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der Reichshofräthe, die Carl VI. bestimmt hatte, beim Antritt seiner Regierung auf 2600 Gulden und 500 Gulden Quartiergeld herabgeseßt; die Räthe von der gelehrten Bank erhielten später wieder 4000 Sulden und dazu die früher nicht gehabte Appar= tementsfähigkeit. Hierzu kamen noch die Laudemial-Gelder. Gelehrte Räthe waren neun, Räthe von der Herrenbank sieben.

3. Die kaiserliche und des Reichs Ge= heime Hofkanzlei. An ihrer Spize stand der Reichsvicekanzler. Geheime Reichs-Hof-Referendare waren in der deutschen Expedition 1780: Franz Georg von ́ Leykam, 1790: Hofrath Baron Franz Joseph Albini (später Mainzischer Hoffanzler) in der lateinischen Expedition: 1780 Hofrath von Gundel, 1790 von Horir. Bei der Reichsplenipotenz in Italien zu Pavia stand als gevollmächtigter Commissar 1750 der Geh. Rath Fürst Sigismund Kheven= hüller-Metsch, 1790 der Geheime Rath Graf Wilczeck.

4. Die Geheime Staats-Conferenz in auswärtigen Geschäften: 1780 waren vier Conferenz-Minister: der Reichsvicekanzler Colloredo, der Fürst Kaunis, der Fürst Starhemberg (in Brüssel) und der Generalfeldmarschall Lascy.

5. Die Geheime Hof- und Staatskanz= lei der auswärtigen, niederländischen und italienischen Geschäfte. Als Haus-, Hof- und Staatskanzler an der Spize Fürst Kaunig und 1780 unter ihm der Vicekanzler Graf Philipp Stadion,

der Geh. Rath Baron Binder und acht Hofräthe und Geh. Staats-Offizialen: Graf Joseph Kauniş (als Gesandter in Spanien 1785 gestorben), Baron Heinrich Gabriel von Collenbach, der den Hubertsburger Frieden geschlossen hatte, Baron Sperges, speziell mit dem Departement der italienischen Geschäfte - Herr von Lederer, speziell mit dem Departement der niederländischen Geschäfte Herr von Krufft, Edler von Spielmann, Dr. Schrötter und der Internuntius von Constantinopel Herbert von Rathkeal. 1790 fungirte als HausHof- und Staats-Vicekanzler unter Kaunis der Geh. Rath Graf Philipp Cobenz1 und als Hofräthe und Geh. Staats-Offizialen: die Barone Collenbach, Sperges, Lederer, Herr von Krufft und Edler von Spielmann.

6. Der Staatsrath in inländischen Geschäften. Dieser im Jahre 1771 gestiftete Staaterath war eine Schöpfung von Kaunis und seine Aufgabe war Abschaffung der Gebrechen und Abhülfe der Stockungen in der Verwaltung er war nur mit Uebersicht, nicht mit Detail beschäftigt. Dies sen Staatsrath bildeten 1780: die vier Staatsminister Fürst Kauniz, Fürst Starhemberg (in Brüsfel), Graf Carl Friedrich von Haßfeld, als Geh. Rath und dirigirender erster Staatsminister in inländischen Geschäften, der die Hauptperson war, und der Geh. Rath Ludwig Graf Zinzendorf, Schwiegersohn des Fürsten Schwarzenberg, seit 1764, Sohn eines evangelischen sächsischen Geheimen Raths,

Convertit seit 1739, früher Präsident der Hofrechnungskammer, gestorben 1789 und die vier Staatsräthe der Geh. Rath und Hofkanzler Franz Carl von Kreßl, Baron von Qualtenberg (1792 Präsident der geistlichen Commission), Baron Gebler, ein geborner Voigtländer aus Greiz, früher, 1748-53, holländischer Chargé d'affaires in Berlin, nebst Swieten eine Hauptperson für die Aufklärung in Oestreich, später östreichisch-böhmischer Vicekanzler, Baron Löhr und Baron Carl Anton Martini, früher Professor an der Universität zu Wien, der Lehrer von Sonnenfels und Spielmann. 1790 fungirten in inländischen Geschäften als Staatsminister: Fürst Kaunis, Graf Haßfeld, Geh. Rath Thaddäus Baron Reisch a ch, früher Gesandter im Haag, und Geh. Rath Graf Johann Anton Bergen, obrister Chef der Polizei, zugleich Präsident der Landesregierung in Niederöstreich, früher, 1772, Hofcommissar bei der. ersten polnischen Theilung, Statthalter in Galizien und vormals Gesandter beim oberrheinischen und an= dern Reichskreisen: sein aus den Niederlanden stammendes, in Niederöstreich angesessenes Geschlecht war schon 1706 gegraft worden und Johann Anton war der Enkel des ersten Grafen. Endlich fungirten als Staatsräthe: Baron Friedrich von Eger und Herr Jezdenez von Monostor.

7.

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Ungarisch Siebenbürgische Hoffanzlei. 1780 war ungarischer Hofkanzler Graf Franz Esterhazy, den Nicolai „einen Herrn von weitläuftigen Kenntnissen und festem Charakter" nennt,

bekannt durch seine prächtige Hofhaltung zu Esterhaz und Lantsiz. Ihm folgte der zeitherige Vicekanzler Graf Carl Valffy, ein Jugendfrèund des Kaisers, der, wie Nicolai sagt,,,dessen edlen Charakter habe, nicht schmeichle und sein Vaterland über Alles liebe." Joseph vereinigte die, siebenbürgische Hofkanzlei, der zeither der frühere Gesandte im Haag und spätere Staatsminister Baron Reisch ach als Hoffanzler vorgestanden hatte, mit der ungarischen.

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8. Vereinigte böhmische und östreichis sche Hofkanzlei, Hofkammer und Ministe rial-Banco Deputation. Auch diese drei Bes hörden, die unter Maria Theresia 1780 noch getrennt waren, vereinigte Joseph in eine.

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1780 fungirte als Nachfolger Rudolf Choted's als böhmischer obrister und öftreichischer erster Kanzler Graf Heinrich Blümegen, gestorben 1788, Sohn des ehemals Fürstabt Kempten'schen Kanzlers Hermann, welcher sich nach Wien gewendet hatte die Familie stammte aus Westphalen und ward 1761 gegraft; Graf Heinrich legte die große Kattunfabrik auf seiner mährischen Herrschaft Lettowig an. Als Vicekanzler diente unter ihm Graf Leopold Clary, später Staatsminister in inländischen Geschäften. Als Präfident der Hofkammer und Ministerial-Banco-Deputation fungirten: Leopold Krakowsky, Graf Kollowrat, Schwiegersohn des Conferenzministers und ersten Fürsten Khevenhüller-Metsch, später erster Kanzler und endlich dirigirender erster Staatsminister in inländischen Geschäften.

Im Jahre 1753 vereinigte Joseph die drei Behörden und stellte an:

Graf Leopold von Kollowrat als Chef und ersten Kanzler,

Graf Johann Rudolf Choteck, Neffen des be= rühmten Rudolf und Schwiegersohn des ersten Fürsten Clary, als zweiten Kanzler, endlich: Baron Gebler, den obengenannten Staatsrath in inländischen Geschäften, als Vicekanzler.

1790 war erster Kanzler Graf Kollowrat, Kanzler der obengenannte Staatsrath Baron Franz Carl Kresl von Qualtenberg und Vicekanzler Graf Johann Wenzel Ugarte. Damals, 1790, waren folgende Hofcommissionen untergeordnet:

1) Die geistliche Hofcommission unter dem Hof= fanzler Baron Kreßt.

2) Die Studien- und Bücher-Censur-Hofcommission anter dem Hofbibliothek-Präses Baron Swieten. 3) Die weltliche Stiftungs-Hofcommission unter. Baron Bernhard Deglmann.

4) Die Staatsgüter - Verwaltungs- und FrohnAblösungs-Hofcommission unter dem Vicekanzler Graf

Ugarte.

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5) Die Steuerrectifications - Hofcommission unter dem Staatsrath Baron Eger.

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Präsident der Hofkammer im Münz- und Bergwesen war Geh. Rath Graf Stampfer, unter dem die von dem berühmten Banquier Graf Fries' dirigirte Bergwerks - Producten - Verschleiß - Direction Präsident der Hofrechnungskammer war

Bland.

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Destreich. IX,

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3

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