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1. Juni 1901.

aus stabilen Regulirung entspricht. Die Führungskurve bestimint unmittelbar die Gestalt der Charakteristik des Regulators.

Bei gewöhnlichen Regulatoren ist hingegen die Form der Charakteristik bestimmt, sobald die Federspannung und damit der mittlere Stabilitätsgrad gewählt ist; sie zeigt nur ein kurzes stabiles Ausschlaggebiet zwischen zwei labilen Kurvenzweigen; dieser verwendbare Ausschlag wird um so kleiner, je empfindlicher man den Regulator für die Mittelstellung macht. Man erhält also fast immer Anordnungen, die in den Mittellagen zu unempfindlich sind, in den Grenzlagen aber

nahe den Endlagen plötzlich rasch anwächst, sodass der Regulator an den Hubbegrenzungen keinesfalls hämmern wird. Proportionalitätsfehler der Federn können ebenfalls leicht ausgeglichen werden.

Bei Regulatoren mit verstellbarer Umlaufzahl wird es ermöglicht, für alle Einstellungen denselben Ungleichförmigkeitsgrad zu erhalten.

Die Maschine zeigt im übrigen die normalen Formen der neueren liegenden Dampfmaschinen mit aufliegendem Rahmen, s. Textfig. 58 und 59. Das Triebwerk ist zum Schutze des Maschinenwärters, und damit kein Oel verspritzt,

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Das Haus Sulzer hat nicht nur verstanden, auf allen Weltausstellungen durch eigenartige Konstruktionen und vorbildliche Ausführungen stets von neuem die Aufmerksamkeit der Fachwelt auf sich zu lenken, sondern auch unter Zuhülfenahme vollendetster Werkstättentechnik im Dampfmaschinenbau den theoretischen Anforderungen hinsichtlich der vollkommensten Arbeitsweise aller Einzelteile und der höchsten Wirtschaftlichkeit des Betriebes zu entsprechen; es hat sich damit die führende Rolle im technischen Wettkampf aller Industriestaaten der Erde auf diesem Gebiete gesichert.

Die ausgestellten Sulzer-Maschinen wiesen nach heutigen Begriffen nur mässige Leistungen auf, da Platzmangel die Firma verhindert hatte, eine stehende 3000 pferdige Dreifach Expansionsmaschine der Berliner Elektrizitätswerke aufzustellen 1).

Textfig. 60 zeigt die ausgestellte 1700 pferdige liegende Dreifach-Expansionsmaschine mit 4 Cylindern,

cylinder leistet die Maschine 1700 PSI, bei 40 vH Füllung 1950 PS;.

Die Einlassventile am Hochdruckcylinder werden durch die bekannte Ausklinkvorrichtung mit herzförmiger Anhubkurve bethätigt, während die übrigen Cylinder mit von Hand verstellbarer Daumensteuerung arbeiten; auch alle Auslassventile haben Daumensteuerung. Sämtliche Steuerventile sind viersitzig. Gebr. Sulzer verwenden diese Ventile nunmehr allgemein für alle Maschinen gröfserer Leistung, da sie den für hohe Umdrehungszahlen wichtigen Vorteil kleiner Ventilhübe gewähren und erfahrungsgemäfs weder das Einschleifen noch das Dichthalten Schwierigkei ten verursacht.

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Mit jeder Maschinenhälfte ist eine von der Kurbel aus angetriebene liegende Luftpumpe verbunden. Waren bei der genannten Ausstellungsmaschine die meisten Konstruktionseinzelheiten alte Bekannte, so bot im Gegensatz hier

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die mit einer Dreiphasen - Wechselstrommaschine von Brown, Boveri & Co. in Baden gekuppelt war.

Hoch-, Mittel- und Niederdruckcylinder haben 600, 850 und 1025 mm Dmr. bei 1500 mm Hub und 85 Uml./min. Bei 11 at Eintrittspannung und 30 vH Füllung im Hochdruck

1) Vergl. Z. 1901 S. 13.

zu die 750 pferdige liegende Tandem-Verbundmaschine, Textfig. 61, erhöhtes Interesse durch eine neue Einlasssteuerung am Hochdruckcylinder, die auch bereits bei den 3 bis 4000 pferdigen liegenden Ventilmaschinen der Berliner Elektrizitätswerke im Krafthause Moabit zur Anwendung gekommen ist. Textfig. 62 giebt ein Bild der Steuerung an Hoch- und Niederdruckcylinder dieser letzteren Maschine.

1. Juni 1901.

Die Ausstellungsmaschine hatte 525 mm Dmr. des Hochdruckcylinders, 875 mm Dmr. des Niederdruckcylinders, 1100 mm Hub und lief mit 110 Uml./min. Für 11 at Eintrittspannung und 23 vH Füllung des Hochdruckcylinders ergaben sich 750 PS, für 40 vH Füllung 1000 PS;.

In den Querschnittzeichnungen beider Dampfcylinder, Fig. 63 und 65, sind die äufseren und inneren Steuerteile deutlich veranschaulicht. Die neue Hochdruck - Einlasssteuerung, Fig. 63 und 64, bezweckt durch geschickte Verbindung einer Ausklinkvorrichtung mit Wälzhebeln, die Ventile bei hoher Umdrehungszahl sanft aufsitzen zu lassen, besonders bei kleinen Füllungen und dementsprechend kleinen Ventilhüben. Die Ventilspindel ist mit einem Wälz

Steuergestänges saugt der Luftpuffer eine gewisse Luftmenge an, die nach dem Ausklinken komprimirt werden muss. Die leicht regelbaren Bewegungsverhältnisse des Wälzhebels bestimmen nunmehr die Niederganggeschwindigkeit des Ventiles, nach dessen Aufsitzen erst die Massenwirkung der äufseren Steuerung während der Leerschwingung des Wälzhebels durch den Luftpuffer aufgenommen wird. Diese Luftpufferwirkung ist ausreichend, um selbst bei den kleinen Ventilhüben geringer Füllungsgrade einen stofsfreien Ventilschluss zu sichern.

Der überaus weiche und geräuschlose Gang dieser Steuerung wird durch keine andere der bestehenden Ausklink- und zwangläufigen Ventilsteuerungen erreicht; nur die von Stofswir

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hebel A verbunden, welcher über einer einstellbaren Auflagerfläche B schwingt. Am äufseren Ende C dieses Hebels greift eine Sulzersche Ausklinkvorrichtung mit herzförmiger Anhubkurve an, für die im Gegensatz zur gewöhnlichen Anordnung der Luftpuffer nebst einer besonderen Hülfsfeder von der Ventilspindelachse nach D verlegt ist.

Textfig. 64 zeigt den Zusammenhang zwischen Anhubkurve und Ventilbewegung. Der Beginn der Ventileröffnung entspricht nicht wie gewöhnlich der Stellung N des passiven Mitnehmers, sondern der Stellung M, bis zu der hin der Wälzhebel A leer schwingt. Die Lage O wird bei der Totlage der Kurbel erreicht, sodass der Hub MO der Voröffnung des Steuerventiles entspricht. Während der für alle Füllungsgrade gleich grofsen Bewegung NM des bei Cangreifenden

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