Die Fackel löschte sie in naher Quelle, Ich fand statt Heilung: Amor's Feuertriebe Die drei noch übrigen Sonette der zweiten Abtheilung Wie oft, wenn des Spinetes sel'gen Saiten Da freche Tasten dies beglückt, lass nippen No. 142. **) Lieb' ist mein Sünd'gen, deine Tugend Hassen, Gesteh, verdien' ich's, dass man mich verdammt? Wenn aber ja, sei's nicht dein Mund, nicht deiner, Der oft entweiht hat seine Purpurpracht, Besiegelt falschen Bund so oft, wie meiner, Und Andre um der Ehe Zins gebracht. *) Dieses Sonett könnte ebenso gut in der Southampton - Abtheilung stehen, passt sogar viel eher in diese. **) Vor 143 zu setzen, 166) Dich dürf ich lieben, wie du jene liebest, Um die dein Auge buhlt, wie meins dich drängt; Willst haben du, was du mir nicht magst geben, No. 150. *) Von welcher Macht hast du die Macht erhalten, Je mehr ich Grund zum Hasse hör' und seh'? Wenn mich dein Unwerth machte Lieb' empfinden, Das Zwischenstück No. 126. Oh du, mein holder Knabe, dessen Hand Sie muss von ihrem Schatz doch endlich scheiden: Die Rechnung muss, ob spät, beglichen sein *) Nach 141 zu setzen. 167) 168) III. Shakespeare. (John Davies) wörtlich: Einige sagen, guter Willy, was ich zum Spass singe, Hättest du nicht zum Spass einige Königsrollen gespielt, So wärest du ein Gefährte für einen König, Wärest ein König unter den Geringeren gewesen. Andere schmähen, aber schmähen, wie es sie gutdünkt; Du hattest keinen schmähenden, aber einen herrschenden Witz. Und ehrlich säest du, was sie ernten, Um so ihren Vorrath zu vermehren, den sie bewahren. (Chettle) wörtlich: Noch auch lässt der silberzüngige Melicert Seine honigsüsse Muse eine einzige dunkle Thräne vergiessen, Um ihren Tod zu betrauern, die seinem Verdienste ihre Gunst zollte Und seinen Liedern ihr königliches Ohr öffnete. 169) 170) (Shakesp. Son. 29.) Wenn in der Einsamkeit ich wein' und klage, Und dann doch fast mir selbst verächtlich werde, Denk ich an sie, dass ich nicht tauscht' mit Kronen! (Shakesp. Son. 111.) Fortunen zürne, meiner Missethaten Verschulderin; hat doch gestossen die Mich auf den Markt des Lebens, wo gerathen Die Sitten frei und roh! Ja, daher, sieh', 171) 172) Kommt's, dass mein Name trägt der Schande Zeichen; Hab' Mitleid denn und wünsch' mich umgewandt: Hab' Mitleid denn, mein Lieb, und du wirst sehen, (Shakesp. Son. 91.) Der rühmt sich der Geburt, Der des Verstandes, (Spenser) wörtlich: Und da, obgleich zuletzt, doch nicht der letzte, ist Aetion; Dessen Muse, voll der Erfindung hoher Gedanken, 173) (Shakesp. Son. 99.) Die Glut, Mit der du deine weiche Wang' bemalest, 174) 175) 176) 177) (König Heinrich VI. 3. Th. I. 2.) Ich kann nicht ruhn, Bis sich die weisse Rose, die ich trage, (Uebersetzt von Gildemeister.) (König Johann II. 1.) Und wie ein muntrer Jagdtrupp jauchzend, kommt Gefärbt in der entfärbten Feinde Mord. (Uebersetzt von Gildemeister.) (König Johann IV. 2.) Prinz Arthur lebt, und diese meine Hand Ist noch jungfräulich, eine reine Hand, Noch nicht vom Purpurmal des Bluts befleckt. (Uebersetzt von Gildemeister.) Shakespeare's Testament. 0 Vicesimo quinto die Martii*) anno regni domini nostri Jacobi, nunc regis Angliae etc. decimo quarto, et Scotiae XLIX annoque Domini 1616. T. Wmi. Shakspeare. Im Namen Gottes, Amen! Ich William Shakspeare, von Stratford am Avon in der Grafschaft Warwick gentleman, bei vollkommener Gesundheit und Geisteskräften, Gott sei Dank, mache und verfüge diesen meinen letzten Willen und Testament in folgender Weise und Form, das heisst, erstens: Ich befehle meine Seele in die Hände Gottes, meines Schöpfers, hoffend und sicher glaubend, durch das alleinige Verdienst Jesu Christi, meines Erlösers, des ewigen Lebens theilhaftig zu werden; und meinen Körper in die Erde, davon er gemacht ist. Item gebe und vermache ich meiner Tochter*) Judith einhundert und fünfzig Pfund gesetzlichen englischen Geldes, die ihr in folgender Weise und Form gezahlt werden sollen, das heisst: einhundert Pfund als ihre Mitgift innert einem Jahre nach *) Ursprünglich Januarii. **) Ursprünglich Sohn und Tochter, aber dann abgeändert. Das lässt vielleicht schliessen, dass die Abfassung des Testamentes wirklich schon im Januar, vor Judith's Verheirathung (10. Februar) stattfand. Das Legat sollte nicht dem Verlobten, sondern seiner Tochter zu Gute kommen. |