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d. h. ein der Beobachtung H 2,84 nahe entsprechender Werth. Auch für 230 Umdrehungen führt der einer stetigen Fortsetzung der Linie k Q2 entsprechende Werth 0,86 von kQ2 zu einem Resultat H = 2,753, das von dem bebobachteten H= 2,76 nicht auffallend abweicht, wenn man die nur näherungsweise Bestimmung von k Q2 berücksichtigt.

Betrachtet man schliesslich das Resultat unserer Arbeit, so dürfte die Uebereinstimmung der theoretischen Formeln mit den Beobachtungen von Rittinger hinsichtlich der geförderten Wassermenge vollständig, hinsichtlich des Kraftbedarfes, so weit es geht, constatirt sein. Auch sind die Werthe, welche etwa einer Schätzung noch unterliegen, in so enge Grenzen eingeschlossen, dass ein für praktische Verhältnisse wesentlicher Fehlgriff kaum denkbar ist. Hinsichtlich der durch Stosswirkungen entstehenden Verluste haben wir uns allerdings nur an das vorliegende Beispiel gehalten und sie den besonderen Verhältnissen gemäss in Rechnung gebracht. Es erschien das zulässig, weil man Stosswirkungen überhaupt nur in einzelnen Fällen beurtheilen, dagegen für neue Constructionen möglichst

vermeiden wird. Auch erlaubt die Theorie klar zu erkennen, in welcher Weise man eine Construction verändern muss, um höhere Nutzeffecte zu erzielen. So lässt sich genau bestimmen, wie gross der Vortheil an der Versuchspumpe sein würde, wenn man den Auslauf vom ersten Querschnitt an erweiterte und gerade aufwärts führte. Mit einem Blicke auf die graphische Darstellung Fig. 9 ist die sehr bedeutende Herabminderung von k zu übersehen. übersehen. Ebenso liesse sich ermitteln, in wieweit rückwärts gebogene Schaufeln gestatten würden, einen im Ganzen weiteren Auslauf anzuwenden, um dadurch k herabzumindern, ohne den Vortheil durch eine wachsende Umdrehungszahl und damit verknüpfte Reibung einzubüssen. Auch ist es genugsam zu erkennen, wie nur ein äusserer Leitbodenapparat, der das Wasser ohne Stoss aufnimmt und für eine möglichst schnelle Herabminderung der Geschwindigkeit sorgt, erlaubt, den höchsten Nutzeffect zu erreichen. Es lag jedoch zunächst nicht in unserer Absicht, Musterconstructionen aufzustellen, vielmehr sollte. der Weg angezeigt werden, um bei Berücksichtigung der besonderen Verhältnisse jeder einzelnen Aufgabe durch systematisches Nachdenken das Richtige ohne Zweifel zu treffen. Sobald es gelingt, brauchbares Versuchsmaterial zu erlangen, werden wir die Vergleichung zwischen Theorie und Erfahrung fortsetzen, namentlich dürfte auch die Anwendung der erhaltenen Formeln auf Turbinen von Interesse sein.

Das Eisenhüttenwesen auf der Wiener Ausstellung.

Von Dr. E. F. Dürre.

(Hierzu Tafel XIX, XX und XXXIII, sowie Blatt 9, Band XVIII und Tafel II, VII, XVII, XVIII, XXIV und XXVI nebst Blatt 2 und 17.) (Schluss von Seite 625.)

VII. Die Fabrication des schmiedbaren

Eisens.

(Stabeisen- und Stahlfabrication.)

In zahlreicheren Mustern noch als die Roheisendarstellung, war die Stabeisen- und Stahlfabrication vertreten, welche in den Jahren 1867 bis 1873 bedeutende Fortschritte in der quantitativen Ausnutzung der betreffenden Verhältnisse und Apparate gemacht und dieses auch durch sehr schöne Producte und ausgedehnte Profilsuiten zu erkennen gab.

Am meisten betheiligt waren in dieser Hinsicht ausser Deutschland und Oesterreich noch Belgien, Frankreich, Schweden und Russland, während die übrigen Länder und Bezirke eine besondere Erwähnung nicht verdienen.

Deutschland, Oesterreich, Frankreich hatten aber auch ausser den Producten selbst die Processe durch Modelle, statistische Angaben und Zeichnungen zur Anschauung zu bringen versucht, wenn auch in

weit geringerem Masse, als es bei dem Hohofenbetriebe der Fall war, wo, wie aus dem Vorstehenden genugsam hervorgegangen, die illustrative Seite sehr bedeutend auftrat. Bei der Stahlfabrication besonders herrschte eine leicht erklärliche Reserve, und nur ein oder zwei Werke haben Darstellungen ihrer Arbeiten und ihrer Apparate gegeben. Den Werken aus dieser Reserve einen Vorwurf machen, wie es Berichterstatter gethan (vergl. Kerpely: „Das Eisen etc.", S. 205), ist nicht gerechtfertigt, wenn man die Schwierigkeiten der Stahlfabrication, besonders der Gussstahldarstellung bedenkt und die Concurrenz, welche innerhalb einzelner Gebiete auf diesem Felde stattfindet.

Bezüglich der Betrachtung empfiehlt es sich, ähnlich zu verfahren, wie im Bereiche der Roheisenfabrication und die einzelnen Länder nach einander zu durchwandern; dadurch wird es auch möglich, ohne zu grosse Trockenheit das etwas weitläufige Gebiet mit den viel gleichartigeren Producten zu besprechen.

1) Die deutsche Stabeisen- und Stahl

darstellung.

Was beim Durchwandern der beiden Pavillons der deutschen Bergwerks- und Hüttenausstellung und des Krupp'schen Pavillons besonders ins Auge fiel, waren die grossartigen Leistungen im Bezug auf äussere Vollendung, verbunden mit guter Qualität in den der Stabeisen- und Stahlbranche entstammenden Producten. Man kann behaupten, dass von allen an der Ausstellung betheiligt gewesenen Ländern Deutschland das günstigste technische Verhältniss zwischen Material und Product, zwischen Erz- und Brennstoffen auf der einen, Stabeisen und Stahl auf der anderen Seite aufzuweisen hatte.

waren.

Besonders hervorragend erschienen die rheinischwestfälischen Werke, deren über 50 auf der Ausstellung sich vorfanden, während aus Oberschlesien nur 4 bis 5 Aussteller mit Stabeisen und Stahl erschienen An der Spitze standen unter den Stabeisenproducenten wol die Gesellschaften Burbach und Dillingen mit Riesenblechen, den in Längen von 16 bis 22 vorhanden gewesenen Trägern, unter den Stahlproducenten, Krupp und der Bochumer Verein, während die Gesellschaften Phoenix, Gutehoffnungshütte und Hoerde beide Arten des schmiedbaren Eisens in reicher Auswahl und vorzüglicher Beschaffenheit ausgestellt hatten. Die Drahtindustrie war besonders vertreten durch die Union in Hamm und die Westfälische Drahtindustrie ebendaselbst, sowie durch Hegenscheidt in Gleiwitz. Technische Details oder Mittheilungen über technische Methoden der Stabeisen- und Stahlfabrication hatten nur Hoerde und demnächst die Gesellschaft Union in Hamm gebracht, und es verdienen diese Gegenstände eine kurze anerkennende Besprechung.

Der Hoerder Bergwerksverein, die erste deutsche Hüttengesellschaft, welche offen den Bessemerprocess einführte und die Dartellung von deutschem Bessemer-Roheisen versuchte, hatte sowol graphische Darstellungen verschiedener Productionsumstände als auch Zeichnungen einzelner Details seiner neueren Bessemeranlage (erbaut 1868 bis 1869) der bedeutenden Productencollection in Wien erläuternd beigegeben.

Die Disposition der neuen Bessemeranlage ist derart, dass drei Converter in einer Giessgrube sich befinden und von vier grossen Ireland'schen Cupolöfen bedient werden. Der Bau der Converter ist wesentlich verschieden von der alten Bessemer'schen Bauart, wie auch von den neueren Dimensionirungen belgischer, französischer und namentlich amerikanischer Werke. Die Converter erscheinen auffallend hoch und schmal, mit schräg geschnittener Mündung ohne eigentlich helmartigen Schnabel. Der Grund dieser Construction, welche auf Taf. XVIII ausführliche Darstellung gefunden, ist wol in der Erfahrung zu suchen, die man beim Verblasen des eigenen Roheisens in der alten Bessemerhütte gemacht und die namentlich starken Auswurf als regelmässige Erscheinung der Kochperiode gezeigt.

Wegen der Anordnung der ganzen Convertergruppe ist die Bewegung durch vertical geführte Zahnstangen bewirkt, anstatt durch horizontale, wie häufig geschieht. Die Productivität des Bessemerwerkes in Hoerde ist sehr bedeutend, und der Verlauf des Betriebes immer ein normaler gewesen, trotz der stufenweisen Ueberwindung der Schwierigkeiten, die sich bei der immer mehr gesteigerten Verarbeitung eigenen Roheisens und bei den Verbesserungen im Hohofenbetriebe hier und da ergaben. Die Güsse erfolgen jetzt stets durch einen Haupteinguss in einer grösseren Anzahl von Giessformen von unten her, und die Grösse der Schienenblöcke ist dadurch, dass der Stahl infolge ruhigeren Gusses ein dichtes Gefüge sicher erlangte, und die erforderliche Schmiedearbeit ganz beschränkt ist, sehr genau schon in der Gussform zu bestimmen.

Eine sehr interessante Betriebsvorrichtung des dortigen Stahlwerkes, das Bandagenwalzwerk von Vital Daelen, ist leider nicht ausgestellt gewesen, und entzieht sich, aus privaten Gründen, noch immer jeder Veröffentlichung. Dagegen hat Hoerde eine andere, weniger complicirten Zwecken dienende Vorrichtung zur Anschauung gebracht, die eine besondere Erwähnung verdient. Es ist dies das auf Taf. XXIV dargestellte Luppenwalzwerk in dem Neubau des Puddelwerkes.

Die unter dem Hammer vorgezängten Luppen, nach Bedarf in stärkere oder schwächere Kolben verwandelt, gelangen direct in flache Kaliber von nahezu quadratischem Querschnittsverhältniss und werden nach drei bis vier Durchgängen in Rohschienen ausgewalzt. Dadurch, dass die 11 Kaliber, die im Ganzen 23 Zoll Breite zeigen, auf drei Walzen, in einem Triosystem vereint, vertheilt sind, nimmt das Ganze in der Länge einen weit geringeren Raum ein, als die gewöhnlichen Luppentrains, und gestattet mit weit grösserer Schnelligkeit zu arbeiten. Es walzen darauf 2 Mann mit Leichtigkeit 30000 kg. in 12 Stunden, wenn noch ein Mann das Abschleppen besorgt. Die sonstige Einrichtung geht aus der Zeichnung ohne Weiteres hervor, und es sind die Kaliberdimensionen in rheinischem Mass:

für 5 zöllige Schienen auf 3418

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Durcharbeitung zu den in dem Jahre 1874 geschehenen Verhandlungen über die Einführung einer MillimeterDrahtlehre geführt, befanden sich vier Tableaus, von denen das erste die Kalibrirung des Luppenwalzwerkes, das zweite die Fabricationsverhältnisse, d. h. den Substanzverlust bei der successiven Verwandlung des Roheisens in Draht, das dritte die Kalibrirung des Drahtwalzwerkes und das vierte die Draht-Gewichtstabelle darstellte.

Die einfachste dieser Zusammenstellungen war die graphische Darstellung der Fabriacationsverluste. Dieselbe geschah in zweierlei Weise, einmal durch Ausdrücken der Quantitäten als Quadrate, dann durch Construction einer Curve, bei welcher die in gleichen Abständen gezogenen Ordinaten die Quantitäten darstellten. Das Zahlenverhältniss war in den Quadraten wie auf den Ordinaten angegeben und betrug auf

100,00 Gewichtstheile Roheisen,

88,0 für die Luppenschienen,

75,68 den Walzdraht,

73,41 72,30

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5.

6.

7.

8.

9.

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Bezeichnung

Marke

Engl. No. Franz. No. Oesterr. No. Stärke

Gewicht pro

Vorschlag einer allgemeinen Drahtlehre

Meter

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Die proponirte Lehre schliesst sich nach Ernst der englischen an, hat aber regelmässigeren und der Fabrication besser entsprechende Abnahmen, sowie möglichste Abrundung in den Stärkebestimmungen nach Millimetern.

Unter den als deutsche Ausstellungsobjecte auftretenden Fabricaten sind noch kurz die nachstehenden anzuführen, wobei betont werden muss, dass, um endlose Wiederholung zu vermeiden, nur eine bestimmte Auswahl getroffen wurde; die dabei nicht genannten Firmen sind deshalb nicht als weniger stark in der Qualität der Producte zu achten, wenn die letzteren auch weniger auffallend erschienen sind.

Die Krupp'sche Ausstellung, in besonderem Pavillon vereint, genau katalogisirt, repräsentirte die Bessemer- und Gussstahlfabrication und Verarbeitung in allen Stadien auf das Vollständigste, vom Erz an zum Rohgussblock raffinirten Stahles und weiter zu den fertigen Artikeln, unter denen, wie billig, Geschütze und Geschosse neben weniger auffälligen, friedlicheren Zwecken dienenden, bedeutend hervorragten.

Durch ähnlich bedeutende Leistungen ragte hervor der Bochumer Verein für Bergbau und Gussstahlfabrication, dem sich die Waffenfabrik Witten, die kleineren Stahlwerke Bochum und Annen anschlossen. Asbeck, Osthaus, Eicken & Co. in Hagen hatten ihre Stahlfabricate, besonders ein reiches Sortiment Federn, zur Anschauung gebracht. Das Stahlwerk Osnabrück, bemerkenswerth durch die ausschliessliche Verwendung des Roheisens von Georg-Marienhütte, hatte sehr schöne zu Spiralen aufgewickelte Schienen ausgestellt, die von der Federkraft des Stahles beredtes Zeugniss ablegten; auch ist lobend hervor zu heben, dass dieses Werk einen kleinen Prospect seiner Entstehung und Fabrication herausgegeben hatte. Steinhauser Hütte hatte ausser Proben von Bessemerstahl das Modell eines Puddel- oder Schweissofenkessels ausgestellt.

Die

Bleche waren vorzüglich von Schulz, Knaudt. & Co. in Essen, Grillo, Funke & Co. in Gelsenkirchen ausgestellt, und beide Werke zeigten einen hohen Grad von Technik in der Formgebung dieser Ware und ihrer Verwendung in Böden und Formatblechen, zu Locomotiven u. s. w. Auch die Eisenindustrie-Gesellschaft Styrum zu Oberhausen excellirte in schweren Blechen, aber ihre sonst ausgezeichnete Profilsuite war nicht gut untergebracht und deshalb eindruckslos. Die Firmen Englerth & Cünzer in Eschweiler und Rothe Erde bei Aachen hatten ihre Profile in schöner Auswahl auf mit Sammet überzogenen Pulten angeordnet und ausserdem noch sehr interessante Betriebsresultate ausgestellt; das erstgenannte Werk besonders schweres Rund-, Quadratund Flacheisen, das andere eine prachtvolle Suite von Brüchen, Constructionstheile für Grubenausbau und ein vollständiges Sortiment der dort umgehenden Drahtfabrication.

Von Englerth & Cünzer fand sich noch in der

Maschinenhalle eine liegende Walzwerksmaschine von einfacher und praktischer Construction.

Die Actien-Gesellschaft Phoenix zu Laar hatte ihre schmiedbaren Producte zunächst in einer sehr vollständigen Profilsammlung, dann auch in mehr hervortretender Weise zur Anschauung gebracht; zwei Säulen aus gewundenen Schienen und T-Eisen zusammengestellt, trugen als Bekrönung ruhende Adler, und dazwischen waren Räder, Blöcke aller Art, Wellen u. s. w. zu einer imposanten Gruppe vereint.

Die Gutehoffnungshütte zu Sterkerade hatte in verschiedenen Zeichnungen die interessantesten Betriebsvorrichtungen ihrer Anlagen zur Anschauung gebracht; besonders bemerkenswerth war eine stehende Gebläsemaschine zum Betriebe des Bessemerwerkes, wie sie übrigens in Westfalen und Belgien jetzt häufiger vorkommen. Unter den ausgestellten Producten sind zu nennen ein kalt gebogenes U-Eisen von 14m Länge und Om,530 breites, 9mm dickes Blech von 17m Länge.

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Die Dresler'schen Hütten hatten Bleche und Draht zur Anschauung gebracht, die Walzwerke zu Meggen Stabeisen und Draht; Gabriel & Bergenthal in Soest hatten Achsen und eine Suite Profile geliefert, Reusch in Rösrath Bleche und Blechwaren, Werdohl Drahtmaterial und Draht.

Söding & Halbach hatten Ambosse und verwandte Objecte, Dickertmann in Bielefeld, Neufeld in Dorsten, Schmale in Rüggeberg u. A. eine Reihe verschiedener Fabricate aus Eisen und Stahl.

Noch sind zu erwähnen die Bessemerstahl-Fabricate von Gebr. v. Gienanth in Kaiserslautern, worin Schmiedestücke und ganz gute Façongüsse, u. A. ein Kuppelungsgetriebe von 36 Centnern. Die Achthaler Hütte, Hammerau und Hohenaschau hatten Brüche und Biegeproben von Schmiedeeisen ausgestellt.

Neben der glänzenden Ausstellung der Eisenhütten des Saarbezirkes, den Balkeneisen von Burbach und den Blechen von Dillingen, waren die Producte der Firma Dupont & Dreifus zu Ars wenig bemerklich; der Platz schien zu knapp gewesen zu sein, und die Profile waren stark durch einander geworfen.

Die Firma A. Borsig (Berlin und Oberschlesien) hatte ebenfalls sehr bedeutende Leistungen in der Stabeise nfabrication aufzuweisen; bemerkenswerth waren Bleche von

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Rahmenbleche 7,50 × 1,17 × 40mm ferner ein Randboden von 2m,20 Durchmesser. Es sind das Leistungen, die für das oberschlesische Material äusserst bedeutend sind und sich recht gut mit denen der westlichen Provinzen messen können.

Sehr grossartig war auch die Gesammtausstellung der Actien-Gesellschaft Königs- und Laurahütte; wiewol Besonderes nicht auffiel, so machte doch der dargelegte umfassende Betrieb einen mächtigen Eindruck.

Unter den Maschinenfabriken, welche für den Bedarf der Eisen- und Stahlhütten arbeiten und ihre Leistungen in der Branche ausgestellt hatten, sind besonders zu nennen: die Actien-Gesellschaft Humboldt zu Kalk, die Märkische Maschinenbau-Anstalt zu Wetter (vormals Kamp & Co.), die Fabriken von G. Brinkmann in Witten, die Sächsische Maschinenbaufabrik-Actiengesellschaft in Chemnitz und noch viele Andere.

Es bot hiernach die deutsche Ausstellung des Vorzüglichen sehr viel auch in der Fabrication des schmiedbaren Eisens, und selbst die kleineren Aussteller hatten durchweg Erfolge und Anerkennung errungen.

2) Die österreichisch-ungarische Stabeisenund Stahldarstellung.

Wie bei der Erzverarbeitung begegnete man auch auf dem jetzt zu besprechenden Gebiete innerhalb der österreichisch- ungarischen Ausstellung sehr erheblichen Leistungen, besonders in der Qualität der Producte, basirt allerdings auf die ausgezeichnete Qualität des Rohmateriales.

Im steyrischen Industriepavillon waren hauptsächlich zu bemerken die Pläne und Zeichnungen zu der neueu Bessemerhütte in Zeltweg, deren Betrieb mit heissem in Regenerativ-Apparaten erhitztem Wind geschehen soll. Unter den Producten von Zeltweg waren besonders bemerklich eine geschmiedete Welle von 10,460 Länge, 0,369 Durchm. und 9000 kg. Gewicht, ein geschmiedeter Hammerbär von 5150 kg. Gewicht und verschiedene andere schwere Stücke. Interessant waren die Blechwalzwerksproducte der Gesellschaft Union, des Hüttenwerkes Trieben bei Admont und der Styria in Wien. Letztere hatte auch das sonst noch vielfach bemerkliche biegsame Email von Dr. Pleischl in Wien vorgeführt, das namentlich zum Glasiren von Kochgeschirren aus Blech bestimmt zu sein scheint. Auch eine Wasserform für Frischfeuer hatte die Styria ausgestellt. Stahlguss, namentlich Façonguss, war sehr gut von Bleckmann in Mürzzuschlag, F. v. Mayr in Leoben u. A. vertreten. Hufeisenmaterial hatte S. Mascher in St. Peter, bei Leoben, sehr schöne in Herden (steyrische Löschfeuer und kärnthner Feuer) dargestellte Stahlarten (darunter den Paaler Stahl) das Stift St. Lambrecht ausgestellt. O. Pesendorfer in Rottenmann hatte bei Torf dar

gestelltes Eisen vorgelegt; Krieglach eine Collection Schraubstöcke und die Egy di-Kindberger Gewerkschaft sehr schöne Drahte bis zu 15m in einer Rolle von 18 Pfd. geliefert.

Eine sehr bedeutende Ausstellung von Eisen und Stahl fand sich im Pavillon der Innerberger Gewerkschaft, welcher das Walzwerk Donawitz und die Stahlfabrik Kapfenberg angehört. Die Sammlung von Stahlbrüchen aller Sorten machte einen überraschenden Eindruck, wenn es auch für den in die Details der steyerischen Stahlarbeit nicht Eingeweihten schwer fällt, aus den oft sonderbar klingenden Bezeichnungen sich heraus zu finden.

Im kärnthener Pavillon war die Eisen- und Stahlausstellung ebenfalls sehr grossartig und vielseitig. Graf Egger in Lippitzbach hatte Producte des Lancashire-Frischfeuers, groben, mittelfeinen und feinen Draht, Quadrat- und Saitendraht, verkupferten Möbelfedern- und eben solchen Grubenseildraht, sowie Stangendraht ausgestellt. Besonders zeichneten sich aus ein Stück Draht, welches 20 250 Fuss österr. lang, 35 Pfd. schwer war, und ein solches von 17 270 Fuss österr. lang und 33 Pfd. schwer. Ausserdem lagen vor: Drahtstifte in der verschiedensten Grösse, feines Schwarzblech, Band-, Flach-, Quadrat- und Rundeisen.

Graf Henckel von Donnersmarck zu Wolfs

berg hatte ausser Frautschacher Cementeisen und

Cementstahl noch eine reiche Collection Federn ausgestellt.

Die Hüttenberger Eisenwerks-Gesellschaft, Besitzerin der Eisen- und Stahlwerke Prävali, Buchscheiden, Heft, Altendorf und Kappel, trat mit folgenden Objecten auf:

aus Prävali Kesselbleche, Bessemerstahl-Achsen, Bessemerbleche, Drehspäne, Schmiede- und Qualitätsproben, Schienenstösse, Laschen, Walzeisen, geschmiedete Luppen verschiedener Beschaffenheit, Laschensysteme, kalt gebogenes Rundeisen von 79mm Durchm.

u. s. W.;

aus Buchscheiden Bessemeringots in verschiedenen Stadien der Bearbeitung, Bruchproben, Rails, Schienenpakete aus Abschnitten, Bessemer-Sensen- und Rundstahl u. s. f.;

aus Heft Zeichnung der Bessemeranlage, ein Ingot von 103 Ctr. und 8 andere Ingots in von 9 bis 27 Zoll wachsender Stärke, ein Rad direct aus Bessemerstahl gegossen;

aus Altendorf Schanzzeug aus Bessemerstahl, Garten und Feldgeräthe, Hüttengeräthe und Bergbaugezähe;

aus Kappel endlich ein Sortiment Brescianstahl.

Constantin Graf Lodron in Gmünd brachte ausser einem gut illustrirten Profilbuch mit deutscher und italienischer Bezeichnung eine reiche Collection Wallasch-, Gitter-, Flach-, Band- und Zaineisen, Brescianreife u. s. w. nebst zugehörigen Qualitätsproben, dann Muster-, Riemen-, Dach- und Rohrbleche aller Art in schöner Beschaffenheit.

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