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zu stellen wissen; doch bedarf es dessen kaum. Sein Lob lässt sich mit Einem Worte sagen:

Er war ein ganzer Mann!

Ehre und Treue seinem Andenken.

Pesth am 7. Juni 1875.

Otto H. Müller.

A. Gude.

Anfangs Mai verschied nach längerem Leiden zu Kreuzthal der Director des Cöln-Müsener Bergwerks- und Hüttenvereines Hr. A. Gude im besten Mannesalter.

Auf der Gewerbe - Akademie zu Berlin technisch ausgebildet, erwarb er sich seine praktischen Kenntnisse vornehmlich auf dem Hohofenwerke des Hrn. C. v. Born zu Dortmund, ferner zu Hasslinghausen und zu Porta, und wurde im Herbst 1868 zur Leitung des Betriebes der Kreuzthaler Hohöfen engagirt. Nach dem Ausscheiden des Generaldirectors Hrn. Hambloch wurde er Mitglied des aus zwei Directoren bestehenden Vorstandes des Cöln - Müsener Vereines.

Der Verstorbene wurde von seinen Berufsgenossen als eine Autorität geschätzt und wegen seines biederen und offenen Charakters von Allen, die ihn kennen gelernt haben, hoch geachtet. Zur geistigen Belebung unseres Vereinslebens trug derselbe im wesentlichen Masse bei. Mitbegründer des Siegener Bezirks-Vereines und des dortigen Kesselrevisions-Vereines wusste der Verstorbene, mit einem reichen Schatz technischer Kenntnisse ausgerüstet, in allen Versammlungen stets anzuregen, und haben beide Vereine, zu deren Vorstande er gehörte, eines ihrer besten Mitglieder verloren. Ein dauerndes Andenken ist ihm gesichert!

Technische Literatur.

Mechanische Technologie.

Zur Vervoll

Zur einheitlichen Garnnumerirung. ständigung der in Bd. XVII, S. 498 mitgetheilten Beschlüsse des Wiener Congresses, betreffs einer einheitlichen Garnnumerirung, bringen wir in Nachstehendem die Resolutionen des zweiten Congresses vom 21. bis 24. September 1874 in Brüssel. Daselbst wurde festgestellt:

In Erwägung, dass die vielen verschiedenen Systeme der Garnnumerirung, welche gegenwärtig in Kraft sind, ein Hinderniss für Handel und Verkehr bilden, wie dies bereits der Wiener Congress 1873 anerkannt hat;

in Berücksichtgung der allgemein anerkannten Nothwendigkeit, alle Arten von Garnen nach einem einzigen einheitlichen System zu numeriren;

in der Annahme, dass das metrische System im Begriff das allein geltende für Mass und Gewicht zu werden und daher das einzige ist, welches für die beabsichtigte Reform zulässig erscheint;

in der Voraussetzung, dass es zwar möglich ist, für alle Sorten Garne Haspel von gleichem Umfange anzuwenden, dass aber die bestehenden Gebräuche und die Schwierigkeit, diese abzuändern, berücksichtigt werden müssen;

in Anbetracht, dass unter diesen Verhältnissen keine Veranlassung gegeben ist, die Haspelumfänge für jede Art von Garn gesetzlich festzustellen;

in Erwägung indessen, dass der Umfang des englischen Haspels für Baumwolle von 1,37 (14 Yards) derjenige ist, dessen Annahme die meiste Aussicht bietet, England zur Anerkennung des metrischen Systemes zu veranlassen, beschliesst der Congress:

1) Die internationale Garnnumerirung gründet sich auf das metrische System.

2) Die Nummer des Garnes wird durch die Anzahl von Metern ausgedrückt, welche auf ein Gramm gehen; für die rohe und gezwirnte Seite findet eine Ausnahme laut Artikel 5 und 6 Statt.

3) Die Länge des Strähns (Schnellers, Echeveau) wird. für alle Arten gehaspelter Garne auf 1000" mit Decimal-Unterabtheilungen festgesetzt.

XIX.

4) Jede Art von Haspelung ist gesetzlich zulässig, insofern sie tausend Meter Garn auf den Strähn (Schneller, Echeveau) ergiebt.

5) Die Numerirung der rohen und gezwirnten Seide ist auf die unveränderliche Einheit der Länge von 1000TM und die veränderliche Einheit des Gewichtes von einem Decigramm begründet.

6) Für die Nummern - Scala der Seide wird, um den Handels-Usancen aller Seide cultivirenden Länder Rechnung zu tragen, das veränderliche Gewicht einer unveränderlichen Längeneinheit angenommen und die Sortir-Probe auf Längeneinheiten von 500 zu 50 mg. Gewicht zugelassen.

Als nützlich und jedem anderen vorzuziehen empfiehlt der Congress die Annahme des englischen Haspelumfanges von 1,37, bemerkt aber, dass nachstehende Haspelumfänge, welche gleichfalls im Gebrauch sind, dem metrischen System angepasst werden können: für Streichgarn Kammgarn Vigogne Baumwolle

oder

Flachs und Hanf . oder

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1,50 mit 67 Umgängen, 1 ,37

73

1,37

73

1,37

73

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Chappe (Bourre de soie) 1,25

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Carl Scholtze's Façaden-Entwürfe neuerer Gebäude aller Art. (Monatshefte für das deutsche Hochbauwesen.) Ausgeführte und projectirte Originalentwürfe in Ansichten, Grundrissen, Durchschnitten, Details und Profilen, mit Originalmittheilungen aus der Praxis, Fachliteraturbericht und Briefkasten. Mit Beiträgen aus ganz Deutschland, Oesterreich etc. Redaction: Architekt Hittenkofer, Holzminden. Jahrgang 1874, Heft 1 bis 5. Jedes Heft 2,80 Mk., einzelne Hefte 4 Mk. Leipzig. Carl Scholtze.

Die vorliegenden ersten fünf Hefte gewähren einen vollständigen Einblick in die Lösung der Aufgabe, welche sich die Redaction gestellt hat, und die wir mit Befriedigung als eine gelungene bezeichnen können.

Die Hefte, allmonatlich in Octavformat erscheinend, bringen nicht allein Entwürfe von Façaden, Villen, städtischen Wohn- und Geschäftshäusern, Landhäusern etc. und zwar nur ausgeführte, oder der Ausführung nahestehende, sondern gleichzeitig die zugehörenden Grundrisse und Schnitte, soweit letztere zum Verständniss nothwendig sind, und ferner eine . Reihe von Mittheilungen bautechnischen Inhaltes, interessante Bauausführungen betreffend. Das kleine Format der Hefte gestattet für die Wiedergabe der Façaden zwar nur einen Massstab von 20 bis 30, der obwol genügend einen Totaleindruck zu bieten, doch nicht hinreicht, die Details kennen zu lernen, indessen wird diesem Mangel auf die gründlichste Weise dadurch begegnet, dass grosse Beilagebogen die Profilformen der Gliederungen in natürlicher Grösse wiedergeben. Wir legen hierauf ein ganz besonderes Gewicht und sprechen die feste Ueberzeugung aus, dass gerade diese Details im Massstabe der Ausführung besonders beitragen werden, den Kreis der Freunde, die sich die Hefte erwerben, zu erweitern.

Von den technischen Mittheilungen heben wir die in Folge der angefaulten Balkenköpfe im Gebäude des Polytechnicums zu Aachen nothwendig gewordenen Deckenreparaturen, sowie die Beschreibung verschiedener Concretbauten als besonders interessant hervor. Dm.

32

Eisenbahnwesen.

Selbstthätige Eisenbahnbremse mit comprimirter Luft von Westinghouse. (Hierzu Figur 6, Tafel XII.) — Nach einem in dem „Journal of the Franklin Institute“, 1874, S. 237, enthaltenen Berichte hat die mit comprimirter Luft betriebene, selbstthätige Bremse von Westinghouse in ihrer zuerst angewendeten Form manche Uebelstände gezeigt. Es bestand nämlich der Apparat damals aus einer kleinen Dampfmaschine, die auf der Locomotive aufgestellt war und ihren Dampf aus deren Kessel erhielt. Dieselbe betrieb eine Luftpumpe, welche Luft in ein unter dem Tender angebrachtes Hauptreservoir presste. Mittelst einer Rohrleitung mit biegsamen Verbindungstücken zwischen den einzelnen Wagen wurde die Luft durch einen Dreiweghahn von dem Führer nach Erfordern den Bremscylindern zugeführt, einem unter jedem Wagen, deren Kolben das Anpressen der Bremsen bewirkten. Durch Drehen des Dreiweghahnes erhielt die Luft Gelegenheit zu entweichen, wodurch die Bremsen los wurden. Dies hatte nun den Nachtheil, dass, besonders bei längeren Zügen, die Luft erst nach einiger Zeit in die hintersten Bremscylinder gelangen konnte und ebenso eine längere Zeit gebrauchte, um durch den am Tender befindlichen Dreiweghahn ins Freie zu gelangen. Anziehen und Loslassen der Bremsen gingen also nicht mit der wünschenswerthen Schnelligkeit vor sich.

Um dem abzuhelfen, und namentlich auch um jedem einzelnen Bremser Gelegenheit zur Handhabung der Bremse zu geben, und ebenso in Fällen eines Achsbruches oder bei einer Trennung des Zuges eine selbstthätige Wirkung der Bremse zu erzielen, wurde folgende Einrichtung getroffen.

Unter jedem Wagen ist dicht bei dem Bremscylinder ein kleiner Hilfsbehälter angebracht, welcher mit dem Hauptreservoir durch eine Rohrleitung ohne Zwischenventile in Verbindung steht, so dass in sämmtlichen Behältern und Rohren der gleiche Druck herrscht. Zwischen dem Hilfsbehälter und dem Bremscylinder ist ein Ventil eingeschaltet, welches gleichzeitig einen Ausgang in die freie Luft und eine Verbindung mit der Rohrleitung bietet und so angeordnet ist, dass bei gleichbleibendem hohen Druck in der Rohrleitung und den Hilfsbehältern, die Verbindung zwischen den letzteren und den Bremscylindern abgesperrt ist, diese vielmehr mit der freien Luft in Verbindung stehen, so dass also die Bremsen los sind. Tritt dagegen durch irgend eine äussere Veranlassung in den Rohren eine Druckverminderung ein, so wird durch einen schnellen Wechsel der Ventilstellung der Bremscylinder gegen die äussere Luft abgeschlossen und mit dem Hilfsbehälter in Verbindung gebracht, wodurch die Bremsen sofort angezogen werden. Die Wiederherstellung des normalen Druckes hat dann die umgekehrte Wirkung.

Interessant ist die Detaileinrichtung des Wechselventiles, welche in Fig. 6 auf Taf. XII dargestellt ist.

Dasselbe besteht zunächst aus den beiden Kammern b und c, von denen die erstere durch den Rohrstutzen a Anschluss an die durchgehende Rohrleitung hat, die zweite durch den Ausgang d mit dem Hilfsbehälter in Verbindung steht, während gleichzeitig das Rohr e nach dem Bremscylinder führt. In beiden Kammern bewegt sich der Ventilstutzen ƒ und trägt an seinem einen Ende das Ventil g, welches, wenn es gegen seinen Sitz gedrückt wird, die Luftcanäle h, h schliesst. Das Andrücken bewirkt die Feder i, welche sich einerseits gegen den Deckel der Kammer b, andererseits gegen den auf dem anderen Ende von ƒ befestigten Ventilsitz k stützt. Die beiden Kammern sind durch eine Scheidewand aus zwei elastischen Stahlblättern geschieden, und sind diese einerseits in den passend ausgearbeiteten Flanschen von c und b, andererseits an der Buchse m befestigt, welche sich auf dem Stutzen ƒ verschieben kann und das Ventil für den Sitz k enthält. Soweit der Stutzen ƒ in der Buchse m sitzt, ist er entsprechend schwächer gedreht, so dass ein Durchgang n für die Luft von einer Kammer nach der anderen freibleibt, der mittelst der Canälchen o, o mit der Kammer b communicirt. Ferner ist dort der Stutzen mit einem längeren Keilloch versehen, in welchem sich der in der Buchse m befestigte Keil p verschieben kann. An letzterem ist eine dünne Stange s

befestigt und stützt sich gegen den Körper r eines dritten Ventils q.

Dieses legt sich gegen einen Sitz mit dem ringförmigen Durchgange t, welcher bei geöffnetem Ventil eine Verbindung zwischen dem Bremscylinder durch das Rohre und den Oeffnungen v, v vermittelt. Letztere münden in die freie Luft. Das Oeffnen und Schliessen des Ventils q wird durch eine Feder bezw. durch die Stange s bewirkt. Die Bohrungen w dienen dazu, um gleichen Druck auf beiden Seiten des Ventils herzustellen.

Ist nun in dem allgemeinen Leitungsrohr der gewöhnliche Druck vorhanden, so wird durch die Einwirkung desselben auf die Stahlplatte die Buchse m nach hinten geschoben und mit ihr der Keil p, welcher seinerseits die Oeffnung des Ventils q bewirkt, während andererseits durch den Druck der Feder i das Ventil g geschlossen ist. Der Bremscylinder ist also von dem Hilfsbehälter abgeschlossen, dagegen mit der freien Luft in Verbindung, in Folge dessen die Bremsen ausser Wirkung. Gleichzeitig steht die allgemeine Leitung durch die Canäle n und o mit dem Hilfsbehälter in Communication, so dass in beiden gleicher Druck sich einstellt, der auch auf beiden Seiten der Platte zur Wirkung kommt. Dabei werden dann durch die Spannung der Feder hinter dem Ventil q sowol dieses wie auch mittelst der Stange s und des Keiles p, welche die Buchse m nach rechts schieben, das Ventil k fast vollständig geschlossen. Sobald aber durch einen Bruch des Rohres oder das Oeffnen eines Ventils der Luftdruck in b abnimmt, kommt die Feder bei q zu voller Wirkung, schliesst die genannten beiden Ventile vollständig und öffnet das Ventil g, so dass jetzt Verbindung zwischen dem Hilfsbehälter bei d und dem Bremscylinder bei e stattfindet, der letztere den vollen Druck erhält und in Folge dessen die Bremsen anzieht.

Eine Erhöhung des Druckes in b stellt dann in kürzester Zeit den zuerst geschilderten Zustand wieder her.

Damit nun nicht durch die unvermeidlichen kleinen Verluste an Spannung in Folge von Leckage an den Kuppelungsstellen der Rohrleitung sich allmälig das Ventil g öffnet und Luft in den Bremscylinder treten lässt, ist auf dem Verbindungsrohre ein Auslassventil angebracht. Dasselbe befindet sich in einer kleinen Kammer, welche durch z mit der freien Luft, durch y mit dem Rohr zum Bremscylinder in Verbindung ist, und besteht aus dem sehr lose gehenden Ventil z, welches bei dem vollen Druck, der die Bremsen anziehen soll, gehoben wird und die Oeffnung x schliesst, den erwähnten geringen Zufluss von Luft aber durch die Ausschnitte x' entweichen lässt.

Zur möglichsten Vermeidung von Druckverlusten sind die drei Apparate: Bremscylinder, Ventil- und Hilfsbehälter so dicht bei einander angebracht, als es die Ausführung irgend erlaubt. Der Hilfsbehälter hat etwa den vierfachen Rauminhalt des Bremscylinders.

Bei den Versuchen hat sich herausgestellt, dass die Bremse in etwa 16 Secunden einen Zug, der mit 48km Geschwindigkeit eine Steigung von 1:200 befuhr, zum Stehen gebracht hat, nachdem er sich noch 167m nach Ansetzen der Bremse fortbewegt hatte. Ebenso wurden von einem Zuge, der mit 48km ein Gefälle von etwa 1:200 hinabfuhr, fünf Wagen abgelöst. Die selbstthätig zur Wirkung gekommenen Bremsen brachten die Wagen in 11,8 Secunden nach einer Weiterfahrt von 125m zum Stehen, während der gleichfalls gebremste vordere Theil des Zuges noch einige Meter weiter fuhr.

Vorträge über Eisenbahnbau, gehalten an verschiedenen deutschen polytechnischen Schulen, begonnen von Dr. E. Winkler, Professor des Eisenbahn- und Brückenbaues am k. k. Polytechnicum in Wien. Prag. H. Dominicus.

Von diesen Vorträgen, über welche wir schon Bd. XV, S. 528 und XVII, S. 365 berichteten, liegen vor: Heft 11. Signalwesen von Signalwesen von Dr. Eduard Schmitt, Professor zu Giessen, Lieferung 1 und 2, und eine zweite Auflage des zweiten Heftes über Weichen und Kreuzungen, von Dr. Winkler selbst.

Letzteres enthält die mathematischen Bestimmungen von Gleisen in Weichen und Kreuzungen und Näheres über An

ordnung von Kreuzungen. Der mathematische Theil besonders ist zu empfehlen.

Bezüglich des vorliegenden Heftes über Signalwesen bemerken wir eine viel gründlichere Ausarbeitung des Stoffes als in einem ähnlichen Buche des Hrn. Verfassers, „der Erdkunstbau auf Strassen und Eisenbahnen". Eine eingehendere Besprechung kann jedoch erst nach Abschluss dieser Abtheilung geschehen.

Für Schulen wird sich dieses Werk jedenfalls eignen, nur muss die Erfahrung zeigen, ob Manches für den Lernenden auch genügend verständlich sein wird, dessen Zweck und Einrichtung er doch erst in der Praxis erkennen kann. Die ausübenden Ingenieure werden vielleicht nicht überall mit den Commentaren einverstanden sein ein Uebel, welches aber in der Sache selbst liegt.

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Der Verfasser stellt in der vorliegenden Broschüre die Beobachtungen zusammen, welche er als Schienencontroleur über die Herstellung der Schienen von Eisen und Bessemerstahl auf den Hüttenwerken von Südwales, namentlich Dowlais und Ebbw Vale zu machen Gelegenheit hatte. Von der Lage und den allgemeinen Verhältnissen der dortigen Werke ausgehend, werden die verhütteten Erze einer Betrachtung unterzogen: der Hohofenprocess, die dabei gewonnenen Marken Roheisen, die Puddelarbeit und das Bessemerverfahren, die eigentliche Herstellung der Schienen, sowie das Richten und auf Mass bringen derselben. Alles mit Zahlenangaben über Grösse der Oefen und Walzen, die Lohnsätze und mit Betrachtungen über die dortigen Arbeiterverhältnisse, häufig unter Vergleichung mit dem dem Verfasser ebenso geläufigen Verfahren in Belgien.

Wir können die eingehende Studie Hüttenleuten und Eisenbahntechnikern bestens empfehlen, haben aber bezüglich der Darstellung den Wunsch, dass der Verfasser, da er sein Werk doch einmal in deutscher Sprache schrieb, auch möglichst deutsche Ausdrücke gebrauchen möchte. Wozu müssen die Schienenenden durch drei Passagen in einem Separattrain appretirt werden, der durch eine Balanciermaschine activirt wird? R. Z.

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dung finden, indem sein etwa 2 pCt. betragender Kupfergehalt dabei gleichzeitig zu gute gemacht wird. V. K.

Technisches Zeichnen.

Der Lichtpaus-Process. Verfahren zum rein mechanischen Copiren von Zeichnungen jeder Art und Grösse mittelst lichtempfindlichen Papiers. Für Baubehörden, Bergwerke, Maschinenfabriken, Eisenbahnen, Architekten, Ingenieure, Geometer, Zeichner u. s. w. Von Romain Talbot. 15 S. 8. Nebst einer Lichtpause als Beilage. (Preis 5 Sgr.) Berlin. C. Lichtwerk.

Diese kleine Broschüre giebt die Anleitung zum Lichtpausen nebst eine Preisliste der dazu nöthigen Apparate und Materialien.

Das Lichtpausen hat sich seiner praktischen Vortheile wegen bereits ausserordentlich verbreitet, und namentlich viele Maschinenfabriken benutzen dieses Verfahren statt des sonst üblichen zeitraubenden und oft mangelhaft ausgeführten Pausens nach dem gewöhnlichen Durchzeichenverfahren auf Pauspapier. Nach unserer eigenen Erfahrung können auch wir das Lichtpausen durchaus empfehlen.

Der hohe Preis des vom Erfinder zu beziehenden lichtempfindlichen Papiers und die einmaligen Anschaffungskosten des Apparates mit einer allerdings kostspieligen Spiegelscheibe mögen wol ein Hinderniss bieten, dass dieses sonst durchaus rationelle Copirverfahren nicht noch grössere Verbreitung gefunden hat, als dies bis jetzt der Fall ist. Hat man jedoch fortlaufend grössere und häufigere Pausarbeiten ausführen zu lassen, so sind auch die pecuniären Vortheile des Lichtpausens immerhin von Bedeutung. Dies ist um so mehr der Fall, wenn es nicht nöthig wird, von dem durch einmaliges Lichtpausen erhaltenen Negativ ein Positiv zu nehmen. Das Negativ giebt die hellen Stellen der Originalzeichnung durch dunklere braune Töne, dagegen die schwarzen Striche desselben durch weisse Linien wieder und bildet im Uebrigen ein Spiegelbild des Originales. Diese Verhältnisse werden allerdings häufig, namentlich bei Zeichungen kein Hinderniss der directen Verwendung des Negativs bilden. Auch kann das Spiegelbild dann vermieden werden, wenn das zu copirende Original auf besonders dünnem Papier oder Pausleinwand gezeichnet ist.

In manchen Fabriken wird statt des Talbot'chen Papiers ein anderes aus Paris bezogenes lichtempfindliches von geringerem Preise verwendet, welches jedoch nur für auf ganz dünnem Papier gezeichnete Originale brauchbar ist und die Zeichnung in hellen Linien auf blauem Grunde wiedergiebt. Dieses billigere Lichtpauspapier erfordert deshalb für auf gewöhnlichem Zeichenpapier gezeichnete Originale ein vorheriges Umzeichnen auf Pauspapier und kann danach nur dann angewendet werden, wenn mehrere Copien genommen werden sollen. L.

Verschiedenes.

Exposition universelle de Vienne. Mines et Métallurgie par Habets. Rapport à l'Union des Charbonnages, mines et usines métallurgiques de la province de Liège. Première Partie: Institutions ouvrières spéciales aux mines et à la métallurgie. Lüttich, 1874. J. Desoer. —

Die Wiener Weltausstellung, so verschieden sie auch während ihres kurzen Bestehens beurtheilt wurde, hat sich jedenfalls ein grosses andauerndes Interesse dadurch gesichert, dass sie eine reiche Literatur hervorgerufen hat, an deren Hand der Besucher der Ausstellung noch nachträgliche, sehr wünschenswerthe Orientirungen erfährt, und durch deren Beschreibungen, Zusammenstellungen und Kritiken der Nichtbesucher eine theilweise Entschädigung erhält. Die fühlbarste Lücke, der allseitig tief empfundene Mangel in der Organisation der Wiener Ausstellung, bestand wol darin, dass das sachlich zusammengehörige Material über die ganze Ausstellung hinweg zerstreut war und von den Besuchern nur mit grosser Mühe aufgesucht werden konnte. Erst durch die Ameisenarbeit der Berichterstatter, welche das wild zerstreute Material emsig gesammelt, gesichtet und beurtheilt

haben, wird uns die Möglichkeit, die Ausstellung allmälig in ihrer vollen Bedeutung erfassen, die schwankenden Eindrücke befestigen, die ungenauen Vorstellungen berichtigen zu können.

Von besonderem Interesse sind die Berichte ausländischer Fachleute über einheimische Verhältnisse, namentlich wenn sie in objectiv ruhiger Würdigung und mit solcher Sachkenntniss abgefasst sind, wie das vor uns liegende Heftchen des Hrn. A. Habets von Lüttich, Secretair der Gesellschaft der vereinigten Kohlengruben, Berg- und Hüttenwerke der Provinz Lüttich. Das Heft enthält den Anfang des officiellen Berichtes des Verfassers über das Berg- und Hüttenwesen auf der Wiener Ausstellung und behandelt speciell diejenigen Ausstellungsobjecte in der Abtheilung für Berg- und Hüttenwesen, welche die Hebung des materiellen und geistigen Wohles der Arbeiter zum Zwecke haben.

Nachdem der Verfasser in sehr berechtigter Weise darüber Klage geführt, dass in einer Zeit, welche durch die Arbeiterfrage in so mächtiger Weise erregt wird, nicht daran gedacht worden ist, den social- ökonomischen Bestrebungen einen besonderen Platz auf der Ausstellung einzuräumen, constatirt er mit Befriedigung, dass trotz alledem ein reiches Material aus diesem wichtigen Gebiete auf der Ausstellung vorhanden gewesen ist, das wohl verdient, gesammelt und geordnet zu werden. Ohne Anspruch auf einen erschöpfenden Bericht zu erheben, beginnt der Verfasser mit Mittheilungen über Deutschland und Oesterreich, und stellt in klarer übersichtlicher Weise die Bestrebungen der Staatsregierungen den Leistungen der Privatindustrie gegenüber. Unter der Rubrik Deutschland" erfahren zunächst die rühmlichst bekannten Einrichtungen zum Besten der Arbeiter, welche auf den fiscalischen Berg- und Hüttenwerken in Preussen unter Leitung des königl. Ministeriums für Handel und Gewerbe Platz gegriffen haben, eine eingehende Besprechung, und dem gegenüber wird als Beispiel philanthropischer Bestrebungen aus Privatkreisen die wohl eingerichtete Arbeitercolonie der Georg-Marienhütte bei Osnabrück den Lesern vorgeführt. Unter der Abtheilung „Oesterreich" bringt der Berichterstatter neben den Mitteln zur Hebung des Arbeiterstandes unter staatlichem Protectorate die Beschreibung der Einrichtungen zu Gunsten der Arbeiter auf den Eisen- und Stahlwerken von Eibiswald und Krumbach in Steiermark. Es schliesst das Heft mit einer Statistik über die Lage der Arbeiter und über die Entwickelung der Berg- und Hüttenindustrie in Oesterreich.

Dr.

Wochenlohn-Tabelle für Ingenieure, Architekten, Bauunternehmer, Fabrikbesitzer, Handwerker und A. nach Stun

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Wir haben schon zu wiederholten Malen Veranlassung gehabt, auf die von der Buchhandlung Fr. Kortkampf in Berlin besorgte Ausgabe der Gesetze des deutschen Reiches hinzuweisen. Heute liegen uns wiederum zwei Hefte dieser Sammlung vor:

Die Errichtung eines Reichs-Eisenbahnamtes. Gesetz vom 27. Juni 1873. Erläutert von W. Jungermann, Regierungsrath a. D. (Preis 1 Mk.)

Die Verbindlichkeit zum Schadenersatze für die bei dem Betriebe von Eisenbahnen, Bergwerken, Fabriken etc. herbeigeführten Tödtungen und Körperverletzungen. Gesetz vom 7. Juni 1871. Mit Erläuterungen von L. Jacobi, Geh. Regierungsrath, Mitglied des Reichstages und des Hauses der Abgeordneten. Zweite Auflage. (Preis 1,50 Mark.)

Beide Bearbeitungen bringen ausser dem Wortlaut der Gesetze noch die Verhandlungen der gesetzgebenden Factoren darüber, gerichtliche Entscheidungen über zweifelhafte Punkte u. s. w.

Wir können daher auch diese Bearbeitungen, wie die früheren Hefte, den Interessenten nur bestens empfehlen.

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gewählt, und die Mitglieder dieses Vorstandes für das nächste Jahr nicht wieder wählbar sein sollten. Obgleich im Allgemeinen anerkannt wurde, dass dieser Wahlmodus für das Interesse des Vereines erspriesslich sei, so fand man doch in dem Wechsel nach dem kurzen Zeitraume eines Jahres mancherlei Nachtheile, wie es sich bei der gleichen Einrichtung des Hauptvereines gezeigt habe. Es erscheine deshalb unter Feststellung des Principes angemessener, den Vorstand auf zwei Jahre zu wählen mit der Bestimmung, dass die Hälfte der Mitglieder desselben nach jener Periode nicht wieder wählbar sei.

Die Abstimmung über die beiden vorbezeichneten Vorschläge wurde auf die demnächst stattfindende Generalversammlung verschoben.

Der Vorsitzende erläuterte sodann die Construction der Dampfkessel von Dupuys in Aachen. Dieselben bestehen aus einem einfachen Hauptkessel mit daran liegendem Siederohrkessel, vereinigen also grossen Wasserraum und ausgedehnte Heizfläche. Hr. Stühlen beschrieb die kürzlich in seiner Fabrik eingeführte

Einmauerung von Cornwallkesseln.

Der obere Theil des Kessels ist überwölbt, so dass zwischen Kessel und Gewölbe ein leerer Raum von 10 bis 12cm bleibt. Dieser steht mit den Seitenzügen durch mehrere Oeffnungen in Verbindung. Hr. Langen hat in der Zuckerfabrik Elsdorf eine ähnliche Einrichtung, behandelt aber den Raum als Zugcanal. Derselbe will indessen einen Kessel nach der von Stühlen beschriebenen Einrichtung umändern und sodann vergleichende Verdampfungsversuche anstellen.

Die Discussion erstreckte sich noch über verschiedene Dampfkesselsysteme, namentlich den Belleville'schen, über dessen Vorzüge aber die Meinungen sehr getheilt waren.

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Generalversammlung vom 9. März 1874. Vorsitzender: Hr. Dr. Grüneberg. Schriftführer: Hr. Kurtz. Auf der Tagesordnung stand der schon in letzter Sitzung eingebrachte Antrag eines Mitgliedes, eine Statutenänderung dahin vorzunehmen, dass die Vorstandsmitglieder in einem noch näher festzustellenden Turnus aus dem Vorstand ausscheiden und für die folgende Periode nicht wieder wählbar sein sollten.

Da die zur Aenderung der Statuten erforderliche Stimmenzahl von der Vereinsmitglieder nicht anwesend war, konnte nur eine Discussion zu dem Zwecke stattfinden, die Ansichten über die gestellte Frage zu klären. Nach längerer Debatte stellte sich auch die Mehrheit auf die Seite des Antragstellers, und wurde der Gegenstand auf die demnächst einzuberufende ausserordentliche Generalversammlung ver

tagt.

Zu dem ferner auf der Tagesordnung stehenden Antrag des Berliner Bezirksvereines, die Vertretung der Specialvereine auf der Hauptversammlung betreffend, schlug der Vorsitzende die Wahl einer Commission vor, welche nach Annahme dieses Vorschlages sofort vorgenommen wurde. Watt giebt die nominelle Pferdest. Hublänge von

und rechnete bei

=

Kolbenfläche

Darauf sprach Hr. Fischer in längerem Vortrage über die verschiedenen Bedeutungen des Begriffes der

Pferdestärke.

Von den beiden gebräuchlichen Ausdrücken. Pferdekraft und Pferdestärke sei der erstere nicht richtig, weil damit eine Arbeitsleistung bezeichnet würde, welche das Product aus Kraft und Weg derselben darstellt, bei dem genannten Ausdrucke also ein Theil für das Ganze gesetzt werde.

Verschiedene Menschen haben nach der Art der unter ihren Händen befindlichen Maschinen von Pferdestärken verschiedene Anschauungen.

1) Der hauptsächlich theoretische Techniker versteht unter Pferdestärke das Endresultat einer Formel, worin Kolbenfläche, Kolbenweg, Dampfdruck, Expansion, Abkühlung, schädliche Räume, Stopfbuchsenreibung, Kolbenreibung, Gleitbackenreibung, Zapfenreibung, Speisepumpenwiderstand, Luftpumpenwiderstand, Kaltwasserpumpenwiderstand etc. aufgeführt und das Ganze durch 75mk dividirt wird.

2) Der mit kleinen Landmaschinen operirende Techniker versteht darunter das Endresultat einer Formel, worin einfach die mit dem Prony'schen Zaume gefundenen Gewichte mit dem idealen Wege derselben multiplicirt und durch 75mk dividirt werden.

3) Der mit Schiffsmaschinen umgehende Techniker versteht darunter das Endresultat einer Formel, worin das Product aus Kolbenfläche und Kolbenweg sowie dem aus der Indicatorkarte gezogenen mittleren Dampfdruck durch 75 dividirt wird.

4) Der Kaufmann oder Schiff bauer, namentlich in England, meint damit das Endresultat einer Formel, worin die Kolbenfläche mit einem bestimmten Wege und einem ganz bestimmten Dampfdruck multiplicirt und durch 75 dividirt wird, welche gefundene Pferdestärke er durchschnittlich mit 50 £ bezahlt. Zur besseren Unterscheidung nenne man den Werth unter

1) theoretische Nutzpferdestärke;

2) Bremspferdestärke;

3) Indicatorpferdestärke;

4) nominelle Pferdestärke.

1) und 2) geben gleiche Resultate, wenn in 1) die richtigen Coefficienten eingesetzt werden; 3) giebt grössere Werthe als 2), da in ihm noch Widerstände der verschiedenen Reibungen, der Pumpen etc. in Abzug zu bringen sind.

Diese Widerstände lassen sich übrigens nicht, wie einige Techniker glauben, durch Indicatorkarten bei leergehender Maschine finden, sondern ergeben sich nur durch gleichzeitiges Arbeiten mit dem Indicator und dem Prony'schen Zaum, da verschiedene Widerstände, namentlich Gleitbackenreibung etc., mit der grösseren Arbeit wachsen.

Der Werth 4) ist von Watt eingeführt und gab bei den ersten Dampfmaschinen mit dem unter 2) übereinstimmende Werthe, später bei zunehmendem Gebrauch grösseren Dampfdruckes und grösserer Geschwindigkeit richtete jeder die Regel nach seinem Belieben ein.

Zoll × Kolbenweg Fuss pro Min. × 7 Pfd. Druck
33.000

3 4 5 6 7 8 9 10 Fuss

die Kolbengeschwindigkeit 180 196 210 222 231 240 247 260 Fuss pro Min. Scott Russel für Landmaschinen

Schaufelradmaschinen

Schraubenmaschinen

30 Rundzoll 20

200 Fuss Kolbengeschwindigkeit 7 Pfd. Druck.

15

> 300 X 400

Ein Ingenieur bei Aird & Co. nahm den Querschnitt des Kolben in Quadratzollen und dividirte die Summe durch 10. Escher & Wyss rechnen die nominelle gleich ein Drittel der indicirten Pferdestärke.

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