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die wichtigeren Weissagungen, welche gar nicht oder doch nicht ganz erfüllt sein sollen, in Untersuchung genommen, um auch hierüber zu einem sicheren Resultate zu gelangen. Wir glauben, dafs das von uns über diese Weissagungen Gesagte die unparteiischen und vorurtheilsfreien Leser überzeugen wird, dass von keiner Weissagung, wenn sie nicht etwa bedingt ausgesprochen worden ist, wie die über den Untergang Ninive's, mit Grund behauptet werden kann, dafs sie nicht erfüllt worden sei. Um zugleich an zweien ganz verschieden erklärten messianischen Stellen zu zeigen, wie nothwendig eine gründliche Erörterung sei, haben wir das Protevangelium 1 Mos. 3, 15 und Mal. 1, 11 über das unblutige Speisopfer ausführlich behandelt und die verschiedenen Ansichten und Erklärungen darüber gehörig gewürdigt, rücksichtlich widerlegt. Wir sind bei unserer Behandlung dieser messianischen Stellen in unserer Ueberzeugung, dafs in der jetzigen Zeit, wo so manche sich widersprechende Ansichten verbreitet sind, eine gründliche und wissenschaftliche Untersuchung über wichtige Gegenstände der heiligen Schrift hauptsächlich Noth thue, noch mehr bestärkt worden. Wir haben diese beiden messianischen Stellen auch noch deswegen einer gründlichen exegetischen Behandlung unterworfen, weil sie von grofser Wichtigkeit sind, indem auf die erste auf eine lange Zeit die Hoffnung des Heils bei den Nachkommen der Stammältern des Menschengeschlechts sich gründete und die zweite Stelle von dem für die Menschheit so wichtigen unblutigen Opfer des neuen Bundes handelt. In Betreff des bedeutenden Umfanges, zu welchem die Abhandlung über das Protevangelium angewachsen ist, können wir nicht umhin, zu bemerken, dafs wir zu einer so ausführlichen Behandlung aufser den angegebenen Gründen auch noch durch

den Umstand geführt worden sind, dafs diese wichtige Stelle gewöhnlich zu leicht und oberflächlich behandelt wird, und dafs die Beantwortung der wichtigen Frage, ob die Hebräer in der mosaischen und vormosaischen Zeit schon eine Kenntnifs von dem Teufel gehabt haben, einen nicht unbedeutenden Raum in Anspruch genommen hat. Wie sorgfältig und ausführlich schon die Kirchenväter und viele spätere Ausleger die wichtigeren Schriften und Theile der heiligen Schrift behandelt haben, zeigen die exegetischen Arbeiten des Origenes, des heil. Augustinus über die ersten Kapitel der Genesis, des heil. Basilius über das Hexameron, des heil. Hieronymus über die Propheten, des heil. Pabstes Gregor, des Grofsen, über das Buch Job, ferner die Commentare des Jakob Bonfrerius über den Pentateuch, des Cornelius a Lapide über fast alle Bücher des A. T., des Nic. Serarius über das Buch Josua, des Joh. Pineda über das Buch Job, des Thomas le Blanc, über die Psalmen, des Vitringa über den Propheten Jesaia und vieler anderer Ausleger. Schon der heil. Hieronymus sagt in der Apolog. adv. Rufinum, lib. I, Tom. 4, P. 2, p. 373 ed. Mart. :,,Commentatoris est officium, multorum sententias ponere." Wer die neueren exegetischen Arbeiten mit jenen vergleicht, der kann nicht, wie nicht wenige Gelehrte in neuerer Zeit gethan haben, darüber klagen, dafs die heil. Schriften, namentlich die des A. T., in unserer Zeit zu ausführlich behandelt werden. Ein ausführlicher Commentar über das A. T. ist in neuerer Zeit, gar nicht erschienen.

Da wir bereits in einem früheren Werke: Beiträge zur Erklärung des A. T., mehrere wichtige Gegenstände behandelt haben, so lassen wir dieses Werk als den zweiten Band unter demselben Titel folgen.

Die Gründe, warum wir ,,Bemerkungen über den im dritten Hefte der katholischen Zeitschrift, Münster 1852, abgedruckten,,Versuch einer Erklärung und Rechtfertigung des masoretischen Textes in 1 Samuel 6, 19 und 2 Chron. 17, 14 ff." vom Herrn Vikar F. J. Alfes," im Anhange beigefügt haben, sind von uns im Anfange desselben angegeben worden.

Am Vorabende des heil. Weihnachtsfestes 1852.

Inhalt.

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§. 7. Ueber die Dunkelheit der Weissagungen, deren Entstehung
und das Verhalten des Auslegers bei derselben

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§. 2. Die verschiedenen Erklärungen oder die Geschichte der Auslegung von 1 Mos. 3, insbesondere von V. 15

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210

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§. 3.

§. 4.

Verzeichnifs der Schriften, welche über 1 Mos. 3, 15 handeln 230
Commentar über 1 Mos. 3, 15

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237

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§. 6. Beweis, dafs der Teufel durch die Schlange die ersten Menschen verfürht habe und dafs der Teufel schon vor Moses den Hebräern bekannt gewesen sei

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§. 7. Widerlegung der Gründe, wodurch die Mitwirkung des Teufels beim Sündenfalle bestritten wird.

§. 8. Beantwortung der Frage, ob blofs der Teufel, oder blofs das Werkzeug der Verführung, die Schlange, oder beide bestraft worden seien

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§. 9.

§. 10.

Genauere Darlegung des Sinnes von 1 Mos. 3, 15
Ergebnisse der bisherigen Untersuchung

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§. 11. Einige Stellen der Kirchenväter, welche 1 Mos. 3, 15 für messiarisch halten, nebst den Gründen für die messianische Erklärung

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§. 12. Widerlegung der Gründe, wodurch einige Ausleger zu beweisen gesucht haben, dafs 1 Mos. 3, 15 keine messianische Verheissung enthalte

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§. 13. Widerlegung der abweichenden Erklärungen

2) Ueber die messianische Weissagung vom unblu-
tigen Opfer des neuen Bundes oder vom reinen
Speisopfer, Mal. 1, 11.

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§. 1. Der hebräische Text nebst einer deutschen und den alten Uebersetzungen von Mal. 1, 11

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§. 5. Widerlegung derjenigen Ausleger, welche Mal. 1, 11 nicht
von dem unblutigen Opfer des neuen Bundes erklären
III. Bemerkungen über den im dritten Hefte der katho-
lischen Zeitschrift, Münster 1852, abgedruckten
»Versuch einer Erklärung und Rechtfertigung des
masoretischen Textes in 1 Samuel 6, 19 und 2 Chron.
17, 14 ff.« vom Herrn Vikar F. J. Alfes.

. 549

Beweisgründe, dafs Mal. 1, 11 von der christlichen Gottes-
verehrung und namentlich vom unblutigen Opfer des neuen
Bundes weissage.

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515

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