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håufig erklårt und berichtigt. Die Herren Peters, Schroer und Rieger werden mir die ausgedehnte Benutzung ihrer werthvollen Sammlungen nicht als Plagiat anrechnen. Im übrigen verweise ich auf die Bemerkungen bei meinem Quellenverzeichnisse.

Auffallende Abkürzungen (ausser den Quellencitaten) und Zeichen suchte ich zu vermeiden. „,sim." besagt: daß Aehnliches in andern Glossarien vorkommt, womit bei den Donaueschinger Vocc. 27-34. nur sie selbst gemeint sind, wenn nicht ausdrücklich andere bezeichnet werden. Die Abkürzungen der Sprachennamen (mlt., ahd., ags. u. dgl.) setze ich als bekannt voraus. Von den mathematischen Zeichen kommt håufig das der Multiplication (X) vor, das hier der Vermischung gilt; selten die des Mehr (+), der allgemeinen Beziehung () und der Gleichung (=). Den alten Vocabularien entliehen wurden wiederum, (vel, oder) und „,." für Erklärungen und Synonymen. Die Schreibweise der Quellen wurde möglichst beibehalten, namentlich die diakritischen Vokalzeichen, die mannigfaltigsten bei u, um der kritischen Lesung nicht vorzugreifen; einzelne Bemerkungen gibt das Folgende. Bei den Quellenzeichen bezeichnet die stehende (Antiqua-) Ziffer die Handschriften, wie die fette im vorigen Glossar, dessen Numern hier fortgesetzt werden, und dessen Quellen ich hier nochmals kurz aufzåhle, weil viele derselben in dem neuen citiert werden. Die liegende (Cursiv-) Ziffer bezeichnet die gedruckten Quellen.

Quellen.

I. Handschriften.

1-26. des alten Glossars, 5-23. aus der Mainzer Stadtbibliothek, die meisten aus dem 1. Drittheil des 15. Jh. Die Nrr. 11. 16. 22ab. 23. 24. sind niederdeutsch, die meisten Mainzer Hss. in rheinländischen, zum Niederdeutschen neigenden Mundarten.

27-38. Hss. aus der fürstl. Bibliothek zu Donaueschingen; 27-34. lateinisch-hochdeutsch, aus den dort mit 54-58 numerierten Bänden; 35-38. niederdeutsch, war zur Zeit noch nicht numeriert, aus einem o. erwähnten Bande der früher v. Geisselschen Bibliothek zu Köln. 27. (Bibl.-nr. 54). Alphabetisches Wörterbuch vom J. 1421; mit 33. verwandt. Von Columbinus an beginnt neue Hand und Mundart, vielleicht auch eine andere Vorlage, da eine Reihe von Glossen Co-Cr hier noch einmal und zwar theilweise mit neuen deutschen Bestandtheilen vorkommt. Randglossen von gleicher Hand und Dinte mit 28., die mit 65. verwandt sind, habe ich nur selten ausgeschrieben, 28. (Bbl.-nr. 54 f. 184-7) gehört zu K. v. Megenbergs Buch der Natur und enthält einige von Pfeiffer nicht gekannte (oder nicht genannte) Wortformen.

29. (Bbl.-nr. 55). Vocabularius rerum a. 1466 von Nic. Liebinger zu Landau, welcher viele Interjectionen und Rufe der Jåger und Hirten an die Thiere wegläßt, weil entsprechende lat. Ausdrücke „nunquam vel raro reperiuntur." Ziemlich nahe vrw. mit 30., weniger mit 34., obwol die Rubriken åhnlich lauten; stimmt oft zu 5., auch zu 1. 30. (Bbl.-nr. 56, 1. Abth.) V. rerum, „aureum Vocabularium,“ a. 1486. Im allgemeinen schlecht geschrieben und abgefaßt, jedoch wiederum nicht ohne werthvolle Eigenheiten. Sein, auch bei lat. Wörtern vorkommendes ű ist (wie ü in andern Hss.) =u; bißweilen hat er ù, das (wie anderswo ú) nhd. ů, ű sein mag. 31. (Ebds. 2. Abth.) Nach einer neueren Bemerkung am Bodensee geschriebene Hs. von Bracks V. rerum (64.), dessen erster Druck

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ebenfalls im letzten Viertel des 15. Jh. erschien, und dessen kleinerer Ausgabe ein hier gegebenes alphabetisches deutsch-lateinisches Wörterbuch (nach Isidorus 1. X) mangelt. Ich habe nur auffallende Varianten von 64. ausgeschrieben.

32. (Bibl.-nr. 57). V. rerum ohne Jahrzahl. Die 1. Abtheilung enthält bloß lateinische „Synonyma reuerendi magistri tulij nominum et verborum,“ von Michael Schiesser geschrieben. Stimmt öfters mit K. V., 40. und 93., weicht aber sonst in Anordnung, hd. Glossierung und oft auch in lat. Wörtern von allen mir bekannten Vocc. rerum ab, oft auf alte Urschrift deutend, mitunter auf niederdeutsche oder (s. v. Eutrapelia) niederländische. Hat schwäbisch au aus â, selbst öfters in lat. Wörtern; bißweilen deutsch ë.

33. (Bbl.-nr. 58, 1. Abth.). Alph. Wörterbuch a. 1502, geschloßen von Matheus Kranheybel de Praw; stammt aus der „liberaria in Millestatuis" (Kloster Milstat). Mit f. 87 beginnt anderartige und kürzere Abfaßung, minder reich an seltenen lat. und deutschen Wörtern, durch welche die Hs. biß dahin mit dem merkwürdigen hd. Voc. 6. und mit den nd. 22. 23., demnächst mit 75. 76. und (in ausschließlichen, jedoch bekannten Glossen) mit den Gemmen übereinstimmt. (Das unverstandene nd. nl. wretheit feritas deutete der Schreiber in frechait um.) Ferner stimmt es in der Mundart zu 34. und (oft auch in deutschen Glossen) zu P. V.; in deutschen Glossen öfters zu 5., auch zu 91.

34. (Ebds. 2. Abth.). V. rerum ohne Jahrzahl. Stimmt auch in der mit 33. gemeinsamen streng hd. oder alemannischen Mundart (mit oft gehåuften, auf rauhe Aussprache deutenden Consonanten und Diphthongen) zu 1., demnächst zu 2. Die sehr deutliche und schöne Schrift hat er mit 33. f. 1-18 (von da an wird dort die Schrift enger) gemein; aber der Schreiber verlas häufig die Urschrift, besonders die lat. Wörter. 27-33. sind in Baraks musterhaftem Kataloge nåher beschrieben. Auffallend ist der bei 33., mitunter auch den übrigen Hss., mit Ausnahme etwa von 31., bemerkbare Anschluß an die Glossen der nd. Vocabularien meines alten Glossars und der (ursprünglich nl.) Gemmen, wo diese von den andern niederrheinischen abweichen. 29. 30. 32. lieben, wie auch 93., die schöne einfache Bildung der (besonders abstrakten) Substantive durch das Suffix i (nhd. e) mit erhaltenem klingendem Vocale, selten in vollerer Form in 33. 34., und schieben, åhnlich wie das Ahd., oft Vokale ein; ein in Schlußsilben vor m und n eingeschobenes e (ě) wird gewöhnlich durch einen Bogenstrich über beiden Schlußkonsonanten ersetzt (z. B. arm); aus lm wird oft lběm (z. B. Halbm), um das, gleichwohl aus m erwachsene, b leichter weich aussprechen zu laßen. Besonders, nicht ausschließlich, in 33. 34. steht über a,

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selten über u, ein an den griechischen Circumflex erinnernder Strich (a) zur Bezeichnung des Umlautes, namentlich in der Masculinendung är (ahd. âri mhd. åre nhd. er); dagegen scheint ä, wie sicherer und weit håufiger ü, eine nur graphische Unterscheidung des reinen Vokals (u von n, m) zu sein.

35. Alph. Wörterbuch (f. 1-10 des Kölner Bandes, s. o.), lateinisch mit wenigen nd. Glossen und desto längerer Vorrede, die sich auf Ysiderus, Papias" u. A. beruft.

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36. Lat.-nd. V. rerum (ebds. f. 10-11), von anderer Hand, als 35. 37. Lat.-nd. Alph. Wörterbuch (ebds. f. 12-240), wiederum von neuer, aber ganz von Einer Hand, geschloßen a. 1417. Dem Hauptalphabete folgen zwei kleine der Verben und der Indeclinabilien; die nd. Glossen fehlen öfters im ersten, fast ganz im zweiten, ganz im dritten Alphabete. Die, an sich meistentheils bekannten, nd. Glossen weichen von denen anderer Vocabularien ab. Seine zahlreichen Raritåten stimmen so stark mit denen des hd. Voc. 76. ůberein, daß beide aus gleicher Quelle geschöpft haben müßen; diese konnte ich biß jetzt nicht entdecken, wol aber ein drittes mit 76. nåchst verwandtes Glossar vor 1469 zu Ulm von Ludw. Hohenwang gedruckt, dessen Bruchstück K. D. Hassler im J. 1840 veröffentlichte.

38. Nd.-lat. Wörterbuch (ebds. f. 241-320), mit Voranstellung des Niederdeutschen in alph. Folge, von abbet abbas - wunscher adoptator. Von neuer Hand geschrieben, weicht es auch mehrfach in der Mundart von 35-7. ab; so setzt es ou neben seltenerem ô; -schop neben, hier seltenem, -schup in 37.; 3. prs. pl. meist -en, in 37. -et; -lich bißw. neben -lic, -lick. Es hat viele speciell- und alt-nd. Wörter, darunter nd. mundartliche Varianten, bißweilen durch ,,saxonice" unterschieden, oft nur in Lauten (z. B. anl. wr neben jüngerem r) abweichend; wenige Male auch hd. Formen; werthvolle lat. und nd. Synonymen und nd. Erklårungen, die auch wegen der grammatischen Formen wichtig sind. Lat. ce, ci wird håufiger, als in 37., mit se, si verwechselt, folglich so ausgesprochen. Oft zeigen sich Begegnungen mit 74.

40. Auszug aus einem lat.-hd. hs. alph. Wörterbuche in einem, verschiedene Schriften umfaßenden, Bande der ehemaligen Martinengoschen Bibliothek zu Würzburg. Es stammt vermuthlich aus dem Anfange des 15. Jh. und hat gleiche Urschrift mit dem jüngeren Voc. 48. (Niger Abbas zu Metz Hs. E. Nr. 86 fol., Papierhs. des 15. Jh., Auszug in Mones Anzeiger V 234 ff.), dessen völlige Veröffentlichung sehr wünschenswerth wåre. Jene Urschrift war vielleicht eine alph. Redaction von Heinrici Summarium und den dazu gehörigen deutschen Glossen. Außerdem stimmt 40. vielfach zu 74. 93., auch 75. Oft steht 11, pp statt 1, p; w statt v, bes. in deutschen

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Wörtern; c und t, sc und st sind oft nur nach der alph. Ordnung zu unterscheiden; í neben i, ohne mir erkennbaren Grund, bleibt auch in unserem Drucke unterschieden. Bißweilen erscheinen såddeutsche Eigenheiten, wie au = â, die Suffixe i und li. Auf 40. folgen bloß lat. Wörterbücher und auf diese ein lateinisch deutsches: 41. Es enthält meist flektierte Formen, ursprüngliche Interlinearglossen, von welchen ich durch die Zeit gedrängt, vor mehreren Jahren leider nur wenige ausschrieb. Ihre grammatische und lexikalische Bedeutung verdient Aufmerksamkeit, ob sie gleich oft verderbt und dunkel sind; au für â, die antike Endung u für ältere ô (nhd. ĕ) und so Mehr deuten auf schwäbische Heimat. Eine wenig verschiedene, sogar in einzelnen Fehlern übereinstimmende Redaction gemeinsamer Urschrift bietet die ,,Expositio super missale a. 1396" der Indersdorfer Hs. 383 zu München, die ich nur aus Mones Anz. VIII 100 kenne und hier bei den wenigen Parallelglossen durch „Indersd. Hs.“ bezeichne. Ebds. VI 347 zeigt ein Interlinearglossar des 15. Jh. zu Tübingen (Hs. 163) manche Analogie der Vokale.

42. „Buch von der Gesuntheit," fol. Papierhs. M. S. III 25' der Stadtbibliothek zu Frankfurt a. M., deren wahrscheinlich erster Besitzer das Jahr 1412 zeichnete. Das in hd. Sprache abgefaßte Werk hat gleiche Urschrift mit K. v. Megenbergs Buch der Natur, mit welchem es håufig wörtlich übereinstimmt. In naturwißenschaftlicher Hinsicht beschreibt es einen engeren, in medicinischer einen weiteren Kreiß, als dieses. Es enthält auch gereimte Segenssprüche.

43. Jo. Michaelis Collegium practicum a. 1664. Hs. der Frankfurter Stadtbibliothek M. S. 24. III.

44. Hs. lat.-hd. Wörterbuch mit der Schrift des 16. Jh. Frankf. Stadtbibliothek M. S. IV. 71.

45. Hs. Voc. ex quo,,,Voc. bonus et vtilis," a. 1476 4°. nr. 1986 der Frankfurter Dominikanerbibliothek, ebenso reich an deutschen Glossen, wie an verwegenen Umdeutungen in denselben, und an ungeheuerlichen Fehlern besonders in den lateinischen Wörtern, deren ursprüngliche Gestalt großentheils durch die Reihenfolge der Artikel in den gedruckten Vocc. ex quo erhellt, åber deren Vorrath jedoch die Hs. hinausgeht. Spuren niederdeutscher Vorlagen sind håufig; die Mundart selbst gehört zu den rheinländischen. Besondere Berührungen zeigen sich namentlich mit den Vocc. 5. 40., auch mit 74. 12. 13. Viele Curiosa und Varianten habe ich nicht ausgeschrieben. Die Mundart zeigt mehrere Eigenheiten; u. a. die Praeposition bit neben. mit; i får kurzes e vor Consonantengruppen.

46. Ein dem Voc. 45. beigebundener alphabetischer, lateinische Wörter griechischen Ursprungs mit nicht vielen hd. Uebersetzungen ent

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