Dr. Karl Ernst August Schmidt, Oberlehrer am Gymnasium zu Stettin. Halle, bei C. A. Schwetschke und Sohn Sr. Excellenz dem Königlich Preußischen wirklichen geheimen Rath, Kammerherrn und Direktor in dem Ministerium der Justiz und in dem der geistlichen, Unterrichts- und Medicinal - Ungelegenheiten Vorrede. Da a ich häufig Gelegenheit hatte zu bemerken, daß sowohl überhaupt die Einsicht in die lateinische Sprache, als besonders auch die Fertigkeit dieselbe schriftlich und mündlich zu gebrauchen, oft nicht so sehr wegen mangelnder Kenntniß der sogenannten grammatischen Regeln, als wegen dürftis ger Bekanntschaft mit dem Sinne und dem darauf beruhenden Gebrauche der einzelnen Wörter sehr unzulänglich war, entstand zuerst in mir der Gedanke, daß es wohl angemess sen wåre, ein Buch zu schreiben, welches den guten prosaischen Gebrauch wenigstens einiger Worte darlegte, und da durch einigermaßen den Weg zeigte, wie andre ähnlich bes handelt werden könnten. Besonders schien mir dies für Schulen wünschenswerth zu sein, nicht allein weil von da jede Besserung der Art ausgehen muß, sondern auch weil die Wörterbücher, die in den Hånden der Schüler zu sein pflegen, überaus mangelhaft sind, den Schülern selbst aber, bei den bedeutenden Anforderungen, die an sie gemacht werden, keine Zeit bleibt, um durch fleißiges Lesen das Richtige sich wenigstens anzugewöhnen. Indessen es war nicht meine Absicht, ein Buch zu lies fern, das, so zu sagen, eine praktische Anleitung zum guten Gebrauche der lateinischen Sprache würde, indem es für eine Reihe deutscher Ausdrükke die etwa entsprechenden ächt lateinischen nachwiese, und wodurch ich mich vorzugsweise an das Gedächtniß der Schüler wendete, sondern es fam mir darauf an überhaupt gründliche Einsicht in die lateinis sche Sprache nach Kräften zu fördern; und ich würde in dieser Rücksicht hinlängliches geleistet zu haben glauben, wenn es mir nur gelungen sein sollte, zu schärferem Denken über |