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8. Januar 1910.

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Fig. 40 und 41.

g Feinmehlschnecke

h Förderschnecke

Maßstab rd. 1:250.

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e Motor

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10500 22800

f Feinmehlschnecke g Silo

c Siebsichter d Elevator, Achsenabstand 11,5 in

stellende Erzeugnis der Rührwerke, das unmittelbar in die Drehöfen gegeben werden könnte, der Rohrmühle zugeführt wird, als unwirtschaftlich. Seine Mühle bezweckt, diesen feinen Schlamm von den gröberen Bestandteilen zu trennen, die in den letzteren enthaltenen Kreide- und Tonklümpchen, die zu ihrer feinsten Zerkleinerung keines großen Kraftauf

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wandes bedürfen, zu mahlen und die schwer mahlbaren Verunreinigungen (Flintsteine und dergl.) auszuscheiden. Er löst diese Aufgabe mit sehr einfachen Mitteln.

Die Clarke-Mühle, Fig. 42, enthält eine stehende, durch ein Riemenscheiben - Rädervorgelege angetriebene Welle a, die ein mit starken Stahlbürsten b ausgerüstetes Flügelkreuz c in rasche Umdrehung versetzt. Der Schlamm wird durch den Trichter d aufgegeben, unter dem ein als starkes Sieb ausgebildeter Boden e angeordnet ist, der den Eintritt grober Stücke in das Innere der Mühle verhindert. Die Streichvorrichtung f dient dazu, die weichen Kreide- und Tonklümpchen zu zerdrücken

und ein Verstopfen der Löcher

zu verhindern. Der grob gesiebte Schlamm wird infolge der hohen Umlaufgeschwindigkeit des Flügelkreuzes an die gleichfalls siebartig gestalteten Wände g des inneren Mantels geschleudert, auf dem Wege dahin von den Stahlbürsten zerrieben und gelangt, durch die Sieblöcher hindurchgehend, in eine Sammelrinne h und von da aus in die Mischbottiche und die Oefen. Die kleineren harten Verunreinigungen, die vom oberen Sieb nicht zurückgehalten werden konnten, werden durch eine verschließbare Oeffnung in die Rührwerke zurückgeleitet.

Die Leistung der Clarke-Mühle wird von Dr. Brendel1) auf etwa 24000 kg/st trocknen Rohstoff bei einem Kraftaufwand von nur 6 PS angegeben.

Seit Einführung der Rohrmühle hat die Frage nach der zweckmäßigsten Art der Sichtung in der Portlandzementfabrikation an Bedeutung sehr erheblich eingebüßt. Auch für Mahlgeräte wie die Fuller- und die Bradley-Mühle ist sie belanglos, da diese Maschinen ihre Sichteinrichtung in sich tragen, die sie befähigt, ein fertiges Erzeugnis auszuliefern. Von unverminderter Wichtigkeit ist sie dagegen für die sogenannten »sieblosen Kugelmühlen« (Pfeiffers Hartmühle, ionmühle) sowie für die Kent- und die Raymond-Mühle, und es ist nur folgerichtig, wenn die Konstrukteure dieser

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1) Protokoll der Verhandlungen des Vereines deutscher Portlandzement-Fabrikanten 1908.

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deutscher Ingenieure.

schon den ersten brauchbaren Windsichter zu verdanken hat. Zwar scheidet dieser aus dem Aufschüttgut vorzugsweise die feinsten Teilchen aus, doch erscheinen sie je nach der Stärke des Windstromes immer noch mit mehr oder weniger groben Teilchen vermischt. Um nun eine tatsächlich reine Sichtung herbeizuführen, läßt Moodie den Staubluftstrom durch ein oberhalb des Ventilators a angeordnetes, mitkreisendes System von Scheiben oder. Tellern 6 streichen, wodurch er ihn in eine Anzahl dünner Schichten zerlegt. Auf dem Wege durch die Zwischenräume von b sinken die größeren und schwereren Teilchen jeder Schicht nach unten auf die Teller, werden durch die Fliehkraft der letzteren nach außen geschleudert

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und fallen hier nach unten in den Griestrichter bezw. den Griesauslauf c. Die feinsten Teilchen dagegen unterliegen dem Einflusse der Fliehkraft nicht, sondern werden in den Staubabscheideraum geführt und verlassen den Sichter bei d. Die Feinheit wird entweder durch Schwächung bezw. Verstärkung der Ventilatorwirkung oder durch die Einstellung der Teller auf größere oder geringere Abstände geregelt.

Es leuchtet ein, daß auf dem beschriebenen Weg eine vollständige Mehlfreiheit und Reinheit der Griese erzielt wird, die auch die Leistungsfähigkeit des mit dem Selektor verbundenen Mahlgerätes in

günstigem Sinne beeinflussen muß. Der Verbund-Windsichter der Alpinen Maschinenfabrikgesellschaft in Augsburg ist gleichfalls aus dem Moodieschen Windsichter hervorgegangen; von diesem unterscheidet er sich in der Hauptsache durch die Anwendung von Prallringen, die das Aufschüttgut auf eine gröBere Fläche verteilen, und durch eine besondere Anordnung der Windleitung, die eine intensive Sättigung des Luftstromes mit dem Mehlfeinen bewirkt. Beim Verbund-Windsichter wird der Luftstrom gezwungen, mehrfach durch das Siebgut zu strömen, wogegen er beim Sichter alter Bauart an dem

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Die Konstruktion ist aus Fig. 44 und 45 zu ersehen, worin a den Einlauftrichter, b den Ventilator, c den Streuteller bedeutet, der das Aufschüttgut gegen den Anwurfring d schleudert, von wo es, nach unten abfließend, auf den dachförmigen Prallring g auftrifft. Der Aufprall lockert nicht nur die den Griesen anhaftenden Mehlteilchen auf, sondern trennt auch das Gut nach zwei Seiten, wobei ein Teil gegen den Blechmantel i abgelenkt wird und der andre Teil auf den zweiten Prallring h fällt, worauf sich der vorhin beschriebene Vorgang wiederholt. Gleichzeitig strömt der vom Ventilator erzeugte Luftstrom auf einem durch die Mäntel m und m1 bestimmten Wege durch das in breiter Schicht nach unten fallende Gut und sättigt sich dabei mit den feinen Teilchen des letzteren, während die gröberen Teile in den inneren Kegel n fallen und durch das Griesablaufrohr abfließen. Der staubbeladene Luftstrom wird gegen das Gehäuse o geblasen, das Mehl sinkt an diesem nach unten in den Auslauf, und die Luft kehrt unter den Streuteller und in den Ventilator zurück, wobei sie, durch Rohrstutzen l in den von i und k gebildeten Raum r eintretend, den durch Pfeile angedeuteten Weg zurücklegt. Die etwa noch mitgerissenen Mehlteilchen kommen in r zur Ruhe und fließen durch q in den Mehlraum ab, während die reine Luft auf dem Wege der Pfeile I, II und III wieder mit dem Gut in Berührung kommt und dieses somit mehrfach durchstreicht. An der Unterseite des Streutellers c angeordnete einstellbare Windleisten p unterstützen dabei die Wirkung des Ventilators. Der Feinheitsgrad der Sichtung läßt sich hier wie bei allen Windsichtern in weiten Grenzen durch die Veränderung der Umlaufzahl des Ventilators beeinflussen, und kleinere Aenderungen desselben können durch Heben oder Senken des an Schrauben f hängenden Ringschiebers e bewirkt werden.

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weil

Von den auf dem Gebiete der sonstigen maschinellen Hülfsmittel der Zementfabrikation (Förder-, Verpack-, Entstäubeinrichtungen) eingeführten Neuerungen sei diese das Gemeingut einer großen Reihe verschiedenartiger Industrien bilden und meist schon durch anderweitige Veröffentlichungen bekannt geworden sind an dieser Stelle nur noch des Perfection-Staubsammlers der Prinz and Rau Mfg. Co., Milwaukee, Erwähnung getan, der erfolgreich mit den bekannten Schlauchfiltern in Wettbewerb zu treten beginnt. Der Perfection - Staubsammler ist ein Druckfilter; er besteht, Fig. 46 bis 48, aus einer Anzahl sternförmig um eine Trommel angeordneter Zellen b aus einem luftdurchlässigen, dabei aber den Staub zurückhaltenden Gewebe. Die staubbeladene Luft tritt bei a ein und

wird durch eine geeignete Vorkehrung über die verschiedenen Zellen gleichmäßig verteilt. Die Trommel wird absatzweise in Drehung versetzt, wobei jedesmal eine Reihe Zellen über einen besondern Behälter c gelangen, in den der Staub hinunterfällt. Letzterer wird durch eine kleine Schnecke d bei e nach außen befördert.

Zur Reinigung wird absatzweise Außenluft in den erwähnten Behälter bei f geleitet, der durch eine besondere Rohrleitung mit der Saugleitung des Exhaustors abstellbar verbunden ist. Ist die Verbindung hergestellt, so entsteht im Behälter und der an ihn angeschlossenen Zellenreihe ein Vakuum, das die Außenluft nötigt, in entgegengesetzter Richtung

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also von außen nach innen

-

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einzuströmen. Die Wirkung

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dieses Vorganges ist so kräftig, daß die Zellenwände zusammenklappen und den an den Innenseiten haftenden Staub fallen lassen. Gleichzeitig werden die in der Reinigung befindlichen. Zellen durch Gummihämmer k erschüttert, welche die die Zellen spannenden Federn zusammendrücken und so eine Schüttelwirkung ausüben.

Fig. 49 zeigt die Anwendung eines Perfection-Staubsammlers in Verbindung mit zwei Kugelmühlen, worin a die Rohrleitung von den letzteren zum Exhaustor e, b die Gegenstrom-Luftleitung, c den Austritt des gesammelten Staubes, d die Antriebscheibe für den Staubsammler p, h den Regelschieber und kk die Kugelmühlen bedeutet.

In Fig. 29 bis 31, S. 62, ist die Verbindung eines solchen Staubsammlers mit einer Raymond-Mühle mit Abscheider und Zyklon dargestellt. (Fortsetzung folgt.)

Sitzungsberichte der Bezirksvereine.

Eingegangen 12. Oktober 1909.

Dresdner Bezirksverein.

:

Sitzung vom 10. Juni 1909. Vorsitzender: Hr. Barnewitz. Schriftführer: Hr. Lewicki. Anwesend 48 Mitglieder und 1 Gast.

Der Vorsitzende gedenkt des verstorbenen Mitgliedes F. Kühne, zu dessen Ehren sich die Anwesenden erheben. Die Herren Görges und Barnewitz berichten über den Entwurf der neuen Satzung des Gesamtvereines.

Hr. Koch: Die von Hrn. Direktor Matt in Neusalza dem Verein vorgelegte Frage: >> Ist das Anfeuern eines Dampfkessels zum Zwecke der Mauerwerktrocknung als Inbetriebnahme zu betrachten? << hat sich dadurch erledigt, daß sich das Königliche Ministerium des Innern wie folgt geäußert hat:

>>Es kann in dem schwachen Beheizen eines eingemauerten Dampfkessels vor der amtlichen Abnahmeuntersuchung, um das noch feuchte Mauerwerk des Kessels auszutrocknen

und hierdurch eine oft gebotene, tunlichst rasche Benutzung des Kessels zu ermöglichen, oder um das Mauerwerk vor drohenden Beschädigungen durch den Frost zu bewahren, eine Inbetriebnahme des Kessels im Sinne des § 24 Abs. 3 der Gewerbeordnung nicht erblickt werden, sofern nur durch geeignete Maßnahmen verhindert wird, daß im Kessel gespannte Dämpfe erzeugt werden, weil unter diesen Umständen die bestimmungsgemäße Benutzung des Kessels ausgeschlossen ist, und daß hierbei der Kessel vor jedweder Beschädigung bewahrt werden muß. Demgemäß ist zu bedingen, daß die Beheizung des Kessels bei offenem Mannloch oder offenen Sicherheitsventilen erfolge, und daß der Kessel reichlich bis über den festgesetzten niedrigsten Wasserstand mit Wasser gefüllt worden sei und gefüllt bleibe. Es muß weiter gefordert werden, daß der Besitzer des Kessels oder dessen Beauftragter, falls eine derartige Beheizung des Kessels stattfinden soll, zuvor der zuständigen Gewerbeinspektion eine Anzeige erstatte, damit die Gewerbeinspektion in die Lage versetzt werde, den Kesselbesitzer auf die nachobigen Darlegungen erforderlichen Vorkehrungen hinzuweisen.<<

Brii

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Am 6. September wurde ein Ausflug in das Gelände der Feldbahnbauten der Eisenbahntruppen unternommen. Am Vormittag wurde von der Staatsbahnstation Miltitz-Roitzschen aus unter der Führung des Hauptmanns Kell, des Führers der vereinigten Eisenbahn-Baukompagnie Nr. 4, zunächst die Feldbahnstrecke bis Station Luga begangen, wobei Bauart und Verlegung des Oberbaues, namentlich in den Kurven, sowie die Einrichtung der alle 5 Kilometer errichteten Zwischenstationen mit Ausweichgleisen, Signal- und Fernsprecheinrichtungen usw. erläutert wurden. Schon hier konnte allenthalben die Einfachheit, Zweckmäßigkeit und Betriebsicherheit dieser militärtechnischen Anlagen erkannt werden. In Luga wurden die Besucher vor allem durch den kühnen Bau der 280 m langen, bis 23 m hohen, aus Holzbalken hergestellten Brücke gefesselt. Die Truppen haben hier in unglaublich kurzer Zeit knapp 3 Wochen, von der Befehlausgabe an gerechnet einen in der Konstruktion wie in der Ausführung gleich bewundernswerten Bau entworfen und fertiggestellt, der überzeugend dartut, wie unter zielbewußter Leitung eine militärisch und technisch gleichmäßig geschulte Truppe ungemein viel rascher zum Ziele kommen kann, als es der bürgerlichen technischen Praxis in der Regel gelingt. Allerdings können in Kriegsfällen nicht erst langwierige Vorentwürfe und Ausschreibungen abgewartet werden; sondern es muß sozusagen über Nacht mit der Bauausführung begonnen werden. Daher kommt der Kostenpunkt auch nicht in erster Linie in Frage. Die genannte Brücke mit ihren aus geschnittenem Rundholz hergestellten Bockpfeilern, Gleisträgern mit Spannweiten von 5 und 10 m aus eisenverdübelten Balken nach der Konstruktion von Major Schulz ist in allen Einzelheiten äußerst genau ausgeführt. Die an Ort und Stelle durch elektrisch betriebene Holzbearbeitungsmaschinen hergestellten Stoßfugen und Berührungsflächen der Konstruktionsglieder passen vorzüglich aufeinander. Unter einer der mittleren Oeffnungen konnte man an einer selbsttätigen Zeigervorrichtung die jeweilige elastische Durchbiegung der Fahrbahnträger bei der Belastung durch einen Zug beobachten.

Am Nachmittag führte das Dampfschiff die Teilnehmer durch das Elbtal nach Nünchritz-Leutewitz, dem Anfangspunkt des Bahnbaues. Auf dem rechten Ufer, wo der Umladebahnhof bei der Staatsbahnstation Weißig sowie der Uebergangsbahnhof Ost unterhalb der Chemischen Fabrik Nünchritz errichtet ist, gab Oberleutnant Heinrich an Hand von Lageplänen einen Ueberblick über die dortigen Anlagen und erläuterte nochmals den Gedanken der ganzen Uebung.

Dann wurde die mit Hülfe der Riesaer Pioniere erbaute Ponton-Eisenbahnbrücke von 178 m Länge mit beweglichen Anschlußrampen zum Ausgleich des wechselnden Wasserstandes und die zur Aufrechterhaltung des Verkehrs bei geöffneter Brücke dienende Gier-Fähre besichtigt. Hier erläuterte Hauptmann Helbig die Brücken- und die auf dem linken Ufer errichteten Bahnhofs- und Betriebsanlagen sowie das Hauptdepot. Das Gleis besteht aus fertigen 5 m langen langen Jochen, die in den Kurven an Ort und Stelle erst gebogen werden. Die Länge des Hauptgleises betrug rd. 50 km, die der eingleisigen Schmalspurbahn von 60 cm Spurweite rd. 37 km und die Luftlinienentfernung zwischen Leutewitz und dem Endpunkt Seeligstadt bei Meißen rd. 23 km. Die Bahn hat stellenweise Steigungen bis 1:12 zu überwinden. Bei einem Betriebsversuche war die Aufgabe gestellt, täglich bis zu 500 t Material, im Uebungsfall Erdmassen, von Leutewitz aus nach vorn«, d. h. nach Seeligstadt zu befördern. Man konnte daher zahlreiche, von kleinen nur 9t wiegenden Doppel-Tenderlokomotiven gezogene Lastzüge auf der Strecke fahren sehen, die von den Betriebskompagnien bedient wurden1).

Eingegangen 7. Oktober 1909.

Elsafs-Lothringer Bezirksverein.
Sitzung vom 9. Juni 1909.
Vorsitzender: Hr. Rohr. Schriftführer: Hr. Both.
Anwesend 37 Mitglieder und 8 Gäste.

Hr. Gewerbeschulrat Professor Hey (Gast) spricht über Versuche und Untersuchungen an Dampfkesseln.

Der Vortragende weist auf die bei Niederdruckdampfkesseln verwendeten selbsttätigen Vorrichtungen zur Regelung des Zuges hin und bespricht die Bauart eines für Hochdruckkessel bestimmten selbsttätigen Zugreglers. Dieser wird von

Fuchsschich

deutscher Ingenieure.

der Dampfspannung beeinflußt, nach deren Schwankungen er die Zugstärke am Fuchsschieber einstellt. Es kann hierdie durch eine von der Bedienung des Kessels unabhängige gut geregelte Verbrennung mit dem günstigsten Kohlensäuregehalt auch bei angestrengtem Betrieb erreicht werden. Die Aufzeichnungen dieser Zugregler lassen deren sehr befriedigende Wirksamkeit erkennen, die den Dienst des Kesselwärters bei der Rostbeschickung erheblich erleichtert. Versuche bestätigen zahlenmäßig die günstigen Einflüsse der geregelten Verbrennung.

In der Besprechung fragt Hr. Baltzinger, ob auch mehrere Kessel, die zusammen betrieben werden, von einem Zugregler dieser Art bedient werden können.

Der Vortragende bemerkt hierzu, daß 5 bis 6 Kessel auf einen Regler gerechnet werden können.

Hr. Salberg berichtet über Versuche an Steinmüllerkesseln mit Ueberhitzern, die im Straßburger Elektrizitätswerk in einer Aushülfsanlage während der Dauer des Erweiterungsbaues Dampf für den Betrieb von AEG CurtisTurbinen liefern. Die Kessel haben Kettenrostfeuerung und arbeiten mit künstlichem Zuge (Bauart Schwabach). wärmer sind nicht eingeschaltet. Die wichtigsten Zahlenwerte

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Vor

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Rostfläche des Kessels
Aufzeichnungen für Versuch 1 von 8 Stunden Dauer:

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Für die Förderung der 64127 kg Kondensationswasser mit Zusatzwasser zur Kesselspeisung durch eine Duplexpumpe von Weise & Monski für 350 ltr/min Leistung wurden 1212 kg Dampf von 13,06 at verbraucht. Der tatsächliche Dampfverbrauch berechnet sich hierfür zu 8,42 kg/PS-st. Dieser Wert stellt sich günstiger als der Kraftaufwand bei Verwendung einer besondern elektrisch angetriebenen Pumpe.

Bei 3/4 Belastung, d. h. mit 854 KW, sind für den Dampfverbrauch einschließlich Kondensation (22,41 KW) 6,88 kg/KW-st berechnet worden.

Hr. Arbogast berichtet über einige neuere Luftfahrten.

Der Redner gibt eine Uebersicht über die Entwicklung des in Straßburg ansässigen Oberrheinischen Vereines für Luftschiffahrt und über die bereits ausgeführten und die für 1909 geplanten 80 Aufstiege.

Ferner macht er Mitteilungen über die ILA in Frankfurt a. M.1).

Hr. Trautweiler spricht über autogenes Schweißen und Schneiden und berichtet über elektrolytische Wasserzersetzung an Ort und Stelle durch den > Oxhydro

1) Ueber die strategische Aufgabe und weitere Einzelheiten dieser großen Uebung der Eisenbahnbrigade sind in den Tageszeitungen (z. B. >> Dresdener Anzeiger<<< vom 22. August 1909) wiederholt ausführliche Mitteilungen gemacht worden.

1) Vergl. Z. 1909 S. 1613.

8. Januar 1910.

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1881 wurde der Gasmaschinenbau von Gebr. Körting aufgenommen und eine Zweitaktmaschine der Bauart KörtingLieckfeld mit getrenntem Lade- und Explosionszylinder mit eigenartiger Zündvorrichtung und mit einem Mischventil geschaffen. Die Maschine hatte einen Kraftzylinder mit Einlaßund Auslaßventil und einen Pumpenzylinder. Dieser saugte durch ein Mischventil Leuchtgas und Luft, in richtigem Verhältnis gemischt, an, und drückte das Gasgemisch in den Kraftzylinder. Nachdem es hier entzündet war und der Kolben seine obere Todpunktlage erreicht hatte, wurde das Auslaßventil geöffnet und blieb in dieser Lage bis ungefähr zur Hälfte des Ausschubhubes der Maschine. Dann wurde das Auslaßventil geschlossen, und der voreilende Pumpenkolben drückte das neue Gemisch zu den Auspuffresten in den Kraftzylinder, worauf der Kolben des Kraftzylinders seinen Kompressionshub beendete und das Gemisch bis zum Todpunkt bezw. zur Zündung weiter komprimierte. Die Maschine wurde durch früheres (bei Leergang) oder späteres (bei Vollast) Schließen des Auspuffventiles und durch Ansaugen von mehr oder weniger frischem Gemisch geregelt.

1882 wurde die Maschine durch Aenderung des Mischventiles und durch den Flammenzünder verbessert. Dieser hat sich bis Mitte der 90er Jahre gehalten. Das heute von Gebr. Körting verwendete Mischventil wird noch nach den damaligen Grundsätzen gebaut. Das Mischventil folgt der Kolbenbewegung selbsttätig und gibt, entsprechend der Geschwindigkeit des Kolbens von null bis zu einem Höchstpunkt steigend und dann wieder bis null fallend, Oeffnungen für Gas und Luft in gleichbleibendem Verhältnis frei, wobei die Gase gleichzeitig innig gemischt werden. Es ist ein gewicht- oder federbelastetes Doppelsitzventil, das sich entsprechend der durch den Kolben beim Saughub erzeugten Luftleere mehr oder weniger öffnet oder schießt. Das Verhältnis der Oeffnungen ist nach dem Wärmewert und dem spezifischen Gewicht des verwendeten Gases so bemessen, daß das günstigste Mischverhältnis eintritt.

Diese Maschine wurde für Leistungen von 1/2 bis 8 PS gebaut. Der Gasverbrauch ist verhältnismäßig gering, er beträgt rd. 756 1tr/PS-st.

Trotzdem diese Maschine der von der Gasmotorenfabrik Deutz hergestellten Viertaktmaschine in keiner Weise glich, wurde von dieser Firma ein Prozeß wegen Patentverletzung gegen Gebr. Körting angestrengt. Diese griffen nun auch die Deutzer Patente an, nachdem ein gründliches Studium der Geschichte der Gasmaschine günstige Aussichten für den Prozeß ergeben hatte. Wiederholte Vermittlungsvorschläge wurden von der Deutzer Firma abgelehnt und 1886 der Prozeß zugunsten von Gebr. Körting entschieden.

1886 wurde mit dem Bau von Viertaktmotoren begonnen; sowohl Flammenzünder wie Mischventil und Regelungsweise konnten beibehalten werden. Letztere wurde später so geändert, daß entsprechend der Leistung weniger oder mehr Auspuffgas im Zylinder zurückgehalten wird.

1887 wurde die Regelung durch Aussetzen von Zündungen eingeführt und patentiert. Diese Regelung wird bei kleinen Maschinen, wo keine große Gleichmäßigkeit des Ganges gefordert wird, noch heute verwendet; später wurde sie so geändert, daß das Gasabsperrventil vor dem Mischventil durch den Regler geschlossen wurde, wenn die Umlaufzahl stieg, so daß nur reine Luft angesaugt, komprimiert und ausgestoßen wurde.

1888 wurde mit dem Bau liegender Motoren begonnen. Zur Erzeugung des Viertaktspieles hatte man früher eine Räderübersetzung 1:2 benutzt, die später durch ein Schaltwerk ersetzt wurde, das Zünder und Ventile durch Exzenter von der Hauptwelle aus antreibt. Durch ein Sperrwerk wurde bei jeder zweiten Umdrehung die Verbindung zwischen Exzenter und Ventilhebeln gelöst. Dieses Schaltwerk wurde bei den liegenden Maschinen zuerst allgemein verwendet und bis Mitte der 90er Jahre bei solchen bis zu 25 PS gebraucht. Bei einem 16 pferdigen Motor dieser Art stellte sich der Gasverbrauch

:

auf 666 1tr/PS-st; der Leerlaufverbrauch betrug 15,9 VH des Verbrauches bei Vollbelastung.

Der Aussetzregelung folgte eine Präzisionsregelung, um größere Gleichförmigkeit zu erzielen, und zwar eine Einlaßventilsteuerung, ähnlich der der Expansionsdampfmaschine, bei der Hubhöhe und Oeffnungsdauer des Einlaßventiles durch den Regler beeinflußt werden, während das Auslaßventil sich zur selben Zeit öffnet und schließt. Bei dieser Quantitätsregelung ist bei schwacher Belastung die Kompression geringer, aber das Gemisch weniger verunreinigt, daher die Zündung besser und die Verbrennung vollkommener. 1891 lief die erste derartige 18,3 pferdige Präzisionsmaschine in der elektrotechnischen Ausstellung in Frankfurt; sie war mit einer Lichtdynamo gekuppelt und brauchte 617 1tr/PS-st. Endlich ging man noch dazu über, das Mischventil zu steuern; man überzeugte sich jedoch, daß nur eine Hubbegrenzungssteuerung zweckmäßig ist.

Die Körtingsche Maschine hatte nach all diesen Verbesserungen anfangs der 90er Jahre eine Präzisionsregelung bei fast verlustfreier Ansaugung, ein gesteuertes Mischventil mit den Vorzügen eines freilaufenden selbsttätigen Mischventiles und eine vom Regler beeinflußte Zündvorrichtung.

Für die weitere Entwicklung der Maschine waren folgende Gesichtspunkte maßgebend: 1) Verringerung des Gasverbrauches, 2) Vereinfachung der Konstruktion,

3) Vervollkommnung und bessere Ausnutzung des Trieb

werkes.

Die bessere Ausnutzung des Triebwerkes erfolgte durch den Bau von Tandem- und Tandem-Zwillingsmaschinen. Die Steuerung ist ebenfalls eine Präzisionssteuerung. An die Stelle der Exzenter ist jedoch eine Steuerwelle getreten, die durch Schraubenräder angetrieben wird.

Zur Verringerung des Gasverbrauches hat man die Kompression erhöht. Man führte 1897 besondere Ventilköpfe ein, indem man die früher üblichen Kanäle von den Ventilkasten zum eigentlichen Verbrennungsraum aufgab, den Kompressorraum so gedrängt wie möglich gestaltete und die Ventile unmittelbar in diesen Raum münden ließ, und ordnete Auslaßund Einlaßventil übereinander an. Diese Bauart ist für alle Viertaktmaschinen typisch geworden.

Der Wärmeverbrauch ist gefallen und stellt sich bei größeren Maschinen auf rd. 2200 WE/PS-st.

Um die Konstruktion zu vereinfachen, ging man 1892 endgültig zur Steuerwelle über, und zwar zu einer Nockensteuerung. Die zwangläufige Steuerung des Mischventiles wurde durch das rein selbsttätige Mischventil ersetzt. Für die Füllungsregelung verwandte man eine einfache Drosselregelung. Sie erfolgt durch Verkleinerung des Durchtrittquerschnittes für das eintretende Gemisch während des ganzen Ansaughubes. Die Drosselklappe kann auch mit der Hand verstellt werden. Auf diese Weise kann man Pumpenantriebe beliebig langsam laufen lassen. Die Lage des Zünders im Kompressionsraum wurde verändert; dadurch wurde die durch den Regler verstellbare Zündung unnötig und dafür eine Handstellung eingeführt.

Einfach wirkende Viertaktmaschinen werden bis zu 250 PS für einen Zylinder ausgeführt, wobei Auslaßventile und Kolben bei den größeren Maschinen wassergekühlt sind. Im Jahr 1895 haben Gebr. Körting als erste in Europa eine doppeltwirkende Gasmaschine für 150 PS in Betrieb gesetzt; sie haben dann aber den Bau von doppeltwirkenden Zweitaktmaschinen bevorzugt und erst 1905 doppeltwirkende Viertaktmaschinen wieder eingeführt. Diese sind sowohl als Einzylindermaschinen als auch bis zum vierzylindrigen TandemZwilling gebaut. Sie haben in dem seitlich liegenden Ventilgehäuse übereinander liegende leicht nachsehbare Ventile, das selbsttätige Mischventil und die Drosselregelung, genau wie die einfach wirkende Körting-Viertaktmaschine.

Nebenher befassen sich Gebr. Körting seit 1887 auch mit Maschinen für Benzin, und von 1890 ab auch für Petroleum. An die Stelle des Mischventiles trat ein Zerstäuberventil. Für die Petroleummaschine wurde zwischen Zerstäuber- und Einlaßventil ein heizbarer Raum eingeschaltet. Von 1897 ab wurde ein Universalverdampfer für verschiedene flüssige Brennstoffe benutzt. Zur Verdampfungswärme wird ein Teil der heißen Auspuffgase benutzt. 1898 wandte sich Ernst Körting sen. wieder den Zweitaktmaschinen für die große Gasmaschine zu und fand dabei erhebliche Vorteile heraus; er benutzte abwechselnd die Schlitze in der Mitte des Zylinders für beide Seiten des Kolbens als Auspufforgan. Es sind daher keine besonders gesteuerten Auslaßorgane nötig, sondern nur zwei Einlaßorgane vorhanden, die zwangläufig gesteuert werden.

Neuerdings befassen sich Gebr. Körtig mit dem Bau schnellaufender ventilloser Zweitaktmotoren, bei denen die Be

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