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den Lieblinge des Kaisers als Geheime Staatssecre= taire, der hochgelahrte Geheime Staatsreferendar Baron Bartenstein und der Lebemann aus Catalonien Ge= heime Rath Marquis Realp, lezterer insbeson= dere für die spanischen Affairen. Ein geheimer Chiffre-Secretair", der k. k. Rath Joseph Edler von Neuff, war 1713 zum Reichsritter promovirt worden.

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2. Ungarischer Hofkanzler war Adam Acsady von Acsad, Bischof von Vesprin, und Vicekanzler der Sohn der schönen Lorel Batthiany, der Freundin Prinz Eugen's: Graf Ludwig

Batthiany.

3. Siebenbürgischer Hofkanzler war der Freiherr von Kaszon, und

4. Böhmischer Kanzler: Graf Franz Ferdinand Kinsky, Bruder des ersten Fürsten Rinéfy.

5. Dem höchsten spanisch - italienischen Rathe prästbirte seit 1726 der Spanier Joseph de Silva, Graf de Monte Santo, aus dem Geschlechte der Grafen von Cifuentes, endlich:

6. Dem Rathe der Niederlande stand ver: Johann Antonio de Borador, Vicomte de Roccaberti, Graf von Savalla, ebenfalls ein Spanier, ein Catalonier wie Realp.

Die Provinzen wurden von folgenden kaiserlichen Statthaltern regiert:

1. Ungarn vom Palatinus Graf Nicolaus Balffy.

10.

2. Siebenbürgen vom Präsident Steph. Wesseleny.

3. Croatien vom Ban Graf Jobann Palff 4. Böhmen vom Oberstburggraf zu Bre Graf Wrtby.

5.

6.

7.

Schlesien vom Oberlandeshauptman
Wilhelm Leopold Graf Waldstein.
Steiermark vom Graf Breuner.
Krain vom Graf Seilern.

8. Tyrol vom Graf Künigl.

9. Kaiserliche General-Vicare in Italie waren der König von Sardinien und Prin Eugen, und kaiserlicher Prinzipal-Com missar in Italien Graf Carlo Borromeo. Neffe jenes Vitalian, der im Jahre 1671 di öden Felsen von Isola Bella im Lago Maggiore zu der seitdem weltberühmten Zauberinsel umgeschaffen hatte.

Gouverneur zu Mailand war Graf Daun, der Vater des berühmten Feldherrn des slebenjährigen Kriegs.

Vicekönig des 1732 noch öftreichischen Neapels war Graf Aloys Thomas Raymund Harrach, früher Gesandter in Spanien, und

Vicekönig des damals auch noch öftreichischen Sicilien: Graf Cordova.

Gouvernante der Niederlande war die
Erzherzogin Maria Elisabeth, Schwester
Kaiser Carl's VI., und ihr Premierminister Graf

Friedrich Harrach, Sohn des Vicekönigs von Neapel, später böhmischer Kanzler.

III. Militairetat unter Carl VI.: erste Gründung einer öftreichischen Marine.

An der Spiße der kaiserlichen Armee stand als Generalissimus Prinz Eugen: als solcher vertrat er des Raisers Stelle. Unter ihm dienten bei seinem Tode 1736; 18 Generalfeldmarschälle,

26 Generale der Cavallerie,

19 Generalfeldzeugmeister,

91 Generalfeldmarschall-Lieutenants und 121 Generalfeldwachtmeister,

zusammen 275 Generale.

Der Armeeetat bestand im Jahre 1728 aus zweiundachtzig Regimentern, als:

46 Infanterie-Regimentern

21 Cuirassier

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Diese zweiundachtzig Regimenter waren durch die verschiednen Provinzen der Monarchie - es gehörte dazu dazumal außer Neapel und Sicilien auch noch Servien folgendergestalt disponirt:

In Destreich, Steiermark und Kärnthen stand das Infanterie-Regiment Guido Starhemberg und die drei Dragoner Regimenter Eugen von Savoyen und Philippi - diese beiden in Wien - und Paderborn.

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In Böhmen, Mähren und Schlesien standen vier Infanterie- und vier Cuirassterregimenter. Commandirender General in Böhmen war Graf Sta= rhemberg, ein Neffe des Grafen Guido.

In Ungarn standen zwölf Infanterie- und zwölf Cuiraffterregimenter. Commandirender General in Ungarn: ?

In Siebenbürgen standen drei Infanterie-, ein Tuiraffter- und zwei Dragonerregimenter. Commandirender General in Siebenbürgen war Graf Wallis, aus einem schottischen Geschlechte, das im dreißigjährigen Kriege nach Oestreich gekommen war, der Großvater des Finanzministers, unter dem 1811 der große Banquerout erklärt wurde.

Im Banat standen zwei Husarenregimenter. Commandirender: Graf Königsegg.

In Servien: Vier Dragonerregimenter. Am Oberrhein: Drei Infanterieregimenter. In den Niederlanden: Sieben Infanterie =, Cuirassier- und ein Dragonerregiment. Commandirender General in den Niederlanden war Baron Johannes Hieronymus zum Jungen, mit welchem 1732 sein Geschlecht ausstarb.

In der Lombardei: Sechs Infanterie-, zwei Cuiraffierregimenter. Commandirender: Graf Mercy, ein Lothringer, der Adoptivvater des östreichischen Gesandten in Paris zur Zeit der Revolution.

In Mantua stand das Heyduckenregiment.

In Neapel: Fünf Infanterie-, ein Cuirassier-, ein
Dragoner und ein Husarenregiment.
In Sicilien endlich: Fünf Infanterieregimenter.

Oestreichische Marine.

Im Jahre 1701, bei Gelegenheit des Ausbruchs des spanischen Erbfolgekriegs, war bereits die Gründung einer aus kleinen Kriegsfahrzeugen bestehenden Flotille zu Triest erfolgt: ste hatte die Bestimmung, gegen Neapel zu operiren. Im Jahre 1719 ertheilte Kaiser Carl VI., auf den Rath des Prinzen Eugen, den Befehl zur Errichtung einer östreichischen Flotte. Sie ward dem Hofkriegsrath untergeordnet, Viceadmiral ward 1722 ein Engländer, Lord Corbes, der zu Wien seinen Siz nahm. Der Bau eines Kriegsarsenals in Triest ward angeordnet, kaiserlicher Schiffsbaumeister ward ein Italiener, Girolamo Davanzo, dann ein französischer Hugenotte, Boyer, der elf Jahre fungirte und mehrere Kriegsschiffe baute. Bereits im Jahre 1725 war diese Flotille zum Auslaufen in Triest bereit, troß der Einsprüche, welche die großen Seemächte dagegen erhoben: der zum Viceadmiral_er= nannte Engländer Deighman pflanzte seine Flagge auf das Linienschiff Santa Elisabetta.

Im Jahre 1734, als der polnische Successionsfrieg ausbrach, bestand die Flotte aus:

Drei Linienschiffen mit siebzig, sechszig und vierzig Kanonen und je 700 Mann am Bord,

Zwei Armanizze (Dreimaster, im Range den Fregatten fast gleich) mit zweiunddreißig und dreißig Kanonen, Deftreich. VII.

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