Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

2126

[merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small]

1) Kessel:

Fig. 15 zeigt einen Querschnitt durch einen Kessel mit seinem darüber liegenden Vorwärmer. Wie ersichtlich, ist die ganze Gruppe in sich standfest und in eine eiserne Ummantelung eingebaut, wodurch das Eindringen von Luft verhindert wird'). I'm das Eintreten von mitgerissenem Spritzwasser in den Ueberhitzer zu vermeiden, ist über den Kesseln ein großer Dampfsammler angeordnet.

Die Asche fällt durch Fallrohre in einen sehr geräumigen Keller und wird von dort mit Wagen abgefahren.

Kessel und Vorwärmer sind in ihren Abmessungen so abgestimmt, daß die Heizgase mit etwa 400° in den Vorwärmer eintreten; das Speisewasser wird auf etwa 120 bis 140° vorgewärmt.

Besonderes Gewicht sollte stets auf Verhütung des Eintrittes von Luft in das Speisewasser gelegt werden, weil hierdurch die Luftpumpenarbeit der Kondensationsanlage wesentlich verringert wird, und weil Beimengungen von Luft auf Kessel- und Vorwärmerrohre zerstörend einwirken. Wird, wie hier, zur Speisung das von den Oberflächenkondensatoren gelieferte Kondensat benutzt, das an sich ziemlich frei von Luft ist, so kann der Wiedereintritt von Luft dadurch verhütet werden, daß das Speisewasser auf seinem Wege bis zu den Kesseln nie einem Unterdruck ausgesetzt und in Vorratbehältern gespeichert wird, die möglichst geringe Oberfläche haben; die Anbringung besonderer Entlüftvorrichtungen ist dann nicht erforderlich.

Die Kessel werden selbsttätig durch
Hannemannsche Wasserstandsregler gespeist.

Als Kesselspeisepumpen sind Turbopumpen gewählt worden, die neben kleinstem Raumbedarf noch den Vorteil sehr geringer Wartung bieten; ihre Umlaufzahl wird durch einen Druckregler überwacht, welcher den Dampfzutritt zur Maschine so beeinflußt, daß der Wasserdruck nahezu unverändert bleibt; Schwankungen der Was serentnahme werden selbsttätig ausgeglichen.

Beide Pumpen sind mehrstufige, in einem Gehäuse zusammengebaute Zentrifugalpumpen, jede für den vollen Bedarf des Kesselhauses ausreichend. Ihr geringer Platzbedarf und ihre Unempfindlichkeit gegen Staub erlauben, sie an der gemeinschaftlichen Wand des Kesselhauses und des Maschinenhauses aufzustellen; Kolbenpumpen hätten für Anlagen dieser Größe einen besondern Raum erfordert.

Der Dampfanschluß der Antriebturbinen ist unmittelbar von den beiden Hauptdampfleitungen bei den Hauptwasserabscheidern in schlankem Bogen abgezweigt. Der Abdampf der Turbinen wird nach den Hochbehältern, s. Fig. 13, geleitet, wo er in Rohrschlangen zum Vorwärmen des Speisewassers

Lieferer Deutsche Babcock & Wilcox-Dampfkessel werke
Kesselleistung normal 12 600 kg/st Dampf, höchstens 15750 kg
Dampfspannung 15 at
Dampftemperatur 350°

Heizfläche des Kessels 410 qm

> Ueberhitzers 135 qm

Vorwärmers 210 qm

Rostfläche der mechanischen Kettenrostfeuerung 14,8 qm

Kettenrostantrieb ununterbrochen durch Drehstrommotor von 1,5 PS

Heizwert der Kohle etwa 6000 WE

Kohlenbedarf normal 1950 kg/st, höchstens 2450 kg.

[ocr errors]
[subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][merged small][merged small][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed][merged small][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][merged small][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed]

23. Dezember 1911.

Klingenberg: Das Märkische Elektrizitätswerk.

2127

[graphic]

ausgenutzt wird. Von hier aus fließt das Speisewasser unter Druck den Zentrifugal pumpen zu, die es in 2 Speiseleitungen von je 125 mm lichtem Durchmesser wiederum den Kesseln zuführen. Scharfe Krümmungen sind möglichst vermieden; durch Rollenlager ist für freie Ausdehnungsmöglichkeit gesorgt.

Die Hauptdampfleitung ist in Fig. 16 schematisch dargestellt. Sie besteht im wesentlichen aus je einem Hauptstrange längs der beiden Kesselreihen und ist an der Maschinenhausseite des Kesselhauses, s. Fig. 13, an die dort untergebrachten Hauptwasserabscheider angeschlossen. Diese sind wiederum durch einen Rohrstrang verbunden, von dem dann die Leitungen zu den einzelnen Turbinen abzweigen. Vor jeder Turbine ist nochmals ein Wasserabscheider eingebaut, um den Eintritt von Kondensationswasser in die Turbine mit Sicherheit zu verhüten.

Wasserreiniger

Die beiden Hauptdampfleitungen im Kesselhause sind ebenfalls mit Gelenkausgleichern ausgerüstet.

Für die Leitungen wurden nahtlose Stahlröhren mit Stahlguß-Walzflanschen sowie Kugelformstücke und Schieber aus Stahlguß mit Dichtungsringen aus Nickellegierung verwendet. Alle Ventile können vom Kesselhausfußboden aus bedient werden; die Hauptventile haben ein Zeigerwerk, welches erkennen läßt, ob das Ventil offen oder geschlossen ist.

Die Isolierung der Dampfleitungen besteht aus Kieselgurmasse von 60 mm Stärke; die Flansche sind außerdem mit gußeisernen Isolierungskappen und Tropfröhrchen ausgestattet.

Besondere Ueberlegung erfordert bei allen mit schlechtem Belastungsfaktor arbeitenden Zentralen die Wahl der zweckmäßigsten Dampfgeschwindigkeit. Trennt man die in einer Dampfleitung auftretenden Verluste in Wärme- und Druck

Fig. 17. Längsschnitt durch das Maschinenhaus.

Maßstab 1: 200.

Pumpenraum

Zwischen Kessel 3 und 4 sind beide Rohrleitungsstränge im Kesselhause nochmals geschlossen. Eine eigentliche Ring leitung ist durch diese Verbindung jedoch nicht geschaffen, da ihr Querschnitt nicht für den Durchgang der gesamten Dampfmenge ausreicht; sie dient nur zur Erhöhung der Sicherheit und konnte ohne wesentliche Mehrkosten ausgeführt werden.

Als Festpunkte wurden einerseits die Dampfsammler oberhalb der] Kessel und anderseits die Wasserabscheider im Kesselhause gewählt, die mittels Konsolen und Seitenstreben besonders fest verankert sind. Der hochliegende Teil der Dampfleitung ist mit beweglichen Aufhängungen an der Dachkonstruktion befestigt. Die Verbindungsleitung zwischen den beiden Hauptwasserabscheidern wird durch Konsolen mit Rollenlagerung für zwangläufige Längsdehnung unterstützt; in diese Leitung ist eine Ausgleichvorrichtung eingebaut.

verluste, so erkennt

man, daß die ersteren für die Wirtschaftlichkeit der Anlage deswegen eine ausschlaggebende Rolle spielen, weil die Leitung ständig geheizt wird, während die höchsten Druckverluste nur vorübergehend zur Zeit der höchsten Belastung auftreten. Die Herabziehung der Wärmeverluste, selbst zu ungunsten der Druckverluste, ist demnach von besonderer Bedeutung. Erstere lassen sich aber, unter sonst gleichen Verhältnissen, lediglich durch Verringerung der Oberfläche vermindern, und diese wiederum hängt einesteils von der Entfernung zwischen Kessel und Maschinen, andernteils von der Dampfgeschwindigkeit ab.

Bezüglich der Entfernung zwischen Kessel und Maschinen bietet die Anordnung des Kesselhauses senkrecht zum Maschinenhause und die unmittelbare Nachbarschaft beider (ohne Zwischenbau

ten) solange besondere Vorteile, als das Kesselhaus nicht außergewöhnlich lang wird, was bei Wahl großer Kesseleinheiten und geeigneter Kesselbauart ohne weiteres erzielbar ist. Kurze Dampfleitungen gestatten ferner hohen spezifischen Druckverlust, der noch gesteigert werden kann, wenn von der Anordnung von Ventilen in der Hauptdampfleitung abgesehen wird. Sind Absperrorgane nötig, so sollten hierfür Schieber gewählt werden, die nur unmerkliche Druckverluste herbeiführen, während man bei Ventilen als Faustregel angibt, daß ihr Druckverlust einer Leitung von etwa 17 m Länge mit gleichem Querschnitt entspricht.

Sind diese Voraussetzungen erfüllbar, so hindert nichts, mit der höchsten Dampfgeschwindigkeit bis auf Werte zu gehen, die das bisher übliche Maß um ein Vielfaches übersteigen. Im vorliegenden Falle beträgt die höchste Dampfgeschwindigkeit etwa 80 m/sk.

« ZurückWeiter »