unseres gnädigen Herrn Statthalter und Regenten ylendy geschrieben, und Willen gehapt von euwertwegen zu suchen, so ist uns danebend so vil Bericht worden, als sollten unser gut Fründt von den obern dryen Stetten und vom Waldt in Unterhandlung Euwer sten. Deßhalben wir dißmals nicht sonders suchen wöllen, damit eins dem andern nit widerwertig geschehe; pitten und ermanen üch uff das höchst wir mögen, diewil wir wissen und je und je ge= spürt und erfunden, daß üch dieselbigen von den dryen Stetten und vom Wald insonderheit wol meinen, und alle Ehr und Guts gönnen, ob sie Mittel finden köndten, dadurch ihr F. D. Gnade wiederumb erlangen möchten; daß Ihr gietlich darinnen volgen und üch alles deß beflissen, das üch zu Ruwen bringen mag. Und vorab sollen Ihr üch der lutterischen Pfaffen und ihrer verfürischen kezerischen Leren müssigen, by den Sagungen der heiligen christenlichen Kirchen, wie Euwer Voreltern, die on Zwivel ouch gut from Christen gewesen und erstorben sind, bliben und verharren, bis von denen so es zustet ein anders geordnet würdt. Dann daß Ihr vil wollen anziehen, wie Jhr jegt in der Schrifft, so Ihr uns zugeschickt hapt ouch thund, Ihr ha= bend nicht anders gehandelt denn daß Ihr das Gotts-Wort verkünden lassen; das würdt üch by F. D. noch nyendert gnedigen noch guten Willen pringen fennen, in Ansehung, daß üch Euwer Pfaff wyt abgefürt und understanden hat, onerlaupt aller Oberkeyt in den verdampten hussischen, kezerischen Glauben ganz zu pringen, und in alle Ungehorsam zu füren, dem hapt Ihr gefolgt, und ihn über alle Ge= pott und Warnung enthalten. Solten Ihr dann vermeinen, daß Ihr daran nit Unrecht gethan hetten, so möchten F. D. und ihre Regiment und gehorsam Unterthanen gedencken und dafür achten, Ihr hielten sie für Verdrucker des Gotts-Worts. Darumb stand ab und ge= schwigen des mit Worten und Geschrifften, denn Ihr hapt des kheinen

Fug. Ihr mögen auch erachten, solt es in unserm heiligen Glauben also gelten, daß wir einem jeden ußgeloffenen, vertriebnen Münch oder Pfaffen Glauben geben, die heilig Schrifft seins Gefallens uszulegen und der alten auch heiligen Concilien Beschluß und Sagungen abzutriben; so müßten wir doch alle Tag ein Neuws vor Handen nemen und köndten nit reden noch sagen, daß wir ein bestendigen christlichen Glauben hetten. Das wär zum höchsten beschwerlich, das nement zu Herzen und bliben by den alten Sagungen der christlichen Kirchen. Ist ettwas Mißbruchs darynnen, das würdt Gott der Herr uff Bessers richten können. Und empfahen dis unser Schriben guter Meinung als wirs thund; so hoffen wir, es soll üch gegen Gott und der Welt wol erschißen. Ob üch der obern Stett Unterhandlungen nit verfieng und wir des bericht werden, so wollen wir gern understen verrer enwerthalben zu suchen so vit uns zimpt und gepürt. Datum uff Montag den dritten Tag Octobris Anno 1524.

LXVI. Mandat an Städte und Flecken auf dem Schwarzwalde.

(3. October 1524.)

Wir N. N. der F. D. von Österreich unsers gnädigsten Herren

Statthalter und Rät der dreyen Regierungen Insprugg, Ensisheim und Stuttgarten, auch wir die Grafen, fryen Herren, Ritter und Edel so yes uff dem Tag zu Zell verordnet nnd versammlet seyn; embieten. N. N. Schultheiß, Burgermeister Rat und Gemeinden der Stätt und Flecken Villingen, Gisingen, Fürstenberg, Breunlingen, Stüllingen, Leffingen, Neuenstatt, Tiengen, Tengen, Thuneschingen, Rieteschingen Rietpöringen und andern, so mit disem Mandat ermant werden, unsern Gruß und alles Guts zuvor.

Wir haben Martin Hinderegger, Zeiger diß Mandats abgefertigt, und befolhen auf ettlich Anzal Raisig und Fußvolk, so die F. D. und wir in derselben ihrer D. und unserer fürfallenden Notturft, allenthalben bei Euch zu furiren, uszuteilen und Herberg zu be= stellen; wie ihr denn solichs von ihm vernemen werdet. Und ist daruf an Euch in Namen derselben ihrer Dl., auch für uns selbs unser ernstlich Beger, daß Ihr gedachtem Hinderegger also allenthalben

bei Euch die Herberg und Stallungen eröffnet, anzeigen und besichtigen und alsdann nach Gestalt derselben Inhalt unsers Bevelhs die Ustailung obgemelter Anzal Raisig und Fußvolk losiren lasset; Ihr auch bey Euch selbs und den Euern Ordnung gebet, so also obgemelte Zal Volks ankommen, welches von Stund an beschehen wirdt, damit dieselben ingelassen, behaust, beherbergt und ihr Unterhaltung umb ihr zimlich Begalung, welche wir zu thun gute Ordnung halten auch darob und daran sein, verfolgt und gegeben werde. Deß wir uns also zu Euch gänzlich versehen, und in Gnaden erkennen wollen. Daran thut Ihr der F. D. und unser ernstliche Meinung. Geben zu Zell am Untersee am 3. Tag Octobris Anno 24.

LXVII. Fürstlicher Ausschuß an Hans Jacob von Landau.

(3. Dctober 1524.)

Lieber Herr Hans Jacob. Euer Schreiben mit sampt den ange

schlossenen Kundschafften, Euch von Euerm Vetter Lußen von Landau zukommen, haben wir alles Inhalts vernommen. Und so wir gen Inspruck kommen, als wir in diser Stund wegfertig seyn, wöllen Eaern getreuen Fließ, Müh und Arbeit F. D. anzeigen, dem Hof und andern. Räten Euer Schriben und Begern berichten und mit sampt ihnen daran seyn, damit Euch ein Bevelh, wie und in was Gestalt Jhr mit der Ausgab des Gelds handlen sollt, von Stund an zu wissen gethan. Deßglichen, daß Euch mehr Gelts, Pulver, Geschüß, Bley und was Ihr notturftig seyd, laut des Ratschluß in Euerm Biwesen gemacht, geordnet und zugeschickt werd. Der von Überlingen halb will uns gut bedunken, es habe mehr Ansehens, daß ihnen Hofrat und ander miteinander schriben, dann daß wirs allein thun sollten. Wollen ein Danksagungbrief an die von Überlingen erlangen und ihnen denselben zuschicken. Dem allem nach ist unser früntlich Bitt, Ihr wollt mit sampt Andern in der Sach fürterhin wie bißher zum besten wie Ihr wohl zu thun wißt handlen, die Sachen lassen bevolhen seyn, und was sich weiter notdurftigs zutragt oder begegnet, uns solchs uff der Post auff Innspruck zuschicken. So wollen wir fürdern verhelfen und daran seyn, damit Ihr mit aller Notturft wie sich gepurt ver

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