Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

54. Nr. 18

1910

verdankt, wie schon erwähnt, ihre neuere Entwicklung der Anwendung von Radnabenmotoren für schwere Motorfahrzeuge, insbesondere Motoromnibusse, mit denen die Wagen solcher Bahnen, Fig. 15, auch fast vollständig übereinstimmen. Diese Uebereinstimmung trifft auch auf das Untergestell, Fig. 16 bis 18 zu, dessen Rahmen ähnlich wie bei den Motoromnibussen aus Blech gepreßt ist und ohne den Aufbau, aber mit Motoren und Fahrschaltern sowie den andern elektrischen Einrichtungen nur 1,7 t wiegt. Die Bauart der Mercedes-Electrique- (früher Lohner-Porsche-) Motoren ist schon bekannt. Fig. 19 und 20 zeigen zur Ergänzung der früheren Darstellung1) Schnitt und Seitenansicht eines für die Hinter

des Schaffners übernimmt, und für 22 Personen bemessen. Das Gesamtgewicht des leeren Wagens beträgt dann 2,5 t.

Der Stromabnehmer, Fig. 22 bis 25, ist ein auf 4 Rollen mit Kugellagern laufender, auf der doppelpoligen Oberleitung geführter Wagen, der durch ein 10 bis 12 m langes biegsames Doppelkabel an den Motorwagen angeschlossen ist. Die Stabilität des Stromabnehmerwagens wird dadurch erhöht, daß an ihm eine federnde Seilrolle mit langer Stange aufgehängt ist, deren Seil das Stromkabel zu einer Schleife zusammenzieht und seine Anschlußstellen am Stromabnehmer von dem Wagenzug entlastet.

Auf dem Wagen ist das Kabel mit Hülfe einer leicht

Fig. 22 bis 25.

Stromabnehmer Bauart Stoll mit selbsttätiger Kabelverlängerung durch Seiltrommel im Pendelgewicht.

[merged small][graphic][subsumed][subsumed]

achse bestimmten 20 pferdigen Motors, der in einem Rade mit einfachem Gummireifen eingebaut ist und dem der Strom durch die Höhlung der Achse zugeführt wird. Die Motoren lassen sich aber auch in die Lenkräder einbauen, wobei der Lenkzapfen annähernd in die Radebene gelangt. Ferner sind bereits Wagen mit Vierräderantrieb für besonders steile Bergstrecken ausgeführt worden, s. Fig. 21. Bei der Talfahrt lassen sich solche Wagen an allen 4 Rädern elektrisch bremsen, so daß ein Festbremsen der Räder vermieden wird.

Die Wagenaufbauten werden in der Regel mit seitlichem Einstieg ausgeführt, wobei der Wagenführer auch das Amt 1) s. Z. 1909 S. 1245.

300

<< 25

lösbaren Steckdose an ein 10 bis 12 m langes Kabel angeschlossen, Fig. 26 und 27, das durch eine selbsttätige Trommel gespannt erhalten wird. Dadurch ist es dem Wagenfülrer möglich, so gut wie unabhängig von der Oberleitung die ganze Breite der Straße auszunutzen. Ferner gestattet dieser Anschluß zwei an der gleichen Leitung entgegengesetzt fahrenden Wagen, einander bequem auszuweichen, indem die Wagenführer die Steckdosen und damit auch die Stromabnehmer, gegebenenfalls bei langsamre Fahrt, tauschen und dann weiter fahren. Gleislose Bahnen dieser Bauart sind innerhalb der letzten zwei Jahre auf 8 Linien mit 23 km Gesamtlänge und 26 Motorwagen in Betrieb gesetzt worden.

Neuere Baggerkonstruktionen.")

Von Maschinenbauinspektor Paulmann und Regierungsbaumeister Blaum, Emden.

Konstruktionseinzelheiten.

Saugköpfe.

(Fortsetzung von S. 663)
sein. Diese muß mit dem Saugkopf verbunden werden, damit
unmittelbar vor der Saugrohrmündung gelockerter Boden vor-

Wie schon gesagt, können Pumpenbagger nur leicht lösliche Bodenarten fördern, oder sie müssen mit einer Vorrichtung zum Zerkleinern oder Loslösen des Bodens versehen

1) Sonderabdrücke dieses Aufsatzes (Fachgebiet: Schiffs- und Seewesen) werden abgegeben. Der Preis wird mit der Veröffentlichung des Schlusses bekannt gemacht werden.

[graphic]
[graphic]
[graphic]
[merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]

Saugkopf mit Druckwasserspülung für 400 mm Saugrohrdurchmesser.

Maßstab 1:20.

[ocr errors]
[ocr errors]

Sollen solche Köpfe Sand fördern, der zwar leicht fließt, aber stellenweise festgelagert ist, so wird, wie in Textfig. 17 bis 21, eine Druckwasserspülung angebracht, die das Einspülen des Kopfes ermöglicht und beim Baggern die lösende Wirkung des Saugstromes unterstützt.

Bei den Saugköpfen der zweiten Gruppe wird der Boden entweder dadurch losgerissen, daß der Kopf mit festen Messern versehen ist und beim Baggern durch den Boden geschleppt wird (Schleppkopf), oder in der Weise, daß der Kopf eine von oben her bewegte Schneidvorrichtung hat. Ein Schleppkopf ist der in der Textfigur 22 und 23 dargestellte Kopf (Patent Frühling). Er ist gleichfalls mit Druckwasserspülung versehen, die das Lösen des Bodens erleichtern soll. Beim Baggern festgewachsener Bodenarten sollen die an dem sehr schweren Kopf angebrachten Messer den Boden losreißen. Die dabei entstehende Kraft muß von dem Saugrohr aufgenommen werden.

[graphic]
[graphic]

Düsen

Einen Kopf mit kreisender Schneidvorrichtung hat der oben beschriebene Bagger von Gebr. Goedhardt. Bei dem in Textfig. 24 bis 26 dargestellten Kopfe liegt vor der etwas verbreiterten Mündung des Saugrohres exzentrisch zu diesem eine Platte p, die am Rand eine kräftige Führung für den MesserDie Welle zum Antrieb des Messerkörper hat. körpers ist in der Rohrleiter gelagert und wird von der Antriebmaschine der Spülpumpe durch Kegelradvorgelege betätigt. Die Messer sind so gestellt, daß der abgeschnittene Boden nach dem Innern des Messerwerkes hingedrängt wird. Druckwasserspülung hat dieser Kopf nicht, die nötige Verdünnung soll durch den Saugstrom erzeugt werden.

[graphic]
[graphic]

Fig. 22 und 23. Schleppsaugkopf.

Maßstab 1:75.

[graphic]
[subsumed][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small]
[blocks in formation]
[ocr errors]

2) Saugköpfe für festgewachsene Bodenarten, die den Boden vor dem Ansaugen losreißen.

Die Saugköpfe der Gruppe 1) sind nur eine konische Erweiterung des Saugrohres, vor deren Mündung ein Rost zum Abfangen größerer Teile, die der Pumpe schädlich werden könnten, angebracht ist, Textfig. 14 bis 16.

~ Druckwasserrohre

[graphic]
[graphic]
[graphic]
[ocr errors]

30. April 1910.

[subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed][subsumed][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][graphic][ocr errors][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][merged small][ocr errors][ocr errors][ocr errors][merged small][graphic][merged small]

Es ist bei dem Frühlingschen Schleppkopf schon angedeutet worden, daß die Kraft zum Losreißen des Bodens vom Saugrohr aufgenommen werden muß. Dasselbe trifft teilweise auch für den zuletzt beschriebenen Kopf zu. Es unterscheiden sich daher die Saugrohre für Köpfe der Gruppe 2 von denen der Gruppe 1 dadurch, daß bei ersteren die entstehenden Kräfte von einer besondern Rohrleiter aufgenommen werden müssen. Der Goedhardtsche Bagger hat eine kastenförmig ausgebildete Leiter, die in 2 Querstücken aus Stahlguß drehbar gelagert ist. Die Querstücke sind an den beiden Schlitzenden befestigt; das Backbordquerstück

[ocr errors][merged small][merged small][subsumed][subsumed][subsumed]

Fig. 28.

[merged small][graphic][ocr errors][ocr errors][subsumed][subsumed]

dient zugleich zur Kupplung des Saugrohres mit der Rohrleitung der Förderpumpe. Die seitlichen Kräfte sollen durch einen Führungsbock, der an Backen zwischen den Schlitzwänden gleitet, aufgenommen werden. Bagger ohne Schneidvorrichtung am Saugkopf erfordern im allgemeinen keine Führung für das Saugrohr. Liegt dieses jedoch in der Mitte des Schiffes in einem Schlitz, so muß dafür gesorgt werden, daß beim Versetzen des Baggers durch Querströmung oder Seitenwind das Saugrohr nicht mit der Schlitzwand in Berührung kommt. Die Rohre werden dann nur mit einer Balken- oder Gitterträgerführung, Textfig. 27 und 28, versehen. Jede Führung des Saugrohres erübrigt sich, wenn das Rohr außenbords liegt, wie bei dem Bagger >> Cosmopolit<«< und denen des Hamburger Staates.

Das obere Rohrende wird in Bügeln aufgehängt, Textfig. 29 bis 31. Bei dem Hamburger Bagger sind

[subsumed][subsumed][ocr errors][ocr errors][subsumed][subsumed][subsumed]
[graphic]
[subsumed][subsumed][merged small][merged small][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][merged small][subsumed][merged small][merged small][merged small][subsumed][ocr errors][subsumed][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed][ocr errors]

deutscher Ingenieure.

Fig. 34.

Anordnung des Saugrohres, der Absauge- und Fülleitung.

[graphic]
[merged small][graphic][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]

gang und beim Anlegen an das Spülgerüst zu stark gefährdet.

Für den Anschluß der Saugrohre an den Bagger sind verschiedene Konstruktionen üblich. Die Anschlüsse sind bei Baggern, deren Kopf eine Schneidvorrichtung hat, naturgemäß starken Zugbeanspruchungen ausgesetzt, die nicht sämtlich von den Führungen der Rohrleiter aufgenommen werden können. Für solche Bagger sind feste Gelenke mit Stopfbüchse in Anwendung, die entweder wie bei dem Goedhardtschen Bagger einseitig sind, oder wie bei dem Bagger P. B. III der Bauverwaltung Emden zweiseitig, Textfig. 32 und 33. Derartige Konstruktionen haben den Nachteil, daß

Fig. 37. Aufhängung des Saugrohres. höchste Lage

Lederschlauch

[graphic]
[graphic]

Mittellage

tiefste Lage

Fig. 36.

Schnitt durch den Lederschlauch mit Versteifungsrippe.

[blocks in formation]

sie infolge der starken Beanspruchung leicht undicht werden und dann das Ansaugen erschweren. Hat der Bagger ausreichenden Tiefgang, so kann den Nachteilen der Undichtigkeit dadurch begegnet werden, daß das ganze Anschlußgelenk mit Stopfbüchse unter die Wasserlinie gelegt wird. Dabei ist aber zu beachten, daß diese Teile nur bei trocken gelegtem Schiff ausgebessert werden können. Aus Sicherheitsgründen empfiehlt es sich jedoch bei unter Wasser liegenden Anschlüssen, einen Schieber unmittelbar an der inneren Bordwand anzuordnen. Bagger mit seitlichem Saugrohr, bei denen das ganze Rohr an Deck genommen werden kann, haben an der Außenwand Führschienen, die am Saugrohranschluß ein taschenförmiges Lager für den Flansch des Anschlußkrümmers bilden. Solche Anschlüsse liegen stets unter der Wasserlinie und haben keine besondere Dichtung nötig. Die Beweglichkeit des Rohres wird durch Einschalten

[graphic]

30. April 1910.

[merged small][merged small][subsumed][merged small][merged small][merged small][subsumed][subsumed][ocr errors]

durch den offenen oder geschlossenen Schlitz geschützt und werden deshalb nicht an Deck genommen. Die Verbindung mit dem Rohranschluß der Pumpe bleibt daher dauernd fest. Das Rohrgelenk wird durch einen Lederschlauch gebildet, Fig. 29 bis 31. Bei der Konstruktion der Lederschläuche ist zu beachten, daß der durch die Falten des Schlauches entstehende unvermeidliche Saugwiderstand möglichst niedrig gehalten wird. Eine erprobte von Fimmen in Bremen gelieferte Ausführung zeigen Textfig. 35 und 36. Die Bewegung des Schlauches muß durch richtige Wahl des Rohraufhängepunktes möglichst gering gehalten werden, s. Textfig. 37.

[graphic]
[graphic]
[ocr errors]

Saugrohrwinden.

Die Winden zum Heben der Mittelrohre mit festem Anschluß bieten im allgemeinen nichts Besonderes. Die Anordnungen sind aus den Zusammenstellungszeichnungen zu erkennen. Bei einigen Baggern sind Druckwasser-Saugrohrwinden vorhanden, die ein besonders gleichmäßiges Heben und Senken des Rohres gestatten, s. Textfig. 27. Seitliche Saugrohre, die au Deck genommen werden, haben die in Textfig. 38 bis 40 dargestellten Winden. Das Seil für das Ende des Saugkopfes läuft über eine Rolle, die in einem Schwunghebel gelagert ist. Bei tiefliegendem Rohr liegt dieser Hebel etwa wagerecht. Beim Anholen stößt der Rollenblock des Rohres in der obersten Lage gegen einen Anschlag am Rollenblock des Schwunghebels. Bei weiterem Heben schwingt der Hebel um seinen festen Drehpunkt. In seiner höchsten Lage wird er durch einen Bolzen festgestellt und das Rohr durch Nachlassen des Hubseiles in das vordere Rohrlager gesenkt. Für das obere Ende des Saugrohres ist ein besonderer fahrbarer Kran an Deck aufgestellt. Das Rohr hängt an 2 Seilen, die über 2 gleiche auf einer Achse sitzende Trommeln laufen; das eine Seil trägt den Krümmer, das andre das Rohr. Bei tiefliegendem Rohr steht der Kran nahe an der Reeling und reicht über Bord. In Textfig. 40 und 41 befindet sich das Rohr in seiner höchsten Lage; der Kran ist nach Mittschiff verfahren. Die Winde wird von einer besondern Dampfmaschine angetrieben, die auch zum Verfahren des ganzen Kranes dient.

[graphic]
[merged small][ocr errors][merged small]
[graphic]
[merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small]
« ZurückWeiter »