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2) In Berlin war 1724 Env. extr. Anto: Ignaz Amadeus Graf de. Bussy-Rabutin Stiefbruder des Staatskanzlers Sinzendorf, de nachher nach Petersburg ging. 1724-1735 war be glaubigt: der bekannte Spezial Friedrich Wil helm's I. Friedrich Heinrich Graf von Setkendorf und als Resident Franz Christoph Jo seph von Demerath, geadelt 1724. 1735 folgt Seckendorf: Fürst Wenzel Liechtenstein.

3) In Dresden: Graf Wilhelm Leopold Waldstein, der später, 1734, Landeshauptmann in Schlesien ward; es folgte ibm Franz Carl Graf Wratislaw. Als Resident fungirte Franz Wilhelm Kinner von Scharpfenstein.

4) In Cöln war Resident Baron Binder. 5) In Frankfurt war Resident Baron Wezel. 6) In Hamburg war Resident Baron Mar Heinrich Kurzrock, geft. 1735. Theobald Joseph Baron Kurzroc folgte, wahrscheinlich sein Sohn, ward 1738 mit dem russischen Annenorden decorirt.

7) In Ulm und Augsburg fungirte als Refident: Jacob Emanuel von Garb, 1715 mit seinem Bruder Johann Carl, Geheimen KammerJuwelier,,,wegen ihrer Vernunft und Geschicklichkeit“ in den Reichsritterstand als Edle von Gilbelli erhoben.

2. außerhalb Deutschland.

Die wichtigsten Gesandtschaftsposten waren die der gevollmächtigten Minister bei den alliirten Seemächten:

1) In Lendon fungirte als Resident 1727 Carl Joseph von Palm, der zugleich Resident in Lissabon war, 1729 baronifirt ward und nachher nach Regensburg kam. 1732 fungirte: Philipp Joseph Graf Kinsky, später böhmischer Kanzler und zulet Ministerial-Banco-Präfident unter Maria Theresia, neben dem 1735 auch sein Bruder, der Pariser Gesandte, fungirte. Nachher kam Ignaz von Wassenaer, früher in Paris.

2) Im Haag fungirte als Nachfolger von Carl Ferdinand Graf Königsegg-Erps: Franz Wenzel Graf Sinzendorf, dem 1734 Corfiz Anton Graf Uhlefeld folgte, der nachherige Staatskanzler.

3) In Paris fungirte als Ambassadeur 1718 Lothar Joseph Dominic Graf Königsegg, Generalfeldmarschall, Sohn des Reichsvicekanzlers Leo= pold, alsdann seit dem Jahre 1726 bis zum Ausbruch des polnischen Erbfolgekriegs, 1733, ebenfalls als Botschafter: Stephan Wilhelm Graf Kinsky, früher in Petersburg, der Bruder des Londoner Ge= sandten, der erster Fürst ward und der während des Kriegs nach London zu seinem Bruder ging. Als Legations Secretair sungirte: Ignaz von Wassenaer und als Restdent: Regierungsrath von Palm. Nach dem Wiener Frieden 1735 kam und blieb bis zum Ausbruch des öftreichischen Erbfolgekriegs 1740 Generalfeldmarschall Fürst Wenzel Liechtenstein, zugleich fungirte als Minister 1736 Ignaz von Bassenaer und 1737 Herr von Schmerling,

aus einem Geschlechte, das in der Person des Hof kammerraths und Secretairs Anton Albert Schmer ling 1707 geadelt worden war.

4) In Madrid fungirte wegen der noch dauern den Spannung der Höfe 1732 nur der Legations Secretair Kirchner. Während der Ripperda'scher Unterhandlungen in den zwanziger Jahren hatte de Pariser Gesandte Lothar Joseph Dominic Gra Königsegg fungirt.

5) In Portugal stand 1732 als Resident von Albrecht, später kam Ignaz von Wassenaer aus Paris als gevollmächtigter Minister.

6) Für Italien war 1732 gevollmächtigter Minister: Graf Stampa.

7) In Rom war seit 1714 Gesandter der früher in London gestandene energische Graf Johann Wenzel Gallas. 1720 war Ambassadeur: Anton Rambald Graf Colalto und 1732 als Minifter Plenipotentiar beglaubigt: Don Alvarez Cienfuegos, Cardinal.

8) In Venedig 1732: Graf Bolagno, dem Ludwig Prinz Pio folgte.

9) In Florenz war 1732 Graf Caimo Ges sandter.

10) In Turin 1732: General Graf von Philippi, Env. extr.

11) In Genua war 1732 Joseph Friedrich Graf Guiccardi Gesandter.

12) Botschafter in der Schweiz war 1732 Graf Reichenstein, dem der Marquis de Prié

folgte, und gevollmächtigter Minister bei den Graubündnern: Graf Wolkenstein.

13) Internuntius und Resident bei der Pforte war 1732: Leopold von Tallmann, der 1735 baronifirt ward.

14) Außerordentlich bevollmächtigter Minister in Betersburg war noch unter Peter dem Großen: Graf Anton Ignaz Amadeus de Bussy-Rabutin, der 1727 in Petersburg starb. Peter der Große hatte ihm ein. Palais in Petersburg geschenkt, Carl VI. faufte es 1728 um 40,000 Gulden und bestimmte es zum Hôtel der östreichischen Gesandtschaft. Bussy-Rabutin folgte: Graf Stephan Wilhelm Kinsky, nachher Gesandter in Paris und dann bis 1732 Graf Franz Carl von Wratislaw. Ihm folgte der Reichshofrath Carl Heinrich, jeit 1712 erter Graf von Ostein. Als Resident fungirte: Nicolaus Sebastian von Hochholz.

15) In Warschau war 1732 Ambass. extr. General Graf Heinrich Wilhelm Wilczeck, der frühere Gesandte in Rußland. Er war von Kaiser Carl VI. 1714 in den Reichsgrafenstand erhoben worden und starb, mit einer Gräfin St. Hilaire vermählt, 1739. Seine Familie blieb und blüht noch in Destreich.

16) In Copenhagen war 1732 Gesandter Graf Freitag, dem der Reichshofrath Johann Joseph Graf Khevenhüller, der 1763 erster Fürst ward, folgte.

17) In Stockholm war 1732 nur ein Lega= tione-Secretair Antivori; 1735 war Gesandter der

kaiserliche Kämmerer Ferdinand Graf Herber stein.

18) Endlich als Consul in Cadir fungirte 1732 Jacob von Vermolen.

Der erste östreichische Staatskalende erschien unter Carl VI., nach Schwarzkof etwa zwi schen 1720 und 1730. 1736 fam er unter dem Titel ,,Königlicher wie auch Erzherzoglicher und dero Residen Stadt Wien Staats- Calender. Mit einem Schema tismo gezieret" auf 146 S. schmal 8. heraus.

11. Der Tod des lezten habsburgisch;en Kaisers Carl VI. und sein Familie.

Am 10. October 1740 kam Kaiser Carl VI. vor einer seiner gewöhnlichen Vögeljagden am Neusiedler see bei abscheulichem Wetter, halb Schnee halb Regen nach Halbthurm zurück. Er hatte schon Kolik, aß in Del gebratene Pilze und bekam in der Nacht Erbrechen. Man schaffte ihn nach Wien in den von ihm erbauten Sommerpalast, die neue Favorite in der Vorstadt Widen, das heutige Theresianum. Hier stellte sich ein heftiges Fieber ein. Bereits in der Nacht auf den 20. October starb er. Er hatte sich, wie er dem päpstlichen Nuntius Paolucci noch bei seiner Geburtstagsgratula= tion am 1. October gesagt hatte, schwer über den unglücklichen Türkenkrieg gekränkt.,,Ich sterbe. Belgrad ist mein Lod! Die Schande bringt mich um! Wenn Eugen das erlebt hätte!" Ueber dem Großen vergaß der lezte Habsburger aber auch das Kleine nicht. Das Haus endete, wie es angefangen: wie Rudolf,

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