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Die neuen Dreifach-Expansions-Pumpmaschinen des Hamburger Wasserwerkes.1)

Von Rud. Schröder, Baurat in Hamburg.

(hierzu Textblatt 11 und 12)

In dem im Jahre 1907 in dieser Zeitschrift veröffentlichten Aufsatz über neuere Pumpmaschinen des Hamburger Wasserwerkes sind die drei neuesten stehenden DreifachExpansions-Pumpmaschinen IX, X und XI des Pumpwerkes Rothenburgsort auf S. 1223 u. f. bereits kurz beschrieben und ihre Bauart und wichtigeren Einzelheiten durch Abbildungen erläutert, die den von der Bauverwaltung den Lieferbedingungen beigegebenen Zeichnungen entnommen waren, nach denen sie mit ganz unwesentlichen, mit der liefernden Firma Thyssen & Co. in Mülheim a. d. Ruhr verabredeten Abweichungen hergestellt worden sind.

Nachdem die Maschinen in der zweiten Hälfte des Jahres 1908 in Betrieb gesetzt und inzwischen die Versuche zur Feststellung ihres Dampf- und Kohlenverbrauches vorgenommen sind, dürften weitere Angaben über diese Anlage und die mit ihr erreichte Wirtschaftlichkeit von Interesse sein. Hierbei läßt sich allerdings eine teilweise Wiederholung des in der früheren Veröffentlichung bereits Gesagten nicht vermeiden, wie auch anderseits auf die Abbildungen jenes Aufsatzes verwiesen werden muß.

Um die drei Maschinen, die für eine größte stündliche Fördermenge von zusammen 5400 cbm gebaut sind, in dem vorhandenen, im Lichten 16,65 m langen und 12,47 m breiten Maschinengebäude unterbringen zu können, hat man sie in Hufeisenform aufgestellt und die miteinander verschraubten Grundplatten jeder Maschine auf Angüssen der Pumpenlufthauben verankert, so daß sich die Maschinen in einer Gesamthöhe von mehr als 11 m frei im Raum auf ihren doppeltwirkenden Pumpen aufbauen, ohne weitere Fundamente in Anspruch zu nehmen, als diese erfordern; s. Textblatt 11 und 12 sowie Textfig. 1 und 2.

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Die drei Hauptpumpen jeder Maschine fördern hiermit theoretisch 1399 bezw. 1865 cbm/st und bei einem zu 96,5 vH angenommenen Liefergrade 1350 bezw. 1800 cbm/st. Ihre Förderhöhe beträgt vorläufig rd. 63 m, wird aber voraussichtlich später gesteigert werden müssen.

Der Betriebsdruck der Dampfkessel beträgt 12,5 at, die Temperatur des überhitzten Dampfes vor dem Absperrventil am Hochdruckzylinder normal zwischen 340 und 350° C.

Bei jeder Maschine ist der Hochdruckzylinder in der Mitte, rechts der Mitteldruck- und links der Niederdruckzylinder angeordnet.

Die gekröpften und durchbohrten Kurbelwellen sind aus drei Teilen zusammengesetzt. Ihr Durchmesser beträgt an den Lagerstellen 300 mm, im übrigen 350 mm. Die beiden Flanschkupplungen jeder Welle dienen zur Aufnahme der zwei je 8,65 t schweren, in der Mitte geteilten Blockschwungräder, von denen das zwischen Hoch- und Mitteldruckkurbel angeordnete am Umfang einen Zahnkranz für den Antrieb durch die Andrehvorrichtung hat. Die Folge der um 120° gegeneinander versetzten Kurbeln ist: Hochdruck, Mitteldruck, Niederdruck, weil hierbei der Durchmesser der Schwungräder auf 2500 mm, d. h. soweit verringert werden konnte, daß sie die untere Schmiergalerie nicht durchschneiden.

Die A-förmigen Doppelständer der Dampfzylinder sind an den Kopfenden durch kastenförmige Querverbindungen gegeneinander abgesteift. Diese tragen gleichzeitig die Lager der zwischen den Zylindern angeordneten wagerechten Steuerwellen, Textfig. 3 und 4 und Textblatt 11 Fig. 5, die mit Hülfe von Schraubenrädern durch zwei stehende Zwischenwellen angetrieben werden, von denen die zwischen dem Niederdruckund dem Hochdruckzylinder befindliche an ihrem oberen Ende einen Hartungschen Leistungs-Federregler aufnimmt. Von diesem werden die Umlaufzahlen je nach der Einstellung, die durch ein Handrad vom Maschinistenstand aus erfolgt, zwischen 25 und 60 in der Minute geregelt. Dabei ist die Einrichtung getroffen, daß mittels eines auf der Reglerwelle zwischen Hochdruck- und Mitteldruckzylinder befindlichen Hebels, dessen Lage durch eine abwärts geführte Zugstange und ein kleines Handrad vom Maschinistenstand aus verstellbar ist, die Umlaufzahl der Maschine, wenn erforderlich, auf 18 in der Minute verringert und dem Regler im übrigen jeweilig ein so beschränkter Spielraum gegeben werden kann, daß er nicht imstande ist, bei Eintritt außergewöhnlicher Wider

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deutscher Ingenieure.

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54. Nr.

1910

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stände die Füllung entsprechend zu vergrößern; der Gang der Maschine verlangsamt sich alsdann, und der Maschinist wird hierdurch auf die Gefahr aufmerksam gemacht.

Zur weiteren Erhöhung der Sicherheit ist auf der am unteren Teile des hinteren Hochdruckzylinder-Ständers gelagerten Achse des LuftpumpenSchwinghebels ein Hülfshebel, Textfig. 6 bis 8, mit einem Aspinall-Unfallregler, s. Z. 1907 S. 988, angebracht, der bei etwaigem Versagen des Hauptreglers und Ueberschreitung von 65 Uml./min eine vor dem Hauptabsperrventil angeordnete Drosselklappe schließt und gleichzeitig einen Hahn öffnet, der die Luftleere zerstört und dadurch die Maschine zum Stillstande bringt. Das Gleiche sowie das Zurückdrehen der eben genannten Teile in die anfängliche Betriebstellung kann auch durch Verstellen eines Handhebels vom Maschinistenstand aus bewirkt werden.

Sämtliche Ein- und Auslaẞventile werden durch Schwingdaumen gesteuert, Fig. 3 und 4, deren Antriebexzenter durch gezahnte Federn mit nachziehbaren Keilen auf den Steuerwellen versetzbar sind. Die Einlaßventile der Hochdruckzylinder werden von den Exzentern, welche deren Auslaẞventile betätigen, durch Vermittlung einer durch den Regler bezw. die vorerwähnte Einrichtung verstellbaren Schwinge mitgesteuert.

Bei den Hoch- und Mitteldruckzylindern sind die Ein- und Auslaßventile derselben Seite über-, bei den Niederdruckzylindern nebeneinander angeordnet. Die Sitze der mit wagerechten Dichtungsflächen versehenen Einlaẞventile der Hochdruckzylinder sind so gebaut, daß sie sich in der Höhe der Ventile mit diesen gleichmäßig ausdehnen. Die Ventilstangen haben Labyrinthdichtung.

Die Hochdruckzylinder sind in einem Stücke mit ihren oberen und unteren Ventilkasten gegossen, deren Dampfkammern durch Rohrkrümmer, Textblatt 11 Fig. 5 und Textblatt 12, miteinander verbunden sind.

Sämtliche Zylinder sind mit Arbeitsbüchsen versehen. Bei den Hochdruckzylindern sind diese eingeschrumpft, bei den übrigen Zylindern sind sie am Bodenflansche mit Klingerit und am oberen Ende in eingedrehter schwalbenschwanzförmiger Ausdrehung durch je zwei eingestemmte Kupferringe und darüber gelegte, durch einen aufgeschraubten schmiedeisernen Ring in Dreiecknut gehaltene AsbestRundschnur gedichtet.

Die Dampfzylinder werden von einer Lentzschen Schmierpumpe versorgt, die durch eine auf der Steuer• welle zwischen Hoch- und Mitteldruckzylinder angebrachte Kurbel angetrieben wird und das Oel in die Einlaßventilkammern des Hochdruckzylinders drückt.

Für die Hochdruckzylinder ist Mantelheizung während der Betriebs

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pausen vorgesehen; für die Heizung der übrigen Zylinder dient Heißdampf mit einem auf 3,5 bis 4 at verringerten Drucke, der zunächst behufs Heizung des vom Hochdrucknach dem Mitteldruckzylinder überströmenden Arbeitsdampfes im ersten Aufnehmer durch zwei Heizschlangen von zusammen 4,23 qm Außenfläche geleitet und hierauf zur Heizung von Deckel, Mantel und Boden des Mitteldruckzylinders sowie von Deckel und Boden des Niederdruckzylinders verwendet wird. Sein Kondensat fließt durch getrennte Ableiter und eine gemeinsame Sammelleitung in den im Kesselhaus aufgestellten Vorratbehälter der Speisepumpe ab.

deutscher Ingenieure.

druckzylinder durch einen doppelten, die der Niederdruckzylinder durch einen einfachen Satz Dichtungsringe.

Die aus Stahlformguß hergestellten und mit einseitig geführten angeschraubten gußeisernen Gleitschuhen versehenen Maschinenkreuzköpfe sind durch je zwei 80 mm starke und unterhalb der unteren Schmiergalerie in nachstellbaren Lagern nochmals geführte Umführstangen mit den geschmiedeten Querbalken der Hauptpumpen-Kolbenstangen verbunden. Vom Kreuzkopfe des Hochdruckzylinders wird gleichzeitig der Schwinghebel der Luftpumpe angetrieben, die an der hinteren Lufthaube, Textfig. 6 bis 8, der unter diesem Zylinder beFig. 3 und 4. Steuerung.

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Durch einen neben dem Hochdruckzylinder angeordneten und vom Maschinistenstand aus zu betätigenden entlasteten Kolbenschieber kann Hülfsdampf in die Kanäle des Mitteldruckzylinders eingeführt und so die Maschine unter voller Belastung vom Maschinisten allein angelassen werden.

Der zweite Aufnehmer ist als einfache, unterhalb der Steuergalerie liegende Rohrverbindung von 250 mm 1. W. ausgeführt.

Sämtliche Zylinder und Aufnehmer sind mit Diatomitsteinen von Grünzweig & Hartmann auf Asbest-Kieselgurunterlage bis an die Stahlblechummantelung verkleidet.

Die Dampfkolben haben Ramsbottom-Liderungsringe. Die 110 mm starken Kolbenstangen werden durch Metallpackungen der in Z. 1907 S. 991 Fig. 37 und 38 dargestellten Bauart gedichtet, und zwar die der Hoch- und Mittel

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54. Nr.22

1910

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meter sowie zwei Kasten zur Betätigung der Zylinder-Entwässerungshähne und des Hülfsdampfschiebers angebracht. An den beiden andern Zylinderständern befinden sich je ein von der Achse des Luftpumpen-Schwinghebels angetriebener Hubzähler und zwei Manometer zur Anzeige des Dampfdruckes vor der Maschine sowie des Heizdampfdruckes im ersten Aufnehmer bezw. des Pumpendruckes und des Wasserstandes im Pumpbrunnen.

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meter mit optisch vergrößerter Teilung eingebaut. Außerdem sind überall dort, wo es zweckmäßig erschien, Thermometertaschen vorgesehen.

Sämtliche Heiz-, Entwässerungs- und sonstigen kleinen Leitungen, wie auch die Gasleitungen für die Notbeleuchtung in den Maschinen sind nach Möglichkeit so angeordnet, daß sie von der Vorderseite der Maschinen aus nicht zu sehen sind. Aus dem gleichen Grunde sind auch die Kabel für die elektrische Beleuchtung innerhalb der Maschinen durch die Zylinderständer und deren obere kastenförmige Absteifungen gezogen.

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Alle gefährlichen Stellen an der Maschine sind soweit als möglich durch Stangen und gelochte Schutzbleche gesichert; die stehenden Zwischenwellen für den Antrieb der Steuerwellen sind zu dem Zwecke mit blanken Schutzrohren umgeben.

Das von den Kondensatoren aus dem etwa 50 m entfernten Kondensationswasserteiche selbsttätig angesaugte Einspritzwasser gelangt durch zwei getrennte Leitungen von

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