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deutscher Ingenieure.

vom Auslauf an im Durchmesser zu erweitern; doch ist diese Neuerung bis vor kurzem auf einige amerikanische Zementwerke beschränkt geblieben. Besseren Erfolg erzielten G. Polysius in Dessau und F. L. Smidth & Co. in Kopenhagen mit der Flaschenform der Brenntrommel, bei der die Sinterzone erweitert, das Auslaufende aber auf den Durchmesser der Trommel in der Kalzinierzone wieder zusammengezogen ist.

In Fig. 7 ist ein derartiger Drehofen mit erweiterter Sinterzone (Bauart G. Polysius, Dessau) dargestellt. Die 35 m lange

Brenntrommel hat in der Kalzinierzone und gegen den konisch zusammengezogenen Auslauf hin einen Durchmesser von 2 m, in der Gegend der Flammenentfaltung auf eine Länge von 7 m dagegen einen solchen von 2,4 m. Diese Form bewirkt eine Anstauung des Brenngutes im erweiterten Teil der Trommel, die nach Dr. Bruhn') einen sicheren Brand ermöglicht, ohne daß die Flamme ängstlich ständig auf der Höchsttemperatur erhalten zu werden braucht. Ein weiterer Vorteil ist die geringere Gefahr für das Umschlagen in Schwachbrand und die langsamere Sinterung. Jedenfalls wirkt der größere Durchmesser in der Sinterzone der Ring- und Ansatzbildung erfolgreich entgegen, vermindert dadurch die Betriebstörungen und erhöht somit die Leistung. In Fig. 7 bezeichnet e den Einlauf, v die Vorwärme-, k die Kalzinier-, s die Sinterzone und a den Auslauf der Brenntrommel, an die sich die Kühltrommel t anschließt, an deren Auslaufende z der bis auf etwa 100° C und darunter abgekühlte Klinker die Brennmaschine verläßt.

Bei der beschriebenen Kühleranordnung streicht die vom Exhaustor angesaugte Verbrennungsluft durch die Kühltrommel hindurch, erhitzt sich an den glühenden Klinkern und wird von dem ersteren in die Brenntrommel gemeinschaftlich mit dem Kohlenstaub hineingeblasen. Abweichend davon führen F. L. Smidth & Co., Kopenhagen, ihre Kühler >>Folax« nach Fig. 8 derartig aus, daß sie die Trommel d wagerecht legen und mit Doppelmantel versehen. Die aus a durch b und c einfallenden Klinker bewegen sich der durch Pfeile angedeuteten Luftrichtung entgegen und fallen durch im äußeren Zylinder angebrachte Spalten

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fahrbaren Ofenkopf und d das Auslaufende der Brenntrommel bedeutet. e ist die Klinkerausfallöffnung, durch die gleichzeitig die Verbrennungsluft angesaugt wird, die sich vorher in der unterhalb der Brenntrommel liegenden Kühltrommel vorerhitzt hat. Die Rutsche f, über die der Kohlenstaub hinabgleitet, um sich mit der aus c kommenden Verbrennungsluft zu mischen, erhält Wasserkühlung.

Die Erwägung, daß die heißeren Gase der Sinterzone des Drehofens einen größeren Raum beanspruchen als die kühleren der Kalzinierzone, hat schon vor längerer Zeit dazu geführt, die Brenntrommel auf eine Länge von 9 bis 10 m

in den Auslauftrichter h heraus. Der Ventilator f hält die Kammer e unter Druck und bewirkt die in der Abbildung veranschaulichte Luftbewegung. Ein Teil der Luft tritt durch den Hohlraum zwischen dem Zylindermantel und der Auskleidung m in die Kammer k und aus dieser teilweise durch enge Oeffnungen in den Trichter c und Hals b und teilweise durch das von dieser Kammer ausgehende Rohr l in das Innere des Ofens ein. Zwecks Regelung der Luft

1) Protokoll der Verhandlungen des Vereines deutscher Portland

Zementfabrikanten 1907 S. 168.

1 Januar 1910.

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Koloß schon ganz beträchtlich (50 bei 3 m gegen 45,6 bei 2,736 m). In der Tat wachsen Brennstoffökonomie und Leistung des Drehofens mit dessen zunehmender Länge und Durchmesser ganz beträchtlich. Während beispielsweise ein 25 × 1,8 m-Ofen in 24 Stunden bei Trockenaufbereitung 50 t Klinker mit 26 vH Kohlenverbrauch ausliefert, beziffert sich die Ausbeute des Edison-Ofens auf 125 t bei nur

22,6 VH Kohlenbedarf. Wenn nun auch der Rückgang im Heizstoffverbrauch zu einem guten Teil auf Rechnung der vermehrten Aufmerksamkeit zurückzuführen ist, die man jetzt überall der Kohlenmüllerei zuwendet, so ist doch die höhere Wirtschaftlichkeit des größeren Ofens gegenüber dem kleineren ganz unbestreitbar. Freilich muß man mit ersterem den Nachteil in den Kauf nehmen, daß bei Störungen des Ofenbetriebes gleich zu große Ausfälle entstehen, die bei öfterer Wiederholung leicht empfindlich werden können. Immerhin ist nicht daran zu zweifeln, daß die Zukunft dem großen Ofen gehört.

Ist also von den beiden dem Drehofenbetrieb anhaftenden hauptsächlichsten Nachteilen: dem großen Brennstoffverbrauch und der schweren Mahlbarkeit der Klinker, der erstere in merkbarem Rückgange begriffen, so hat die Hartzerkleinerungstechnik es inzwischen gleichfalls dahin gebracht, die zweite der beiden genannten Schwierigkeiten auf ein erträgliches Maß herabzumindern und gleichzeitig damit der Forderung nach einer wesentlich erhöhten Mahlfeinheit des Rohmehles zu genügen. Aeltere Bauarten der Mühlen sind im

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Molitor-Kugelmühle von Hermann Löhnert A.-G.

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fast durchweg wirkliche Verbesserungen zu nennen sind. Als eine solche ist im vollsten Maße auch die Vergrößerung der Abmessungen anzusehen, die gegenwärtig so weit gediehen ist, daß uns in dieser Hinsicht von dem seinerzeit allgemein als abenteuerlich bezeichneten Mammutofen Edisons vielfach nur noch wenige Meter Länge trennen, während sein Durchmesser bereits erreicht ist. Ja die neuen Oefen des Portlandzementwerkes Dyckerhoff & Söhne in Amöneburg bei Biebrich a. Rh. (die von Fellner & Ziegler in Frankfurt a. M. geliefert wurden) übertreffen den Edisonschen

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Hinblick auf die stark gewachsene Inanspruchnahme der arbeitenden Teile bedeutend verbessert worden, und neben diesen sind neue Typen entstanden, bei deren Schaffung die veränderten Arbeitsverhältnisse von vornherein als Richtlinie dienten. Beide sollen in der nachfolgenden Darstellung Berücksichtigung finden.

Bei der Beliebtheit

und großen Verbreitung der Kugelfallmühle erscheint es ganz natürlich, daß man an diesem Mühlentypus noch festzuhalten suchte, als sich die Unbrauchbarkeit der älteren Bauarten mit gelochten Mahlplatten schon längst herausgestellt hatte. Das war selbstverständlich nur

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dadurch möglich, daß man vor allen Dingen den schwächsten Teil der Konstruktion: die Lochung, beseitigte und an deren Stelle Austrittöffnungen anbrachte, die der Einwirkung des Kugelschlages entzogen waren. Nach diesem Grundsatze ist die Molitor-Kugelmühle (Name und Konstruktion [D. R. P.] von Hermann Löhnert A.-G. in Bromberg) gebaut, s. Fig. 9 bis 11. Sie stellt eine Kugelfallmühle dar mit nach Bedarf veränderlicher, geschlossener Mahlbahnlänge, welche ohne jegliche Siebe arbeitet. Das Mahlgut tritt nach der dem Einlauf a gegnüber liegenden Seite hin durch in ihrer Spaltweite leicht zu ändernde Roste r, r, Fig. 11, aus, die zwischen den Fallplatten p, p . . . . angeordnet sind und bis in die Nähe der Einlaufkopfwand in kürzester Zeit nach Bedarf durch Deckbleche auf- oder zugedeckt werden können. Es sind also bei dieser Mühle die Spaltweiten und Spaltlängen der gegen Kugelschläge geschützt liegenden Austragroste veränderlich einstellbar. Hierdurch ist es ermöglicht, bei weithin abgedeckten Rosten, mithin durch künstliche Verlängerung des geschlossenen Teiles der Mahlbahn und gleichzeitige enge Stellung der offenen Schlitze, ein mehlreiches Erzeugnis untermischt mit Griesen von beschränkter Korngröße zu erhalten, während umgekehrt bei möglichst weit gestellten und gleichzeitig möglichst vielen offenen Schlitzen ein mehlärmeres und grob griesiges Mahlgut entfällt.

Die

in der Regel dahinter geschaltete Flintsteinrohrmühle verarbeitet das Produkt zu Mehl, und das in sie aufgegebene Gut wird durch richtige, von der Mahlbarkeit abhängige Einstellung der Roste mittels der Molitor-Kugelmühle soweit vorgeschrotet, daß die Flintsteinmühle es bequem verdauen kann. Die Molitor-Kugelmühle, deren Austrittsprodukt ohne vorherige Absiebung oder Sichtung entfällt, eignet sich ganz besonders zum Vermahlen von Rohstoffen in großen Mengen, wie z. B. Mergel, bei welchem Betriebsleistungen bis zu 15000 kg/st mit Leichtigkeit erzielt werden, ebenso auch für Schachtofenklinker mit Betriebsleistungen bis zu 12500 kg/st.

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legende Gedanke der Konstruktionist, die auf Grundplatten ruhenden Panzerstücke nur in einem Punkt auf diesen festzuhalten, während sie sich nach allen Richtungen hin dehnen können. Auf diese Weise wird vermieden, daß die von Kugelschlägen ständig gehämmerten und dabei eine Formveränderung erleidenden Platten Spannungen in die Befestigungsbolzen bringen können. Während es früher üblich war, die Panzerstücke mittels mehrerer Bolzen fest auf Grundplatten aufzuschrauben, werden sie jetzt nur in einem Punkte festgehalten, während in einem zweiten, gegen die Grundplatte verschiebbaren Punkte nur eine gewissermaßen elastische Aufhängung stattfindet, die nur dazu dient, das Abkippen der Platte von der Grundplatte, während sie bei der Drehung der Mühle den oberen Teil durchläuft,

T

zu verhindern. Wie aus den Abbildungen hervorgeht, ist der eine Bolzen b1 am dünneren Ende der Platte der feste, der andre Bolzen b2 ist in einem Schlitze der Grundplatte geführt und kann somit der Ausdehnung der Platten folgen; zugleich sitzen bei diesem zwischen Mutter und Grundplatte zwei starke Stahlfederscheiben u, so daß der Bolzen einer etwaigen Ausbuckelung der Platten infolge Streckung der oberen Faserschichten in den Panzern durch die Kugelschläge in seiner Achsenrichtung etwas nachgeben kann. Der kugelförmige Teil k des Kopfes von b1, der die Platte in einem kegelförmigen Loche festhält, gestattet zugleich ein senkrechtes Einstellen des Bolzens. zur Grundplatte, wenn die

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deutscher Ingenieure.

Panzerplatte sich von dieser beim Ausbeulen abhebt. Die freie Formveränderung der Platte innerhalb der vorkommenden Grenzen ist also gewährleistet. Es läßt sich nicht leugnen, daß diese Panzerungsart, welche sich in jeder Beziehung gut bewährt hat, große Vorteile bietet, indem die Panzerplatten bis zur Erneuerung fast vollständig abgenutzt werden können, ohne daß die Befestigungsorgane vorher ersetzt werden müssen; denn der tragende Konstruktionsteil für das oft sehr große Gewicht des Mühleninhaltes sind die unter den Panzern liegenden Grundplatten. Neue Panzerstücke auf diese aufzuschrauben, ist nicht schwierig. Bei Anwendung von einzelnen großen Stahlguß-Panzerstücken, welche über die ganze Mühlenbreite reichen, tritt, abgesehen davon, daß es schon nicht leicht ist, bei Stahlguß die erforderliche gleichmäßige Härte zu erzielen, der Nachteil ein, daß diese Platten nicht genügend abgenutzt werden können, weil sie zugleich Tragkonstruktionsteile für den Mühleninhalt bilden. Es muß daher, falls nicht vorher schon Risse und Brüche auftreten, ein großer Teil des teuern Materiales ins alte Eisen wandern. Aus diesem Grunde bietet die Löhnertsche Konstruktionsweise nicht zu verkennende Vorteile, die sich im wesentlichen auf Sicherheit und Billigkeit des Betriebes erstrecken.

Wie an andrer Stelle schon erwähnt, ist die Rückführung der Griese von der Austrag- zur Einlaufseite hin als ein vorzügliches Mittel zur Erhöhung der Kugelmühlenleistung bei Vermahlung sehr harten Aufschüttgutes befunden worden. Die konstruktive Ausgestaltung desselben kann in verschiedener Art erfolgen, beispielsweise durch Anwendung eines kegelförmigen Außensiebes oder durch eine aus Fig. 14 und 15 ersichtliche zweckmäßige Ausbildung der Siebe, wie sie G. Polysius, Dessau, seinem » Cementor« (D. R. P.) gegeben hat. Innen- und Außensiebe sind hier mit schraubenförmig verlaufenden Leisten c aus Winkeleisen besetzt, die als Fördermittel dienen und das aus den vor Kugelschlägen geschützten Austragöffnungen a austretende Mehl- und Griesgemenge zu einer rückläufigen Bewegung nach der Einlaufseite zu zwingen. Die Siebflächen werden dadurch

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sehr intensiv ausgenutzt, und da die Mahlplatten p über ihre ganze Länge geschlossen sind, so ist die Mahlwirkung gleichfalls sehr ausgiebig. Absiebung und Mahlung halten, viel besser miteinander Schritt, als das bei Kugelmühlen älterer Bauart je zu erreichen war. Das abgesiebte Gut verläßt die Mühle durch den Auslauf o des nach unten trichterförmig zusammengezogenen Gehäuses g. Die Ueberschläge gelangen mittels an der Stirnwand w angeordneter gekrümmter Schaufeln s in den Mahlraum zurück, um einer erneuten Bearbeitung unterzogen zu werden. Die Anordnung dieser Schaufeln an der Innenseite der Stirnwand ist deswegen vorteilhaft, weil dadurch die Mahlbahn bei gleichen äußeren

1. Januar 1910.

Abmessungen der Mahltrommel größer wird. Die Feinheit des Erzeugnisses wird durch Weiter- oder Engerstellen der Schieber k an den Austragschlitzen geregelt.

Auf eine Erhöhung der Siebwirkung geht auch die in Fig. 16 schematisch im Grundriß dargestellte Fasta-Mühle (Patent J. S. Fasting) von F. L. Smidth & Co., Kopenhagen, hinaus, bei der zwei oder mehrere Siebtrommeln i ganz außerhalb des in g und h gelagerten und durch f angetriebenen Mahlgehäuses a angebracht. und mit diesem durch die Sammelkanäle k und 7 verbunden sind. Das Mahlgut wird bei c aufgegeben, durch die Schnecke d in

Fig. 16.

Fasta-Mühle von F. L. Smidth & Co.

Einlauf, h die Mahltrommel, b die Austrittöffnung der Mahlplatte, d den Staubgehäusetrichter, c das nur ausnahmsweise (wenn die Orion-Mühle als Vorschroter für die Rohrmühle dienen soll) anzuwendende Vorsieb, das in der Regel fehlt, g und e das Rücklaufrohr und die Rücklaufschaufel für die Griese und f Aussparungen in der hinteren Nabe, durch die die Griese zu nochmaliger Vermahlung in das Mahlgehäuse eintreten. Die Wirkungsweise der Ein

Fig. 17 und 18.

Orion-Mühle Nr. 8 der Alpinen Maschinenfabrikgesellschaft.

Maßstab 1:60.

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den Mahlraum hineinbefördert, durchwandert diesen in seiner ganzen Länge und tritt durch die Schlitze 6 in den Kanall, der es unter dem Einfluß der Schwerkraft in die jeweilig untere Siebtrommel leitet. Das Gemisch aus Mehl und Griesen durchstreicht die Siebtrommeln in der Richtung nach der Einlaufseite zu und wird abgesiebt. Das Mehl wird in üblicher Weise durch eine Oeffnung des trichterförmig gestalteten Gehäuses abgezogen, während der Ueberschlag durch den Kanal k in den Mahlraum zurückgeleitet wird.

Die Fasta-Mühle, bei der die Unabhängigkeit des siebenden Teiles von dem mahlenden Teil des Systemes in gewissen Grenzen zum Ausdruck kommt, leitet über zu den >>sieblosen Kugelmühlen«, die nur in Verbindung mit besondern Siebeinrichtungen meist Windsichtern gedacht werden können, bei denen also Mahlarbeit und Siebarbeit in räumlich vollkommen getrennten Vorrichtungen durchgeführt werden. Außer der in meinem ersten Bericht beschriebenen Pfeifferschen Hartmühle ist als weitere Vertreterin dieser Gattung die »Orion-Mühle« der Alpinen Maschinenfabrikgesellschaft in Augsburg zu nennen, deren Einrichtung durch Fig. 17 und 18 dargestellt wird, während die schematische Skizze Fig. 19 der Veranschaulichung des Konstruktionsgedankens dienen soll. In letzterer bedeutet a den

richtung dürfte ohne weitere Erläuterungen klar sein; es sei nur noch bemerkt, daß die Austrittöffnungen b durch Schieber verstellbar gemacht sind, um die wirksame Mahltrommellänge der Mahlbarkeit des Gutes anpassen zu können.

Fig. 19.

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Durch den Fortfall der Plattenlochung nähern sich die vorbeschriebenen Kugelmühlen, die sämtlich als Vorschrotmühlen zu betrachten sind (mit Ausnahme der sieblosen Kugelmühlen, die gleichzeitig vorschroten und ausmahlen), der bekannten Rohrmühle, bei der aber die Länge der (ungelochten) Mahlbahn stets ein Vielfaches des Trommeldurchmessers sein muß, was bei den genannten Konstruktionen nicht der Fall ist. Verkürzt man also die Rohrmühle, so wird ihre Wirkung um so mehr nur vorschrotend sein, je

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weiter man in der Verringerung der Trommellänge gegangen ist. Auf diese Erwägung gründet sich die Konstruktion der Molitor-Rohrmühle (D. R. P. von Hermann Löhnert A.-G. in Bromberg), Fig. 20 und 21, die als eine derartige verkürzte Rohrmühle anzusehen ist. Sie dient dazu, besonders harte Stoffe (Drehofenklinker) vorzuschroten und das Mahlgut ohne Rückführung der Griese soweit vorzubereiten, daß die Ausmahlung mittels der dahinter geschalteten Feingriesmühle in einem Durchgang erfolgen kann. Die mit Fallplatten ausgestattete und zu einem Teil mit Stahlkugeln gefüllte Mahltrommel a läuft in zwei Zapfen und wird in üblicher Weise durch ein Zahnräder-Riemenscheiben-Vorgelege angetrieben. Die Länge der Mahlbahn ist gegeben, fest, und von ihr und der Kugelfüllung hängen Menge und Feinheit des durch die Schlitzwand s entfallenden Erzeugnisses ab; durch entsprechende Einstellung der Aufgabevorrichtung b kann das letztere so in seinem Feinheitsgrade beeinflußt werden, daß die darauf folgende Feingries-(Rohr-)Mühle die beabsichtigte Endfeinheit zu liefern vermag. Um nun einzelne grobe Stücke abzufangen, wie solche bei allen derartigen Mühlen entfallen, und deren Menge erfahrungsgemäß etwa 2 bis 3 vH der Aufschüttmenge beträgt, geht das Mahlgut durch ein grob gelochtes starkes Umlaufschlitzsieb u, durch dessen Oeffnungen das fertige Erzeugnis leicht durchfällt, während die wenigen groben verirrten Stücke am Ende des Siebes der Mühle am Umfange wieder zugeführt werden. Ist für ein bestimmtes Mahlgut die Mühle durch Regelung der Zufuhrmenge mittels der Aufgabevorrichtung einmal richtig auf den gewünschten Feinheitsgrad eingestellt, so arbeitet sie fortlaufend und in jeder Beziehung selbsttätig.

Die in den vorstehenden Ausführungen dargelegten wesentlichen Fortschritte im Kugelmühlenbau haben es nicht nur nicht verhindert, sondern im Gegenteil dazu beigetragen, dem Gedanken der unmittelbaren Verbindung der Kugelmühle mit der altbewährten Rohrmühle in einem einzigen Mahlgerät näher zu treten oder, richtiger gesagt, da er an sich schon lange nicht mehr neu ist, ihn in eine zeitgemäße Form zu bringen. Aus diesem Bestreben entstanden die Verbund-Kugelmühle (D. R. P. von Fried. KruppGrusonwerk, Magdeburg) und die Molitor-Verbundrohrmühle (D. R. P. von Hermann Löhnert Löhnert A. - G. in Bromberg).

Fig. 23.

Die Einrichtung und Wirkungsweise der ersteren geht aus Fig. 22 hervor. Das Mahlgut gelangt hier durch a in den Mahlraum b und fällt nach erfolgter Zerkleinerung durch die Oeffnungen c der Mahlplatten auf das kegelförmige Vorsieb d. Die von diesem zurückgehaltenen Ueberschläge kehren durch den Hebestern e und Oeffnungen f der Stirnseite in den Mahlraum zu erneuter Bearbeitung zurück, während das Durchfallende von einem zweiten Hebestern h den hohlen Armen i der Einlaufnabe und durch diese der im Rohr k angeordneten Schnecke 7 zugeführt wird, die es in den Mahlraum der anschließenden Ausmahl-Rohrmühle n befördert.

Die Molitor-Verbundmühle, Fig. 23, ist eine Ver

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Ende auf in wagerechter Richtung verstellbaren Rollen. Der Feinheitsgrad des Mehles wird wie bei der Molitor-Rohrmühle durch die in den Zapfen hineinragende einstellbare Aufgabevorrichtung c geregelt.

Die Verbundmühlen lösen die Aufgabe der unmittelbaren Feinmahlung in größeren Stücken aufgegebener, besonders harter Stoffe in befriedigender Weise und bieten gegenüber der üblichen Vermahlung durch Vorschrot- und Feinmühle den Vorteil geringeren Raumverbrauches, einfacherer Fundamente sowie ferner geringerer Anlagekosten und Wartung, da eine Anzahl Lager und ein Antrieb fortfallen, und damit auch den Vorteil des geringeren Kraftverbrauches, bezogen auf die Leistungseinheit. (Fortsetzung folgt.)

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