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deutscher Ingenieure.

3 (oben)

4 (unten)

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XXXXV. Nr

1901

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Ablesungen in Richtung der Wasserstandsgläser mit 0,84 zu multipliziren. Dem Unterschied von 88 mm entspricht demnach ein senkrechter Abstand von 88 · 0,84

= 74 mm.

Nach Beginn des Speisens mit Wasser von rund 20o C beginnt die Temperatur unten rascher zu steigen, wie die Zusammenstellung II erkennen lässt. Beispielsweise ist das Thermometer 2 (unten) nach 9 Min. Speisung auf 72,0° gestiegen, die Temperatur oben auf 173,0° gefallen, sodass der frühere Unterschied von 143,7° sich auf 101° vermindert hat.

Bei einem früheren Versuch stieg das untere Thermometer in den Querschnitten aa und bb aufserordentlich rasch, fast plötzlich; allem Anschein nach infolge des Umstandes, dass durch das Speisen eine besonders kräftige Strömung des 174,0 °C

Fig. 8.

168,0

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Zeit

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60

75

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Zusammenstellung II.

Die Zeiten sind gerechnet von dem Beginn des Speisens an. Dasselbe nahm seinen Anfang 2 Minuten nach der letzten Ablesung

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der Zusammenstellung I.

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135 Min.

ten

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Sitzungsberichte der Bezirksvereine

Eingegangen 8. August 1900.

Aachener Bezirksverein.

Sitzung vom 6. Juni 1900.

Vorsitzender: Hr. Lynen. Schriftführer: Hr. Hengstenberg. Anwesend 37 Mitglieder und 1 Gast.

Hr. Mehler berichtet über die Kundgebungsversammlung für zeitgemäfse Reformen unseres höheren Schulwesens am 5. Mai d. J. in Berlin').

Hr. Rau spricht über die

Erzeugung von Kraftgas.

Die Möglichkeit, aus den Brennstoffen Wärme und daraus mechanische Arbeit zu gewinnen, beruht auf der chemischen Verwandtschaft zwischen Sauerstoff (0) einer- und Kohlenstoff (C) sowie Wasserstoff (H) anderseits, einer Energieform, die sich bei der Vereinigung von C und H mit O, der Verbrennung, vollständig in Wärme umsetzt nach folgenden Gleichungen:

1) H2+0=H2O flüssig + 67,58 WE; pro kg H 33789 WE 2) C +0

CO

«

«

» C 2464 >>

+29,34 3) C+0, CO2 +96,33 >> C 8088 » ; dabei ist unter WE die Wärmemenge verstanden, welche die Temperatur von 1/100 kg Wasser unter dem konstanten Druck einer Atmosphäre von 0° auf 100° erhöht.

Durch Subtraktion der Gleichung 2 von 3 erhält man: 4) CO+0= CO2 + 66,99 WE; pro kg CO 2411, pro cbm CO 3014 WE.

Wenn also C, statt unmittelbar zu CO, zu verbrennen, nur zu CO oxydirt wird, so ist die dabei frei werdende Wärme plus Heizwert des gebildeten CO gleich dem Heizwerte des C bei der unmittelbaren Verbrennung zu CO2. Ein Wärmegewinn ist demnach mit der abgestuften Verbrennung des C, der Vergasung, nicht verbunden; vielmehr ist bei der abgestuften Oxydation die Gelegenheit zu Wärmeverlusten gröfser als bei der unmittelbaren Verbrennung zu CO2.

Dass man trotzdem in vielen Fällen die Bildung von CO vorzieht, hat seinen Grund in der Eigenschaft des CO, ein Gas zu sein, das folgende Vorzüge bietet:

1) CO braucht zur vollständigen Verbrennung keinen Luftüberschuss, während die festen Brennstoffe 50 vH und mehr Ueberschuss erfordern, der die Temperatur der Flammengase und damit ihre Ausnutzbarkeit herabsetzt; auch die Erzielung bestimmter Temperaturen, die manche Prozesse erfordern, wird erleichtert.

2) Bei Prozessen, welche hohe Temperaturen erfordern, bei denen also die Abgase mit dieser hohen Temperatur abziehen müssen, kann letztere durch Regeneration zum grofsen Teil wiedergewonnen werden, indem man die Wärme der Abgase auf die Verbrennungsluft überträgt; dies ist bei der gewöhnlichen Verfeuerung fester Brennstoffe wegen der Bedienung des Feuers unthunlich.

3) Die brennbaren Gase können bequem geleitet und verteilt werden.

4) Die Bedienung einer Gasfeuerung ist sehr einfach. 5) Die brennbaren Gase können, wenn es sich um Krafterzeugung handelt, statt unter dem Dampfkessel mit besserer Ausnutzung in Motoren verbrannt werden.

Die Bildung des CO hängt ab

1) von der Temperatur. Bei 400° beginnt die Oxydation des C mit CO2-Bildung, und die Geschwindigkeit dieser Reaktion steigt schnell bis 500°. Zwischen 500 und 700° bildet sich fast nur CO2, sodass die Abgase 20 vH davon enthalten können, ohne CO aufzuweisen. Dann aber nimmt mit weiter steigender Temperatur die CO-Bildung ab, die CO-Bildung zu, bis man von rd. 1000° ab keine CO2 mehr erhält, sondern ausschliesslich CO. Leitet man O so zu, dass er keine oder nicht genügend Gelegenheit hat, mit C in Berührung zu kommen, so verbindet er sich natürlich mit der CO zu CO2. Dieser Fall tritt z. B. in den gewöhnlichen Feuerungen ein, wo bei niedriger Schichthöhe ein Teil des O, unverändert durch die Brennstoffschicht hindurcheilend, sich oberhalb derselben mit dem gebildeten CO zu CO2 vereinigt. Da in den gewöhnlichen Feuerungen die Kohle, zum gröfsten Teil wenigstens, eine Temperatur von über 1000°, nämlich 1500 bis 2000° hat, so bildet sich zunächst nur CO, welches oberhalb der Brennstoffschicht mit dem überschüssigen O verbrennt.

Auch die Reduktion der CO, durch C nach der Gleichung C+ CO2 = 2 CO-37,65 WE ist in gleichem Sinne von der Temperatur abhängig; je höher diese ist, um so leichter erfolgt sie, immer aber träger als die Oxydationen, weil sie, wie die Gleichung zeigt, ein endothermischer, ein Wärme verbrauchender Vorgang ist.

1) s. Z. 1900 8. 649.

deutscher Ingenieure.

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2) Von der Schichthöhe und der Luftgeschwindigkeit. Soll eine bestimmte Menge C einmal zu CO2, das anderemal zu CO verbrennen, so muss jedes O-Teilchen im letzteren Falle, im Generator, doppelt so viel C binden wie im ersteren Falle, in der gewöhnlichen Feuerung. Da aber jede Reaktion eine bestimmte Zeit braucht, so muss im Generator die Luft längere Zeit mit dem Brennstoff in Berührung bleiben als in der gewöhnlichen Feuerung. Wählt man das Verhältnis

Schichthöhe Luftgeschwindigkeit Temperatur zwar in der Brennstoffschicht primär nur CO bilden, aber es wird nicht aller O verbraucht, und der unverbrauchte wird sich innerhalb und oberhalb der Brennstoffschicht mit dem CO verbinden. Da man das Verhältnis Schichthöhe auf zweierlei Weise verändern kann, so Luftgeschwindigkeit leuchtet ein, dass man sowohl bei unveränderlicher Schichthöhe durch Veränderung der Luftgeschwindigkeit, als auch bei unveränderlicher Luftgeschwindigkeit durch Veränderung der CO Schichthöhe das Verhältnis verändern kann. Hierbei ist CO2 natürlich vorausgesetzt, dass die Temperatur in der Brennstoffschicht genügend hoch zur CO-Bildung ist. Ist sie zu niedrig, so bildet sich selbstredend in jedem Falle nur oder überwiegend CO2. Das letztere ist beispielsweise beim Anblasen eines Generators der Fall.

zu klein, so wird sich bei genügend hoher

Entsprechend den eingangs gegebenen Gleichungen werden bei der Kohlenoxydbildung im Generator vom Heizwert des Kohlenstoffes 69,5 vH als Heizwert des Generatorgases erhalten, von dem pro kg C 5,39 cbm mit 34,64 vH CO und 65,36 vH N entstehen. Der Rest, 30,5 vH des Heizwertes des C, wird frei und geht als Eigenwärme oder höhere Temperatur des Generatorgases sowie durch Strahlung und Leitung verloren, wenn man das Gas nicht sofort verbrennen kann, sondern es etwa zur Benutzung in einem Motor abkühlen muss. Daher eignet sich Generatorgas nur dann als Kraftgas, wenn es, wie beim Hochofenbetrieb, als Nebenerzeugnis gewonnen wird; hier hat es freilich, wie bekannt, in neuerer Zeit dem Motorbau ebenso gewaltige wie dankbare Aufgaben gestellt und der Verwendung der andern noch zu besprechenden Kraftgase die Wege geebnet.

Der Gedanke liegt nahe, die beim Generatorbetrieb frei werdende Wärme dadurch nutzbar zu machen, dass man mit dem Kohlenoxydprozess einen zweiten Prozess verbindet, der Wärme verbraucht, und zwar unter Bildung brennbarer Gase, dass man also die Eigenwärme in Heizwert überführt. Ein solcher Prozess ist die Reduktion des Wassers durch Kohlenstoff, der sogenannte Wassergasprozess:

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Zu seiner Durchführung ist nicht nur die genannte Wärmemenge, sondern auch eine Temperatur von etwa 1000° erforderlich, weil sich unterhalb derselben statt CO teilweise CO2 bildet.

Zur Erzeugung der Wärme von der angegebenen Temperatur kann man aber aufser dem Kohlenoxydprozess auch, nach Dellwik, den gewöhnlichen Verbrennungsprozess benutzen. Man braucht, entsprechend der bei letzterem entwickelten gröfseren Wärmemenge (8088 WE pro kg C gegen 2464 bei CO-Bildung) bei Dellwiks Verfahren weniger Kohlenstoff, erhält aber kein Generatorgas, sodass, was die Wärmeausnutzung angeht, beide Prozesse ziemlich gleich stehen. Da indes das Wassergas einen Heizwert von 2500 WE und eine Verbrennungstemperatur von 18000 hat, Generatorgas aber nur 1000 WE bezw. 1400°, so ist das Dellwiksche Verfahren überall da vorzuziehen, wo diese Eigenschaften von Wert sind, z. B. bei vielen Schmelz- und Schweifsprozessen sowie in der Leuchtgasindustrie. Für Kraftzwecke sind dagegen der Heizwert und die Flammentemperatur nur von geringer Bedeutung. 2 cbm Gas von 1500 WE/cbm leisten in der Maschine dasselbe wie 1 cbm Gas von 3000 WE Heizwert. Man kann daher Generatorgas ebenso gut im Motor ausnutzen wie Wassergass oder das Gemisch beider, das Dowson- oder Mischgas, und es handelt sich lediglich darum, welches Verfahren aus dem Kohlenstoff am meisten Wärmeeinheiten in Form von Heizwert des gebildeten Gases herauszieht.

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Mischgas

Hiernach ergiebt die Vergasung durch Luft und Wasserdampf nach dem alten Verfahren oder nach dem Mischgasverfahren für Kraftzwecke die höchste Ausnutzung.

Das Mischgasverfahren hat aber noch einen weiteren Vorzug. Während nach den beiden Wassergasverfahren Luft und Wasserdampf abwechselnd eingeblasen werden, der Betrieb also ein absetzender ist, führt man beim Mischgasverfahren Luft und Wasserdampf gleichzeitig ein, und der Betrieb gestaltet sich zu einem ununterbrochenen. Dabei ist es ein leichtes, die heifs abziehenden Gase zum Vorwärmen der zuzuführenden Luft zu benutzen und so die Eigenwärme des Mischgases zum gröfsten Teil nutzbar zu machen. Hierdurch kann nach der Rechnung die Ausnutzung von 84,6 vH auf 93,6 vH, also um 9,0 vH des Heizwertes der Kohle, oder um 11,1 vH der vorherigen Ausnutzung gesteigert werden. Versuche von Meyer') ergaben in der That eine Steigerung von 8,8 vH der vorherigen Ausnutzung.

Zu dieser höchsten Ausnutzung tritt als weiterer Vorzug des Mischgases noch die wesentlich vereinfachte Bedienung, sodass die Ueberlegenheit gegenüber dem andern Verfahren noch grösser wird.

1) Z. 1900 S. 333.

Ein Uebelstand aller, auch des Mischgasverfahrens, ist, dass Teer gebende Brennstoffe, also alle fetten und halbfetten Steinkohlen, Braunkohlen und Torf sich nicht ohne weiteres vergasen lassen, dass man also vorläufig auf magere Kohlen: Anthrazite, und entgaste Kohlen: Koks, angewiesen ist, die wesentlich teurer sind als fette- und halbfette Kohlen und Braunkohlen. Versuche, letztere Brennstoffe zur Mischgaserzeugung zu verwenden, werden von der Gasmotorenfabrik Deutz angestellt, und es ist auf das lebhafteste zu wünschen, dass sie Erfolg haben. Vielleicht dürfte das Verfahren des Franzosen Riché, aus Holz Kraftgas zu erzeugen, in geeigneter Weise abgeändert auch auf Braunkohle mit Erfolg anwendbar sein.

Während die bisher besprochenen Kraftgasanlagen für kleinen wie gröfseren Kraftbetrieb bis zu mehreren hundert Pferdestärken infrage kommen, ist eine weitere Art von Kraftgas insbesondere für ganz grofse Verhältnisse und für Kraftzentralen der gröfsten Art in Zukunft vielleicht von höchster Bedeutung; das ist das Koksofengas, im wesentlichen ein mit Luft verdünntes, zumteil verbranntes Leuchtgas von 3000 bis 4000 WE Heizwert. Es tritt bisher nur als Nebenerzeugnis der Kokereien auf; der gröfste Teil wird freilich zum Heizen der Koksöfen und Dampfkessel verbraucht, namentlich bei gasreichen Kohlen bleibt aber immerhin ein beträchtlicher Teil verfügbar. Nun geht anderseits das Bestreben dabin, durch Verallgemeinerung der Glühlichtbeleuchtung die eigentliche Leuchtkraft des Kohlengases entbehrlich zu machen, weil bei dieser Beleuchtungsart nur noch der Heizwert des Gases oder vielmehr die Flammentemperatur von Bedeutung ist. Auf diese Weise kann das Koksofengas auch zur Beleuchtung dienen und die kostspielige Erzeugung des Kohlengases in Retorten der billigen in Koksöfen den Platz räumen.

Auf etwas andere Weise hat man jüngst in Amerika das Koksofengas an die Stelle des Leuchtgases gesetzt. In Everett bei Boston ist eine Anlage von 400 Otto-Oefen errichtet, denen noch 800 folgen sollen, sodass die vollständige Anlage jährlich 3 Mill. t Kohle zu entgasen vermag, also so viel, wie sämtliche Gasanstalten Deutschlands verarbeiten. Die Koks werden zum gröfsten Teil zur Lokomotivheizung verwendet, eine Benutzung, die auch für unser Land im Interesse der Verminderung von Rauch und Rufs lebhaft zu wünschen ist. Das Gas wird in zwei Fraktionen aufgefangen. Das in den ersten 10 Stunden austretende ist reich, hat einen Heizwert von 5300 WE und eine Leuchtkraft von 21 Kerzen und wird wie Leuchtgas abgegeben. Das in den letzten 14 bis 20 Stunden folgende Gas ist arm und dient zum Heizen der Koksöfen.

Eine solche Teilung ist aber nur bei den gasreichen amerikanischen Kohlen möglich, die 63 vH Koks und 37 vH Gas ergeben. Deutsche Kokskohlen mit 70 bis 80 vH Koks und 20 bis 30 vH Gas werden zweckmäfsiger in der Weise verkokt, dass man die Oefen mit dem schlechteren Teile der Koks in Generatoren heizt und das ganze Gas abgiebt, also entsprechend dem jetzigen Gasanstaltbetriebe. Der Hauptvorteil eines derartigen Verfahrens gegenüber dem Mischgasbetriebe, selbst wenn dieser in der Lage sein wird, jede Kohlenart zu verarbeiten, liegt in der Gewinnung wertvoller Nebenerzeugnisse: des Teeres, Ammoniaks, Benzols und Cyans. Freilich ist ein solch verwickelter Betrieb wie gesagt nur in gröfserem Umfange zweckmässig, wird aber dann jeder andern Kraftgaserzeugung überlegen sein.

Bücherschau.

Lehrbuch der analytischen Geometrie. Von Prof. Dr. 0. Dziobek. Erster Teil: Analytische Geometrie der Ebene. Berlin 1900, Hans Th. Hoffmann, G. m. b. H. 350 S. mit 85 Fig. im Text. Preis geh. 6 M.

Das vorliegende Lehrbuch der analytischen Geometrie ist hauptsächlich für Studirende technischer Hochschulen bestimmt und erreicht diesen Zweck durch eine sehr anschauliche und klare Schreibweise in hohem Mafse. Dabei sind die Entwicklungen überall fliessend durchgeführt, auf Schwierigkeiten wird stets hingewiesen und sogar hier und da an fehlerhaften Rechnungen gezeigt, wie man nicht vorgehen

darf.

Was den Umfang des dargebotenen Lehrstoffes anbetrifft, so giebt das Buch zunächst eine sehr klare Erläuterung der beiden Hauptaufgaben der analytischen Geometrie: der Auffindung der Gleichung einer gesetzmäfsig gegebenen Kurve und der geometrischen Untersuchung einer vorgelegten Gleichung; ferner die übliche Behandlung der geraden Linie, des Kreises, der Ellipse, der Hyperbel, der Parabel und eine

formvollendete Erörterung der allgemeinen Gleichung zweiten Grades; dann aber eine ausführliche Theorie der Perspektivität und Projektivität, die bis zu den Kegelschnittbüscheln und Kegelschnittscharen geht. Eine kurze Theorie der Abbildungen und geometrischen Verwandtschaften bildet den Abschluss.

Von vornherein spielt auch der Begriff der linearen Substitution eine grofse Rolle; die Erörterung der Gruppeneigenschaft der linearen Substitutionen dürfte indes doch über den Rahmen der Hochschule hinausgehen.

Im Folgenden seien einige Wünsche ausgesprochen, die vielleicht bei einer zweiten Auflage in Rücksicht zu ziehen wären. Auf S. 4 hätte ich dem Inhalt der Anmerkung über die Vorzeichen der Koordinaten beim Rechnen eine bevorzugtere Stellung gewünscht; es ist so aufserordentlich schwierig, dem Techniker zum Bewusstsein zu bringen, dass in dem Buchstaben der Zahlenwert der Abszisse und das Vorzeichen enthalten sind, dass man in dieser Richtung nicht genug thun kann. Dasselbe gilt für die Vorzeichenfestlegung

deutscher Ingenieure.

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Für die Einheit des Bogenmasses (S. 24) wird in englischen Büchern allgemein der Name »Radiant« gebraucht, den man vielleicht auch in einem deutschen Buche einmal erwähnen könnte. Mit dem auf S. 33 mitgeteilten Beweise des Pappusschen Satzes über die Gleichheit des Doppelverhältnisses von Punktreihe und Strahlenbüschel kann ich mich nicht einverstanden erklären. Die Zurückführung auf eine lineare Substitution heifst doch wohl: »mit Kanonen nach Spatzen schiefsen«. Mindestens hätte der übliche Beweis mit Hülfe der trigonometrischen Formel für die Dreieckfläche angeführt sein müssen. Für die Ableitung der Transformationsformeln für zwei rechtwinklige Koordinatensysteme mit demselben Anfangspunkt (S. 58) möchte ich einmal folgenden einfachen Weg vorschlagen, den ich noch nirgends gefunden habe: Bezeichnet man Radiusvektor und Amplitude eines beliebigen Punktes P im alten Koordinatensystem (x, y) mit r und "", die Amplitude im neuen System (x', y') mit w', den (mit Vorzeichen zu nehmenden) Winkel zwischen den positiven X-Achsen mit q, so ist unter allen Umständen o =w' + m und o' --- (1) 1; demnach: x' = r cos (−q); y' = r (œ−q); x = r cos ('+ q); y = r sin ('+ q), woraus bei EntwickJung sofort die Transformationsformeln folgen.

Auf S. 215 findet sich über die Schnittpunkte des Kreises mit der unendlich fernen Geraden die Bemerkung: »für den Kreis sind es die unendlich fernen imaginären Kreispunkte«, ohne dass von diesen wichtigen Punkten vorher und nachher ausführlich die Rede ist. Auf S. 231 und 235 wird der Transversalensatz, der sonst dem Menelaus zugeschrieben wird, als Satz des Ptolemäus bezeichnet, während letzterem auf S. 14 ganz richtig der Satz über das Diagonalenprodukt im Kreisviereck zugesprochen wird. Betreffs der Vorzeichenbestimmung der einzelnen Glieder einer Determinante auf Baltzers ausgezeichnetes, aber schwer geschriebenes Lehrbuch zu verweisen, dürfte doch nicht empfehlenswert sein. Ueberdies wird wohl kaum eine mehr als 4 gliedrige Determinante auch in dem noch zu erwartenden zweiten Bande benutzt werden, und diese kann man auch noch so bewältigen.

Im letzten Paragraphen auf S. 312 ist statt des runden, von Jacobi für partielle Differenziation eingeführten das steile d geschrieben. Schliefslich sei noch Folgendes erwähnt: Mit Recht werden bei Benutzung von homogenen Koordinaten die Koëffizienten der quadratischen Form durch Doppelindizes unterschieden; dann wäre aber wohl besser in folgender Anordnung zu schreiben (vgl. S. 253):

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X2 + a22 Y2 + A33 Z2 + 2α23 YZ + 2α31 ZX + 2α12 XY. Durch folgerichtige Schreibweise der Produktglieder (entsprechend beim rechtwinkligen räumlichen Koordinatensystem: erste Koordinatenebene YZ-Ebene ohne X; zweite Koordinatenebene ZX-Ebene - ohne Y; dritte Koordinatenebene XY-Ebene ohne Z) entlastet man das Gedächtnis aufserordentlich, was für das Lernen der analytischen Geometrie doch wichtig genug sein dürfte. Der Grund, warum an der angeführten Stelle anders geschrieben wird, liegt wohl darin, dass Doppelindizes bereits bei der allgemeinen Gleichung zweiten Grades verwendet wurden, wo von homogenen Koordinaten nicht die Rede war. Es scheint mir daher zweckmäfsiger, dort die einfachen Buchstaben a, 2b, c, 2d, 2e, f für die Koëffizienten zu verwenden, zumal selbst in dem Paragraphen, der über die Determinanten handelt, Doppelindizes bis zum Schluss nicht benutzt sind.

Die wenigen Druckfehler, die das Buch enthält, sind sofort als solche zu erkennen und stören deshalb nicht erheblich. Alles in allem kann das vorliegende Werk den Studirenden solcher technischer Hochschulen, an denen die analytische Geometrie im angedeuteten Umfange vorgetragen wird, und allen denen, die ein über das unmittelbare praktische Bedürfnis hinausgehendes Interesse an mathematischen Entwicklungen

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Bei der Redaktion eingegangene Bücher. Bauindustrielles Adressbuch von OesterreichUngarn und Bezugsquellenführer für sämtliche Baubedarfsartikel. Wien 1900, Volkswirtschaftlicher Verlag Alexander Dorn. 576 S. 8°. Preis 91Kronen.

Wassergaserzeugung in kontinuirlichem Betriebe nebst einem Anhang über die notwendigen Verluste beim Dellwik-Prozess. Von Felix Claufs. Berlin 1900, M. Krayn. 38 S. 8°. Preis 1,50 M.

Manuali Hoepli. Fabbricati civili di Abitazione. Von Carlo Levi. 2. Aufl. Mailand 1901, Ulrico Hoepli. 411 S. 8° mit 197 Fig. Preis 4,50 1.

Beiträge zur Hydrographie des Grofsherzogtums Baden. Herausgegeben vom Zentralbureau für Meteorologie und Hydrographie. Heft 10: Die Niederschlags. verhältnisse des Grofsherzogtums Baden. Karlsruhe 1900, G. Braunsche Hof buchdruckerei. 100 S. 8° 4 mit $ Tafeln.

Von

Ueber die staatswissenschaftliche Vorbildung zum höheren Verwaltungsdienst in Preufsen. Gustav Cohn. Berlin 1900, Julius Springer. 51 S. gr. 8°. Preis 1,20 M.

Gewerbe-Unfallversicherungsgesetz. Von Alfred Illing. Leipzig 1900, Rossberg & Berger. 137 S. 8°.

Hauptmomente der Acetylen- und Karbidindustrie. Von Fenderl. Wien 1900, Spielhagen & Schurich. 40 S. 8°. Preis 1,60 M.

Encyclopédie scientifique des aide-mémoire. Analyse des gaz. Von M. E. Pozzi-Escot. Paris 1900, Gauthier Villars, Masson & Co. 200 S. 8° mit 28 Fig. Preis 2,40 M. Die Hundertjahrfeier der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin am 18., 19., 20., 21. Oktober 1899. Von Dr. Alfred G. Meyer. Berlin 1900, Wilhelm Ernst & Sohn. 210 S. gr. 4o mit vielen Abbild. Preis 5 M.

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Manuali Hoepli. Manuale pratico del Calderaio. Von Giuseppe Belluomini. Mailand 1901, Ulrico Hoepli. 248 S. 8° mit 177 Fig. Preis 3 1.

Kalender für Heizungs-, Lüftungs- und Badetechniker. 1901. Von J. H. Klinger. Halle a/S. 1901, Carl Marhold. 232 S. 8o mit Fig. Preis 4 M.

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