Leibnitz's Deutsche Schriften, Band 1

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Veit und Comp., 1838 - 602 Seiten
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 456 - Canzley, der Bürgersmann im Schreiben und Reden, mit erbärmlichen Französischen sein Teutsches verderbet; mithin es fast das Ansehen gewinnen will, wann man so fortfähret, und nichts dargegen thut, es werde Teutsch in Teutschland selbst nicht weniger verlohren gehen, als das Engelsächsische in Engelland.
Seite 423 - Ordnung und Schönheit an einander verbunden, welches von Wenigen recht angesehen wird. Wenn nun die Seele in ihr selbst eine große Zusammenstimmung, Ordnung, Freiheit, Kraft oder Vollkommenheit fühlet, und folglich davon Lust empfindet, so verursachet solches eine Freude...
Seite 460 - Worte , welche , dafern sie vollkommen , nicht nur auf diejenige gehen soll, so jedermann brauchet, sondern auch auf die, so gewissen Lebensarten und Künsten eigen, und nicht nur auf die, so man Hochteutsch nennet, und die im Schreiben anitzo allein herrschen, sondern auch auf Plattdeutsch, Märkisch, Ober-Sächsisch, Fränkisch, Bayrisch, Österreichisch, Schwäbisch, oder was sonst hin und wieder bey denen Landmann mehr als in den Städten bräuchlich...
Seite 416 - Die sechste natürliche Gemeinschaft ist die Kirche Gottes, welche auch wohl ohne Offenbarung unter den Menschen bestehen, und durch Fromme und Heilige hätte erhalten und fortgepflanzt werden können. Ihr Absehen ist eine ewige Glückseligkeit. Und ist kein Wunder, daß ich sie eine natür') durchstrichen: Atheisten. liche Gesellschaft »cmic, maßen ja auch eine natürliche Religion und Begierde der Unsterblichkeit uns eingepflanzet. Diese Gemeinschaft der Heiligen ist katholisch oder allgemein,...
Seite 386 - Vernunft-Kunst noch unvergleichlich höher zu bringen, halte ich vor gewiß und glaube es zu sehen, auch einigen Vorschmack davon zu haben, dazu ich aber ohne die Mathematik wohl schwerlich kommen wäre. Und ob ich zwar schon einigen Grund darin gefunden, da ich noch nicht einmal im mathematischen Noviziat war und hernach im 20.
Seite 459 - Ernsthaftigkeit gemäßiget, und sonderlich ein und Anders in der LebensArt etwas besser zur Zierde und Wohlstand, auch wohl zur Bequemlichkeit eingerichtet, und so viel die Sprache selbst betrift, einige gute Redens-Arten, als fremde Pflanzen, in unsere Sprache selbst versetzet.
Seite 411 - Alle Geschöpfe sind von Gott und Nichts; ihr Selbstwesen von Gott, ihr Unwesen von Nichts. (Solches weisen auch die Zahlen auf eine wunderbare Weise, und die Wesen der Dinge sind gleich den Zahlen).
Seite 425 - Denn so viel ist unser Leben für ein wahres Leben zu schätzen, als man darin wohlthut. Der nun viel wohlthut in kurzer Zeit, der ist dem gleich, so tausendmal länger lebet; welches bei denen statt findet, so machen können, daß tausend und aber tausend Hände mit ihnen wirken ; dadurch in wenig Jahren mehr Gutes geschehen kann zu ihrem höchsten Ruhm und Vergnügen, als sonst viel hundert Jahre nicht bringen könnten.
Seite 422 - Ferner bei aller Kraft, je größer sie ist, je mehr zeiget sich dabei Viel aus einem und in einem, indem Eines viele außer sich regieret und in sich vorbildet.
Seite 470 - Nun glaub ich zwar nicht, daß eine Sprache in der Welt sey, die ander Sprachen Worte jedesmal mit gleichem Nachdruck, und auch mit einem Worte geben könne. Cicero hat denen Griechen vorgeworfen, sie hätten kein Wort, das dem Lateinischen ineptus...

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