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Technik verholfen hat. Mit ihm ist einer der ersten Elektrochemiker seiner Zeit dahingegangen.

Eigenartig wie Hoepfners Wirken war auch sein ganzer Lebensgang. Geboren am 8. Februar 1857 in FriedrichsLohra am Harz, bezog er, nachdem er das Gymnasium durchgemacht hatte, zunächst als Student der Medizin die Pepinière in Berlin, wandte sich aber schon nach einem Jahre dem Studium der Geologie, Mineralogie, Physik und Chemie zu. Schon während seiner Studienzeit zog es ihn mächtig nach dem Dunkeln Erdteil, und dieser Drang verminderte sich auch nicht durch das traurige Schicksal seines älteren Bruders Wilhelm, der, im Begriff eine Forschungsreise anzutreten, nach nur kurzem Aufenthalt an der afrikanischen Küste in Porto Novo am 7. Februar 1878 eine Beute des Fiebers geworden war. So trat denn Hoepfner schon bald nach seiner Promotion im Jahre 1882 auf Veranlassung der Reichsregierung seine erste Forschungsreise nach Südwest-Afrika an, um die Gebiete zwischen Mossamedes und Walfischbai geologisch und mineralogisch zu untersuchen. Er fand dort nicht nur mehrere sehr reiche Erzvorkommen von denen namentlich die Otavi-Grube in letzterer Zeit viel von sich reden macht sondern knüpfte auch sehr wertvolle Beziehungen zu den eingeborenen Häuptlingen an, namentlich auch zu Kamaharero, dem Oberhäuptlinge der Herero. Gleichzeitig entstand schon während dieser Reise seine erste Erfindung, durch elektrolytische Zerlegung von Kochsalz oder Chlorkalium Chlor zu erzeugen und damit die Metalle, namentlich auch das dort in den Gesteinen vielfach in fein verteiltem Zustande vorkommende Gold, aus den Erzen zu gewinnen.

Gleich nach seiner Rückkehr 1883 meldete Hoepfner sein Verfahren zum Patent an, dessen praktischer Ausarbeitung und Einführung in die Technik er sich freilich vorab nicht widmen konnte, da er schon 1884 seine zweite afrikanische Reise antrat. Immerhin verdient es hervorgehoben zu werden, dass eine Duisburger Handelsgesellschaft damals die technische Ausarbeitung und Verwertung der Hoepfnerschen Erfindung übernahm, und dass diese Arbeiten schliesslich die Veranlassung zur Errichtung der Elektrolytischen Fabrik in Griesheim und späterhin zur Gründung der Gesellschaft >>Elektron<< wurden.

Einstweilen konnte aber Hoepfner an diesen Arbeiten keinen besonders hervorragenden Anteil nehmen; denn mittlerweile hatte Lüderitz das Gebiet von Angra Pequena gekauft und Fürst Bismarck sich daraufhin entschlossen, eine weitausschauende Kolonialpolitik zu beginnen.

Es war Hoepfner, der Lüderitz' Aufmerksamkeit auf die nördlich von Grofs-Namaqualand gelegenen Gebiete, namentlich Herero- und Ovamboland, lenkte und ihn dazu veranlasste, im Einverständnis mit der Reichsregierung eine grofse Expedition zwecks Erwerbung jener Ländergebiete dorthin zu schicken. Diese unter Hoepfners Leitung stehende Unternehmung, an der unter anderen auch Dr. Waldemar Belck teilnahm, ging im Mai 1884 auf der Korvette »Elisabeth<< nach Südafrika ab, gleichzeitig und während eines grofsen Teiles der Reise zusammen mit der »Möve«, die Dr. Nachtigall an die Küste von Togo und Kamerun brachte. Es wurde erst Angra Pequena, dann Walfischbai angelaufen und in langwierigen Verhandlungen mit den eingeborenen Häuptlingen, an denen später auch Dr. Nachtigall teilnahm, das erworben, was wir heute als unsere Kolonie Deutsch Südwest-Afrika bezeichnen. Dass wir diese Gebiete, welche rd. ein und ein halb mal so grofs sind wie Deutschland, besitzen, ist nicht zum mindesten dem Unternehmungsgeist Hoepfners zu verdanken.

Anfang 1885 kehrte Hoepfner nach Deutschland zurück und begab sich nun energisch an die Ausarbeitung seines Verfahrens. Ende 1885 und Anfang 1886 wurden auf den Kaliwerken zu Aschersleben die ersten Versuche in grofsem Mafsstabe gemacht; es handelte sich hier um die elektrolytische Gewinnung der nur 0,1 vH betragenden geringen Brommengen, die in den Endlaugen der dortigen Chlorkaliumfabrikation enthalten und bis dahin unbenutzt fortgelaufen waren.

Noch im Laufe des Jahres 1886 wurden dann in Köln a/Rh. und namentlich in Düren in der grofsen Papierfabrik von Felix Heinrich Schöller & Söhne die ersten Versuche zur elektrolytischen Gewinnung von Chlor aus Kochsalz begonnen. Aber Hoepfners weitschauender Blick bemerkte schon damals, dass bei der Elektrolyse der Chloride der Schwermetalle ein weit höherer Gewinn zu erzielen sei als bei derjenigen von Chlornatrium oder Chlorkalium, und diese Erkenntnis drängte ihn auf die Gewinnung der Schwermetalle aus ihren Erzen. Schon im Jahre 1887 entstand sein neues Verfahren der Kupfergewinnung unmittelbar aus den Erzen mittels Auslaugung durch eine starke Lösung von Kupferchlorid und nachfolgende Elektrolyse der Lauge, ein Verfahren, das unter

der kurzen Bezeichnung »Hoepfnersches Chlorürverfahren<< weltbekannt geworden ist. Als in demselben Jahre Werner Siemens sein unter dem Namen »Siemensches Sulfatverfahren<«< ebenfalls allgemein bekanntes Verfahren der Kupfergewinnng zum Patent anmeldete, zeigte sich, dass dieses in bereits bestehende Patente Hoepfners eingriff. Statt sich zu streiten, zogen beide Parteien vor, sich zu vereinigen und ihre Erfindungen gemeinsam auszubeuten, zu welchem Behufe Hoepfner als Leiter der elektrolytischen Abteilung bei Siemens eintrat. Leider währte dieses Verhältnis nur wenig länger als anderthalb Jahre; dann trat Hoepfner wieder aus. Inzwischen war aber gleichzeitig durch ihn und Werner Siemens ein neues bedeutungsvolles Verfahren entdeckt worden: die Auslaugung fein verteilten Goldes aus dem gemahlenen Gestein durch eine Lösung von Cyankalium, ein Verfahren, das nachmals seine schönsten Erfolge am Rand in Transvaal erzielte. Mit verdoppelter Energie warf sich Hoepfner nach seiner Trennung von Siemens auf die praktische Ausarbeitung seines Kupferverfahrens; es gelang ihm auch bald, eine Gesellschaft zustande zu bringen, welche in Schwarzenberg_in Schlesien eine gröfsere Anlage baute, die aber, kaum in Betrieb gekommen, wieder geschlossen werden musste, weil der Hauptbeteiligte plötzlich starb. Eine andere kleine Anlage bei Siegen kam überhaupt nicht in Betrieb, weil die Unternehmer aus Mangel an Mitteln vorher Bankerott machten.

Des weiteren erfand Hoepfner eine gegen Säure und Chlor haltbare Membrane von aufserordentlich geringem elektrischem Widerstande, die ihn dann wiederum in den Stand setzte, an die elektrolytische Zerlegung der Salzsäure heranzugehen. In zwei gröfseren Anlagen: der chemischen Fabrik Buckau bei Magdeburg und der Papierfabrik Cröllwitz bei Halle a/S., wies er diese Zerlegung als praktisch durchführbar und ertragfähig nach.

Gleichzeitig hatte Hoepfner aber auch die Aufgabe der Gewinnung von Zink durch Zerlegung von Chlorzinklösung in Angriff genommen, und es gelang ihm nicht nur, diese Frage zu lösen, sondern auch die Ursachen herauszufinden, welche die bisherigen Versuche anderer Forscher auf diesem Gebiete hatten misslingen lassen. Schon Ende 1892 hatte er so befriedigende Ergebnisse zu verzeichnen, dass er in einer kleinen Versuchsanstalt in Eiserfeld bei Siegen sein Verfahren im technischen Mafsstabe vorführen konnte, und zwar mit solchem Erfolge, dass sich eine Gesellschaft zur Uebernahme des Verfahrens bildete und zunächst in Fürfurt bei Weilburg an der Lahn eine Versuchsstation in gröfserem Mafsstabe errichtete, in der alle Einzelheiten eingehend studirt und durchgearbeitet werden sollten.

Hier sah 1894 Dr. Ludwig Mond das noch im Anfang der Entwicklung befindliche Verfahren, das ihm so gefiel, dass er sich zur Einführung desselben auf den Werken von Brunner, Mond & Co. in Northwich, Cheshire, bekanntlich der gröfsten Sodafabrik der Welt, entschied. Im Jahre 1897 arbeitete dort bereits eine 400 pferdige Anlage mit solchem Erfolge, dass im Frühjahre 1898 die Vergröfserung auf 1200 PS beschlossen und später auch durchgeführt wurde. Dr. Heinrich von Miller, der bekannte Wiener Industrielle, sah das Hoepfnersche Verfahren in Fürfurt und Northwich arbeiten und entschloss sich gleichfalls zu dessen Einführung auf seinen Werken (Erste österreichische Sodafabrik in Hruschau bei Oderberg).

Heute unterliegt es keinem Zweifel mehr, dass die Frage der elektrolytischen Zinkgewinnung durch Hoepfner in praktischer und wirtschaftlicher Weise gelöst ist.

Kaum aber waren hier die Hauptschwierigkeiten überwunden und der Erfolg seines Verfahrens in den Grundlagen gesichert, so warf sich Hoepfner mit verdoppeltem Eifer auf die elektrolytische Nickelgewinnung, namentlich aus neucaledonischen Nickelerzen und canadischer Kupfer-Nickel-Matte. Auch hier führten seine Versuche zu einem zweckentsprechenden Verfahren, sodass schon Ende 1893 an die Errichtung einer gröfseren Versuchsanlage in Weidenau bei Siegen herangegangen werden konnte. Daraus entwickelte sich 1897 die >>Allgemeine Elektrometallurgische Gesellschaft«, deren erste Anlage in Papenburg seit Jahresfrist in Betrieb ist und nach Hoepfnerschem Verfahren Elektrolyt-Kupfer und ElektrolytNickel herstellt.

Im Jahre 1899 gründete Hoepfner dann noch in Hamilton, Canada, die »>The Hoepfner Refining Company«, welche sowohl Nickel und Kupfer wie auch Zink nach seinem Verfahren herzustellen beabsichtigte. Er übernahm selbst die technische Leitung dieses Unternehmens, das ihn oft und für längere Zeit aus Europa wo er seit 1897 in Frankfurt a/M. seinen

Wohnsitz genommen hatte weg und nach Canada rief. So war er auch Oktober wieder nach Hamilton gefahren, mit dem Versprechen, im Januar 1901 nach Deutschland zurückzukehren. Es hat nicht sollen sein!

In Denver, wohin der Unermüdliche gereist war, um in

19. Januar 1901.

jenem Silberbezirk die elektrolytische Gewinnung des Silbers unmittelbar aus seinen Erzen zu betreiben, wurde er Anfang Dezember vom Typhus ergriffen, dem er trotz der gröfsten Bemühungen der ihn behandelnden fünf Aerzte nach wenigen Tagen zum Opfer fiel.

Er ist dahin gegangen in der Blüte seiner Kraft, im 44. Lebensjahre, herausgerissen aus einer unverminderten schöpferischen Thätigkeit, als er gerade anfing, die Früchte seiner rastlosen 17jährigen elektrolytischen Thätigkeit endlich zu geniessen.

Wie alle genialen Geister besafs auch Hoepfner einen stark ausgeprägten Charakter, in dem sich energischer, zielbewusster Wille mit unglaublicher Zähigkeit paarte; von einer einmal gefassten Idee war er kaum wieder abzubringen und versuchte trotz vielfacher Misserfolge von Zeit zu Zeit immer wieder, doch noch zum Ziele zu gelangen, wobei seine Beharrlichkeit und Ausdauer häufig genug von Erfolg gekrönt war. Im persönlichen Umgang war er heiter und liebenswürdig; obwohl nicht verheiratet, verstand er es im Verein mit seiner Schwester, den ihn besuchenden Freunden den Aufenthalt in seinem stets offenen und gastfreien Hause angenehm und gemütlich zu gestalten. Er sagte oft scherzend: »Ich habe keine

Zeit zum Heiraten«. Um so bewunderns werter war deshalb seine liebevolle Fürsorge für das Wohl seiner Geschwister, die heute tiefes Leid tragen um ihren treuesten Freund und Berater.

Was Hoepfner geleistet hat, namentlich inbezug auf Gewinnung von Chlor, Kupfer, Nickel, Silber, Gold, Blei und Zink, das hat seinen Namen in den Annalen der chemischen Technologie, insbesondere der Elektrochemie, mit unvergänglichen Lettern eingegraben. Frankfurt a/M. Dr. Waldemar Belck.

Berichtigungen.

Zu der Beschreibung des Flusswasserwerkes der Stadt Hannover, Z. 1901 S. 6 und 7, sei ergänzend bemerkt, dass das gesamte, im Leinefluss errichtete Bauwerk auf Pfahlrost hergestellt werden musste. Um daher die an sich schon hohen Kosten nicht noch höher zu treiben, wurden seitens des Direktors der städtischen Kanalisation und Wasserwerke (nicht, wie irrtümlich berichtet, Stadtbaumeisters) Bock die Pumpen in der beschriebenen eigenartigen, sehr gedrängten Bauart entworfen und dadurch die Ausführung des Maschinenhauses mit der geringen Breite ermöglicht.

Auf Tafel I in der Ueberschrift lies: 10 000 ltr statt: 1000 ltr.

Patentbericht.

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Kl. 21. Nr. 118740. Selbstthätiger Ausschalter. Allgemeine Elektrizitäts-Ge sellschaft, Berlin. Bei Stromdurchgang durch den Kontakthebel c wird das ihn umfassende Eisenstück d magnetisch und hält den Anker und damit den Gewichthebel e fest. Fällt die Stromstärke unter eine gewisse Grenze, so wird losgelassen, wodurch der Strom ausgeschaltet wird, indem e herunterfällt.

R. W. Hofstede Crull,

Kl. 21. Nr. 112138. Hebelschalter. Borne (Holland). Die Zunge a1, die in den Stromschlussstücken b Schluss herstellt, ist bei c an dem Schalthebel a gelenkig befestigt und ferner durch die Spannfeder d mit ihm verbunden. Eine gegen die Zunge hin unter Federzug stehende Klinke e, die an der Fufsplatte p drehbar angebracht ist, greift mit ihrer Nase ei über das schräg nach unten verlaufende Ende der Zunge a und sichert so deren Lage. Beim Oeffnen spannt sich d, während a zunächst von e gehalten in b nach links schleift und dann schnell aus b herausgezogen wird.

Kl. 38. Nr. 112080.

Gattersägen. W. A. Klika, Czernowitz (BukoSpannvorrichtung für Der Spannkeil d wird auf dem Nasenkeile

wina).

c durch ein Zahnstangengetriebe hf bewegt.

Kl. 88. Nr. 111549. Pleuelstange für Sägegalter. A. Stocker, Pfaffenhofen a/Ilm. Zur Verminderung des Gewichtes bei grofsem Widerstandsmomente wird die Pleuelstange aus zwei durch Querstücke b und Schraubenbolzen d starr verbundenen U-Eisen a zusammengesetzt, die an ihren offenen Enden die Lager c, k für den Kurbelzapfen j bezw. den Gatterausführungszapfen zwischen sich aufnehmen und einen leicht und schnell lösbaren Keilverschluss f g h erhalten.

Kl. 35. Nr. 112165. Senksperrbremse. Vereinigte Maschinenfabrik Augsburg und Maschinenbaugesellschaft Nürnberg, A.-G., Nürnberg. Die durch eine Gewichtbremsen p festgehaltene Bremsscheibe b trägt einen auf ihrer Nabe mit Reibung drehbaren Doppelarm k, mit dem die Schuhe h der Bremsbacken m drehbar verbunden sind. Die andern Enden der Schuhe stehen durch Kniehebel fe mit der Triebwelle a in Verbindung. Dreht man a in der Pfeilrichtung, so wird die Bremsung mb gelöst und gehoben. Die frei schwebende Last dreht a gegen die Pfeilrichtung und drückt m an b, sodass sie nur durch Lockerung der Gewichtbremse np gesenkt werden kann.

Kl. 35. Nr. 111813. Fangvorrichtung. F. A. Münzner, Obergruna bei Siebenlehn i/S. Die Fangexzenter b sind in mehreren Kränzen mit versetzt stehen. den, messerartigen Zähnen besetzt, die sowohl während des Abwälzens beim Eindringen, als auch nach Verhinderung des Weiterdrehens durch Anschläge e beim Schlitzen der Leitbäume 7 die Holzfasern abwechselnd auseinander treiben und wieder zusammendrücken.

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h

m

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Kl. 35. Nr. 112505. Niederfahrtregler für Aufzüge. J. G. Gracey, St. Louis. Der Aufzug betreibt durch ein Zahnstangengetriebe tr und zwei Kurbelschleifen ks zwei Luftpumpen p, deren Auslasshähne h durch eine Steuerscheibe u mittels Gestänges 7 m l bei der Auffahrt offen, bei der Niederfahrt (Nebenfigur) geschlos- u sen gehalten werden, sodass in letzterem Falle die Luft durch einen Drosselhahn hi entweichen muss, der gemäfs seiner Einstellung eine bestimmte Geschwindigkeit der Niederfahrt auch bei Seilbruch nicht überschreiten lässt. An der tiefsten Stelle des Schachtes wird h durch einen Anschlag umgesteuert, um das Anfahren zu erleichtern.

m

h

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dass m während der Drehung der Hauptwelle h auf dieser hin- und hergeschoben wird und bei je zwei Umdrehungen von h rechtzeitig

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m1

m2

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durch den Nocken die elektrische Zündvorrichtung und durch m2 das Auspuffventil steuert. Bei zu schnellem Gange aber wird der Schieber 8 vom Regler r mittels Gestänges ggi so verschoben, dass beide Nocken my und ma aufser Wirkung kommen und die Kraft wirkung aussetzt.

Kl. 46. Nr. 111803. Flüssige Kolbendichtung. L. Bayer, München. Die Dichtungsdem Anlassen flüssigkeit (leichtflüssiges, vor durch Brenner h zu schmelzendes Metall usw.) erfüllt aufser dem Ringraume um den Kolbenansatz g einen breiten Kanal b, aus dem sie beim Niedergange des Kolbens f durch die Oeffnung c in den etwas weiteren, von f bestrichenen Teil des Cylinders sinkt. Das b abschliefsende Ventil d sowie Einlass- und Auslassventil werden so gesteuert, dass sowohl beim Verdichtungsals beim Auspuff hube vor dem oberen Hubwechsel im Raume a 1,5 bis 2 at mehr Spannung als in b herrschen, wodurch die Dichtungsflüssigkeit gehindert wird, unter Einwirkung ihres Beharrungsvermögens an den Cylinderdeckel zu fliegen.

Kl. 47. Nr. 111731. Schmiergefäfs. Haniel & Lueg, Düsseldorf-Grafenberg. Lässt man Druckluft durch die Rohrleitung l unter den Kolbenk treten, so wird das an die Kolbenstange a angeschlossene Ventil v geöffnet; lässt man den Druck aus ab, so wird durch die Federf oder eine andere Belastung geschlossen.

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man den Streifen oder Ringen glatte Aufsenflächen geben.

Kl. 46. Nr. 112377. Druckluftvorwärmer. Th. A. Edison, Orange (Essex, New-Jersey, V. S. A.). In die Druckluftleitung 7 ist eine Verbrennungskammer k eingeschaltet, unter deren Rost r durch eine Rohrabzweigung i ein Teil der Luft zur Unterhaltung der Verbrennung abgeleitet wird, während der Hauptluftstrom im Mantel m die Kammer k umströmt, sich durch Strahlung erwärmt und sich dann mit dem durch jausk strömenden Luft- und Feuergasgemisch vereinigt. Auch der Mantel n der Leitung j wird von einem durch h zugeleiteten Luftstrome durchflossen.

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Kl. 46. Nr. 111896 (Neuerung an Nr. 101453, Z. 1899, S. 535). Zweitaktmaschine. F. A. Haselwander, Mannheim-Neckarau. Der Verd änger v erzeugt eine verlangsamte Verbrennung der Ladung, indem er die Luft im Raume b stärker

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m

d

n

als in d verdichtet und bei ihrer Strömung durch m den von p her zugeführten flüssigen Brennstoff zerstäuben lässt. Die Entflammung findet nicht in d, son dern bei e in b statt, sobald die Ladung nach dem Hubwechsel aus d durch m, n nach b zurückströmt. Die Einrichtung kann auch so getroffen werden, dass die Ladung sich erst bei diesem Zurückströmen bildet. Diese Arbeitweise lässt sich auch bei den Maschinen der Zusatzpatente verwenden (Nr. 109280 Z. 1900 S. 1107 und Nr. 111079 S. 1669).

Kl. 46. Nr. 112146. Zweitaktmaschine. Paris. Der Stufenkolben ol dient mit seinem kleineren Teile o als Arbeitskolben und Steuerschieber, mit dem gröfseren als Pumpe. Beim Abwärtshube bildet sich im Pumpencylinder b Unterdruck, und beim unteren Hubwechsel strömt die neue Ladung von k her durch i, q, den gewundenen Kolbenhohlraum p und durch nach b, wobei der Kolbenteil o gekühlt und die Ladung vorgewärmt wird. Beim Rückhube wird die Ladung in b verdichtet, bis sie kurz nach Abschluss des Auspuffventiles durch c, e (Rückschlagventil), d, n nach dem Arbeitscylinder a strömt und im oberen Totpunkte entzündet wird. Beim oberen Hubwechsel trifft r auf i, sodass

d b

a

Kl. 47. Nr. 111237. Ventilklappe.

sich die Spannun

L. A. Ch. Pottier,

R

a.

d

n c

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F. J. F. Markert, Wien. Damit die bei Rohrbruch nach einer oder der andern Seite schliefsende Klappe b nicht zu heftig aufschlage, sind im Gehäuse a Kanäle i angeordnet, die einerseits in den Klappensitz g, anderseits in den Gehäusemittelraum k ausmünden und beim Schliefsen durch die Gegen>trömung eine Bufferwirkung ausüben.

Kl. 47. Nr. 111837. Kupplung. Gutehoffnungshütte, A.-V.

a

für Bergbau und Hüttenbetrieb, Oberhausen (Rheinl.). In der Kuppelmuffe werden die beiden zur Befestigung auf den Wellen dienenden Längskeile b durch einen Querkeil c angetrieben und festgehalten.

19. Januar 1901.

Kl. 60. Nr. 112287. Achsenregler. E. Martz, Basel. Zwei um Bolzen c schwingende, durch Stangen c3 das Steuerexzenter verstellende Schwungmassen b sind durch Federn h mit den Enden eines zweiarmigen Hebels e so verbunden, dass sie von den Federn gleichmäfsig belastet werden, selbst wenn diese nicht gleiche Federkraft haben. Der Hebel e ist an einer Schraubenspindelf gelagert, sodass man durch ein Schrauben- und Schneckengetriebe fghз die Spannung der Federn und somit die Umlaufzahl ändern kann. Kl. 60. Nr. 112381. Widerstandsregler mit Stellhemmung und Anlass- und Abstellvorrichtung. L. Ribourt, Vésinet (Seine et Oise). Die von der Kraftmaschine (Turbine) getriebene Pumpe p treibt Wasser aus dem Gefäfse g durch das regelbare Drosselventil v nach g zurück oder bei zu schnellem Gange in den Kraftsammler k, und dieser rollt mit

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tels Hebels h und Zahnbogens b das Zahnrad r am gezahnten Teile der Kolbenstange & herab. Dabei öffnet die Schieberstange t den Druckwasserzufluss d nach dem Cylinder c, sodass der Kolben in c gehoben wird und r wieder an b hinaufgeschnellt, bis d abgeschlossen ist; & vermindert beim Heben den Kraftzufluss. Bei zu geringer Geschwindigkeit wird die Hülfsmasehine c8 in umgekehrtem Sinne angelassen, gesenkt und der Kraftzufluss vermehrt. Zum Abstellen der Kraftmaschine wird mittels Schraube das Lager des Hebels h gesenkt, zum Anlassen gehoben.

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m

n

s

Kl. 88. Nr. 111542 (Zusatz zu Nr. 97515, Z. 1898 S. 763). VenBerlin. tilsteuerung für Druckwasser-Kolbenmaschinen. J. Maemecke, Das Steuergetriebe wird von einem Regler r oder von Hand so eingestellt, dass das jeweils offene Einlassventil oder Auslassventil g vor. zeitig geschlossen wird und die Maschine beim Vorschluss von f (Krafthub) Abwasser durch g ansaugt, beim Vorschluss von g (Rückhub) aber Druckwasser durch f in die Druckleitung zurückdrückt, wodurch die Arbeitsleistung geregelt werden kann. Bei der dargestellten Ausführungsform werden die Auslassventileg der durch Stangen b verbundenen Arbeitskolben a, a durch das Exzentergestänge hhi ha hз h4h5 unverändert kurz vor dem Ende des Rückhubes geschlossen und das betreffende Einlassventil aufgedrückt; zur Regelung des Vor

h

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k fin

schlusses von f beim Krafthube aber wird der dreiarmige Hebel ki des Exzentergestänges kki ką kз k4 ks in seiner Höhenlage dadurch verstellt, dass der Regler r mittels eines im Schieberkasten & befindlichen Schiebers m (Nebenfigur) und der Leitungen ni,ng Duckwasser in einen der kurzen Cylinder 1,2 leitet und den das Lager von ki tragenden Tauchkolben senkt oder hebt. In einer Abänderung ist (unter Wegfall von hhi) das Gestänge hq hз h4 h gleichfalls an k1 angeschlossen, wodurch nicht nur verschiedene Füllungen, sondern auch eine bremsende Pumpenwirkung erreicht werden kann.

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Geehrte Redaktion!

Die Erörterungen über die Frage der Schleifsteinberechnung in Z. 1900 Nr. 46 veranlassen mich zu den folgenden Bemerkungen:

Hr. Ensslin stellt es als wünschenswert hin, bei der Entscheidung darüber, wieviel die veränderliche Elastizität des Sandsteines an der Maximalspannung ändert, das wirkliche Dehnungsgesetz, d. h. das Potenzgesetz, zu benutzen, nicht einen Sekantenzug, wie durch Hrn. Grübler in Z. 1900 Nr. 35 und schon früher in ähnlicher Weise durch mich in Dinglers pol. Journ. 1900 Nr. 3 geschehen. Hr. Ensslin führt aber nun keineswegs die Rechnung nach dem Potenzgesetz durch, sondern benutzt dieses nur zur Ermittlung gewisser Beziehungen der Endtangenten der Spannungskurve. Den Verlauf der letzteren nimmt er willkürlich bezw. nach Schätzung unter Zugrundelegung der ähnlich laufenden Spannungslinie für proportionale Elastizität. Es ist aus diesem Grunde nicht möglich, seinen Rechnungen von vornherein mehr Gewicht beizulegen als den früheren Verfahren. Hr. Ensslin hält die Rechnung nach dem Potenzgesetz für undurchführbar, und auch Hrn. Grübler gelingt die Integration nach einem andern als dem Proportionalitätsgesetze nicht. Im Folgenden werde ich die Lösung nach dem Potenzgesetze geben, da es wünschenswert ist, statt der Näherungsrechnungen der Herren Grübler und Ensslin, die aufserordentlich viel von einander abweichen (2 bis 4 vH und 15 vH!), die genauen Werte zu erlangen.

Es bezeichne: ra den äufseren, r; den inneren Radius, 7 das spezifische Gewicht, m den Exponenten des Potenzgesetzes, die Winkelgeschwindigkeit, die Ringspannung, die Radialspannung im beliebigen Radius a, v die elastische Verlängerung des letzteren, so wird:

Gl. (3) lässt sich in Integralform darstellen und lautet dann nach Einführung der Grenzen:

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Die bestimmende Differentialgleichung, die sich aus Gl. (4) und (5) herstellen liefse, ist aber entsprechend dem Wert von m von ungeradem Grad und kann daher nicht allgemein integrirt werden, weder in geschlossener Form noch in Reihen, so wenig und noch weniger, als z. B. eine algebraische Gleichung von beliebig hohem Grad nach z allgemein gelöst werden kann. Wie aber die Wurzeln einer derartigen Gleichung nach dem Newtonschen Verfahren für bestimmte Zahlenwerte ihrer Koëffizienten durch wiederholte Rechnung mit beliebiger Genauigkeit gefunden werden, so lässt sich, zwar nicht allgemein für Differentialgleichungen, aber für die vorliegenden Gl. (4) und (5) ein analoges Verfahren finden.

Aus den Rechnungen nach dem Proportionalitätsgesetz entnimmt man für bestimmte Werte von ra und r; und verschiedene Verhältnisse und den Quotienten

Τα

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Τι

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deutscher Ingenieure.

Die Linie C'G ist die Kurve CD" im Mafsstab von C Do. Die Ordinaten der Kurven CD sind den Spannungen σ direkt proportional, aber jede in anderm Mafsstab. Die Spannungskurven weichen bei der ersten und zweiten Rechnung so wenig von einander ab, dass man 2 als endgültige Kurve stimmt bei der ersten

nehmen kann. Auch das Verhältnis (C)

und zweiten Gleichung mit m = 1,7 auf 3 Dezimalen überein. Das Verhältnis der Maximalspannungen ergiebt sich dann: Fläche CO DO BA 9,9 Fläche C2 D" BA 11,27

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max

51max

= 0,878.

Daher bedingt, wie man sieht, m = 1,7 einen Unterschied der Maximalspannung von 12,2 vH.

2. Beispiel: r;= 2,5 cm, ra= 25 cm, m = €1,7. Fig. 2 zeigt die Ergebnisse. Die Bezeichnungen sind dieselben. Wir nehmen auch hier die Kurven (2) als endgültige und erhalten dann:

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Daher bedingt m

12,22 €0,925.

13,22

1,7 einen Unterschied von 7,5 vH.

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Durch nochmalige Rechnung würde sich dieser Wert nur noch sehr wenig ändern. Die Ensslinsche Tangentenbedingung ist in beiden Beispielen, wie ein Blick auf die Figuren zeigt, bestens erfüllt.

Der Wert 12,2 vH bei Beispiel 1 liegt nahe bei dem von Hrn. Ensslin ermittelten von 15 vH. Der Grund davon ist, dass bei der grofsen Bohrung die -Kurve einen glatten, leicht zu erratenden Verlauf nimmt, was bei kleiner Bohrung keineswegs zutrifft. Meine eigenen früheren Näherungsrechnungen geben durchschnittlich 7 vH Abweichung, während die Grüblerschen Rechnungen, obwohl sie auf denselben Grundsätzen beruhen, nur 2 bis 4 vH liefern sollen. Der Satz Ivon Hrn. Grübler, dass bei kleinen Bohrungen (vergl. Beispie 2) die Maximalspannung für m = - 1,7 sogar gröfser sein müsse als für m=1, was schon a. a. O. von Hrn. von Bach bestritten wurde, findet auch durch das Vorstehende keine Begründung. Hochachtungsvoll

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Auch wenn sich gegen die Näherungsrechnungen des Hrn. Schüle kein Einwand erheben liefse, würde allein schon die Thatsache, dass seine Entwicklung einen ganz andren Ausgangspunkt nimmt als die meinige, die einfache Erklärung für die Verschiedenheit unserer Resultate enthalten. Aber gegen den Ausgangspunkt seiner Rechnungen, nämlich die Benutzung des Potenzgesetzes im vorliegenden Falle, erhebt sich ein unabweisbares Bedenken.

Bekanntlich hat dieses Gesetz den Mangel, dass es den Zusammenhang zwischen Dehnung und Spannung in der Nähe des spannungslosen Zustandes nur sehr ungenügend darstellt und im spannungslosen Zustande selbst in Widerspruch mit aller Erfahrung auf diesem Gebiete steht, weil der Dehnungskoëffizient

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