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11. Juni 1910.

Geschäftsgang Erschwerungen erfährt, kann man dadurch Rechnung tragen, daß die Fassung gewählt wird:

>> Der Wissenschaftliche Beirat besteht aus 12 Mitgliedern. Seine Beschlüsse bedürfen der Zustimmung von wenigstens 7 Mitgliedern«<.

Der Vorstand genehmigt entsprechend den Vorschlägen des technischen Ausschusses und der Herren v. Bach und Taaks folgenden Wortlaut der Bestimmungen für den Wissenschaftlichen Beirat des Vorstandes:

Bestimmungen für den Wissenschaftlichen Beirat des Vorstandes des Vereines deutscher Ingenieure.

§ 1.

Dem Wissenschaftlichen Beirat des Vorstandes liegt es ob, den Vorstand in bezug auf die wissenschaftliche Seite der Vereinsaufgaben zu beraten und zu unterstützen, insbesondere dadurch, daß er

a) Anträge auf Bewilligung von Geldmitteln zu technisch-wissenschaftlichen Arbeiten begutachtet und über die Verwendung der Ergebnisse solcher Arbeiten Vorschläge macht,

b) Fragen, welche die literarischen Unternehmungen des Vereines betreffen, sowie auch andre ihm vom Vorstand überwiesene Fragen wissenschaftlichen Inhaltes begutachtet,

c) dem Vorstande für die Ausgestaltung des wissenschaftlichen Teiles der Hauptversammlung sowie für die Auswahl geeigneter Beratungsgegenstände für alle Bezirksvereine Vorschläge unter

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Der Wissenschaftliche Beirat regelt seine Geschäftsordnung nach seinem Ermessen.

Für die Anträge auf Bewilligung von Geldmitteln zu technischwissenschaftlichen Arbeiten sind die vom Vorstand des Vereines genehmigten »Leitsätze« maßgebend.

Gemäß den von der Mehrheit des bisherigen Technischen Ausschusses gutgeheißenen Vorschlägen beschließt der Vorstand die Zuwahl folgender Herren zu den Mitgliedern des bisherigen Technischen Ausschusses, die im Wissenschaftlichen Beirat verbleiben: Görges, Dresden, Reinhardt, Dortmund, Schwartz, Stettin, und Wüst, Aachen.

16) Anregung des Hrn. Dr. Friedrich Lange
zur Schulreform.

Der Vorstand hat in seiner Sitzung am 25. Januar beschlossen, neue Arbeiten auf dem Gebiete der Schulreform in die Wege zu leiten und Hrn. Dr. Friedrich Lange, Berlin, der hierzu die Anregung gegeben hat, zu ersuchen, ein Programm dafür aufzustellen.

Hr. Dr. Lange hat dem Vorstand in einer Denkschrift dargelegt, wie im organischen Zusammenhang mit der Frage der staatsbürgerlichen Erziehung die Schulreform im Sinne der Entschließungen der Frühjahrskonferenz reformfreundlicher Vereine vom Jahre 19071) durch ein neues Vorgehen gefördert werden könnte.

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solches Vorgehen binde den Verein nicht so, als wenn die Sache von vornherein und ausschließlich als Angelegenheit des V. d. I. behandelt werde.

Der Vorstand billigt die Weiterführung der Reform in dem angedeuteten Sinne und delegiert Hrn. Taaks und Hrn. D. Meyer in den geplanten Geschäftsausschuß.

16) Haushaltplan 1911.

Der Haushaltplan liegt im Entwurf vor.

Der Entwurf wird mit einigen Abänderungen genehmigt, die insbesondere dadurch nötig werden, daß möglicherweise demnächst Schwierigkeiten entstehen werden, die erste Umschlagseite der Zeitschrift des Vereines dauernd mit Anzeigen zu besetzen.

17) Normen für Leistungsversuche an Ventilatoren und Kompressoren.

Der für diesen Gegenstand eingesetzte Ausschuß hat die Entwürfe zu Regeln für Leistungsversuche an Ventilatoren und Kompressoren fertiggestellt. Der Bericht liegt gedruckt vor. Der Vorstand beschließt, die Vorlage den Bezirksvereinen zur Beratung zu überweisen.

18) Normen für Bewertung elektrischer Maschinen. Hr. Meng berichtet: Der Antrag des Hannoverschen B.-V. auf Aenderung des § 9 der vom Verband deutscher Elektrotechniker herausgegebenen Normen für die Bewertung elektrischer Maschinen war einem Ausschuß überwiesen worden, der am 25. März in Wiesbaden unter meinem Vorsitz über diesen Gegenstand beraten hat. Dem Ausschuß gehörten außerdem die Herren Ely, Leiße und Schüler an.

Der Ausschuß ist der Ansicht, daß ein Grund zur Aenderung des § 9 nicht vorliegt. Anstände am Kollektor, die auf elektrische Eigenschaften zurückzuführen sind, werden sich fast ausnahmslos bereits in den ersten 4 bis 6 Betriebstunden deutlich erkennbar zeigen. Daher muß die im § 9 festgesetzte 24 stündige Betriebszeit als genügend angesehen werden. Für Anstände, die sich sich aus mechanischen Eigenschaften der Maschine ergeben, bietet die erforderliche Garantiezeit genügende Deckung. Der Ausschuß hält auch eine vom Hannoverschen B.-V. vorgeschlagene Beobachtungsfrist von beispielsweise 100 Stunden für nicht ausführbar, da der abnehmende Sachverständige während der ganzen Dauer der Abnahme anwesend sein muß.

Aus diesen Gründen kann auch dem Verein deutscher Ingenieure nicht vorgeschlagen werden, eine Aenderung des § 9 beim Verband deutscher Elektrotechniker zu beantragen. Der Antrag würde auch mit größter Wahrscheinlichkeit abgelehnt werden.

Hr. Taaks: Von dem Lieferanten der Maschinen war, soviel ich mich erinnere, die Verpflichtung zum Ersatz bestritten worden mit der Begründung, daß er nach § 9 nicht verpflichtet sei, einen Kollektor zu liefern, der länger als 24 Stunden funkenfrei laufe. Das Gutachten des Ausschusses klärt die Streitfrage insofern auf, als es unterscheidet zwischen mechanischen und elektrischen Eigenschaften eines Kollektors. Die Auffassung des Lieferanten findet daher in diesem Gutachten keine Stütze. In diesem Falle war die Beanstandung auf mechanische Eigenschaften zurückzuführen, die durch Auswechslung des Kollektors beseitigt wurden.

Der Vorstand beschließt, dem Hannoverschen B.-V. das Ergebnis der Verhandlungen des Ausschusses mitzuteilen.

19) Feststellung des Begriffes » Explosion«.

Hr. Linde berichtet: Der zur Feststellung des Begriffes »Explosion« eingesetzte Sachverständigenausschuß hat unter Vorsitz des Hrn. v. Bach über den Gegenstand eingehend beraten. Hr. v. Bach hat auf Grund dieser Beratungen eine Begriffserklärung entworfen, die zurzeit den Mitgliedern der Kommission zur Begutachtung vorliegt. Es ist in Aussicht genommen, die vom Ausschuß vorgeschlagene Fassung der Begriffserklärung dem Verbande der Feuerversicherungsgesellschaften zur Annahme zu unterbreiten. Es wird sich daher empfehlen, das Ergebnis der Rücksprache mit dem Verband abzuwarten.

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deutscher Ingenieure.

Dr. Pietsch, ist heute eingegangen und soll den Mitgliedern des Vorstandes im Umdruck zugestellt werden.

Der Vorstand beschließt, auf der Hauptversammlung in Danzig einen eingehenden Bericht über die Angelegenheit zu erstatten.

Hr. Fehlert regt an, daß in einer Fußnote zur Rechnung des Jahres außer dem Vermögen der Hilfskasse auch das Vermögen der Pensionskasse erwähnt wird. Der Vorstand beschließt demgemäß. (Schluß folgt.)

Die Tätigkeit der Bezirksvereine im Jahre 1909 bis 1910.

Aachener Bezirksverein. Der Verein zählte am Schlusse des Berichtjahres 361 Mitglieder. Durch den Tod verlor er 5 Mitglieder, darunter sein allseitig verehrtes Ehrenmitglied Carl Arbenz. Es fanden 11 regelmäßige Monatsversammlungen und eine Hauptversammlung statt. In den Versammlungen, die durchschnittlich von 38 Mitgliedern und 4 Gästen besucht waren, wurden außer den Vorträgen die Vorlagen des Gesamtvereines sowie zahlreiche andere geschäftliche Angelegenheiten erledigt. Die Vorträge behandelten: die Beziehungen des Ingenieurs zum Versicherungswesen, besonders zur Feuerversicherung, und seine Stellung darin; die Erdbebenstation der Königl. Technischen Hochschule zu Aachen; die neuere Entwicklung der Gesteinbohrmaschinen; die Entwicklung der elektrischen Energieversorgung der Stadt Aachen; die Erweiterung des Hamburger Hafens und den Köhlbrandvertrag; Rundgang durch das Deutsche Museum in München; die praktische Verwendung und die Genauigkeit der Anzeige selbstaufzeichnender Dampfmesser; Versuche und Neuerungen bei Frischdampf- und Abdampfanlagen auf Bergwerken; die Katastrophe auf dem Gaswerk Grasbrook zu Hamburg; ein neues Verfahren zur Gewinnung des Ammoniaks aus Kohlendestillationsgasen; hydrostatische Messungen und Aufzeichnungen des Druckes und der Geschwindigkeit von Gasen und Dämpfen in Rohrleitungen. Besichtigt wurden: die Erdbebenstation der Königl. Technischen Hochschule zu Aachen, die neue Drehstromzentrale des städtischen Elektrizitätswerkes zu Aachen und die Karbonitfabrik zu Schlebusch. Das Stiftungsfest am 18. Dezember wurde als Herrenabend gefeiert. Gelegentlich der Ende Mai in Aachen abgehaltenen Jahresversammlung der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für angewandte physikalische Chemie veranstaltete der Bezirksverein gemeinsam mit anderen wissenschaftlichen Vereinen einen Begrüßungsabend.

Augsburger Bezirksverein. Der Verein zählte am Ende des Vercinsjahres 222 Mitglieder; eingetreten sind im Laufe des Jahres 13, ausgetreten 9, gestorben 1. Die Vortragsabende wurden wieder gemeinsam mit dem Technischen Verein und dem Architekten- und Ingenieur-Verein abgehalten. Es fanden folgende 16 Vorträge statt: Schiffbau; neuere Regulatoren; Was ist es mit der Wünschelrute?; Streifzüge durch die Hauptstädte der Welt; Schweizer Bergbahnen; die Verwendung von Spezialstählen als Konstruktions- und Werkzeugmaterial; Ziele und neuere Ergebnisse der technischen Physik; Volkswirtschaft und Technik; Fortschritte auf dem Gebiete der elektrischen Glühlichtbeleuchtung; neuere Straßenbefestigungen; Mitteilungen aus dem Brückenbau der Neuzeit; Luftschiffahrt und Flugtechnik; das Fernheizwerk im Hauptbahnhof München; Baco von Verulam, der Philosoph der Technik; Brücken vom Standpunkt des Heimatschutzes; die heutigen Ansichten über das Maß der zulässigen Materialbeanspruchungen. Zu einem Teil dieser Vorträge waren auch die Damen eingeladen. Im Durchschnitt waren die Vorträge von 25 Mitgliedern und 9 Gästen besucht. Ferner sind eine Generalversammlung, 4 Vorstandsitzungen und 4 Berichtabende abgehalten sowie das Werk Augsburg der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg, der städtische Schlacht- und Viehhof, die Baumwollspinnerei und Weberei Augsburg und die TelephonZentrale des Augsburger Hauptpostamtes besichtigt worden. Besondere Ausschüsse traten zusammen zur Beratung über die Satzungsänderungen und die Frage der Verwaltungs-Ingenieure. Die Geselligkeit wurde in den Sommermonaten durch wöchentlich stattfindende Kegelabende gepflegt; außerdem fand ein Bockfrühschoppen und ein Schlußessen statt.

Bayerischer Bezirksverein. Am Ende des Vereinsjahres zählte der Bezirksverein 513 ordentliche Mitglieder und 5 Ehrenmitglieder. Gegenüber dem Vorjahre hat sich die Mitgliederzahl um 8 vermindert, und zwar sind neu eingetreten 25, ausgetreten 28, gestorben 5 Mitglieder. Es fanden eine Generalversammlung und 10 Vereinsversammlungen statt,

die durchschnittlich von rd. 60 Herren besucht waren. Dabei wurden folgende Vorträge gehalten: Zum Gedächtnis Redtenbachers; über Bergbahnen; über die neuesten Fortschritte auf dem Gebiete der Autochromphotographie; die Reform der Verwaltung in den deutschen Bundesstaaten; zur Geschichte des Perpetuum mobile; amerikanische elektrotechnische Praxis; den Elektrolokomotivbau, vom Standpunkte des Fahrzeugingenieurs betrachtet; moderne Wehranlagen; vier Hundertjahrfeiern der Technik im Jahre 1910: J. Ferguson, W. Armstrong, H. Regnault, J. Montgolfier; das Fernheizwerk des Münchener Hauptbahnhofes. Zu den Vorträgen waren häufig auch Vertreter der befreundeten Münchener technischen Vereine erschienen. Im Sommer wurden 3 Ausflüge unternommen, wobei die neuen Anlagen der Oberbayerischen Zellstoff- und Papierfabriken in Redenfelden, das neue Gaswerk der Stadt München in Moosach und die Tagesanlagen der Zeche Hausham besichtigt wurden. Besondere Ausschüsse traten zusammen zur Beratung der Satzungsänderung des Gesamtvereines, zur Bearbeitung der Vorschläge des Ausschusses für Einheiten und Formelgrößen und zur Beurteilung der Normalbedingungen für die Lieferung von Eisenkonstruktionen. In den Sommermonaten wurde das Vereinsleben durch wöchentliche Kegelabende gepflegt. Bei der Eröffnung der Brauerei-Ausstellung und bei der ersten Tagung des Deutschen Kältevereines in München war unser Bezirksverein durch Mitglieder seines Vorstandes vertreten. An Stelle der bisher herausgegebenen >>Mitteilungen« erscheinen seit dem 1. Januar 1910 alle Veröffentlichungen des Vereines in dem vom Polytechnischen Verein herausgegebenen >>Bayerischen Industrie- und Gewerbeblatt, das wöchentlich allen Mitgliedern zugestellt

wird.

Bergischer Bezirkverein. Die Mitgliederzahl ist von 333 auf 335 gestiegen; es sind seit dem 1. Mai 1909 22 Mitglieder aufgenommen, während 18, zum Teil wegen Uebersiedelung in das Gebiet andrer Bezirksvereine, ausgeschieden und 2 gestorben sind. Es wurden 11 ordentliche und 1 außerordentliche, durchschnittlich von 28 Teilnehmern besuchte Monatsversammlungen abgehalten, in denen die vom Gesamtverein angeregten Fragen erledigt sowie folgende Vorträge gehalten wurden: Unsere Bauweise einst und jetzt mit Berücksichtigung der künstlerischen Ausgestaltung von Ingenieurbauten (mit Damen); Elektrostahl-Erzeugung; Darstellung und Kritik der Grundzüge der neuen Reichsversicherungsordnung; Müllverbrennung; die modernen physikalisch - chemischen Grundanschauungen. Technische Ausflüge wurden unternommen: nach Remscheid zur Besichtigung der Stahlwerke Richard Lindenberg A.-G.; nach Barmen zur Besichtigung der Barmer Müllverbrennungsanlage, des Gasbehälterbaues auf der Unterbarmer Gasanstalt und der neuen elektrischen Kraftstation an der Kleferstraße. Das Vereinsfest wurde in gewohnter Weise unter starker Beteiligung der Mitglieder und ihrer Damen gefeiert.

Berliner Bezirksverein. Die Mitgliederzahl ist seit der letzten Hauptversammlung von 3077 auf 3121 gestiegen; diese verhältnismäßig geringe Steigerung dürfte ihren Grund insbesondere in der in den letzten Jahren veränderten Handhabung der Aufnahmegesuche haben. Im Berichtjahre fanden 8 ordentliche und 3 außerordentliche Versammlungen sowie eine Festsitzung als Stiftungsfest statt. In den Versammlungen, in denen je etwa 300 bis 600 Mitglieder und Gäste anwesend waren, wurden folgende Vorträge gehalten: Ueber den heutigen Stand der Fliegekunst in Theorie und Praxis; eine Zentralstelle für technische und industrielle Auskünfte; die Reproduktionstechnik, ihre Bedeutung und ihre Anwendung für die Industrie; der Ersatz des Handlangers durch die Maschine im Bergbau; die Gleichstrom-Dampfmaschine; technisch-wirtschaftliche Probleme; über Farbenwahrnehmungen; der technologische Unterricht als Vorstufe für die Ausbildung des Konstrukteurs; neues Verfahren zum Regeln der Senkgeschwindigkeit von Lasten;

11. Juni 1910.

Die Tätigkeit der Bezirksvereine im Jahre 1909 bis 1910.

Maschinenwesen und Kraftwirtschaft in Hüttenwerken; Ingenieur-Architektur; über Elektrostahl. Aus Anlaß der 25jährigen aufopferungsvollen Tätigkeit des Hrn. C. Fehlert im Vorstande des Berliner Bezirkvereines fand am 10. März 1910 eine stimmungsvolle Feier statt. In den Versammlungen des Bezirksvereines wurden außer den Vorträgen geschäftliche Mitteilungen erstattet sowie technische Fragen gestellt und beantwortet. Die Vorlagen des Gesamtvereines wurden in den Sitzungen des Vorstandes, des Technischen Ausschusses oder in besondern Ausschüssen beraten, wie z. B. die Vorlage betreffend die Normal-Bedingungen für die Lieferung von Eisenkonstruktionen für Brücken- und Hochbau sowie die Frage der Lehrlingsausbildung. Der Ausschuß für technische Ausflüge veranstaltete folgende 9 Besichtigungen: Flugversuche von Orville Wright; die Anlagen der Stadt Berlin in Buch: Elektrizitätswerk, Heimstätten, Hospitäler, Irrenanstalt (Ausflug mit Damen); Fabrik von Steffens & Nölle; Neue Photographische Gesellschaft (wiederholt); Berliner Aktien-Gesellschaft für Eisengießerei und Maschinenfabrikation vorm. Freund, Charlottenburg; Pianoforte-Fabrik von C. Bechstein (wiederholt); Armee-Konserven-Fabrik, Haselhorst; Kraftwerk der Berliner Elektrizitäts-Werke, Rummelsburg; Zugwache der Berliner Feuerwehr (elektrisch betriebener Automobil-Löschzug). Der Festausschuß traf die Vorbereitungen zu dem 53. Stiftungsfeste am 8. Januar 1910, zu einem Winterfeste mit Damen, sowie zu dem erwähnten Ausfluge nach Buch. Der Technische Ausschuß bereitete die Vorträge vor und bearbeitete andere technische Fragen. Die Hilfskasse war auch in diesem Jahre rege in Anspruch genommen; Arbeits-Nachweis wurde mehrfach verlangt, teilweise konnte diesen Gesuchen auch entsprochen werden. Das Männerquartett bemühte sich in erfolgreicher Weise um die Pflege des vierstimmigen Männergesanges und der Geselligkeit unter den Mitgliedern des Bezirksvereines. Wiederholt war unser Bezirksverein zu Vorträgen, die der Architekten-Verein zu Berlin veranstaltete, eingeladen, so zu dem des Stadtbaurates a. D. Theodor Koehn über den internationalen Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für die Ausnutzung der Wasserkräfte am Walchensee und zu dem des kais. russ. Wirklichen Geheimen Rates Dr.-Ing. Nikolaus von Belelubsky über den Brückenbau in Rußland und die beim Bau verwendeten Materialien. Gemeinsam mit dem Architekten-Verein wird ein Kursus über wirtschaftliche Fragen für den kommenden Winter vorbereitet.

Bochumer Bezirksverein. Die Mitgliederzahl beträgt 265. Die Versammlungen waren durchschnittlich gut besucht; 6 fanden in Bochum, 2 in Witten, eine in Sterkrade und eine in Bruckhausen statt, wobei folgende Vorträge gehalten wurden: Turbokompressoren; Kleinbeleuchtung; die wissenschaftliche Erdbebenforschung und deren praktische Anwendung; Reisebilder aus dem südlichen Europa; die Gaszentrale der Gewerkschaft Deutscher Kaiser in Bruckhausen; Fortschritte im Bau von Hängebahnen seit Einführung des elektrischen Antriebes; hydrostatische Messungen und Aufzeichnungen des Druckes und der Geschwindigkeit von Gasen und Dämpfen in Rohrleitungen; die explosionssichere Lagerung feuergefährlicher Flüssigkeiten unter besonderer Berücksichtigung des Verfahrens von Grümer & Grimberg, G. m. b. H., Bochum; die Lumièresche Farbenphotographie. Unter starker Beteiligung wurden besichtigt: die Gutehoffnungshütte, Abteilung Sterkrade; die Turbokompressoren-Anlage der Zeche Concordia, Oberhausen; die Gewerkschaft Deutscher Kaiser, Bruckhausen, Abteilung Hochofen gaszentrale; die Neubauten des Bochumer Anzeigers und die Schlegelbrauerei, Bochum. Die gesellschaftlichen Veranstaltungen, wie Sommer- und Winterfest, erfreuten sich reger Teilnahme.

Bodensee-Bezirksverein. Der Mitgliederbestand betrug am 31. Dezember 1909 236 Mitglieder, wovon 66 auf Deutschland, 14 auf Oesterreich, 154 auf die Schweiz, 1 auf England und 1 auf Italien entfallen; zurzeit hat der Verein 246 Mitglieder. Im Vereinsjahre wurden 8 Vereinssitzungen abgehalten, davon 5 in Romanshorn, 2 in Zürich und je eine in Schaffhausen und Winterthur. Vorstandssitzungen fanden am 11. Juli in Friedrichshafen und am 5. Dezember in Romanshorn zusammen mit der Kommission für die Beratung der Satzungen statt. Am 8. August wurde eine Vergnügungsfahrt nach Bregenz unternommen, woran 31 Herren und Damen teilnahmen. Bei den Versammlungen wurden folgende Vorträge gehalten: Mitteilungen über die Rheinkraft- und Elektrizitätswerke in Schaffhausen und Neuhausen (mit Besichtigung); die Motoren der Firma Gebr. Sulzer (mit Besichtigung der Fabrik von Gebr. Sulzer); der DortmundEms-Kanal und seine Schiffshebewerke (mit Lichtbildern); die Zentrifugalpumpen und Ventilatoren der. Firma Gebr. Sulzer-Winterthur (mit Lichtbildern); Fernheizwerke und Ab

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dampfverwertung; elektrische Schwebebahnen; Sirocco-Ventilator; die Ausnutzung der Wasserkräfte; die Entwicklungsgeschichte des Ingenieurs an Hand seiner Werke. 11. Juli stattete der Vorstand seinem Ehrenpräsidenten Grafen v. Zeppelin in Friedrichshafen einen Besuch ab, konnte jedoch nicht empfangen werden, da Graf v. Zeppelin abwesend war. Der Bezirksverein trat durch Beschluß vom 17. Januar dem Internationalen Verband für Rheinschiffahrt Basel-Bodensee bei. Am 19. März fand am Tage vor der Monatsversammlung in Zürich eine Besichtigung der Fabrik von Escher, WyB & Co. statt.

Braunschweiger Bezirksverein. Die Mitgliederzahl ist von 261 auf 256 gesunken. Es fanden 10 Versammlungen statt, die von durchschnittlich 37 Mitgliedern und 10 Gästen besucht waren. Außerdem wurden 3 literarische Abende veranstaltet, woran durchschnittlich 14 Herren teilnahmen. Vorträge wurden gehalten über: Innere Vorgänge in strömenden Flüssigkeiten und Gasen; Spezialkonstruktionen im Elektromaschinenbau; die Hauptversammlung in Wiesbaden; die Saftgewinnung aus der Zuckerrübe seit 60 Jahren; die Reproduktionstechnik, ihre Anwendung und ihre Bedeutung für die Industrie; die außerordentliche Hauptversammlung in Düsseldorf; den modernen Wasserrohrkessel; Mitteilungen über unterirdische Messungen und Orientierungen; die Lumièresche Farbenphotographie; zur Geschichte der Mühlenbautechnik; Verdampfen und Verkochen der Rohsäfte in der Zuckerfabrikation. Kleinere zwanglose Berichte behandelten folgende Gegenstände: den Pfingstausflug der maschinentechnischen Abteilung der Herzogl. Technischen Hochschule; die Entwicklung der Germaniawerft in Kiel und den Bau von Unterseebooten; neuere Veröffentlichungen über Lohnsysteme; Erfahrungen an einem Stahlbandantrieb. An sonstigen Vereinsangelegenheiten wurden in besondern Ausschlüssen vorberaten und in den Versammlungen erledigt: Stellungnahme zum Technischen Komitee, Anträge des Bayerischen B.-V. betr. Versicherungsverein des V. d. I. und Ausbau der Zeitschrift »Technik und Wirtschaft«, Entwurf einer neuen Vereinssatzung, Einheiten und Formelzeichen, Normalbedingungen für die Lieferung von Eisenkonstruktionen, Oesterreichischer Verband von Mitgliedern des Vereines deutscher Ingenieure. Ferner wurden das städtische Gaswerk, die Braunschweigische Maschinenbau-Anstalt und die Braunschweigischen Fahrradwerke und Pantherwerke A.-G. besichtigt. Seit Oktober 1909 hält der Verein seine Versammlungen im Handelskammergebäude ab; dort hat auch der Lichtbildapparat Platz gefunden, dessen Kosten durch ein Geschenk der Firma Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt G. Luther zum 25. Stiftungsfest des Vereines gedeckt sind. Das 26. Stiftungsfest wurde im Januar durch einen Ball gefeiert. Im April fand ein Begrüßungsabend aus Anlaß der Hochschulvorträge und Uebungskurse für Ingenieure an der Herzogl. Technischen Hochschule statt, der von 59 Mitgliedern und 56 Gästen besucht war. Auch sonst ließ es sich der Bezirksverein angelegen sein, den auswärtigen Teilnehmern an diesem Ferienkursus den Aufenthalt in Braunschweig möglichst genußreich zu gestalten. Außer dem Begrüßungsabend fanden während dieser Zeit die Besichtigung von 12 industriellen Werken, 2 gemeinsame Rundgänge durch die Stadt, 6 Bierabende sowie eine Monatsversammlung mit nachfolgendem Abschiedstrunk statt.

Bremer Bezirksverein. Der Mitgliederstand beträgt zurzeit 209. In dem verflossenen Vereinsjahre wurden 8 Vorstandsitzungen und 10 Hauptversammlungen, die im Durchschnitt von 25 Mitgliedern und 8 Gästen besucht waren, abgehalten. Neben der Erledigung von geschäftlichen und Vereinsangelegenheiten wurden nachstehende Vorträge gehalten: Ueber Organisationen im technischen Auskunftwesen; der heutige Stand der Dreherei unter Berücksichtigung der Revolver- und automatischen Drehbänke; Mitteilungen über das Schlachtschiff »Delaware« der amerikanischen Marine; Bilder aus dem Leben und Treiben unsrer Flotte in und nach dem Dienst (mit Damen); Wasserreinigung; die Reproduktionstechnik, ihre Anwendung und Bedeutung für die Industrie; ein Apparat zur direkten Ablesung der mittleren Drücke in Dampfzylindern; die Oberweser im Kranze waldiger Höhen (mit Damen); das moderne Unterseeboot (2 Abende). Außerdem wurde einer Einladung des Architekten- und Ingenieur-Vereines zu einem Vortrag über Eisenbeton im Tiefbau und einer Einladung des naturwissenschaftlichen Vereines zu einem Vortrag über den jetzigen Stand der Luftschiffahrt Folge geleistet. Ferner wurden technische Ausflüge zur Besichtigung der neuen Weser-Wehranlage in Hastedt und des neuen Hochofenwerkes » Norddeutsche Hütte« in Oslebshausen unternommen. Die geschäftlichen Angelegenheiten (Aenderung der Satzungen des Gesamtvereines; Ausbildung für den Ver

waltungsingenieur; Oesterreichischer Verband von Mitgliedern des V. d. I.; Errichtung einer Akademie für Luftschiffahrt usw.) wurden in besondern Ausschüssen erledigt. Die Bücherei und Lesehalle wurde weiter vergrößert und in einem gröBeren Zimmer untergebracht. Das diesjährige Stiftungsfest wurde durch ein Herrenessen und durch ein Kaffeekränzchen

mit nachfolgendem Tanz in allseits befriedigender Weise gefeiert; beide Veranstaltungen hatten sich auch eines großen Zuspruches zu erfreuen.

Breslauer Bezirksverein. Die Mitgliederzahl ist seit dem 1. Mai 1909 von 407 auf 438 gewachsen. In dem Berichtjahr fanden 9 ordentliche und 2 außerordentliche Versammlungen statt, in denen durchschnittlich 60 Mitglieder und Gäste anwesend waren. Es wurden folgende Vorträge gehalten: Die Elektrizität im Dienste der Medizin; die heutigen Bestrebungen zur Aenderung des Patentgesetzes, insbesondere über die Sondergerichtsbarkeit; die Fabrikation der Präserven und Konserven, sowie deren Verwendung im Großbetrieb und im Haushalt; die Esperanto-Kunstsprache; die Gefahren im Verkehr mit feuergefährlichen Flüssigkeiten und ihre vollkommene Beseitigung; Kunst und Kunsthandwerk vor hundert Jahren; Sauggasanlagen für Heizzwecke; moderne Pfluglokomotiven; Geschwindigkeitsmesser für Lokomotiven; über Versuche mit Sicherheitsrohren bei Niederdruck-Dampfkesseln; über den Leistungszähler von Böttcher; die Kugellager der Deutschen Kugellagerfabrik, G. m. b. H., in Leipzig-Plagwitz; die Bildertelegraphie; der Bau der Kaiserbrücke in Breslau; Ueberhitzer für Schiffs- und Lokomotivkessel; Rauchgasvorwärmer (Ekonomiser), insbesondere deren Verwendungsgebiet; Rauchgasprüfer, Bauart Julius Pintsch. Ferner wurden die Seidelsche Präserven- und Konservenfabrik in Münsterberg sowie die Maschinenfabrik J. Kemna, die Schlesische Montangesellschaft m. b. H. und das städtische Elektrizitätswerk II in Breslau besichtigt. Im Winter 1909 wurde ein Ball abgehalten, im Februar 1910 ein Herrenabend, woran sich 150 Herren beteiligten, und im April ein Abendessen mit Damen veranstaltet. In 9 Vorstandsitzungen wurden die Eingänge durchgesprochen. In der Zeit vom November 1909 bis Februar 1910 fand für unsre Mitglieder ein Kursus in der Esperanto-Kunstsprache statt.

Chemnitzer Bezirksverein. Die Mitgliederzahl stieg von Beginn des Jahres bis Anfang Mai von 464 auf 483; durch Fortzug von Chemnitz, Tod und andere Gründe schieden 14 Mitglieder aus. Die Monatsversammlungen waren im Durchschnitt von 60 Teilnehmern besucht und brachten neben der Erledigung der geschäftlichen und Vereinsangelegenheiten Vorträge über: das Schießen gegen Ballons und Luftschiffe; die Entstehung der Marine; die moderne Flugmaschine; elektrische Schaltanordnungen; die Kerchove-Dampfmaschine; Technisch-Ingenieuses; die Entwicklung der Weberei; autogene Schweißung und ihre Anwendung; theoretische Untersuchung einer Reibkupplung. Die Vorträge wurden zum großen Teil durch zahlreiche Lichtbilder erläutert. Am 19. Juli 1909 fand bei einer Beteiligung von rd. 20 Herren ein technischer Ausflug nach den Freiherrl. von Burgkschen Steinkohlenbergwerken in Pottschappel statt. Anläßlich der Besichtigung der Gewerbe-Akademie weilte auch die Kommission für technisches Schulwesen auf kurze Zeit in unsrer Mitte. In mehreren Monatsversammlungen und in langen Kommissionssitzungen wurde die Aenderung der Satzungen des Gesamtvereines eingehend beraten und verabschiedet. In §§ 8 und 12 der Satzungen des Bezirksvereines wurden ebenfalls Aenderungen vorgenommen. Das Stiftungsfest wurde unter zahlreicher Beteiligung durch Festessen, künstlerische Darbietungen und Ball gefeiert. In der Hauptsache befaßt sich unser Bezirksverein zurzeit mit der Vorbereitung des 50. Stiftungsfestes, das Anfang 1911 stattfinden soll. Hierzu wurde die Herausgabe einer Festschrift beschlossen.

Dresdener Bezirksverein. Der Verein zählte am 1. Juli 1909 600 Mitglieder, wozu bis Juni 1910 41 Mitglieder hinzutraten. Durch den Tod verlor der Verein 11 Mitglieder; 2 Mitglieder wurden auf Grund des § 9b des Vereinsstatutes ausgeschlossen. Es fanden 9 ordentliche Versammlungen statt, wobei folgende Vorträge gehalten wurden: Die Begründung der Ortsgruppe Dresden des Hansabundes; die neuen Versuchs- und Prüfstationen für Wasserturbinen bei I. M. Voith in Heidenheim; das moderne Feldgeschütz; der Plan einer allgemeinen ständigen Lehrausstellung für die Fortschritte in der Maschinentechnik und seine bisherige Entwicklung; der internationale Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für die Ausnutzung der Wasserkräfte am Walchensee; große Verbrennungskraftmaschinen; die Reproduktionstechnik und ihre Anwendung für die Technik; Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände; die Schwemm

deutscher Ingenieure.

kanalisation in Dresden. Technische Ausflüge fanden statt zur Besichtigung der Bauten des Eisenbahnregiments bei Meißen; des neuen städtischen Wasserwerkes Hosterwitz; der Dresdner Milchversorgungsanstalt; des Dresdner Fabrikbetriebes der Akt.-Ges. für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens; der Pianofortefabriken von Thürmer, Meißen; der Schleuderrohr-Röhrenwerke von Otto & Schlosser in Meißen. Zur Beratung der Normalbedingungen für die Lieferung von Eisenkonstruktionen für Brücken und Hochbauten sowie in Angelegenheit der Schlosserinnung wurden besondere Ausschüsse gebildet. Die vom Gesamtverein und den Bezirksvereinen eingesandten Rundschreiben wurden von den bereits bestehenden Ausschüssen beraten und erledigt. In der Märzsitzung wurde beschlossen, die Allgemeine Maschinenlehrausstellung in Dresden mit einem Jahresbeitrag von 100 M für dieses Jahr zu unterstützen und eine weitere Unterstützung für die nächsten 5 Jahre in Aussicht zu stellen. Am 6. Februar 1910 feierte der Verein sein Wintervergnügen in den Räumen des Neustädter Kasinos. Die Vertreter der befreundeten Vereine: Dresdner Sächsischer Ingenieur- und Architekten-Verein, Elektrotechnischer Verein, Verein akademischer Maschineningenieure, und viele andere angesehene Gäste mit ihren Damen ehrten den Verein durch ihr Erscheinen. Am 21. Februar 1910 veranstaltete der Verein eine außerordentliche Sitzung gemeinsam mit dem Sächsischen Verein für Luftschiffahrt, wobei Dr.-Ing. Heller, Breslau, über Luftschiffhallen sprach. Der Verein hält jeden Dienstag Stammtisch im Viktoriahaus ab. Im abgelaufenen Geschäftsjahr war der Dresdner Bezirksverein bemüht, den Einfluß des Ingenieurs im öffentlichen Leben zu fördern. Er wirkte mit Erfolg an der Begründung der Ortsgruppe Dresden des Hansabundes und erreichte durch seinen wiederholten Hinweis auf die Notwendigkeit eines Ingenieurs im Stadtparlament die Wahl eines von ihm für diese Körperschaft aufgestellten Kandidaten. Zur Förderung des Ansehens des Vereines bei den Staats- und Stadtbehörden lud er zu seinen Sitzungen die Vertreter dieser Behörden wiederholt ein, die sehr zahlreich und mit besonderm Danke der Einladung Folge leisteten. Der Vorsitzende des Vereines wurde auf Beschluß des kgl. Ministeriums des Innern und des kgl. Finanzministeriums als Mitglied des Preisgerichtes des vom kgl. Finanzministerium veranstalteten Preisausschreibens für die Beseitigung der Rauchschäden in der Forst- und Landwirtschaft gewählt. Weiterhin war der Bezirksverein besonders bemüht, dem Ingenieur im Privatdienst dieselben Anerkennungen zu erringen, die den Architekten, Juristen und Medizinern seit Jahrzehnten bewilligt werden. Die Versammlungen des Vereines waren durchschnittlich von über 100 Mitgliedern und Gästen besucht, und es wurde mit seltener Einmütigkeit für das steigende Ansehen des Vereines gearbeitet.

Elsaß-Lothringer Bezirksverein. Der Bezirksverein zählt zurzeit 528 Mitglieder. Es fanden im Berichtjahre 10 ordentliche Versammlungen statt, die durchschnittlich von 39 Mitgliedern besucht waren, und in denen folgende Vorträge gehalten wurden: Registrierballons im Dienste der Meteorologie; Versuche und Untersuchungen an Dampfkesseln; Berichte über einige neuere Luftfahrten; Stahlbandantriebe; vergleichende Betrachtung über die in der Praxis vorkommenden Zentralheizungssysteme, deren Vor- und Nachteile nebst Vorführung des Systemes Skopnik; ein neuer Ersatz für Lederriemen; die Geschichte des Perpetuum mobile; Geschütze und Geschosse zur Bekämpfeng der Luftschiffe; Vorführung von Lichtbildern über Ballonaufstiege; der Wert der Lumièreschen Farbenphotographie und ihre Grenzen; Elektrostahl und Elektroeisen; neuere Entscheidungen über Eigentumsvorbehalt an Maschinen; die elekrischen Starkstromanlagen des Bürgerspitales Straßburg und ihr Zusammenhang mit den dampftechnischen und Heizungsanlagen; eine Vorrichtung zum Abbremsen von Turbinenleistungen; die Entwicklungsgeschichte der künstlichen Beleuchtung; eine neue Gaskraftmaschine. Die geschäftlichen Angelegenheiten des Vereines wurden in einer Generalversammlung und in Ausschüssen beraten, wobei die Frage der Ausbildung von Ingenieuren für den höheren Verwaltungsdienst besonders eingehend behandelt wurde. Ferner wurden die technischen Anlagen im Erweiterungsbau des Bürgerspitales Straßburg und die neue Militär-Luftschiffhalle in Straßburg besichtigt. An geselligen Veranstaltungen fanden ein Winterfest im Dezember 1909 und ein Ausflug im Mai 1910 statt. Alle diese Veranstaltungen erfreuten sich reger Beteiligung.

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Monatsversammlungen wurden durchschnittlich von 25 Mitgliedern und 11 Gästen besucht. An den 4 Besichtigungen beteiligten sich durchschnittlich 29 Mitglieder und 4 Gäste. Es wurden besichtigt: das Drahtwalzwerk Boecker & Co. in Gelsenkirchen-Schalke, die Glas- und Spiegelmanufaktur in Gelsenkirchen, die Armaturen- und Maschinenfabrik Westfalia A.-G., Gelsenkirchen, und das Königl. Steinkohlenbergwerk Bergmannsglück, Buer i. W. Die gehaltenen Vorträge behandelten: Gewinnung, Verarbeitung und Verwendung der deutschen Erdöle; Aus stillen deutschen Städten; ElektroHängebahnen; die Technologie der Luftschiffahrt; Im Luftballon zum Nordpol; AEG-Dampfturbinen. Im übrigen wurden in den Versammlungen die vom Gesamtverein überwiesenen Fragen sowie innere Vereinsangelegenheiten erledigt.

Der

Fränkisch-Oberpfälzischer Bezirksverein. Bezirksverein hat folgende ständige Ausschüsse: Wirtschaftlicher Ausschuß zur Beratung von Fragen wirtschaftlicher Art, bestehend aus 15 Herren; technischer Ausschuß zur Vorbereitung von Vorträgen, Ausflügen und Besichtigungen, bestehend aus 14 Herren; Wahlausschuß zur Vorbereitung der Vorstandswahl, bestehend aus 11 Herren; elektrotechnischer Ausschuß, bestehend aus 15 Herren; Vergnügungsausschuß, bestehend aus 9 Herren. In Würzburg besteht eine Ortsgruppe des Bezirksvereines. Am 1. Mai 1909 hatte der Verein 597 Mitglieder. Bis zum 30. April sind 43 Mitglieder ausgeschieden und 4 gestorben, dagegen traten ein 61, so daß der Mitgliederbestand am 1. Mai 1910 611 betrug. Durchschnittsich wurden die Versammlungen von 56,5 Mitgliedern besucht Einschließlich der Gäste 9,47 vH von 597 Mitgliedern. wohnten durchschnittlich 68,2 Personen 11,4 vH der Mitgliederzahl den Sitzungen bei. In 15 Sitzungen wurden folgende 20 Vorträge gehalten: Die moderne Erdbebenforschung und ihre Beziehungen zur Technik (mit Lichtbildern); Organisation im technischen Auskunftwesen; Entwicklungslinien (mit Lichtbildern); der Großgasmaschinenbau in Amerika (mit Lichtbildern); Bericht über die Internationale Luftschiffahrt-Ausstellung in Frankfurt a. M. (mit Lichtbildern); Drachenflieger (mit Lichtbildern); Löhnungsmethoden (mit Lichtbildern); das gewerbliche Unternehmertum in Volkswirtschaft und Staatsleben; die Einführung der Dampfmaschine in den Verkehr (mit Lichtbildern); die Lentz-Steuerung im Lokomobilbau und die Fabrikation der Lanz-Lokomobilen; kurze Mitteilungen aus der Praxis über Messungen von Luftgeschwindigkeiten in Röhren; ein System der wellentelegraphischen Ortsbestimmung für die Luftschiffahrt; elektrische Gasfernzünder für Innenräume und elektrische Resonanzfernzünder für Straßenbeleuchtung; die Verwaltungsreform in den Bundesstaaten; Radiumvorrat in der Natur; Wasserkraftausnutzung in Bayern; die Talsperren, geographisch und volkswirtschaftlich betrachtet; Fortschritte im Turbinenbau und die Versuchsstationen für Wasserturbinen der Firma J. M. Voith, Heidenheim; Wasserbeschaffungsanlagen der MAN; selbsttätige elektrische Weichenstellvorrichtungen.

In der Würzburger Ortsgruppe wurde ein Vortrag mit Lichtbildern über das Perpetuum mobile gehalten.

Besichtigt wurden unter lebhafter Beteiligung: am 26. Mai 1909 der Verschiebebahnhof Nürnberg; am 21. Juli 1909 die Nürnberger Feuerlöschgeräte- und Maschinenfabrik vorm. Just. Christ. Braun A. G. (hierbei wurde ein kurzer Vortrag über Neuerungen in Feuerlöschgeräten gehalten); am 24. September 1909 die Scheinwerferabteilung der Siemens-Schuckert Werke, Nürnberg; am 4. Dezember 1909 die Spezialfabrik für elektro-medizinische Apparate, Reiniger, Gebbert & Schall, Erlangen. Am 20. November 1909 fand das 18. Stiftungfest des Vereines unter großer Beteiligung im Kulturverein statt; die vom kaufmännischen Verein Merkur veranstalteten Handelshochschulkurse wurden unsern Mitgliedern zu günstigen Bedingungen zugänglich gemacht. Eine Anzahl wichtiger Vereinsangelegenheiten wurde in 8 Vorstandsitzungen teilweise gemeinsam mit dem Wirtschaftlichen Ausschuß und den anderen Ausschüssen vorberaten. Am 16. Dezember 1909 fand mit Unterstützung durch den Bezirksverein ein Vortrag des Oberleutnants Graetz über seine Reise quer durch Afrika im Automobil statt.

Frankfurter Bezirksverein. Der Verein zählte am 31. Dezember 1909 546 Mitglieder. Im Vereinsjahr fanden 10 durchschnittlich von 51 Personen besuchte Versammlungen statt, wobei folgende Vorträge gehalten wurden: Neue Grundlagen zur idealen Umsetzung von Wärme in mechanische Arbeit; ertragswirtschaftlicher Geist und technisches Können, die einzigen Hebel des wirtschaftlichen Fortschrittes; die Verunreinigung der städtischen Abwässer und die Frankfurter Schlammtrocknungsanlage; die Verwaltungsreform in ihrer

Beziehung zur technischen Arbeit; die Kraftmaschinen, ihre kulturelle und volkswirtschaftliche Bedeutung. Das Winterfest wurde am 15. Januar in der üblichen Weise im Hotel Imperial bei einer Teilnehmerzahl von 145 Personen gefeiert.

Hamburger Bezirksverein. Die Mitgliederzahl ist im verflossenen Jahr auf 482 angewachsen. Durch den Tod verlor der Verein 5 Mitglieder. Im Laufe des Berichtjahres fanden 10 ordentliche Versammlungen und 5 Hauptversammlungen statt. Die Vorträge an den Vereinsabenden, die zum großen Teil von Mitgliedern des Bezirksverein gehalten wurden, behandelten folgende Gegenstände: den heutigen Stand der rationellen Dreherei unter besonderer Berücksichtigung der Revolver- und automatischen Drehbänke; Erfahrungen mit dem Leistungszähler von Böttcher; Fernheizungen; Wissenswertes von der Photographie in natürlichen Farben; Beseitigung von Staub, Gasen und Dämpfen in gewerblichen Anlagen; Esperanto; die autogenen Schweißmethoden; Vernichtung von Hausunrat und ähnlichen Abfallstoffen durch Feuer; die geschichtliche Entwicklung der Unterseeboote; die Entwicklung der bau- und maschinentechnischen Anlagen der Hamburger Freihafen-Lagerhaus-Gesellschaft; den heutigen Stand der Verbrennungsmotoren; die neue Telephonzentrale in Hamburg; die Werfteinrichtungen von Blohm & Voß. In Ausschüssen wurde über die vom Gesamtverein vorgelegten Anträge beraten. Die Versammlungen wurden durchschnittlich von 77 Mitgliedern und Gästen besucht. An 2 Vortragsabenden nahmen auch Damen der Mitglieder teil. Im verflossenen Jahre wurden das Stiftungsfest und ein Fastnachtsfest gefeiert, die sich reger Beteiligung erfreuten. Dankbare Anerkennung fanden auch die durch den Ausschuß für technische Ausflüge vermittelten Besichtigungen der Fabrikanlagen der Deutschen Vacuum Oil Company, Schulau; der neuen Fabrikeinrichtungen von Fleck Söhne, Hamburg-Barmbeck; der neuen Fernsprechzentrale Hamburg; der Verbrennungsanstalt am Bullerdeich, Hamburg; der Anlagen der Hamburger FreihafenLagerhaus-Gesellschaft, des Elbtunnels und der Fabrikeinrichtungen der Kakao-Companie Theodor Reichard G. m. b. H., Wandsbek.

Hannoverscher Bezirksverein. Der Verein zählt gegenwärtig 498 Mitglieder, 4 Ehrenmitglieder und 20 Teilnehmer gegen 499 Mitglieder, 5 Ehrenmitglieder und 21 Teilnehmer im gleichen Zeitpunkt des Vorjahrs. In dem Zeitraum zwischen den Hauptversammlungen 1909/1910 wurden 20 Vereinssitzungen abgehalten, die durchschnittlich von 41 Mitgliedern und Teilnehmern und 16 Gästen besucht waren. Im Verbande technisch-wissenschaftlicher Vereine fanden außerdem 7 Sitzungen statt. In den Vereinssitzungen wurden folgende Vorträge gehalten: Neuere Sandaufbereitanlagen; moderne Wasserrohrkessel; Massentransportmittel und mechanische Lokomotivbekohlanlagen (2 Abende); Wasserstandsregler; Steuerungs- und Stabilisiereinrichtungen der Flugzeuge und Luftschiffe; Dieselmotoren; Ventillokomotiven; eine Schweizer Studienreise; Straßenbahnbremsen; das Automobil als Nutzwagen insbesondere zum Transport schwerer Lasten; Etwas über die Bewegungsvorgänge in Dampf- und Luftstrahlen; Einschienenbahnen und die Scherlsche Kreiselbahn; die Entstehung und geologische Bedeutung der Erdbeben; neue Wasserreinigungsanlagen in der städtischen Badeanstalt und die neue Kühlanlage in der Markthalle; moderne Hebezeuge im Dienste des Hüttenwerkes; die Mitbenutzung von Kraftgasanlagen zu Heizzwecken; neuere Drehbankkonstruktionen. In den Sitzungen im Verbande technisch-wissenschaftlicher Vereine wurden folgende Vorträge gehalten: Einiges über Spezialkonstruktionen von Telephoneinrichtungen; das industrielle Bild und die Photographie; der neue Schiffahrtkanal und die für Handel und Industrie an demselben zu treffenden Einrichtungen; Florgewebe mit Berücksichtigung der Florteppiche; eine indische Reise; künstlerische Photographien aus Hamburg und der umgebenden niedersächsischen Landschaft; die Reproduktionstechnik, ihre Anwendung und ihre Bedeutung für die Industrie. Am 9. Oktober wurden die Kaliwerke Friedrichshall bei Sehnde besichtigt. Von der Veranstaltung eines Winterfestes wurde abgesehen. Das 40. Stiftungsfest wurde am 19. März begangen.

Hessischer Bezirksverein. Der Bezirksverein zählt zurzeit 176 ordentliche und 32 außerordentliche Mitglieder. Im Berichtjahre wurden 10 Vereinsversammlungen abgehalten, die im Durchschnitt von 40 Mitgliedern besucht wurden. In den Versammlungen wurden Vorträge über folgende Gegenstände gehalten: die Verhandlungen des Vorstandsrates des Vereines deutscher Ingenieure in Berlin; die Verhandlungen und Beschlüsse der 50. Hauptversammlung des Vereines in Wiesbaden und Mainz und die der vorange

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