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Die Federn sind sämmtlich gleich, im unbelasteten Zustande bei 75mm Pfeilhöhe 915mm in den Rundstäben des oberen Blattes lang und aus je 17 Stahlblättern von 105 x 10mm Querschnitt gebildet. Bei den drei vorderen Achsen stehen die Federn über der Platform, mit ihren Stützen direct auf den Achsbuchsen; die beiden Federn der Hinterachse liegen dagegen höher und stützen sich mit den sphärischen Zapfen ihrer Federhülse in die Spurtöpfe an den Enden einer gemeinsamen Quertraverse von (140 x 60mm) Querschnitt, welche sich unter dem Kesselkörper durchbiegt. Mit ihrer Mitte stützt sie sich auf eine zweite Quertraverse von (120 x60mm) Querschnitt, welche ihrerseits mit Endstützen auf den Lagerbuchsen steht.

Die beiden Quertraversen sind zwischen zwei Querträgern der Langrahmen seitlich geführt, deren schon oben Erwähnung geschah. Leider war es weder an der ausgestellten Locomotive, noch ist es an der Zeichnung zu sehen, ob die beiden Quertraversen sich mit

Stützen, oder schaukelartig auf einander setzen. Das letztere halte ich für das bessere.

Diese Querabwägung der Federn ist weit vollkommener als diejenigen, bei welcher sich die obere Traverse direct auf die Achsbuchsen mit Gelenkbolzen stützt, wie dies bei der Schneider'schen Maschine, No. 4 d. Bds. und anderen der Fall ist.

Die Dampfcylinder sitzen ausserhalb der Rahmen, mit ihren Mitten 1,400 vor der Vorderachse und 2,080 von einander entfernt. Die schmiedeeisernen schwedischen Kolben, mit gusseisernen selbstgespannten Ringen sind symmetrisch ausgespart und werden in den äussersten Stellungen durch die entsprechend geformten Cylinderdeckel ausgefüllt. Sie sitzen auf einem Conus der Kolbenstange und sind mit Mutter und Stift gehalten. Die gussstählernen Kolbenstangen sind nach vorwärts 70TMTM und nach rückwärts 80mm stark durch die Deckel geführt. Beistehende Fig. 35 zeigt einen Horizontalschnitt des Mechanismus und einen Querschnitt durch die Fig. 35

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eiserne Kreuzkopf trägt zwei der Länge nach aufgeschobene gusseiserne Gleitbacken, welche durch vier lange Schrauben festgehalten werden. Wenn diese Schrauben gelöst und entfernt sind, können die Gleitbacken der Länge nach verschoben und ausgehoben werden. Die schmiedeeiserne Triebstange ist in den Zapfenaxen 2,400 lang. Der Stahlzapfen im Kreuzkopfe ist (85mm) stark, die Bohrung für den Triebzapfen hat 120mm Durchm. bei 100mm Sitzlänge. Der Querschnitt der Triebstangen beträgt bei dem Triebzapfen (105 x 50mm) und am Kreuzkopfe (95 x 50). Der Triebstangenkopf ist am Triebzapfen mit gewöhnlicher Kappe überdeckt, jedoch der Keil mit doppelten Schliesskeilen eingesetzt und durch eine Schraube gesichert.

Der Kuppelstangensitz am Triebzapfen hat 150mm Durchm. bei 94mm Sitzlänge, und die Wurzel dieses Zapfens ist 160mm stark. Je das mittlere Kuppelstück des durchgehenden Gestänges hat 45mm Dicke, während seine Höhe sich von hinten nach vorn von (105mm) auf (90mm) verjüngt. Der Kopf am Triebzapfen ist mit einer Kappe geschlossen wie der der Triebstange, nur

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ist diese Kappe für den Anschluss der hinteren Kuppelstange verlängert. Das hintere Stück der Kuppelstange umschliesst die Verlängerung gabelförmig und ist durch zwei Bolzen mit derselben verbunden, von denen der vordere eigentliche Gelenkzapfen (65mm) stark und 300mm vom Triebzapfen entfernt ist, während der zweite, 170mm mehr rückwärts sitzend, die Beweglichkeit begrenzt. Der vordere Kopf des mittleren Stückes ist ein geschlossener mit rückwärts sitzendem Keile. Seine Lagerfutter sind 85mm ausgebohrt bei 80mm Sitzlänge. Je 170mm vor der Axe des zweiten Kuppelzapfens sitzt ein verticales Gelenk, in welchem die vordere Kuppelstange als Gabel ausgebildet sich anschliesst. Der Gelenkzapfen hat (65mm) Durchm. Der Querschnitt der vorderen Stange beträgt (90 x 35mm); ebenso gross ist der Querschnitt des hinteren Kuppelstangenstückes. Beide haben auf den äussersten Enden geschlossene Köpfe, in denen die Keile in Bezug auf die ganze Locomotive rückwärts stehen. Die Kuppelzapfen der vorderen und hinteren Achse haben 85mm Durchm. und bezw. 80 und 126mm Sitzlänge, wobei die letzteren Längen 46mm Spielraum, 23mm nach jeder Seite für die

Seitenverschiebung der Hinterachse einschliessen. Alle Wurzeln der Kuppelzapfen haben 95mm Durchm.

Die Steuerung ist nach Stephenson construirt mit geschlossenen Coulissen. Die Steuerungsebenen liegen 2,412 von einander, während die Schiebermitten nur 2,200 Entfernung haben. Die Schieberkästen sind oben an die Cylinder gegossen und stehen etwas nach auswärts, so dass die Schieberflächen nur nach rückwärts um 1:7 geneigt liegen. Die Schieberstangen durch Stopfbuchsen geführt, werden ausserhalb von dem Arme einer falschen Schieberstange bewegt, welche weiter auswärts, in derselben Neigung liegend, am Schieberkasten in einer Stopfbuchse und am Halter der Geradführung mit Vierkant in einem Lagerstücke geführt ist. Sie halten die Steine in den Coulissen.

Die gusseisernen Excentriks sitzen auf einer Gegenkurbel, welche mit dem Triebzapfen aus einem Stücke geschmiedet ist, sind auf Zapfen derselben aufgesetzt und werden durch eine excentrisch sitzende Schraube festgehalten.

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Die mathematische Länge der Excentrikstangen ist 1,540. Sie greifen je 160mm vom mittleren Aufhängepunkte an der Coulisse an. Der Schieber hat einen Umströmecanal nach Frick'schem System. Die Hauptabmessungen der Steuerung sind folgende: Es betragen die Excentricität 65m, der Voreilungswinkel 36o, die lineare Voreilung 2mm; ferner ist der Einströmecanal 45mm hoch, der Ausströmecanal 84mm bei gleicher Breite von 316; die äussere Deckung beträgt 36, die innere 3mm, der grösste Schieberweg ist 130mm, endlich der maximale Füllungsgrad 70 pCt. des Kolbenhubes. Angaben über die Schieberabmessungen fehlen mir, doch scheint die Einrichtung so, dass der Umströmecanal mit dem Einströmecanal gleichzeitig sich öffnet, so dass in Vorstehendem alle zur Beurtheilung der Dampfvertheilung nöthigen Masse gegeben sind. Die Umsteuerungswelle liegt oben, an die Halter der Geradführung angeschlossen. Die Umsteuerung wird ohne Handhebel durch Schraube bewirkt, welche mit ihrem Lagerbocke an die rechte Seite der Feuerbuchse befestigt ist. Die Füllungsgrade sind an einer geradlinigen Scala abzulesen.

Der Kessel hat eine kupferne Feuerbuchse mit flacher Decke, deren Seitenkanten gerundet sind, aus 15mm starkem Kupferblech, welches an der Rohrwand für den Rohrsitz auf 25mm verstärkt ist. Die Decke ist mit sieben Reihen Schraubenanker nach Art der Belpaire'schen Feuerbuchsen an die tonnenförmige äussere Decke aufgehängt. Die Eisenblechstärke der äusseren Feuerbuchse und des Langkessels beträgt 15mm, diejenige der vorderen Rohrwand 24mm. Die hintere Kopfwand der Feuerbuchse und entsprechend die vordere Rohrwand werden durch je vier Blechecken gegen die Langwände abgesteift. Die gekröpfte Verbindungsplatte zwischen Feuerbuchse und Langkessel ist durch vier Winkel in der oberen Partie entlastet. Die vier Schüsse des cylinderischen Kessels sind abwechselnd

in- und aufeinander geschoben, wobei der mittlere Durchm. 1,500 beträgt. Die 1,110 lange Rauchkammer bildet die Verlängerung des cylinderischen Kessels, und ist ihre vordere Kopfwand nach unten zwischen die Rahmen hinein verlängert, wo sie sich auf die vordere Querabsteifung aufsetzt.

Das Blasrohr hat einen rechteckigen Querschnitt von 280 × 80mm und mündet oben in eine Klappdüse, deren Oberkante die obersten Rohre eben überragt. Ueber den letzteren beginnt ein Funkengitter, welches nach vorn schwach abfallend, quer durch die Rauchkammer sich erstreckt und für die Klappdüse genügende Oeffnung lässt. Letztere wird vom Führerstande aus durch einen kleinen Hebel mit Federklinke an einem Zahnbogen eingestellt. Der gusseiserne Schornstein ist unten 450mm und oben 500mm weit; er verlängert sich durch einen schmiedeeisernen Einsatz, nach unten conisch. erweitert, in die Rauchkammer, bis 50 über das Blasrohr; hier ist er in der hinteren Hälfte gegen die Röhren hin unter 300 zur Horizontalen abgeschnitten. Der Schornstein ist über dem Kessel 1,530 und über Schienenoberkante 4,380 hoch.

Die Dampfentnahme erfolgt aus einem Dampfdome von 700mm lichter Weite und 1,000 lichter Höhe, auf dem zweiten Blechringe von der Rauchkammer sitzend, mit gewöhnlichem stehendem Regulatorkopfe. Die Regulatorwelle liegt quer durch den Dampfdom und wird rechts ausserhalb desselben mit hängendem Hebel durch eine Zugstange bewegt, welche der Führer an einer Handöse einfach in einer Führung hin und her schiebt und durch eine Stellschraube festhält.

Der Kessel hat zwei Sicherheitsventile von 120mm Durchm. mit Hebel und Federwage, von denen das eine auf dem Dampfdome und das andere auf einem Fahrloche auf dem Langkessel nahe der Feuerbuchse angebracht ist. Zwei Injectoren von 8 und 9mm Düsenöffnung besorgen die Kesselspeisung und sind in Höhe der Saugekuppelung am Tender tief unten an den Langrahmen befestigt. Zwischen den Rahmen nahe der Rauchkammer sind zwei Sandstreubüchsen von je cbTM Inhalt angebracht. Die Maschine hat einen Gegendampf-Apparat nach Le Chatelier und Schmierbüchsen für Cylinder und Schieber nach Anschütz.

Von den ausgestellten Achtkupplern hat diese Semmering - Locomotive den kleinsten Radstand von 3,560, so dass sie bei der Seitenbeweglichkeit der hinteren Achse noch scharfe Curven durchfahren kann, deren bis 180m Radius auf den österreichischen Gebirgsbahnen vorhanden sind. Das Hubverhältniss dieser Locomotive von 0,55 hält die Mitte zwischen denjenigen der anderen Achtkuppler, und ihr Kraftmass bleibt nur hinter dem der Last-Locomotive von Schneider in Creuzot und der nachfolgenden Locomotive „Osztaly" zurück, während nur bei ihr und der zweitfolgenden Locomotive Kaiser Franz Josef das Adhäsionsgewicht der berechneten Zugkraft entspricht; es beträgt pro Kilogramm derselben 6,952 kg. Die Heizfläche pro Tonne

der Zugkraft ist 23,3", genau so viel wie bei der „Osztaly" und fast so viel wie bei der Locomotive von Schneider. Bei den anderen Achtkupplern ist die specifische Heizfläche grösser.

Der Tender der Locomotive hat 3m Radstand und Räder von demselben Durchm. wie die Locomotive. Er fasst 8,5 cb" Wasser und 7 cbm Brennstoff. Das Leergewicht ist 12000 und das Gewicht im Dienste 27000 kg., welches sich zu gleichen Theilen auf die drei Achsen vertheilt. Die Belastung der Locomotive erreicht, wie die Tabelle zeigt, auf den beiden hinteren Achsen den Betrag von 13000 kg.

Die Maschinendirection der Südbahn hatte die Güte, mir Betriebsdaten und Versuchsresultate der Semmering-Locomotiven zur Verfügung zu stellen, von denen ich hier nur diejenigen beifüge, welche auf die ausgestellte Locomotive passen, während diejenigen von Lo

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Fahrzeit von Profil 939 bis 970 (zwischen Eichberg und Klamm bei 1:40) 2km,913 in 11 Minuten, daher die Fahrgeschwindigkeit pro Stunde 15km,9 oder 4,4 pro Secunde. Von Breitenstein bis Semmering wurde absichtlich langsam gefahren.

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Apparat zum Entwässern des Betriebsdampfes.

Von A. Bachmann.

(Hierzu Figur 4 bis 7, Tafel XXV.)

Es sind viele Apparate construirt und in Anwendung gekommen zu dem Zwecke, den dem Dampfcylinder zugeführten Dampf von dem mitgerissenen Wasser zu befreien, bei allen ist dieser Zweck aber entweder, nicht ohne Dampfverlust zu erreichen gewesen, oder sie waren so construirt, dass der Betriebsdampf nicht durch den Apparat selbst zum Cylinder strömte, oder endlich so eingerichtet, dass der Appa

rat nicht in unmittelbarster Nähe des Dampfcylinders in die Dampfleitung eingeschaltet werden konnte.

Alle drei Anforderungen sind aber zu einer vortheilhaften Wirkung der Vorrichtung unerlässlich und bei dem von mir construirten, in Fig. 4 bis 7, Taf. XXV, in Ansichten und Durchschnitten gezeichneten Apparat berücksichtigt worden.

Derselbe besteht aus einem gusseisernen Behälter m, mit schlechten Wärmeleitern umhüllt, in welchen der Dampf durch die Oeffnung a eingeführt wird. Auf seinem Wege abwärts zwischen die Wandungen m und n hindurch und wieder aufwärts in die Glocke c, aus der er durch das Rohr b direct

in den Schieberkasten tritt, wird das mitgerissene Wasser infolge seines Beharrungsvermögens in den unteren Theil d des Behälters geschleudert, wo es sich ansammelt und durch eine passende Vorrichtung entfernt wird, ohne dass Dampf dabei verloren geht. Zu diesem Zwecke ist unten in dem Behälter ein Doppelsitzventil ƒ angebracht, auf dessen Stange i die Schwimmerkugel e sitzt. Die Stange ist durch die Splinte k in einem durch die Kugel gehenden Rohr befestigt und erhält ihre Führung durch die Arme g, g (Fig. 7). Bei hinreichender Wassertiefe in d kommt die Kugel zum Schwimmen und hebt dadurch das Ventil; es läuft aber nur so lange Wasser ab, bis die Kugel nicht mehr von dem Wasser getragen wird und das Ventil schliesst. Die Regulirung des Gewichtes der Kugel erfolgt durch die mit Schraube verschlossene Oeffnung h.

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2) Versuche auf Friction ergaben einen Ueberschuss von 18,50 pCt. zu Gunsten von Lederriemen; ob gebrauchte Haarriemen, bei welchen der rothe Anstrich abgeschlissen ist, ein günstigeres Resultat liefern würden, bleibt noch zweifelhaft.

3) Haartreibriemen sind durschnittlich um etwa 30 pCt. theuerer als Lederriemen, weil sich die Preise der ersteren mit zunehmender Breite in einer rasch steigenden Progression erhöhen.

4) Dieselben können da keine Verwendung finden, wo es nöthig ist, den Riemen auszurücken, denn sind erst einmal die Ränder abgeschlissen, so muss der Riemen unbedingt seinen ganzen Halt verlieren.

5) Haarriemen sind jedenfalls schlechter zu repariren als Lederriemen.

6) Bei Haarriemen ist die Verbindung der Enden eine sehr unsichere Sache, ein Fehler, den sie mit den Kautschukriemen gemein haben.

Alles dies sind nicht zu leugnende Nachtheile, welche einer ausgedehnteren Einführung von Haarriemen im Wege stehen dürften; ihre Anwendung wird sich daher nur auf einzelne specielle Fälle beschränken müssen, zu welchen man die gegen Säuren, Dämpfe u. s. w. so vorzüglich präparirten Lederriemen noch nicht kennt. L. Starck & Co.

Angelegenheiten des Vereines.

Mittheilungen

aus den Sitzungsprotokollen der Bezirks- und Zweigvereine.

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Zunächst schloss sich an den Vortrag des Hrn. Voss über Grubenluft in der Sitzung vom 5. August (S. 360 d. Bds.) eine kurze Discussion, und hielt dann Hr. Schwamborn einen Vortrag über

die Abfallwässer in den Tuchfabriken.

Die Abfallwässer der Tuchwalken beschmutzen bekanntlich die sie aufnehmenden Bäche und sind deshalb vielfach die Ursache grosser Unbequemlichkeiten, öfters ein Hemmniss für die Tuchindustrie. Es ist dies besonders in flachen Gegenden, wie in unseren östlichen Provinzen oder Holland der Fall, wo. z. B. in Tillburg die Anstrengungen zur Fortschaffung der stagnirenden Abfallwässer, hier noch besonders aus Sanitätsrücksichten, ausserordentlich sind. Indessen auch die preussische Regierung hat der Sache ihre besondere Aufmerksamkeit nicht versagt, indem sie die Professoren Landolt und Stahlschmidt beauftragt hat, Auskunft zu geben über die Mittel, welche in unserer Gegend und in Belgien angewandt werden, um die Abfallwässer der Tuchfabriken und Wollwäschereien unschädlich zu machen.

Dieselben haben sich auch dieses Auftrages durch einen Bericht entledigt und darin dem hier zu behandelnden Verfabren, von dem sie bei dem Redner Einsicht genommen, besonders das Wort geredet.

Versuche der Klärung durch Kies- oder Schlackenfilter in sogenannten Klärteichen scheitern, wenn sie auch bezüglich der festen, suspendirten Verunreinigungen Erfolg haben mögen, an der mechanisch unausführbaren Abscheidung der Seifensubstanz. Diese ist jedoch auf chemischem Wege zu bewerkstelligen, wodurch nicht allein die Wässer geklärt, sondern auch die darin enthaltenen Fettstoffe wieder gewonnen werden.

Vielfach veröffentlichte Methoden, die Fettstoffe durch Behandlung mit Säuren wieder zu gewinnen, mögen ausser Betracht bleiben, weil dabei der Zweck, die ablaufenden Wässer zu klären, nicht erfüllt wird, und beschränke Redner seine Mittheilung auf die Herstellung einer Kalkseife und die Verwendung dieses Productes zu verschiedenen Zwecken, indem er noch vorausschicke, dass dieses Verfahren auf die Gewinnung des Wollfettes aus den Abgängen der Wollwäschereien in gleicher Weise Anwendung zu finden hat. Auch in obenerwähntem Berichte wird dem Kalkverfahren, sowol wegen des Kostenpunktes als wegen der Reinhaltung der Bäche, gestützt auf Vergleiche von Betrieben im Grossen, dem Säure

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