Einige neuzeitliche Verladeanlagen für Kohlen, Getreide und Stück- - Bergischer B.-V. Aachener B.-V. Inhalt: 1545 1555 1561 1567 1572 1573 eingegangene Bücher Zeitschriftenschau Band 55. Rundschau: Schwungradexplosion in der Ziegelei von Carl Julius Jaeger in Langerfeld. Von H. Arendt. Kapselgebläse von Karl Wittig. Versuche über die Explosionsgefahr des Kohlenstaubes. Verschiedenes. Patentbericht Zuschriften an die Redaktion: Steigerung der spezifischen Leistung von Viertakt-Gasmaschinen mit Druckluftspülung Angelegenheiten des Vereines: Hochschulvorträge und Uebungskurse für Ingenieure. Dampfkessel-Feuerungen zur Erzielung einer möglichst rauchfreien Verbrennung. Internationale IndustrieBücherschau: Lehrbuch des Maschinenbaues. Von K. Esselborn. und Gewerbeausstellung in Turin 1911. Ostdeutsche Ausstellung Wasser und Abwasser. Die Hygiene der Wasserversorgung und in Posen 1911. Mitteilungen über Forschungsarbeiten, Heft 106. Abwasserbeseitigung. Von R. Kolkwitz. Bei der Redaktion Verlegung der Expedition (hierzu Textblatt 25 und Tafel 12) 1573 1574 1577 1581 1582 1584 Einige neuzeitliche Verladeanlagen für Kohlen, Getreide und Stückgut in Seehäfen, gebaut von der Mannheimer Maschinenfabrik Mohr & Federhaff in Mannheim. 1) 1546 Fig. 2 bis 4. grund für die dortige weit fortgeschrittene Ausnutzung der Verladeanlagen im Hafen von Spezia. sollten, daß sich die für die beiden Verladearten vorzusehenden Sondereinrichtungen nicht seitig hindern und gegenim beide Male gewogen in Schuten neben den Seeschiffen umgeschlagen werden mußte. Die Verladeanlage für Kohlen. Für den Bau waren die guten Ergebnisse grundlegend, die man mit den neuen Verladeanlagen für Kohlen im Hafen Hier wurde als zweckmäßigste von Genua erzielt hatte. Bauart die Verladebrücke mit oben laufendem Drehkran nach dem Entwurf der Mannheimer Maschinenfabrik Mohr & Federhaff gewählt, wovon zunächst 8 Brücken ausgeführt sind. Der Erfolg war gegenüber bereits vorhandenen Anlagen andrer Bauarten so günstig, daß ohne weiteres für den Hafen in Spezia 4 und darauf für Genua weitere 13 Anlagen derselben Art vorgesehen wurden. Fig. 5 und 6 zeigen die allgemeine Anordnung der Verladebrücken in Spezia. Die Hauptabmessungen der Brücken sind: Spannweite lichte Höhe Gesamtlänge Ausladung des Drehkranes Hubhöhe Tragkraft einschl. des Greifergewichtes . Hubgeschwindigkeit bei 4300 kg Drehgeschwindigkeit Kranfahrgeschwindigkeit. Brückenfahrgeschwindigkeit Maßstab 1:1000. Schnitt a-b. 40,8 m 8 0,4 In jeden Kran ist eine selbsttätig wiegende und aufschreibende Wage eingebaut, die in folgender Weise arbeitet: Ein Teil der den Belastungen entsprechenden Zugkräfte in den Auslegerzugstangen wird auf einen Wagebalken übertragen, da die Zugstangen etwas geknickt sind und die beiden dem Knick entsprechenden Seitenkräfte an einem Doppelhebel als Drehmoment auf die Achse eines Wagebalkens wirken. Das Drehmoment wird dann durch eine Hebelübersetzung auf den Laufgewichtbalken übertragen, vergl. Fig. 7. Ein kleiner Elektromotor, der bei einer bestimmten Höhenlage einstellbaren wäh der Last selbsttätig eingeschaltet wird, treibt nun das Laufgewicht bis zur Gleichgewichtlage des Wagebalkens vor, rend gleichzeitig ein Zähler entsprechend dem vom Laufgewicht zurückgelegten Wege den gewogenen Inhalt des Greifers aufschreibt, worauf dann das Laufgewicht wieder in die Nullage zurückgeht. Die Leistungsfähig keit einer Verladebrücke schwankt im Dauerbetriebe je nach der Schiffs- und Kohlenart zwischen 60 und 90 t/st. Gewährleistet waren 50 t/st. Als Vorteile der Bauart sind folgende hervorzuheben: Die Seeschiffluken können, ohne daß die Brücke verfahren zu werden braucht, durch gleichzeitiges Drehen und Fahren Dieser Vorteil wird sich sehr weit bestrichen werden. zweifellos besonders bei den neuzeitlichen, für flotten und billigen Umschlag zweckmäßig mit weiten Luken gebauten Schiffen in Zukunft noch mehr bemerkbar machen. den im engen Hafen dicht zusammengedrängten Wagen Von 16. September 1911. können mehrere ohne Verschieben unmittelbar beschickt werden. Auf dem Lagerplatz kann ohne Verfahren der Brücke eine verhältnismäßig große Fläche bestrichen werden, und schließlich ermöglicht der hochliegende Führerstand eine gute Uebersicht über das Schiff und den Ladeplatz. Die Verladeanlage für Stückgüter und Getreide. Die Anlage, Fig. 8 bis 15, beteht aus 2 Vollportalkranen, die einmal mit Kugel und Haken als gewöhnliche Stückgutkrane, das andremal mittels einer angehängten Fördervorrichtung als Getreideheber arbeiten können, s. Fig. 8 (S. 1550). Die Getreideförderer arbeiten dabei auf eine im Portalfuß eingebaute selbsttätige Absackvorrichtung. Diese kann leicht mit Hülfe des jeweils verfügbaren zweiten Kranes auf das Seeschiff hinübergesetzt werden, s. Fig. 11 und 12, so daß dann auch der gelegentlich erwünschte Umschlag vom Seeschiff auf die Schute erfolgen kann. Die aus den Figuren leicht zu ersehende überraschende Einfachheit der Anlage ist in erster Linie durch die neuartige Ausgestaltung) des Zwischengliedes zwischen dem Elevator und der Absackstelle ermöglicht worden, und zwar durch ein Fördermittel, in diesem Fall eine Schnecke, deren Trog in sich verschiebbar ist, s. Fig. 9 und 10. Wie leicht zu erkennen, hätten sich bei der Anwendung der bisher üblichen Zwischenglieder für die Erfüllung der oben erörter ten vielen Aufgaben erhebliche Schwierigkeiten ergeben. Um Seeschiffe vorteilhaft entladen zu können, muß man den wirklichen Arbeitsbereich des Elevators in wagerechter Richtung und ganz besonders in senkrechter Richtung sehr groß beDas gilt in ähnlicher Weise auch für Flußschiffe in stark wechselndem Wasserstand. sicht auf die in Spezia in Betracht kommenden Schiffsarten, messen. 1) D. R. P. Nr. 221059. Mit Rück Fig. 7. Wirkungsweise der selbsttätigen Wage. Co Zählwerk den Wasserstand usw. sollte der Elevator von rd. 7,5 m unter der Kaikante bis auf rd. 3 bis 4 m darüber regelrecht arbeiten können und ferner noch genügend weit hebbar sein, um aus dem leeren, also hochliegenden Schiffskörper leicht und schnell wieder herauskommen zu können. Bei Verwendung der Bauart mit Abfallrohren als Zwischenmittel ist z. B. die tiefste Lage durch die dem Gleitwinkel entsprechende schräge Lage des Fallrohres bedingt. Man wäre also damit u. a. auf sehr große Elevatorlängen und entsprechend große Hub- und Gesamtbauhöhe sowie entsprechenden Mehraufwand an Kraft gekommen, hätte noch einen besondern Zwischenelevator vor der Absackstelle einschalten oder sich durch einen Doppel- oder einen einschiebbaren Elevator helfen müssen. Auch bei Verwendung der bisher bekannten Förderbänder als Zwischenmittel wäre man auf Schwierigkeiten gestoßen, die die praktische Verwendbarkeit ebenfalls stark beein flußt hätte. Um mit dem Getreideförderer des Elevatorschlauches so klein wie Der Elevator ist mit einer drei- Der Arbeitsbereich des Elevators, d. i. die gestrichelte Fläche in Fig. 13, ist auch in den verschiedenen Höhenlagen im Vergleich mit den sonst üblichen Bauarten hervorragend günstig. Das Getreide wird am Elevator- Der einschiebbare ་ |