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sind von Gussstahl, der Kessel von bestem Low MoorBlech angefertigt.

breit und über den Rahmen 600mm hoch. Der Einguss sitzt oben auf der Mitte.

Andererseits liegt der Kohlenkasten hinter dem Führerstande über die Rahmen übergebaut und ist unten 250, oben 400mm lang, 1m hoch und 1,900 breit. Eine einfache Schraubenbremse zieht mit einer Bremswelle, welche unter den Rahmen gelagert ist, zwei Bremsschuhe mit Holzfutter gegen die Hinterfläche der Hinterräder. Achsen, Tragfedern, Kolbenstangen und Zapfen

Die Leistung der Locomotive ist zu 23 Pferdest. angegeben. Sie zieht auf horizontaler Bahn 3000 Ctr. und 840 Ctr. auf Steigungen von 10mm. Das Totalgewicht im Dienste ist 175 Ctr.

Vorstehend ist noch eine Tabelle der verschiedenen Modelle, welche die Fabrik nach dieser Art baut, beigegeben. (Fortsetzung folgt.)

Vermischtes.

Dampfkessel der Dampfer „Scilla" und "Cariddi".

Von W. Theis in Palermo.

(Hierzu Tafel XVI.)

Bei der Steigerung des Dampfdruckes, den die Schiffsmaschinen in den letzten Jahren erfuhren, mussten die Maschinenbauer auf die Herstellung von Kesseln bedacht sein, welche neben genügender Sicherheit und Bequemlichkeit eine möglichst vollständige Ausnutzung des Brennmateriales versprechen. Dazu gehören einerseits Formen von grosser Widerstandsfähigkeit, starke und wohl verbundene Bleche und Einfachheit des Baues, andererseits aber derartig gewählte Anordnung und Abmessungen, dass alle Bedingungen zur vollständigen Verbrennung der Kohle, zur Erzeugung einer hohen Temperatur und zur Nutzbarmachung der erzeugten Wärme vorhanden sind. Demgemäss sollen die Herde geräumig, die Roste gut bedienbar sein, damit die eintretende kalte Luft leicht durch die Roststäbe gelange, und die Flammen hoch aufschlagen können, ohne durch die oberen Wände niedergedrückt und erstickt zu werden. Dann soll in die ebenfalls geräumig zu haltende Verbrennungskammer neue, warme und in viele Streifen zertheilte Luft eingeführt werden, so dass das Kohlenoxyd der Verbrennungsgase, zu Kohlensäure verbrannt, eine hohe Temperatur erzeuge, und der Russ vermieden werde. Ein zu grosser Ueberschuss von Luft bewirkt natürlich eine schädliche Temperaturverminderung. Endlich soll der Zug ein lebhafter sein, damit die durch zahlreiche Röhren strömenden Gase einen bedeutenden Theil ihrer Wärme verlieren können, ohne dass der Verbrennungsvorgang hierdurch Störung erlitte.

Aus dem Gesagten geht hervor, dass die beiden an Schiffs - Hochdruckkesseln zu stellenden Hauptanforderungen schwer in Einklang zu bringen sind, denn die Form, welche die günstigste wäre, um möglichst viel Wärme aus einer gegebenen Kohlenmenge zu erzeugen, und von dieser einen möglichst grossen Theil nutzbar zu machen, würde sich wegen ihrer Complication, der Schwierigkeit der Instandhaltung und der Raumverhältnisse wenig zur Verwendung in Schiffen eignen.

In Anbetracht der gegebenen Schwierigkeit bauen viele Ingenieure Kessel, die wol bezüglich der Einfachheit und Festigkeit Nichts zu wünschen übrig lassen, bei welchen dagegen die so wichtige ökonomische Seite ganz ausser Acht gelassen ist. Dies ist unverzeihlich in dem Falle, wo der Rheder werthvolle und in gutem Zustande befindliche Maschinen ausser Dienst setzt, und mit grossen Kosten nur der Kohlenersparniss wegen neue Hochdruckmaschinen anschafft. Die Kessel, auf welche ich mich hier beziehe, sind meist cylindrisch, haben enge Herde und enge Verbrennungskammern; Wasser- und Dampfraum sind beschränkt, und ein grosser Theil der Röhren, die stark seitlich der Herde zu sitzen kommen, bleibt unthätig.

Ich pflege daher die durch Zeichnung auf Tafel XVI dargestellte Form zu wählen, bei welcher den Bedingungen eines ökonomischen Kessels ziemlich Genüge geleistet ist ohne Einbusse der Widerstandsfähigkeit. Die geraden Wände XIX.

des äusseren Kessels sind durch Winkeleisen und Zugstangen so kräftig verstärkt, dass ich keinen Anstand nehme, die für einen Ueberdruck von 5 Atm. bestimmten Kessel einem Wasserdruck von 11 Atm. zu unterwerfen. Die Kesselbleche sind verhältnissmässig dünn, aber ausschliesslich aus feinem Eisen; ich halte solche für weit zuverlässiger als dickere Bleche aus schlechtem Material. Die Herde sind ihrer Länge nach geschweisst und durch einen Flansch in der Mitte elastisch gemacht. Die beträchtliche Höhe der Kessel erlaubt, das Dach der Verbrennungskammern kreisrund zu machen, wodurch viel an Arbeit gespart und an Sicherheit gewonnen wird. Die sonst üblichen Verstärkungen, welche sich über die mehreren Herden gemeinschaftliche Verbrennungskammer erstrecken, sind gefährlich und geben wol am ehesten Anlass zum Bersten eines Kessels. Ich habe bereits zwei derartige Kessel in Reparatur gehabt, bei welchen die Bleche in höchst bedenklicher Weise in die Kammer hinein eingebogen

waren.

Die Röhren sind mittelst der Maschine eingezwängt und so lang gelassen, dass sie bei eingetretenem Abbrennen am hinteren Ende nachgeschoben werden können. Eine nicht unwesentliche Verbesserung in der Ausführung der Schiffskessel glaube ich durch die Verbindung der Bleche der äusseren Schale mittelst eines Gürtels erzielt zu haben; durch den in einem Stück hergestellten und in den Längenbändern zusammengeschweissten Gürtel werden Zusammenstösse von drei Blechen vermieden. Dieser Umstand ist bei Blechen von grosser Dicke hoch anzuschlagen, da dieselben beim Vernieten durch Maschinen zu sehr leiden, eine gute Vernietung dreier dicker Bleche von Hand aber kaum möglich ist.

Ausserdem wird das Abkanten der Umfangsbleche vollständig erspart, und nur das Verstemmen von aussen längs des Gürtels nöthig. Wie ich das Vernieten der Kessel durch Maschinen unvortheilhaft im Sinne der Festigkeit halte, wenigstens so lange es sich um dickere Bleche handelt, so empfehle ich auch, alle Löcher durch Bohren und nicht durch Lochmaschinen herzustellen.

Die Schiffe erhalten vier solcher Kessel in zwei mit dem hinteren Ende einander gegenüber liegenden Reihen. Der in Fig. 2 angedeutete Dampfsammler ist für die sämmtlichen Kessel gemeinschaftlich und liegt in dem Untertheile des Schornsteines, so dass eine Trocknung und schwache Ueberhitzung des Dampfes erzielt wird. Die Kesselarmaturen sind unter Aufsicht sowol des Maschinisten wie der Heizer. Palermo, August 1874.

Zur Geschichte der Hohöfen ohne Rauhgemäuer. Von F. Lürmann.

(Hierzu Blatt 9.)

In meiner Bd. XVIII, S. 613, mitgetheilten Kritik über das sogenannte System Büttgenbach war ganz bestimmt nachgewiesen, dass Hohöfen ohne jegliches Rauhgemäuer schon im Jahre 1855 nach englischem Muster erbaut seien;

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jetzt hat sich herausgestellt, dass sogar schon 1825 solche nach Angaben deutscher Bau- und Hüttentechniker ausgeführt sind. Der Eisen-Industrielle Hr. Hermann Kamp machte mich hierauf aufmerksam und zwar durch Zusendung der Geschichte des Dorfes, der Burg und der Freiheit Wetter an der Ruhr von Fr. Harkort, in welcher es S. 38 heisst:

„1826 wurde der eiserne Hohofen unter Beistand des Oberhütteninspectors Zintgraff im Werke (auf der Freiheit Wetter) angeblasen."

„Die Henrietten-Hütte bei Olpe ward 1830 erbaut, und der eiserne Hohofen bewährt sich bis auf den heutigen Tag (1856), trotz aller Abmahnungen der damaligen Sachverständigen!"

Eine Zeichnung des hier erwähnten eisernen Hohofens, welche auf Blatt 9 möglichst getreu wiedergegeben ist, verdankt Verfasser der Güte des Hrn. Director Trappen in Wetter.

Aus dem Aeusseren derselben war zu schliessen, dass dieselbe einer veröffentlichten Abhandlung angehört hatte.

Auf der Zeichnung war C. L. Althans 1825 als Erfinder der Construction verzeichnet. Der Text war in Wetter jedoch nicht zu finden.

Der Sohn des Erfinders, Hr. Althans in Mühlhofen bei Sayn, verwies Verfasser an Hrn. Oberbergrath Hauchecorne in Berlin, welcher die Güte hatte nach dem Werk zu forschen, in welchem die Abhandlung s. Z. erschienen war. Dieselbe fand sich in Karsten's Archiv für Bergbau und Hüttenwesen", Bd. XII, Heft 2, und wurde Verfasser durch gütige Uebersendung dieses Bandes in den Stand gesetzt, Abschrift davon zu nehmen, welche in Folgendem mitgetheilt wird.

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Beschreibung einer neuen Construction eines Eisen-Hohofens von Gusseisen.

Von

Herrn C. L. Althans,

Bau-Inspector auf der Saynerhütte bei Ehrenbreitenstein.

Dieser Hohofen unterscheidet sich besonders dadurch, dass derselbe statt des bisher gebräuchlichen starken Rauhgemäuers, einen gusseisernen Mantel erhält, welcher da, wo eine Eisengiesserei nicht zu entfernt liegt, weit wohlfeiler und schneller angefertigt und zusammengesetzt werden kann, als sich ein Hohofen mit dem gewöhnlichen Rauhgemäuer erbauen lässt. Ein so construirter Hohofen bedarf, wegen des weit geringeren Umfanges der den Kernschacht begränzenden und umschliessenden Massen, eines kleineren Fundaments, und gewährt wegen der sehr bedeutenden Raumersparung, die durch das Wegfallen der Rauhschächte bewirkt wird, bei Erbauung von Hohofenhütten sehr grosse Bequemlichkeiten und Kostenersparnisse.

Sollten auch bei der ersten Errichtung eines solchen gusseisernen Hohofens die Baukosten durch den Transport von einer entlegenen Giesserei etwas höher kommen, als ein Rauhgemäuer mit Einschluss der zu erforderlichen Verankerung; so hat doch der eiserne Ofen einen grösseren bleibenden Werth, und erfordert, bei der öfteren Erneuerung des Kernschachtes, keinen so grossen Kostenaufwand, weil er im oberen Theile des Schachtes, wenigstens bei denjenigen Hohöfen, welche mit Holzkohlen, und nicht mit Koaks betrieben werden, keinen Kernschacht von Steinen zu erhalten braucht.

Diese letzte Behauptung, zum Vortheile des gusseisernen Hohofens, beruht auf mehrjährigen Versuchen des im Hohofenbetriebe sehr erfahrenen Herrn Hütteninspectors Zintgraf, welcher gefunden, dass im obern Theile des Kernschachtes die innere Wand von Gusseisen weit grössere Dauer hat, als der Kernschacht von Steinen, wodurch ich auf den ersten Gedanken zu diesem Entwurfe geführt wurde.

Die Construction dieses gusseisernen Hohofens ist folgende:

Auf ein, dem vorhandenen Boden gemäss, gehörig tief gelegtes Fundament, versehen mit den nöthigen (auf der Zeichnung Tab. I nicht mit angegeben) bekannten Kanälen zur Ableitung der Grundwasser, welches nach Verhältniss der grösseren oder geringeren Festigkeit des Bodens, einen oder mehrere Fuss nach allen Seiten vom Umfange des Ofens

vorspringend, demselben unter der Hüttensohle einen verbreiterten Fuss giebt, wird eine ringförmige gusseiserne Fussplatte aa gelegt, welche im Ganzen oder aus Theilen gegossen, und mit einem aufstehenden Rändchen bb versehen ist.

Auf der Fussplatte aa stehen im Innern des Rändchen bb bogenförmig gegossene Platten cc, welche untereinander und mit den ähnlich geformten kleineren Platten dd unter den zwei Formöffnungen, und ee neben der Arbeitsöffnung mittelst Schliessbolzen und Schliesskeilen ff verbunden sind. Die beiden Platten ee müssen, wegen des erforderlichen Raumes zur Einbringung des zu erneuernden Gestelles, zu jeder Zeit wegzunehmen und wieder hinzubringen sein.

Der übrige Theil des Ofenmantels besteht aus gegossenen Ringen 1, welche entweder und am besten im Ganzen oder aus zusammen verbundenen Bogenstücken angefertigt werden können, von etwa 3 bis 4 Zoll Stärke, für Hohöfen von mittlerer Grösse. Für kleine Oefen können sie schwächer, für grosse Koakhohöfen aber müssen sie etwas stärker sein. Jeder Ring ist etwa 1 Fuss hoch, und mit übereinander greifenden Falzen versehen, wie der Durchschnitt angiebt.

Die Falzen der Ringe dürfen eben so wenig ganz dicht ineinander schliessen, wie die Platten des unteren Öfentheiles im Rändchen bb der Fussplatte aa dicht anschliessen dürfen, damit kleine ungleiche Ausdehnungen keine nachtheilige Spannung der Theile verursachen können. Sämmtliche Theile des Ofenmantels werden aber bei der Zusammensetzung in den Fugen und Falzen, mit gutem, recht weich bereitetem Lehm versehen.

Der unterste Ring des obern Ofentheiles, welcher keinen gemauerten Kernschacht mehr nothwendig hat, erhält einen Fuss gg, welcher bis an die Ringstärke mit etwa 12 bis 15 Zoll von einander abstehenden eingegossenen Einschnitten ggg... und angegossenen Stützen hh versehen ist, damit bei der Ausdehnung des Ringes der Fuss gg auf keine nachtheilige Weise gespannt und zersprengt werden kann, und der obere Ofentheil sicher unterstützt ist.

Nach Verhältniss der Stärke einer in Maurung zu setzenden Gichtsohle ii wird entweder der zweite oder der dritte Ring, von oben an gezählt, mit angegossenen Kranzträgern kk versehen, auf welchen der Tragkranz 11, zur Unterstützung der eisernen Gichtsohlenplatten mm, ruht, welche an den untern Flächen, entweder mit angegossenen Tragrippen, oder mit zwischen gelegten und untergreifenden eisernen Tragbalken versehen sind. Die äusern Enden der Gichtsohlenplatten, oder der Tragbalken und Platten, können auf beliebige Weise, entweder durch einige um den Ofen zu stellende Pfeiler und darauf ruhende Gewölbebögen u. s. f., oder durch das Hüttengebäude selbst, oder auch durch einige vom Absatz gg ausgehende gusseiserne Stützen, oder auf irgend eine andere Weise getragen werden.

Für Koakhohöfen könnte es, wie schon vorhin bemerkt, wegen der zu besorgenden chemischen Einwirkung der Koaks auf das Eisen, besser sein, den ganzen Ofen bis zur Gichthöhe mit einem gemauerten Kernschacht zu versehen, in ähnlicher Art wie der untere Theil des Schachtes stets construirt sein muss, und wie sich aus der Zeichnung ohne weitere Erklärung deutlich ergiebt.

Bei der Anlage des Fundaments sorgt man für einen etwa 18 Zoll bis 2 Fuss unter der Hüttensohle vertieften Gestellraum nn, in welchem man die nöthigen Kanäle nn zur Ableitung der Wasserdämpfe anbringen kann.

Nach Beschaffenheit der Güte der zum Kernschachte zu nehmenden feuerfesten Steine, und nach der Grösse des Ofens, kann man die Stärke des Kernschachtes 9 bis 18 Zoll (bei guten Steinen 18 Zoll höchstens für Koakhohöfen) annehmen. Der unterste Theil dieses Schachtes, welcher gegen die stärkste Hitze durch das Gestell und durch die Rast geschützt ist, kann von schlechteren Steinen aufgeführt, und zwischen dem ganzen Kernschachte und dem gusseisernen Mantel muss, nach Verhältniss der Grösse des Ofens, eine gute, 2 bis 4 Zoll starke, nicht zu dichte Füllung angebracht werden. Auch darf man das Gestell unter der Rast, wie auch die über der Arbeitsöffnung und den beiden Formöffnungen zu legenden Trageisen, nicht fest zwischen den Gestellsteinen und dem gusseisernen Mantel vermauern, oder einklemmen, sondern muss sie ebenfalls mit einer nicht zu

dichten Füllungsmasse umgeben, damit die durch die Hitze verursachte Ausdehnung des Gestelles den gusseisernen Mantel nicht aus einander treiben kann.

Der gusseiserne Mantel lässt sich zwar auch in einer anderen Gestalt ausführen, so kann man ihn z. B. aus aufrechten Plattenstücken, etwa 12 oder 16 kantig, mittelst schmiedeisernen Schliessbolzen, oder mit Bändern versehen, auf irgend eine sichere Weise zusammen bauen; allein dies würde keine wesentliche Abänderung in der Construction genannt werden können, weil der eigentlich zu erreichende Zweck, nämlich das gänzliche Wegfallen des gemauerten Rauhschachtes und das Einführen eines gusseisernen Mantels dafür, immer derselbe bleiben würde. Nach meiner Ueberzeugung dürfte jedoch die beste Art diesen Mantel zu construiren, immer die mit Ringen sein, wenn man auch, zur grösseren Erleichterung des Formens derselben, die angegebenen Falzen ganz weglassen wollte und die Ringe nur ganz einfach mit möglichst gerade gegossenen Flächen und zwischen geschmiertem Lehm aufeinander legte.

Die Zustellung des Ofens, wie auch die Bestimmung der inneren Dimensionen, muss dem Ermessen des sachkundigen Betriebsmannes überlassen bleiben, weil diese Verhältnisse vom Betriebsmateriale und dem Zwecke des Ofens abhängen. Deshalb ist die Zeichnung auch nicht mit einem Massstabe versehen worden."

Dadurch ist evident nachgewiesen, dass schon 1825 die Construction der Hohöfen ohne jegliches Rauhgemäuer und nur einem Schacht in Deutschland bekannt war.

Verfasser freut sich, durch die gütige Vermittelung der oben genannten Herren in den Stand gesetzt zu sein, an ein Verdienst eines erfindungsreichen deutschen Ingenieurs, des damaligen königl. Oberhütten- und Bauinspectors Althans in Sayn, erinnern und die geschichtliche Entwickelung der Hohofen-Construction klar stellen zu können.

Technische Literatur.

Mathematik.

Versuche über die Festigkeit des Bessemerstahles der Walzwerks- und Bessemerstahl fabrications-Gesellschaft Ternitz, angestellt im mechanisch-technischen Laboratorium der k. polytechnischen Schule in München von J. Bauschinger, ordentl. Professor der technischen Mechanik u. S. W. 33 Seiten und 2 Tafeln. München, 1873. Wolf & Sohn.

In dem gleichen Sinne behandelt, wie die auf S. 45, Bd. XVIII, besprochenen, von dem gleichen Verf. herausgegebenen „Mittheilungen aus dem mechanisch-technischen Laboratorium" gewährt die vorliegende Broschüre nicht nur interessante Einblicke in die Festigkeitsverhältnisse des Bessemerstables, sondern giebt auch höchst schätzenswerthe Andeutungen über die Art und Weise, wie derartige Festigkeitsversuche angestellt werden und die dazu verwendeten Maschinen und Apparate. R. Z.

Bauwesen.

Die Brücken der Gegenwart. Systematisch geordnete Sammlung der geläufigsten neueren Brückenconstructionen, gezeichnet von Studirenden des Brückenbaues an der k. rheinisch-westfälischen polytechnischen Schule zu Aachen. Zum Gebrauche bei Vorlesungen und Privatstudien über Brückenbau, sowie bei dem Berechnen, Entwerfen und Veranschlagen von Brücken zusammengestellt und mit Text begleitet von Dr. F. Heinzerling, kgl. Baurath und Professor etc. Erste Abtheilung: Eiserne Brücken. Heft 1. Eiserne Balkenbrücken mit vollen Wandungen. Mit 6 lithographirten Tafeln in gross Doppelfolio und 7 Bogen Text mit 11 Holzschnitten. Heft 2. Eiserne Balkenbrücken mit parallelen Gurten und gegliederten Wandungen. Mit 6 lithographirten Tafeln und 12 Bogen Text mit 62 Holzschnitten. Aachen, 1873 und 1874. J. A. Mayer.

Wie aus dem Programme hervorgeht, sollen in neun einzelnen Heften, deren jedes für sich ein abgeschlossenes Ganze

bildet, die verschiedenen Typen der jetzt gebräuchlichen Brückenconstructionen in ausführlichen Zeichnungen mit erläuterndem Text vorgeführt werden. Von den beiden Hauptabtheilungen, feste und bewegliche Brücken, wird jede nach dem Material in Brücken von Eisen oder Holz oder Stein, bezw. in solche von Eisen oder Holz getheilt. Die eisernen Brücken zerfallen dann wieder in Balkenbrücken, Stützbrücken und Hängebrücken; von der erstgenannten Classe werden Brücken mit vollen Wandungen, Fachwerk- und Gitterbrücken mit geraden Gurtungen und endlich solche mit polygonalen Gurtungen besonders behandelt werden.

Das erste Heft, welches die Balkenbrücken mit voller Wandung zum Inhalt hat, sowie das im Text etwas umfangreichere zweite, welches die Fachwerk- und Gitterbrücken mit geraden Gurtung enbehandelt, liegen uns vor, und erwecken den Eindruck, dass mit der vollständigen Sammlung dem Brückenconstructeur sowie dem Hörer an technischen Hochschulen ein äusserst brauchbares und nützliches Werk in die Hand gegeben wird. Aus den früheren Veröffentlichungen des Verfassers über Brücken- und Hochbauconstructionen ist dessen klare Darstellungsweise bekannt; in dem erläuternden Texte der vorliegenden Sammlung werden in knappester und doch für das gute Verständniss ausreichender Fassung zunächst ein kurzer Ueberblick über die Geschichte des betr. Brückensystemes, allgemeinere Regeln für die statische Berechnung und Construction und dann die Beschreibung und numerische Berechnung der vorgeführten Beispiele nebst Gewichtsberechnung gegeben. Die Tafeln, deren grosses Format die genaue Darstellung aller Details gestattet, sind sehr sauber ausgeführt und bringen zum Theil in mehreren Beispielen Brücken mit massiven und Blechträgern, schiefe und continuirliche Brücken dieser Art, sämmtlich ausgeführte Constructionen.

Wir erwarten mit grossem Interesse das Erscheinen der folgenden Hefte. R. Z.

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In dieser, sich hauptsächlich auf österreichische Verhältnisse beziehenden Broschüre weist der Verfasser auf die geringen Erträge mancher Eisenbahnen in neuester Zeit hin, in Folge dessen sich das Capital mehr und mehr von Eisenbahnunternehmungen zurückzieht. Die Gründe für die geringe

Rentabilität sucht der Verfasser einmal in dem zu theuren Bau ohne Rücksicht auf den Zweck der Bahn, auf die grossen Kosten, welche die gegenwärtige Art und Weise der Capitalsbeschaffung verursacht, auf die nicht sachgemässe Leitung des Betriebes durch Bautechniker und endlich auf die Anstellung der Beamten mehr nach Protection als nach Verdienst und Kenntnissen.

Wenn auch die Ausführungen der Broschüre nicht gerade Neues enthalten, so sind sie doch interessant und entsprechend vorgetragen, und dürften auch in anderen Ländern Manches zu denken geben. R. Z.

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handelsstatistische Studie, welche durch ein reiches Zahlenmaterial zunächst die gegenwärtige Lage des Welthandels und seiner Mittel erörtert. Es wird dann der Antheil des Hafens Triest an dem Welthandel und speciell in seinem Verhältniss zu dem Gesammt-Handelsverkehr der österreichisch- ungarischen Monarchie dargestellt. Die zahlenmässig belegte Thatsache, dass namentlich die Einfuhr verschiedener Artikel über Triest nach Oesterreich zum Vortheil der norddeutschen Handelsplätze zurückgegangen ist, führt zu der Forderung des Verfassers, durch Vermehrung der Eisenbahnverbindungen Triests, namentlich mit Wien und Pest, dem erstgenannten Platze seine frühere Bedeutung für das ganze Hinterland wieder zu geben. R. Z.

Angelegenheiten des Vereines.

Mittheilungen

aus den Sitzungsprotokollen der Bezirks- und Zweigvereine.

Aachener Bezirksverein.

(Fortsetzung von Seite 301.)

-

Vorsitzender:

Versammlung vom 1. Juli 1874.
Hr. R. Hasenclever. Schriftführer: Hr. Büttner.

Unter den vorerst erledigten geschäftlichen Sachen kam die Angelegenheit der Dampfkessel hinter Puddel- und Schweissöfen zur Verhandlung, und wurde in der Sache beschlossen, sich den Vorschlägen des mittelrheinischen Bezirksvereines anzuschliessen, sofern nicht vorher die directen Schritte des technischen Vereines für Eisenhüttenwesen zum Ziele geführt hätten.

Hr. Herrmann zeigte darauf eine künstliche Rauhkarde von Fiss vor, sowie einen selbstthätigen Tempel, beide der Wiener Ausstellung entnommen. Er gab eine genaue Beschreibung beider Apparate, welche indessen als schon in dem ausführlichen Berichte des Redners im vorigen Jahrgange d. Z. enthalten, hier übergangen werden mag.

Der sich anschliessende Vortrag des Vorsitzenden über Regenerativ-Gasöfen soll demnächst ausführlich an derer Stelle mitgetheilt werden.

an

In der sich anknüpfenden Discussion erörterte Hr. Herrmann die Frage, in welchen Fällen Gasöfen vortheilhaft seien. Die Wärme, welche bei der Erzeugung des Gases, d. h. bei der Verbrennung von Kohle zu Kohlenoxyd entstehe, könne man als grösstentheils verloren ansehen, es sei daher von vornherein klar, dass da, wo es auf die Quantität der Wärme ankomme, wie z. B. beim Dampfkesselbetriebe, die Anwendung von Gasfeuerungen nur verlustbringend sein würde. Anders in den Fällen, wo hohe Temperatur Haupterforderniss ist. Bei der directen Verbrennung von Kohle zu Kohlensäure sei praktisch die doppelte der theoretischen Luftmenge nöthig, und durch diesen Luftüberschuss werde die Temperatur herabgedrückt. Die Verbrennung des Kohlenoxydgases zu Kohlensäure aber lasse sich mit dem einfachen theoretischen Luftquantum bewerkstelligen, und so sei in letzterem Falle trotz der geringeren Wärmequantität eine weit höhere Temperatur erzielbar. Redner präcisirte diese Aufstellungen durch Zahlen und berechnete u. A. den Grenzfall, in welchen directe und Gasfeuerung gleich vortheilhaft seien für eine Temperatur der entweichenden Gase von etwa 500° C. Lasse sich die Wärme weiter ausnutzen, so sei directe Feuerung vorzuziehen. Hr. Hasenclever dagegen

bestritt, dass die ganze bei der Verbrennung von Kohle zu Kohlenoxyd entstehende Wärme verloren gehe. Dies sei nur bei dem Siemens-Ofen in einigen Graden der Fall, bei welchem die Gase in einem eisernen Rohre abgekühlt würden, nicht aber bei dem Nehse-Ofen. In chemischen Fabriken sei die Anwendung der Gasöfen nicht angezeigt, da hier die Wärme ausser zum Schmelzen von Soda auch zum Abdampfen, Calciniren und Trocknen Verwendung finde. Dagegen würden sie beim Glas- und Zinkschmelzen mit Vortheil betrieben. Versammlung vom 5. August 1874. Vorsitzender: Hr. R. Hasen clever. Schriftführer: Hr. Büttner.

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Nach Eröffnung der Sitzung referirte Hr. Dittmar über den Stand der vom Berliner Bezirksvereine angeregten Organisationsreform und stellte sodann den Antrag, die Hauptversammlung einzuladen, als Ort des nächstjährigen Zusammentretens Aachen zu wählen. In Folge eingehender Motivirung ertheilte die Versammlung, einstimmig dem Antrage entsprechend, ihrem Delegirten zur Hauptversammlung in Hannover Vollmacht, den Hauptverein für das nächste Jahr nach Aachen einzuladen.

Hr. Voss hielt sodann einen Vortrag über die Zusammensetzung der Luft, speciell in den Gruben von Cornwales.

In einem früheren Vortrage über die Wetterführung in den Gruben habe Redner die Mittel und Wege angegeben, welche angewendet oder eingeschlagen werden müssen, um durch Zuführung der für den Athmungs- oder Beleuchtungszweck nöthigen Lebensluft für alle Räume, wo Bergleute sich aufzuhalten haben, eine Abführung sowol der von den letzteren ausgehauchten Gase, als auch der vor den Arbeitsstellen sich entwickelnden Luftarten gleichzeitig zu bewirken.

Indess kann es nicht zweifelhaft sein, dass weitaus die meisten Fälle, in denen künstliche Wetterführung durch Anwendung von Ventilatoren zur Ausführung gekommen ist, dieselbe vorzugsweise darauf gerichtet waren, grössere Ansammlungen schlagender Wetter zu verhindern; aber gleichviel, wenn nur dem Zwecke genügt wird, da mit der Abführung des Kohlenwasserstoffgases auch die anderen Gase, wenn die zur Abführung dienenden Maschinen nur dem Bedürfnisse entsprechend wirken, durch den unaufhaltsam zuund forteilenden Luftstrom entfernt werden. Nicht über all aber bestehen eben genügende Einrichtungen für den Zweck

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