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deutscher Ingenieure.

Unregelmäßigkeiten in der Zahnteilung und Erhöhung des Zahndruckes auf einer Seite werden hierdurch sofort ausgeglichen.

D. R. G. M. Nr. 402797. Gasventil. A. Lüderitz, Köln a. Rh.
Die Einlaßventilspindel a wird nicht unmittelbar
durch den Gas- bezw. Gemischkanal 6, sondern
durch einen b durchdringenden Kanal e hindurch-
geführt, und die Führung d des auf der Einlaß-
ventilspindel etwas verschiebbar und federbelastet
Gas-
angeordneten
bezw. Gemischventilkegels e
reicht so weit in c hinein, daß selbst beim vollen
Hub des Einlaßventiles f das Gas bezw. Gemisch
nicht zwischen a und d treten kann. Läßt man
nun noch Luft durch c saugen oder drücken, so
wird das Gas bezw. Gemisch bei angehobenem
Ventil nicht nur von den Ventilführungen gänzlich
abgelenkt, sondern es wird auch noch eine vorzüg-
liche Mischung herbeigeführt.

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Angelegenheiten des Vereines.

Sitzung des Vorstandes des Vereines deutscher Ingenieure

am 18. April 1910 im Vereinshause zu Berlin.

(Schluß von S. 1000)

21) Ausbildung von Ingenieuren für den höheren

Verwaltungsdienst.

Hr. Linde berichtet, daß in der Sitzung des Ausschusses am 19. Oktober 1909 zwei Unterausschüsse eingesetzt worden sind, von denen der eine mit den technischen Hochschulen über die Ermöglichung einer wissenschaftlichen Vorbildung der Ingenieure auf staats-, rechtsund wirtschaftlichem Gebiete verhandeln, der andre Verhandlungen mit den Staatsbehörden, den kommunalen und privaten Verwaltungen wegen Vorbereitung und Zulassung von Ingenieuren zur Verwaltungslaufbahn führen und das Maß der erforderlichen Kenntnisse in den Verwaltungsfächern feststellen soll. Der letztere Ausschuß hat es für erforderlich gehalten, den in der letzten Zeit in der Tagespresse aufgetretenen Kontroversen nachzugehen und im Interesse eines geschlossenen Vorgehens aller Ingenieure eine Einigung herbeizuführen. Die Geschäftstelle wurde beauftragt, nach Maßgabe der in den Verhandlungen des Unterausschusses aufgetretenen Gesichtspunkte Leitsätze aufzustellen, denen die in einzelnen Punkten voneinander abweichenden Herren Franz und Koehn beistimmen könnten. Das Einverständnis beider Herren zu diesen von der Geschäftstelle aufgestellten Leitsätzen ist auch nach persönlichen Verhandlungen erreicht worden. Da indessen innerhalb des Unterausschusses noch verschiedenartige Meinungen zutage traten, hielt man es für notwendig, über diese Sätze noch einmal im Gesamtausschuß zu beraten. Der Ausschuß hat am 13. April getagt und sich nach eingehender Verhandlung, an der auch Vertreter des Verbandes deutscher Architekten- und IngenieurVereine teilnahmen, auf die im Umdruck vorliegenden Richtlinien geeinigt. Der Ausschuß legt diese dem Vorstand mit der Bitte vor, sie zu genehmigen und der Immediat-Kommission mit einem Anschreiben 1) zu überreichen.

Vorsitzender: Die Gegensätze sind, wie sich im Lauf der Verhandlungen ergeben hat, noch sehr tief. Insbesondere die Herren v. Rieppel und Reverdy äußerten gewichtige Bedenken gegen die gewünschte Art der Ausbildung von Diplom-Ingenieuren in der allgemeinen Verwaltung. Ich bin in meiner Befürchtung, daß wir in absehbarer Zeit nicht zu Ergebnissen kommen werden, durch die Verhandlungen nur noch bestärkt worden. Die Richtlinien halten jedoch die Diskussion im Fluß, und zwar nicht nur in der Oeffentlichkeit, sondern auch in der Immediat-Kommission. Ich kann es daher nur befürworten, daß wir sie mit einem Anschreiben der Immediat-Kommission überreichen.

Hr. Taaks: Die Basis für unsre Stellungnahme sind die Dresdener Thesen. Daraus, daß Hr. Franz sowohl wie Hr. Koehn diese Thesen für sich in Anspruch nehmen, geht

1) s. Z. 1910 S. 909.

hervor, daß der Verein sich nicht nach einer Richtung festgelegt hat. Die Wiesbadener Sätze haben wir im Gegensatz zu den Dresdner Thesen ausdrücklich nicht als Leitsätze, sondern als vorläufiges Ergebnis der bisherigen Beratungen hingestellt. Aber auch mit diesen Sätzen können wir uns heute noch einverstanden erklären. Ich bin der Meinung, wir sollten uns bei der noch lange nicht geklärten Sachlage nicht drängen lassen, Leitsätze herauszugeben, die nichts Neues sagen. Wir sollten vielmehr warten, bis wir wirklich etwas Positives herausgeben können. In nächster Zeit werden wir uns mit der Frage der Ausgestaltung der technischen Hochschule zu beschäftigen haben, und dabei wird sich auch die Gelegenheit ergeben, mit einem größeren Kreise von Männern der Praxis und der Hochschulen zuzu arbeiten und neue Gesichtspunkte zu finden. Wir sollten aber jetzt ohne triftigen Grund nichts Neues in die Oeffentlichkeit bringen.

sammen

Hr. Heil: Diese Gründe sind im Ausschuß auch gegen die Herausgabe von Leitsätzen vorgebracht worden. Es wurde aber auch darauf hingewiesen, daß von Mitgliedern der Immediat-Kommission der Wunsch ausgesprochen worden ist, wir sollten ihnen den Weg zur Verwirklichung unsrer Wünsche klarer angeben. Wenn wir das nicht tun, so entsteht der Eindruck, daß wir uns selbst über unsre Ziele nicht recht klar sind.

Hr. Taaks: Wenn die hier vorliegenden Sätze lediglich für eine Eingabe an die Immediat-Kommission Verwendung finden sollen, so kann ich meine Einwendungen fallen lassen. Die Wiesbadener Leitsätze 4 und 6') sind klarer als Satz 4 dieser Richtlinien. Es wird sich empfehlen, in dem Begleitschreiben darauf hinzuweisen, daß die Diplom-Ingenieure, die sich der allgemeinen Verwaltung widmen, auf eine Tätigkeit in ihrem Fachgebiet verzichten müssen.

In der vierten Richtlinie werden hinter dem Wort: Staatsprüfung die Worte: für die Verwaltung eingefügt.

Der Vorstand erklärt sich damit einverstanden, daß der Inhalt der vorgelegten Sätze in einem Schreiben der ImmediatKommission übermittelt werde. Diese Eingabe ist als eine durch einen äußeren Anlaß herbeigeführte Kundgebung des Vorstandes aufzufassen. Sie soll der Hauptversammlung als Bericht des Vorstandes mitgeteilt werden.

Hr. Linde berichtet weiter, es sei von Hrn. Treutler darauf hingewiesen, daß bereits mehrere Bezirksvereine mit städtischen Behörden wegen der Uebernahme von DiplomIngenieuren zur Ausbildung im höheren Verwaltungsdienst verhandelt haben, und daß seitens der Bürgermeister, die sich hierzu bereit erklärten, der Wunsch nach näheren Angaben über Art und Dauer der Ausbildung ausgesprochen

1) s. Z. 1909 S. 1657.

18. Juni 1910.

ist. Es sei aus diesem Grunde die Aufstellung von einheitlichen Gesichtspunkten für die Ausbildung von Ingenieuren in kommunalen Verwaltungen wünschenswert.

Der Redner verliest von ihm aufgestellte Sätze, welche allgemeine Anhaltspunkte für die Ausbildung von Ingenieuren im höheren städtischen Verwaltungsdienst enthalten. Der Vorstand ist damit einverstanden, daß die verlesenen Sätze den Bezirksvereinen mitgeteilt werden.

22) Vierteljahresausgabe der Zeitschriftenschau.

In der Vorstandsitzung am 25. Januar d. J. war beschlossen worden, der Hauptversammlung vorzuschlagen, die vierteljährlich herausgegebene Zusammenstellung der Zeitschriftenschau eingehen zu lassen.

Der Gegenstand soll auf die Tagesordnung der Hauptversammlung gesetzt werden.

23) Antrag des Württembergischen B.-V.
betr. Vorschriften für Dampfkessel.

Hr. Linde berichtet: Der preußische Handelsminister hat aus Anlaß der Explosion eines Dampfkessels auf dem Rheindampfer »Gutenberg« den Erlaß einer Vorschrift, daß Stehbolzen mit einer feinen Längsbohrung versehen sein müssen, beantragt. Man beabsichtigt, diese Vorschrift mit großer Eile zu erlassen, so daß die von der Maßregel betroffenen Kreise, insbesondere die Kesselerbauer, nicht genügend Gelegenheit haben würden, sich zur Sache zu äußern.

Der Württembergische B.-V. ist der Ansicht, daß im vorliegenden Falle nicht der Erlaß einer Bauvorschrift, sondern eine Anweisung an die Kesselprüfer erforderlich gewesen wäre. Der Bezirksverein wünscht, daß der deutschen Industrie in dem vorliegenden Falle wie auch in Zukunft Gelegenheit gegeben werde, sich zu Vorschriften, welche für Dampfkessel geplant sind, zu äußern, daß ferner das fortgesetzt zutage tretende Bestreben zu Aenderungen und Ergänzungen der erst am 10. Januar d. J. in Kraft getretenen Vorschriften aufhöre und die damit verknüpfte unnötige Beunruhigung der Industrie entfalle.

Zufolge einstimmigen Beschlusses bittet der Bezirksverein, auf die Tagesordnung der Hauptversammlung den Antrag zu setzen:

Der Verein deutscher Ingenieure solle dahin wirken, daß der deutschen Industrie Gelegenheit gegeben werde, zu Vorschriften, welche für Dampfkessel geplant sind, sich jeweils zu äußern.

Der Bezirksverein hält es ferner für dringend nötig, daß die Verhältnisse, wie sie durch die neuen, am 10. Januar d. J. in Kraft getretenen allgemeinen polizeilichen Bestimmungen über die Anlegung von Dampfkesseln und durch die zugehörigen Vereinbarungen der verbündeten Regierungen geschaffen worden sind, in den Bezirksvereinen eingehend besprochen werden.

Nach Ansicht des Redners enthält der Antrag des Bezirksvereines eine Forderung, die zu einem gewissen Teil schon erfüllt ist, da die Dampfkessel-Normen-Kommission Vertreter der Industrie in sich schließt.

Hr. Heil: Immerhin kann man nicht davon sprechen, daß die Industrie gehört wird. Die Kommission ist eine Versammlung von technischen Sachverständigen, die eigentlich nicht die wirtschaftlichen Interessen vertreten soll, wenn sie es auch in Wirklichkeit bis zu einem gewissen Grade Die Fabrikanten von Großwasserraumkessel sind z. B. nicht vertreten.

tut.

Es liegen keine Bedenken dagegen vor, daß der Verein neben der Kommission aus sich selbst heraus den Wunsch weiter verfolgt, daß man die Industrie zu geplanten Vorschriften für Dampfkessel ausgiebig hört. Das ist eine gesunde und naheliegende Forderung. Die Normenkommission selbst hat auch an den Herrn Reichskanzler die Bitte gerichtet, daß er keine Vorschriften erlassen möge, ohne sie genügend gehört zu haben.

Der Vorstand beschließt, den Antrag des Württembergischen B.-V. mit der noch ausstehenden Begründung den Bezirksvereinen zur Beratung zu überweisen und den Antrag auf die Tagesordnung der diesjährigen Hauptversammlung zu setzen.

24) Schreiben des Vereins der Fabrikanten landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte betr. Vorschriften für Dampfkessel (Denkschrift von R. Wolf, Magdeburg-B., unterstützt von Heinrich Lanz, Mannheim), 25) Antrag von Heinrich Lanz, Mannheim, betr. Vorschriften für Dampfkessel,

werden zusammen beraten.

Hr. Linde berichtet: Der Verein der Fabrikanten landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte hat dem Vereine deutscher Ingenieure eine Denkschrift der Firma R, Wolf übermittelt, in der diejenigen Punkte der allgemeinen polizeilichen Bestimmungen über die Anlegung von Dampfkesseln vom 17. Dezember 1908, welche angeblich zu den schwersten Schädigungen der Fabrikanten von Lokomobilen führen, Die Firma Heinrich Lanz hat sich näher ausgeführt sind.

der Kundgebung angeschlossen.

Da die Anträge der Firmen nicht zur Kompetenz der Deutschen Dampfkessel Normen-Kommission gehören, regt der Verein an, gemeinsam mit ihm an die preußische Regierung heranzutreten. Eine Begutachtung der Fragen durch die Deutsche Dampfkessel-Normen-Kommission würde das Vorgehen wesentlich unterstützen.

Die Lokomobilfabrik Heinrich Lanz bittet den Vorstand in gleichem Sinne wie der Württembergische B.-V., auf die Dampfkessel-Gesetzgebung einzuwirken. Die Firma unterbreitet einige Beläge für die Schwierigkeiten, welche einzelne Bestimmungen, insbesondere § 5 Abs. 2 der neuen Bauvorschriften, für die Lokomobilfabrikation im Gefolge haben.

Der Vorstand beschließt, das Material der Deutschen Dampfkessel-Normen-Kommission zu überweisen mit der Bitte, die Bestrebungen zu unterstützen. Außerdem sollen die Eingaben an die Bezirksvereine und an den Dampfkessel-Ausschuß ergehen. Die von den Bezirksvereinen einlaufenden Aeußerungen sollen dem Dampfkessel-Ausschuß als Beratungsmaterial zugestellt werden.

26) Vertreter des V. d. I. in der Deutschen
Dampfkessel-Normen-Kommission.

Der Vorstand berät über die vom V. d. I. in die Kommission zu entsendenden Vertreter.

27) Antrag des Kölner B.-V. betr. Regelung der Gebühren für Sachverständige.

Hr. Linde berichtet: Nach einer Mitteilung des Staatssekretärs des Reichsjustizamtes in der Reichstagsitzung vom 20. Januar d. J. hat die Regierung bereits einen Entwurf für eine Neuregelung der Gebühren für Sachverständige ausgearbeitet. Der Reichskanzler halte indessen die Durchführung der Neuerung, die den Bundesstaaten und den Parteien sehr erhebliche Kosten verursachen würde, jetzt für untunlich, da Reich und Bundesstaaten zu äußerster Sparsamkeit gezwungen wären. Der Kölner B.-V. hatte an den Vorstand das Ersuchen gerichtet, geeignete Schritte zu tun, um einer Verzögerung der Regelung der Sachverständigengebühren entgegenzutreten.

Der Verein deutscher Ingenieure hat wiederholt, zuletzt im Jahre 1908, eine Eingabe an den Reichskanzler in dieser Angelegenheit gerichtet. Ein Erfolg ist zurzeit von einer erneuten Eingabe nicht zu erwarten.

Hr. D. Meyer spricht sich gegen die Absendung einer Eingabe aus; bisher haben schon die Gerichte in den ihm zu Ohren gekommenen Fällen die Wünsche der Sachverständigen, die auf eine höhere Bewertung ihrer Tätigkeit Anspruch erheben durften, berücksichtigt.

Hr. Heil: Die Kosten tragen in der Hauptsache die Parteien. Die Notwendigkeit, an Staatsausgaben zu sparen, ist daher überhaupt kein Grund zur Zurückstellung. Der Satz von 2 M für die Stunde ist für einen Ingenieur unwürdig.

Hr. Taaks: Man kann schon heute höhere Gebühren erzielen, wenn man die Entschädigung nach Stunden ablehnt und sich auf den § 4 der Gebührenordnung bezieht. Immerhin ist kein Grund vorhanden, eine solche Eingabe nicht abzusenden.

Der Vorstand beschließt, an den Reichstag eine erneute Eingabe betr. Regelung der Gebühren für Sachverständige zu richten.

28) Antrag der wissenschaftlichen Kommission in Frankfurt a. M. auf Unterstützung des Lufttech

nischen Instituts.

Die gelegentlich der Luftschiffahrtausstellung in Frankfurt a. M. eingesetzte wissenschaftliche Kommission beabsichtigt zur Fortführung ihrer Arbeiten die Errichtung einer wissenschaftlich geleiteten, jedermann zugänglichen Prüfstelle, ähnlich der bereits in Paris bestehenden. Dieses >>Lufttechnische Institut« soll in Frankfurt a. M. unter Angliederung an die Institute des wissenschaftlichen Vereines und unter Benutzung der bereits von der Ausstellung her dort vorhandenen Prüfeinrichtungen und Hülfskräfte errichtet werden. Die Anstalt soll sich im wesentlichen durch Erhebung von Prüfungsgebühren und Lehrhonoraren aus den einzurichtenden Lehrkursen selbst erhalten.

Die Kommission fragt den Verein, ob er bereit ist, sich an der Gründung des Lufttechnischen Instituts durch Ueberweisung eines Geldbetrages für die erste Einrichtung zu beteiligen und gegebenenfalls in den ersten Betriebsjahren einen Zuschuß zu bewilligen.

In der Erwägung, daß für das laufenden Jahr bereits eine Summe von 10000 M der in Lindenberg errichteten Geschäftstelle für Flugtechnik bewilligt worden ist, und mit Rücksicht auf die anderweit geplante Errichtung einer Versuchsanstalt und Akademie für Luftschiffahrt in Friedrichshafen nimmt der Vorstand davon Abstand, sich an dem Lufttechnischen Institut zu beteiligen und für die Einrichtung desselben einen Beitrag zur Verfügung zu stellen.

29) Besuch der Weltausstellung in Brüssel
durch den V. d. I.

Hr. D. Meyer berichtet:

Der Aachener Bezirksverein hat sich mit der Société des Ingénieurs sortis de l'Ecole de Liége in Verbindung gesetzt, um die Mitwirkung dieses Vereines bei einem gemeinsamen Besuch der Weltausstellung in Brüssel zu ermöglichen. Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen. Dem Vernehmen nach wird die Beteiligung an dem vom Internationalen Kongreß für Bergbau und Hüttenwesen zu Düsseldorf beabsichtigten Ausflug nach Brüssel sehr erheblich sein, so daß die Zahl der Teilnehmer an einem späteren Ausflug des Vereines ebendahin nicht sehr groß sein dürfte.

Der Vorstand beauftragt Hrn. D. Meyer, die Verhandlungen mit dem Aachener Bezirksverein weiter zu führen und über das Ergebnis auf der Hauptversammlung zu berichten.

Hr. D. Meyer teilt ferner mit, daß die Redaktion beabsichtigt, für die Weltausstellung in Brüssel eine Druckschrift herauszugeben, welche einen kurzen Ueberblick über die Geschichte des Vereines und seine Arbeiten, die Entwicklung der Zeitschrift usw. enthalten soll. Die Schrift soll künstlerisch ausgestattet werden und als Propagandamittel dienen. Man werde sie auch im Sinne einer von Hrn. Taaks gegebenen Anregung den für die Hauptversammlung in Danzig einzuladenden Gästen überreichen und bei ferneren ähnlichen Anlässen nutzbar machen können. Es sei vorläufig eine Auflage von 6000 Stück in deutscher Sprache beabsichtigt, doch könne man auch eine französische und englische Ausgabe ins Auge fassen. Die Kosten für 6000 Stück in deutscher Sprache betragen etwa 3000 M, für 2000 Stück in englicher und 2000 Stück in französischer Sprache zusammen 2500 M. Mit Rücksicht auf die in der Hauptversammlung zu Mainz zum Ausdruck gekommene Stimmung bezüglich der Geldbewilligung für die Weltausstellung Brüssel können die erforderlichen Mittel, wenigstens für die deutsche Auflage, unbedenklich bewilligt werden.

Hr. Heil hält eine mehrsprachige Ausgabe nicht für erforderlich, da auch mangelhafte Sprachkenntnisse zum Verständnis der deutschen Schrift genügen. Dagegen empfehle es sich, die deutsche Auflage zu erhöhen.

Der Vorstand beschließt, die Druckschrift nur in deutscher Sprache herauszugeben, und zwar in einer Auflage von 8000 Stück.

deutscher Ingenieure.

30) Bewilligung von Geldmitteln an Vereinsbeamte zum Besuch der Weltausstellung Brüssel. Der Vorstand bewilligt 3000 M für Reisen der Vereinsbeamten nach der Weltausstellung in Brüssel. Diese Reise ist auf die Urlaubzeit der Beamten anzurechnen.

31) Anregung des Hrn. Fehlert: Bedingungen für die Aufnahme im Verein.

Hr. Fehlert hat aus verschiedenen Rundschreiben und andern Mitteilungen die Auffassung gewonnen, daß die Aufnahme von neuen Mitgliedern durch die Bezirksvereine nach verschiedenen Gesichtspunkten gehandhabt wird. Er hat deshalb angeregt, einheitliche Grundsätze für die Bewertung der technischen Vorbildung der Aufzunehmenden aufzustellen, um auf diese Weise eine gleichmäßige Behandlung der Bewerber bei den einzelnen Bezirksvereinen herbeizuführen. Er wünscht ferner, daß bei Aufnahme von Nichttechnikern der Vorstand des betreffenden Bezirksvereines nur auf Grund eingehender Auskünfte, Aussprachen und Erwägungen über die Genehmigung oder Ablehnung des Gesuches einen förmlichen Beschluß faßt, und erläutert an mehreren Beispielen, nach welchen Grundsätzen der Berliner Bezirksverein bei der Aufnahme verfährt. Eine eingehende Beratung über diesen Gegenstand sei in der Sitzung des Vertrauensausschusses am 12. und 13. März gelegentlich der Beratung des Satzungsentwurfes beabsichtigt gewesen, habe aber wegen Zeitmangels verschoben werden müssen.

Der Vorstand beschließt, die Bezirksvereine in einem Rundschreiben um Mitteilung der Grundsätze zu ersuchen, nach denen sie bei der Aufnahme von Mitgliedern verfahren, und sie zugleich zu bitten, sich über die in ihrem Bezirk liegenden technischen Schulen zu äußern.

32) Festsetzung der Tagesordnung der Versammlung des Vorstandsrates vom 24. bis 26. Juni.

Die Tagesordnung für die am Sonnabend den 25. Juni 1910 stattfindende Versammlung des Vorstandsrates wird endgültig festgesetzt.

33) Festsetzung der Tagesordnung für die Hauptversammlung in Danzig.

Die Tagesordnung der Hauptversammlung wird unter Berücksichtigung der heutigen Beschlüsse des Vorstandes endgültig festgesetzt.

34) Eine Eingabe des deutschen Vereines für den Schutz des gewerblichen Eigentumes betr. Zuständigkeit des Reichsgerichtes in Streitfragen betr. gewerblichen Rechtsschutz

gelangt zur Besprechung.

35) Metrisches Gewinde für Durchmesser unter 6 mm. Hr. Linde berichtet: Die Société d'Encouragement pour l'Industrie nationale ist seit Aufstellung des S. I.-Gewindes im Jahr 1898 dauernd bemüht gewesen, die Einführung des in Zürich beschlossenen Systems zu fördern und vor allem die Vereinheitlichung der Gewinde der Feinmechanik (1 bis 10 mm Dmr.) nach metrischem System vorzubereiten. Sie hat ihre Arbeiten außerdem ausgedehnt auf die kleinsten zur Verwendung kommenden Schrauben, die Uhrwerkschrauben, um auch für diese ein einheitliches metrisches System festzulegen.

Auf Grund der günstigen Aufnahme ihrer Arbeiten von seiten der Industrie und der französischen Behörden insbesondere die französische Artillerie hat großes Interesse für die Vereinheitlichung der Gewinde der Feinmechanik gezeigt werden die Abgeordneten der Gesellschaft auf dem Weltkongreß der Internationalen Vereinigungen, der in Brüssel im Mai stattfinden soll, einen Bericht über die Arbeiten der Gesellschaft auf diesem Gebiet erstatten. Die Gesellschaft hat dem Verein Schweizerischer Maschinen-Industrieller davon Mitteilung gemacht und gebeten, die Vereine, die an dem Zustandekommen des Internationalen Kongresses in Zürich im Jahr 1898 Anteil hatten, zur Unterstützung der jetzigen Bestrebungen einzuladen. Der Verein Schweizerischer MaschinenIndustrieller wird an den Beratungen über diesen Gegenstand auf dem Weltkongreß in Brüssel nicht teilnehmen, weil die

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18. Juni 1910.

Frage für seine Mitglieder nur wenig Interesse hat. Er hat jedoch die Einladung der französischen Gesellschaft dem V. d. I. übermittelt.

Der Vorstand beschließt, sich an den Bestrebungen der Société d'Encouragement pour l'Industrie nationale in Paris zur Vereinheitlichung der Gewinde der Feinmechanik vorläufig nicht zu beteiligen und an dem im Mai d. J. stattfindenden Weltkongreß nicht teilzunehmen.

36) Eingabe des Hansabundes betr. Submissions

wesen.

Vom Hansabund für Gewerbe, Handel und Industrie ist dem Verein eine Denkschrift über die Frage des Submissionswesens mit der Bitte um Aeußerung übersandt worden.

Der Vorstand beschließt, die Denkschrift den Bezirksvereinen zur Beratung zu überweisen.

37) Antrag des Hamburger B.-V. auf Lieferung der Zeitschrift des V. d. I. an die öffentliche Bücherhalle in den Kohlenhöfen zu Hamburg zum ermäßigten Preise von 20 M. Der Vorstand beschließt, der Lesehalle mit Rücksicht auf deren gemeinnützigen Charakter die Zeitschrift zum ermäßigten Preise von 20 M zur Verfügung zu stellen.

38) Verschiedenes. Satzungen des Bodensee-B.-V.

Der Bodensee-B.-V. fragt an, ob die Satzung des Bezirksvereines in der vom Vorstande in der Sitzung am 24. und 25. Januar 1910 genehmigten Fassung dauernd bestehen bleiben kann, oder ob nach Annahme der neuen Satzung des Gesamtvereines eine Aenderung zu erwarten ist. In letzterem Falle würde der Bezirksverein mit dem Druck seiner Satzungen warten, bis die Satzung des Gesamtvereines angenommen ist. Der Vorstand hält es für wünschenswert, daß der Bodensee-B.-V. mit der Drucklegung seiner Satzung noch wartet, bis die neue Vereinssatzung angenommen ist.

Aufnahmegesuch des Hrn. N. N.

Ein Bezirksverein, der von der Geschäftstelle ersucht war, ihr über die Eignung eines Neuaufzunehmenden Mitteilung zu machen, hat die Frage nicht erschöpfend behandelt; er könne keine genügende Auskunft geben, da im Gesuch die Angaben über die Vorbildung unvollständig seien.

Der Vorstand beauftragt die Geschäftstelle, dem Bezirksverein das Aufnahmegesuch von neuem zu übersenden und ihn zu ersuchen, über die Vorbildung des Betreffenden, gegebenenfalls durch Befragen derjenigen Mitglieder, welche das Aufnahmegesuch unterstützt haben, Näheres zu ermitteln.

Der Vorstand erkennt an, daß die Geschäftstelle bei der Beurteilung der Angaben Aufzunehmender auf die Mitarbeit der Bezirksvereine angewiesen ist, und hält es für dringend erforderlich, daß diese sich eingehende Kenntnisse über die Vorbildung und die sonstigen Befähigungen des Aufzunehmenden verschaffen.

Einladung des V. d. I. durch den Verein deutscher Eisenhüttenleute zur Hauptversammlung.

Hr. Körting erklärt sich bereit, den Verein deutscher Ingenieure bei der Hauptversammlung des Vereines deutscher Eisenhüttenleute zu vertreten.

Mitteilung des Thüringer B.-V. betr. Veröffentlichungen in der Zeitschrift.

Der Thüringer B.-V. macht auf eine Aeußerung des Hrn. Kromphardt zum Entwurf einer neuen Satzung aufmerksam, die in Nr. 5 der Vereinszeitschrift veröffentlicht ist und eine Reihe unzulässiger Ausführungen gegen Mitglieder des Vereines enthält. Der Bezirksverein bittet, derartige Auslassungen in Zukunft nicht mehr in der Vereinszeitschrift zu veröffentlichen.

Hr. D. Meyer weist darauf hin, daß der Vorstand in der Sitzung am 11. Januar 1909 einer Anregung der Hauptversammlung entsprechend beschlossen hat, Ausführungen einzelner Vereinsmitglieder zu der Satzung in Beiblättern zur Zeitschrift, also nicht im redaktionellen Teil, abdrucken zu lassen und dementsprechend die Verantwortlichkeit der Redaktion für diese Erörterungen auszuschließen.

Der Vorstand nimmt das Schreiben zur Kenntnis. Trauerfeier zum Andenken an Julius von Schütz. An der am 1. Mai d. J. stattfindenden Trauerfeier wird Hr. Linde als Vertreter des Vereines teilnehmen.

Sonstiges.

Von einer Patentverwertungsgesellschaft ist auf eine Anfrage betreffend die Kosten einer Anzeige in der Vereinszeitschrift von der Verlagsbuchhandlung Julius Springer erwidert worden, daß Anzeigen von Patentbureaus auf Wunsch des Vereines nicht in der Zeitschrift aufgenommen werden. Die Firma beschwert sich über diese Auskunft; sie erblickt in der Maßnahme eine einseitige Förderung der Interessen der Patentanwälte.

Der Vorstand nimmt das Schreiben zur Kenntnis und erachtet eine Antwort für entbehrlich. Der Verlagsbuchhandlung Julius Springer soll mitgeteilt werden, daß es sich in dieser Angelegenheit nicht um einen Wunsch, sondern um einen Vorstandsbeschluß handelt, auf den sie gegebenenfalls Bezug nehmen könne. Linde.

Die Tätigkeit der Bezirksvereine im Jahre 1909 bis 1910.

(Schluß von S. 1004)

Leipziger Bezirksverein. Der Verein kann wieder über eine erfreuliche Zunahme der Mitgliederzahl berichten, die bis Ende April 1910 von 414 auf 443 stieg. Außer den Vorstands- und Ausschußsitzungen fanden in der Berichtzeit 8 Monatsversammlungen und eine Generalversammlung statt. In den durchschnittlich von 65 Mitgliedern und Gästen besuchten Vereinssitzungen wurden folgende Vorträge gehalten: Selbstherstellung von Wasserstoff und Sauerstoff durch Elektrolyseure für autogene Schweißung; konstruktive Grundlagen der Luftfahrzeuge; Kleingefüge (I. Teil); das Wesen der Metallographie; die Eisenkonstruktionen in ihrer Bedeutung für die Ingenieurbauten; die Reproduktionstechnik, ihre Anwendung und ihre Bedeutung für die Industrie; Turbinengebläse; die Technik der Luftfahrzeuge; die Grundzüge der heutigen Hydrologie; der Plan einer allgemeinen ständigen Lehrausstellung für die Fortschritte der Maschinentechnik und seine bisherige Entwicklung. Technische Ausflüge wurden unternommen zur Besichtigung des Laboratoriums des Hrn. Dr. Kruft, Leipzig-Stötteritz, der Zigarettenfabrik Yenidze in Dresden, der Lehrmaschinenausstellung der Technischen Hochschule in Dresden, der Anlagen der Westendbaugesellschaft zu Leipzig und der neuen städtischen Elektrizitätswerke zu Leipzig. Das Stiftungsfest wurde in gewohnter Weise durch Festessen und Ball am 19. Februar in den Räumen des

Palmengartens gefeiert. Am 19. März fand ein Herrenabend im Lehrervereinshause statt.

Lenne-Bezirkverein. Der Verein zählt zurzeit 215 Mitglieder gegen 229 im Vorjahre. Es wurden & Sitzungen abgehalten, die von Mitgliedern und Gästen stets gut besucht waren. Ferner fand ein geselliger Abend mit Damen statt, der sich ebenfalls guten Besuches erfreute. In den Versammlungen wurden nachstehende Vorträge mit Lichtbildern gehalten: Die konstruktiven Grundlagen der Luftfahrzeuge mit besonderer Berücksichtigung der Frankfurter Internationalen Luftschiffahrt-Ausstellung (I. Teil: Die Flugapparate. II. Teil: Die Lenkballons); die Einrichtungen und der Betrieb des kommunalen Elektrizitätswerkes »Mark« in Herdecke a. d. Ruhr (nach vorhergegangener Besichtigung des Werkes); Zum 300jährigen Jubiläum der beiden ersten Keplerschen Gesetze; die Grundprinzipien und wichtigsten Bestimmungen des neuen Automobil-Haftpflichtgesetzes; im Automobil durch Bosnien und die Herzegowina; die Abwehr von Rauch und Ruß durch Anlage einer rauchschwachen mechanischen Feuerung und die Vorteile derselben gegenüber von handbeschickten Feuerungen.

Märkischer Bezirksverein. Der Bezirksverein besteht zurzeit aus 97 Mitgliedern und 16 zahlenden Gästen. Neu aufgenommen wurden 2 Mitglieder und 5 zahlende Gäste.

4 Mitglieder sind in andere Bezirksvereine übergetreten oder verstorben, so daß eine Abnahme von 2 Mitgliedern zu verzeichnen ist. Es fanden im Laufe des Jahres 4 ordentliche Sitzungen statt, in denen über Eingänge vom Gesamtverein und Vereinsangelegenheiten verhandelt wurde. Außerdem wurden Vorträge gehalten über die Reproduktionstechnik, ihre Anwendung und ihre Bedeutung für die Industrie und über Speisewasserreinigung mit Permutit.

Magdeburger Bezirksverein. Die Mitgliederzahl beträgt 298. Im Laufe des Berichtjahres wurden 20 neue Mitglieder aufgenommen, 17 Mitglieder sind ausgetreten, 1 Mitglied ist verstorben. Es wurden außer der Hauptversammlung 8 ordentliche Versammlungen und 2 zwanglose Abende abgehalten, wobei die geschäftlichen Angelegenheiten erledigt und folgende Vorträge gehalten wurden: Erdbebenkatastrophen; Aus stillen deutschen Städten; die Entwicklung der Schleppschiffahrt auf den deutschen Strömen; Reproduktionstechnik; der Sauggasschlepper und der Deutzer Brons-Motor; Fabrikorganisation und Selbstkostenberechnung; Elektrohängebahnen; zwei neue Systeme elektrisch betriebener Förderanlagen; Welche Anforderungen sind an einen Führer in Technik, Wirtschaft und Staatsleben zu stellen? Ferner wurde nach einem vorangegangenen Vortrage das städtische Elektrizitätswerk besichtigt. Im Juni des Vorjahres wurde an einem Sonntag ein Ausflug mit Damen unternommen, im Januar d. J. feierte der Verein sein Winterfest.

Mannheimer Bezirksverein. Am Ende des Berichtjahres zählte der Verein 465 Mitglieder und ein Ehrenmitglied. Es wurden 11 Vereinssitzungen abgehalten, die von durchschnittlich 45 Mitgliedern und einer größeren Anzahl Gäste besucht waren. An 8 von diesen Versammlungen wurden folgende größere Vorträge gehalten: Der Vertikalröhrenkessel von Garbe und die Gleichstromdampfmaschine von Stumpf; zum Entwurf der Reichsversicherungsordnung; Elektrostahl; photographie; Fortschritte in der Verbilligung des Massentransportes durch maschinelle Hülfsmittel; die Brennstofffrage in der badischen Industrie; Zur Entwicklungsgeschichte der künstlichen Beleuchtung; über Kunstseide. Außerdem wurden die Mitglieder des Bezirksvereines von befreundeten technischen Vereinen zu verschiedenen interessanten Vorträgen eingeladen. In besonderen Ausschüssen wurden behandelt: die einheitliche Benennung von Einheiten und Formelgrößen, die Normalbedingungen für die Lieferung von Eisenkonstruktionen für Brücken und Hochbauten, die Ausbildung von Ingenieuren für den höheren Verwaltungsdienst und die neue Vereinssatzung. Besichtigt wurden: Die Neuanlagen der Rheinischen Gasmotorenfabrik Benz & Cie., die Portlandzementwerke Heidelberg, der Tunnelschraubendampfer Gebr. Page X, erbaut von der Schiffs- und Maschinenbau A.-G., die Anlagen der Rheinischen Kohlenhandel- und Reederei-Gesellschaft (Abteilung Mannheim) und der im Bau befindliche Luftkreuzer von Schütte-Lanz. Im Juni 1909 wurde das 40jährige Bestehen des Bezirksvereines festlich begangen und anfangs 1910 ein Winterfest mit Tanz veranstaltet. Auch an einigen andern Veranstaltungen nahmen die Damen teil, um den gesellschaftlichen Zusammenschluß zu fördern.

über den Wert und die Grenzen der Lumièreschen Farben

Mittelrheinischer Bezirksverein. Der Bezirksverein zählt zurzeit 106 ordentliche und 14 außerordentliche Mitglieder. In der Zeit vom Mai 1909 bis Mai 1910 wurden 10 ordentliche Versammlungen, davon 4 mit Damen, eine außerordentliche und eine Jahresversammlung abgehalten; außerdem fand eine Dampferfahrt auf dem Rheine statt. In 4 Vorstandsitzungen wurden Vereinsangelegenheiten besprochen und durch besondere Ausschüsse die neue Satzung und die Lieferungsbedingungen für Eisenkonstruktionen beraten. Vorträge wurden gehalten über: die Dampfturbinen; Saughöhe und Ansaugen von Kolbenpumpen; die Umwandlung von Wärme und Kälte in elektrischen Strom; Wetterereignisse und ihre Ursachen Verständnis der Wetterkarten; Elektrohängebahnen; Ernstes und Heiteres aus den Erlebnissen als Bergingenieur in Spanien und den Ver. Staaten von Nordamerika; die Schiffbarmachung des Rheines von Basel bis zum Bodensee. Beteiligung der Mitglieder an den Veranstaltungen des Vereines war im allgemeinen zufriedenstellend.

zum

Die

Mittelthüringer Bezirksverein. Der Verein zählt gegenwärtig 210 Mitglieder. In der Zeit zwischen der Hauptversammlung 1909 bis jetzt wurden folgende Vorträge gehalten: Des Technikers Mitarbeit bei der Aufstellung von Bilanzen; das Scheckgesetz und der Postscheckverkehr; Im Automobil durch Bosnien und die Herzegowina; Hochspannungsisolatoren; die Lentz-Steuerung für Lokomobilen; der Kampf um den Nordpol; die Gleichstrom-Dampfmaschine; die Elektrizität in der Heilkunde. Technische Ausflüge fanden

deutscher Ingenieure.

statt nach Gehlberg zur Besichtigung der Hohlglashütte und Glasinstrumentenfabrik Emil Gundelach und nach Gotha zur Besichtigung der Gothaer Waggonfabrik vorm. Fritz Bothmann & Glück A.-G. Ferner wurde die städtische Kläranlage in Erfurt besichtigt. Der Bezirksverein beschäftigte sich weiter mit den ihm vom Gesamtverein zugewiesenen Arbeiten insbesondere den Satzungsänderungen. Die vom Bezirksverein veranstalteten Belehrungskurse für Werkmeister, Monteure, Maschinisten und Heizer) wurden auch im verflossenen Jahre in der üblichen Weise mit Unterstützung der königlichen Regierung, der Stadt Erfurt, der Handelskammer usw. abgehalten und erfreuten sich eines guten Besuches.

Niederrheinischer Bezirksverein. Die Zahl unserer ordentlichen Mitglieder hat sich gegen das Vorjahr um 45 erhöht, sie beträgt jetzt einschließlich eines Ehrenmitgliedes 905, außerdem zählt unser Bezirksverein noch ein weiteres Ehrenmitglied und 56 außerordentliche Mitglieder. Es fanden 12 ordentliche Versammlungen und eine ordentliche Hauptversammlung statt, die von 48 bis 400, durchschnittlich von etwa 106 Teilnehmern besucht waren; außerdem tagten nach Bedarf die ständigen Ausschüsse für innere Vereinsangelegenheiten, technische Angelegenheiten und Vergnügungen sowie verschiedene Sonderausschüsse. Neben der Erledigung tech nischer Fragen, geschäftlicher Angelegenheiten und kürzerer technischer Mitteilungen und Berichte wurden in den Versammlungen Vorträge über folgende Gegenstände gehalten: Die Behandlung der Zeit bei der Lohn- und SelbstkostenBerechnung; Entwicklung der modernen Kugellagerkonstruktion; das industrielle Bild und die Photographie; die Transportverhältnisse der Eisenhütten im südlichen Uralgebirge; Aus der Praxis des Rheinschiffahrtsbetriebes; die Kerchove-Dampfmaschine; Schnellarbeitstahl; Verwaltungsreform und technische Arbeit; die Schiffbarmachung des Rheines von Basel bis zum Bodensee; moderne physikalischchemische Grundanschauungen. An einige dieser Vorträge schloß sich ein offizieller Bierabend an. Gemeinschaftlich

mit der hiesigen Handelskammer veranstaltete unser Bezirksverein einen wirtschaftlichen Kursus, der sich eines guten Besuches erfreute. Die Schaffung einer öffentlichen Bibliothek mit Lesezimmer in Düsseldorf durch den Verein Deutscher Eisenhüttenleute gab uns Veranlassung, dieses Unternehmen tatkräftig zu unterstützen. Die Eröffnung ist für die allernächste Zeit zu erwarten, womit ein lange gehegter Wunsch unseres Vereines in Erfüllung geht. Im November des vergangenen Jahres hatten wir das Vergnügen, den Vorstandsrat und die außerordentliche Hauptversammlung in den Mauern Düsseldorfs begrüßen zu können; aus diesem Anlaß fand ein gemeinschaftliches Essen mit Abendunterhaltung statt. An sonstigen festlichen Veranstaltungen des vergangenen Jahres sind zu nennen ein Winterfest im Breidenbacher Hof nnd ein Sommerfest auf Schloß Aprath.

Oberschlesischer Bezirksverein. Die Zahl der Mitglieder beträgt 459 gegenüber 422 im Vorjahre. Auch in diesem Berichtjahre sind dem Bezirksverein eine Anzahl werter Mitglieder durch den Tod entrissen worden, worunter besonders Hr. Oberingenieur Robert Peschke aus Frankenstein in Schlesien, Mitbegründer und Ehrenmitglied des Gesamtvereines und unseres Bezirksvereines, zu nennen ist. In den Vereinssitzungen, die in Beuthen, Kattowitz, Zabrze, Gleiwitz und Bismarckhütte stattfanden, wurden Vereinsangelegenheiten erledigt, die vom Gesamtverein eingesandten Änträge und Zuschriften beraten und folgende Vorträge gehalten: Die moderne Flugmaschine; Fortschritte im Bau von Hängebahnen seit Einführung des elektrischen Einzelantriebes; Wandlungen in der deutschen Wirtschaftspolitik; Meisterwerke oberschlesischer Kunstmeister aus dem Anfang des vorigen Jahrhunderts; die Verwendung von Steinkohlengas in industriellen Betrieben; Welche Gründe veranlaßten die Deutsch landgrube zur Beschaffung einer elektrisch angetriebenen Fördermaschine? Von der blauen Adria quer durch Oesterreich; moderne Saugzuganlagen. Am 22. Mai 1909 wurde ein Ausflug nach Witkowitz zur Besichtigung der Witkowitzer Eisenwerke, am 24. Februar 1910 ein Ausflug nach Schwientochlowitz zur Besichtigung der elektrischen Fördereinrichtungen auf Schacht I der Deutschlandgrube und auf dem Ulrichschacht der Cleophasgrube unternommen. Am 11. September wurde in Zabrze im Park und Kasino der Donnersmarckhütte das Sommerfest gefeiert, während am 17. Dezember im Theater- und Konzerthaus in Beuthen die Generalversammlung stattfand. An die Sitzung mit Damen in Kattowitz am 5. März 1910 schloß sich ein gemeinsames Abendessen mit Tafelmusik an. Die Veranstaltungen des Vereines

1) Z. 1905 S. 1018.

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