Jean Pauls Persönlichkeit: ZeitgenössMünchen, 1913 - 349 Seiten |
Andere Ausgaben - Alle anzeigen
Häufige Begriffe und Wortgruppen
Abend Augen Augenblick Baireuth bemerkte Berlin beſonders Besuch Bild bloß Briefe Buch damals Damen deſſen Dichter dieſer Dresden einige einmal endlich ersten erzählte fand faſt fragte Frau Freund freundlich ganzen Gedanken Geist gern Gesicht Gespräch gewiß ging gleich Goethe großen Hand Hauſe Heinrich Voß heiter Helmina von Chézy Herder Herz herzlich Hesperus hoch Hund iſt Jahren Jean Paul Jens Baggesen jeßt jezt Juni Karoline Kinder kleinen kommen konnte lange laſſen läßt Leben lebhaft Legationsrat leßten lich Liebe Lieck ließ Löbichau machen machte Magnetismus Mann Menschen Morgen muß müſſe mußte neuen Paul Richter Paulus plößlich recht Rede Richter rief ſagen ſagte ſah saß schien Schlegel ſchon Schriften Seele sehen ſehr ſei ſein ſeine ſelbſt ſich ſie Siebenkäs ſind ſondern Spazier sprach Stunden Tage Therese Huber Tieck Tisch unserer uſw Vater viel ward Weimar weiß Welt wenig Werke wieder wiſſen wohl wollte Wort wußte Zimmer zuſammen zwei
Beliebte Passagen
Seite 10 - Richter ist ein so kompliziertes Wesen, daß ich mir die Zeit nicht nehmen kann Ihnen meine Meinung über ihn zu sagen, Sie müssen und werden ihn sehen und wir werden uns gern über ihn unterhalten. Hier scheint es ihm übrigens wie seinen Schriften zu gehn, man schätzt ihn bald zu hoch, bald zu tief und niemand weiß das wunderliche Wesen recht anzufassen.
Seite 10 - Ich habe ihn ziemlich gefunden, wie ich ihn erwartete; fremd wie einer, der aus dem Mond gefallen ist, voll guten Willens und herzlich geneigt, die Dinge außer sich zu sehen, nur nicht mit dem Organ, womit man sieht.
Seite 28 - Denn da hat mir neulich Freund Richter ganz andere Lichter aufgesteckt, indem er mich versicherte (zwar freilich bescheidentlich, und in seiner Art sich auszudrücken) daß es mit der Stimmung Narrenspossen seien, er brauche nur Kaffee zu trinken, um, so grade von heiler Haut, Sachen zu schreiben worüber die Christenheit sich entzücke.
Seite 158 - mit Vergnügen" seine eigene Persönlichkeit wieder erkannt hätte und sich nur wunderte, wie Jean Paul, ohne ihn zu kennen, sein Bild so vorzüglich treffen konnte.
Seite 34 - Auf diese leere Stelle will ich gleich noch etwas Amüsantes setzen, das uns Schelling diesen Mittag zum besten gab : wie ihm Goethe einmal beschrieben, daß er mit Jean Paul einen ganzen Abend Schach gespielt, figürlich. Der hat nämlich ein Urteil über ihn und seine Gattung herauslocken wollen, und ihn nach Goethes Ausdruck auf den...
Seite 68 - Stimmung folge er, fügte er hinzu, wenn er den Leibgeber oder Schoppe in der höchsten Begeisterung reden lasse, diese Figur sei dann ganz er selber ... Er hatte sich in dieser Art einmal vorgenommen, eine „Hölle...
Seite 43 - Wir alle waren beseligt. Jean Pauls Erscheinung hatte nichts Auffallendes; seine einfache Kle1dung paßte zu seinem Gesicht und Wesen. Auf seiner Stirn thronte Licht, auf seinen Lippen Anmut und Milde. Seine hellblauen Augen leuchteten in sanfter Glut. Seine Bewegungen waren im Einklang mit seiner Einfachheit und seinem natürlichen Anstand.
Seite 177 - Thee habe Jean Paul als ein dünnes fremdländisches Getränk gänzlich verschmäht, dagegen habe er sich an dem guten Doppelbiere aus Gera erlabt. Jean Pauls Unterhaltung sei immer geistvoll und anregend gewesen, aber nicht frei von einer gewissen Schwerfälligkeit des Ausdruckes, deren Grund mehr in Gedankenüberfülle als in mangelnder Sprachbeherrschung gelegen. Abends habe er gern vorgelesen, aber nur von seinen eigenen Sachen, und weil ihm ohne Zweifel bekannt gewesen, daß man seinen Schriften...
Seite 209 - Schon mehrere Male war ich bei dem Zusammensein der seltenen Geister gegenwärtig und konnte eine gewisse Scheu, von welcher beide befangen waren, nur beklagen; heute abend war es anders; heiter, frei und herzlich bewegte sich das Gespräch, welches zum Teil ihre eignen Werke zum Gegenstand nahm. Auf Jean Pauls Frage, welches seiner Werke Tieck am wenigsten zusage, antwortete dieser* ,Der Titan, denn in diesem vermisse ich eine lebendige Charakteristik und die Ordnung und Einheit, welche das 280...
Seite 37 - Ich war mit Hardenberg denn auch in Weimar, wo wir Richtern zu uns hatten. Noch nie bin ich von einem Menschen so getäuscht [worden]; er ist bei weitem nicht so häßlich, als man ihn beschreibt, auch nicht so krank aussehend, aber der närrischste Kerl von der Welt...